Du suchst einen ND Filter? Ich zeige dir, welche Stärken du brauchst, welche Filter wirklich farbneutral sind und wie du die Filter verwendest.
Nachfolgend gibt es einen ausführlichen Artikel über ND Filter. Wenn du nicht alles lesen willst, dann hier vorab ein Schnellüberblick mit meinen Empfehlungen:
Ich empfehle ausdrücklich mehrere verschiedene ND Filter zu kombinieren. Nur so kannst du die gewünschte Belichtungszeit auch bei unterschiedlichen Lichtsituationen erreichen. Mehr dazu findest du weiter unten.
Inhaltsverzeichnis
- Empfehlungen für den Kauf – Mein ND Filter Test & Vergleich (Graufilter Test)
- Über mich und mein Hintergrundwissen
- Was ist ein ND Filter?
- Wozu brauche ich ND Filter?
- Welche Stärken und Bezeichnungen gibt es? – Die ND Filter Tabelle
- Worauf du vor dem Kauf achten solltest – Kriterien
- Was ist der Unterschied zwischen Schraubfiltern und Steckfiltern? (Filterhalter)
- Meine Erfahrungen mit Farbechtheit
- E-Book „14 Tipps für maximale Bildqualität in der Landschafts- und Architekturfotografie“
- Brauche ich ein Stativ, wenn ich diese Filter nutzen will?
- Welche Filtergröße brauche ich?
- Videokurs Bildbearbeitung für Landschaftsfotografie mit Adobe Photoshop
- Lohnt sich ein Variabler ND Filter (Vario ND)?
- Kann ich Langzeitbelichtungen ohne ND Filter machen?
- Brauche ich für meine Canon, Nikon oder Sony Kamera jeweils einen bestimmten ND Filter?
- Spielt es eine Rolle, ob ich den ND Filter an einer Spiegelreflexkamera oder an einer Systemkamera nutze?
- Sollten die Filter aus Kunststoff oder aus Glas sein?
- Wie viel Licht schluckt ein ND Filter? (Verschlusszeit)
- Kann ich mehrere ND Filter kombinieren?
- Diese Filter nutze ich selbst für meine Fotografie (ND 64, ND 1000, ND 8, ND 400)
- Beispielbilder
- Weiteres Zubehör für Langzeitbelichtungen
- Anwendung – Fotografieren mit ND Filtern mit meiner QuickTest Methode
- Tipp für Langzeitbelichtungen bei Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang
- Wie kann ich den Farbstich in der Nachbearbeitung korrigieren?
- Videokurs Architekturfotografie: Langzeitbelichtungen in Schwarz-Weiß
- Quellen
Empfehlungen für den Kauf – Mein ND Filter Test & Vergleich (Graufilter Test)
Die nachfolgenden Empfehlungen sind wie ein kleiner Vergleich von mir. Ich habe noch nicht alle auf dem Markt befindlichen ND Filter testen können, aber zumindest viele.
Kleines Budget – Hoya
ND Filter von Hoya bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind darüber hinaus relativ farbneutral. Beim Kauf solltest du darauf achten, die vergütete HMC-Variante zu nehmen. B+W stellt ebenfalls Filter her, die aber etwas mehr Kosten als die Hoyas. Bitte beachte, dass die B+W Filter in bestimmten Aufnahmesituationen einen Rotstich haben können und damit eher für Schwarz-Weiß Fotografie geeignet sind.
Wie unten erwähnt nutze ich Hoya ND8, Hoya ND400, B+W 106 und den B+W 110. Ich bin mit dieser Filterkombination sehr zufrieden und kann damit praktisch jede Belichtungszeit zwischen 5 Sekunden und 5 Stunden erreichen.
Kürzlich habe ich die K&F Concept Nano-X ND Filter ausprobiert, die ebenfalls ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen.
Mittleres Budget – Hitech
Hitech Firecrest ND Filter sind laut den Amazon Rezensionen relativ farbneutral und werden von verschiedenen Fotografen daher sehr geschätzt.
Großes Budget – Lee
Lee Filter und besonders der Big Stopper sind bei den professionellen Landschaftsfotografen ebenfalls sehr beliebt. Die Farbverschiebungen sind hier recht gering.
Gibt es ein ND Filter Set?
Ja, auf Amazon gibt es verschiedene ND Filter Sets, allerdings würde ich dir stattdessen empfehlen, einfach einen Hoya ND8 und einen Hoya ND400 zu kaufen. Damit kannst du sehr viel machen und bleibst auch preislich einigermaßen im Rahmen.
Update 05.02.17: Es gibt mittlerweile ein Set vom Hersteller Haida. Von diesem Set habe ich nun schon von mehreren Kollegen aus der Landschaftsfotografie Gutes gehört. Auch die Amazon Rezensionen sehen gut aus.
Über mich und mein Hintergrundwissen
Ich fotografiere seit 2005 vor allem Landschaften und Architektur. Seit 2006 benutze ich ND Filter. Ich habe in dieser Zeit schon viele verschiedene Hersteller und Filter ausprobiert. In diesem Beitrag steckt also nicht nur Theorie, sondern viel Praxiswissen aus mehr als 15 Jahren Fotografie. Meine Bilder zeige ich nicht nur im Internet, sondern auch in Ausstellungen. Ich habe den Artikel mit vielen Langzeitbelichtungen aufgelockert, die alle in den vergangenen Jahren mit ND Filtern entstanden sind.
Was ist ein ND Filter?
Ein ND Filter ist ein Filter, mit dem man in der Fotografie einen Teil des einfallenden Lichtes blockieren kann. ND Filter werden auch Neutraldichtefilter, Neutral Density Filter oder Graufilter genannt. Sie kommen in erster Linie in der Landschafts- und Architekturfotografie zum Einsatz, um damit bei Tageslicht Langzeitbelichtungen aufzunehmen.
Wozu brauche ich ND Filter?
ND Filter dienen dazu, die Belichtungszeit zu verlängern. Warum kann es sinnvoll sein, die Belichtungszeit zu verlängern?
Szenen, die sehr komplex sind und viele Details beinhalten, können mit einer längeren Belichtungszeit vereinfacht werden. In der Landschaftsfotografie kommen Graufilter beispielsweise dann zum Einsatz, wenn man Details im Wasser verschwimmen lassen will. Das kann sowohl bei Seen, als auch bei Flüssen und am Meer spannend aussehen. Auch um die Bewegung von Wolken aufzunehmen, können ND Filter eingesetzt werden. Mit diesen Filtern lassen sich also Langzeitbelichtungen bei Tageslichtverhältnissen machen.
Für diese beiden Anwendungsfälle entsteht damit ein Bild, was das menschliche Auge so in der Realität nicht sehen kann. Man entfernt sich damit also von der ursprünglichen dokumentarischen Fotografie und schafft einen surrealen Effekt. Die Vereinfachung dieser Szenen funktioniert natürlich primär dann, wenn sich Elemente im Bild befinden, die sich während der Belichtungszeit weiterbewegen. Auf diesem Bild sind das die Wolken und das Wasser.
Ein ND Filter kann aber zum Beispiel auch dann eingesetzt werden, wenn man mit offener Blende (z.B. 1.4) ein Portrait bei starkem Licht fotografieren möchte. Mit einem leichten ND Filter (ND8, 3 Blenden Abdunklung) kannst du hier trotz Mittagssonne mit Blende 1.4 fotografieren, ohne dass das Bild überbelichtet wird. Für diesen Zweck reicht in der Regel ein Filter mit leichter Stärke wie der ND8 aus. Manche Kameras, wie die Fujifilm X100F, haben einen solchen Filter auch schon eingebaut, der sich per Knopfdruck zuschalten lässt.
Welche Stärken und Bezeichnungen gibt es? – Die ND Filter Tabelle
Die Filter sind in unterschiedlichen Stärken erhältlich. Die Filterhersteller haben dabei verschiedene Bezeichnungen für den Abdunklungsgrad. Zum einen wird in Blendenstufen gerechnet, zum anderen um wie viel sich die Belichtungszeit verlängert(Verlängerungsfaktor). In dieser ND Filter Tabelle siehst du, was die unterschiedlichen Angaben herstellerübergreifend bedeuten.
Dichte | Blendenstufen | Faktor Belichtungsverlängerung |
---|---|---|
ND 0.3 | 1 Blende | ND2 |
ND 0.6 | 2 Blenden | ND4 |
ND 0.9 | 3 Blenden | ND8 |
ND 1.8 | 6 Blenden | ND64 |
ND 3.0 | 10 Blenden | ND1000 |
Mit einem ND 0.3 Filter verlängert sich also die Belichtung um den Faktor zwei. Sie verdoppelt sich also praktisch. Mit einem ND 0.6 dunkelst du das Bild um 2 Blenden ab, musst also viermal so lange belichten. Eine Blende mehr verdoppelt immer die Belichtungszeit.
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Im folgenden Video ist die unterschiedliche Stärke und der Effekt gut zu sehen:
Worauf du vor dem Kauf achten solltest – Kriterien
Was ist der Unterschied zwischen Schraubfiltern und Steckfiltern? (Filterhalter)
Graufilter sind als Schraub- oder Steckfilter erhältlich. Steckfiltersysteme wie z.B. Cokin oder Lee haben oft das Problem, dass am Filtereinschub oder am Filterhalter durch Schlitze Licht eindringen kann. Da man länger belichtet, sind diese dann als Lichtflecke oder kontrastarme Stellen im Bild sichtbar.
Ich würde daher Schraubfilter vorziehen. Das Filterglas von Schraubfiltern ist zudem kratzfester als der Kunststoff der meisten Steckfiltersysteme. Allerdings gibt es mittlerweile auch Steckfilter aus Filterglas.
Steckfilter nutze ich in erster Linie bei Grauverlaufsfiltern, da ich diese je nach Platzierung des Horizontes variabel verschieben kann. Für diese Verlaufsfilter ist ein Schraubfilter also nicht empfehlenswert.
Meine Erfahrungen mit Farbechtheit
Bei den ND Filtern besteht das gleiche Problem der Infrarotstrahlung wie bei den Grauverlaufsfiltern. Neben dem sichtbaren Licht lassen die meisten Filter auch Licht in den Infrarot-Wellenlängen durch. Diese Kombination erzeugt dann bei längeren Belichtungszeiten einen Farbstich.
Dieser Farbstich lässt sich zum Teil in der Nachbearbeitung korrigieren, besonders bei stärkeren ND Filtern (zum Beispiel dem B+W ND1000) leidet hier jedoch die Bildqualität. Wie genau du den Farbstich in der Nachbearbeitung entfernen kannst, zeige ich dir weiter unten.
Tipp: Hitech IRND
Hitech hat kürzlich den IRND auf den Markt gebracht, der sowohl das sichtbare, als auch das infrarote Licht blocken soll. Damit sollten sehr wenig Farbverschiebungen auftreten. Ich habe den Filter selbst noch nicht genutzt, aber die Rezensionen der Amazon Kunden sehen vielversprechend aus.
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Brauche ich ein Stativ, wenn ich diese Filter nutzen will?
Ja. Außer du nutzt den Filter, wie oben beschrieben, um auch bei Blende 1.4 und Mittagssonne ein Portrait fotografieren zu können. In der Regel werden ND Filter ja eingesetzt, um längere Belichtungszeiten zu erreichen. Dabei gilt die Faustregel: Maximal 1/Brennweite kannst du noch aus der Hand halten. Beim Einsatz von Graufiltern für Langzeitbelichtungen sprechen wir ja meist von Zeiten zwischen einer und dreißig Sekunden. Dafür brauchst du definitiv ein Fotostativ, da das Bild sonst verwackelt wird. Meine Empfehlung: Das Manfrotto Befree.
Welche Filtergröße brauche ich?
Dafür musst du wissen, an welchem Objektiv du die Filter verwenden möchtest. Schau auf das Objektiv, denn dort ist vermerkt, welchen Filterdurchmesser in Millimetern du benötigst. Ich fotografiere meist mit einem Weitwinkelobjektiv, welches einen Filterdurchmesser von 77 mm hat. Sofern du planst, dich intensiver mit Langzeitbelichtungen zu beschäftigen, würde ich dir ohnehin raten, 77 mm oder je nach Objektiv gleich einen 82 mm Filter zu kaufen, und diese per Step-Up Ring auf das jeweilige Objektiv zu schrauben.
Warum? Weil du dir sonst erst für dein 18-55 mm einen Graufilter mit 58 mm Durchmesser kaufst, um dann bei deinem späteren Weitwinkelobjektiv oder einem lichtstärkeren Standardzoom feststellst, dass du nochmal in die Tasche greifen musst, weil du dafür einen anderen Filterdurchmesser brauchst. Wenn du gleich von Beginn an 77 oder eben 82 mm nimmst, dann entgehst du diesem Problem.
Videokurs Bildbearbeitung für Landschaftsfotografie mit Adobe Photoshop
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Lohnt sich ein Variabler ND Filter (Vario ND)?
Den einzigen Vario ND Filter, den ich empfehlen würde, ist der Vari-ND von Singh-Ray. Alle anderen Fotografen, mit denen ich bisher gesprochen habe, die sich einen Vario ND Filter einer anderen Marke gekauft haben, waren damit nicht zufrieden. Vielfach gab es starke Farbverschiebungen, oft waren die Ergebnisse schlichtweg unscharf. Diesen Vorteil lässt sich Singh-Ray natürlich gut bezahlen.
Kann ich Langzeitbelichtungen ohne ND Filter machen?
Natürlich ist das möglich, du kannst einfach während der späten blauen Stunde oder eben Nachts fotografieren. Tagsüber ist es sonst zu hell, um ohne Filter auf längere Belichtungszeiten zu kommen. Hier kommt der Vorteil von Graufiltern her: Du kannst eben nicht nur zu diesen Tageszeiten Langzeitbelichtungen machen, sondern auch tagsüber.
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Brauche ich für meine Canon, Nikon oder Sony Kamera jeweils einen bestimmten ND Filter?
Nein, es spielt keine Rolle, welchen Kamerahersteller du nutzt. Du kannst alle erhältlichen ND Filter an allen Kameras nutzen, solange der Filterdurchmesser passt. Es ist also egal, ob du eine Kamera von Canon, Nikon, Sony, Fujifilm, Olympus, Panasonic, Pentax oder Leica nutzt.
Spielt es eine Rolle, ob ich den ND Filter an einer Spiegelreflexkamera oder an einer Systemkamera nutze?
ND Filter kannst du unabhängig von der eingesetzten Kamera einsetzen. Es kommt lediglich auf den Filterdurchmesser des Objektives an, an welchem du den Filter nutzen möchtest. Die Filter funktionieren also beispielsweise an Systemkameras, Spiegelreflexkameras und Bridgekameras.
Sollten die Filter aus Kunststoff oder aus Glas sein?
Ich benutze aktuell Filter aus Kunststoff. Glas hat natürlich den Vorteil, dass es nicht so leicht zerkratzt. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass es mal bricht. Die ND-Filter aus Kunststoff sollte mal alle paar Jahre mal ersetzen, weil mit der Zeit leichte Kratzer auf der Oberfläche entstehen, egal wie vorsichtig man bei den Aufnahmen damit umgeht.
Wie viel Licht schluckt ein ND Filter? (Verschlusszeit)
Um wie viele Blenden sich die Belichtungszeit (Verschlusszeit) verlängert, ist von der jeweiligen Stärke des Filters abhängig. Mit einem ND Filter, der 3 Blenden weniger Licht in die Kamera lässt, musst du also acht mal so lange belichten.
Kann ich mehrere ND Filter kombinieren?
Ja, das ist problemlos möglich. Wenn du mehrere Graufilter kombinierst, dann multipliziert sich die Stärke der Abdunklung. Wenn du also einen ND 8 und einen ND 1000 Filter gleichzeitig auf deine Kamera schraubst, erhältst du die 8000-fache Belichtungszeit. Der ND 8 Filter dunkelt 3 Blenden ab, der ND 1000 dunkelt 10 Blenden ab. Insgesamt musst du also 13 Blenden mehr belichten, was der 8000-fachen Belichtungszeit entspricht.
Diese Filter nutze ich selbst für meine Fotografie (ND 64, ND 1000, ND 8, ND 400)
Wenn du Belichtungszeiten zwischen 10 Sekunden und 2 Minuten haben willst, dann empfehle ich dir einen Hoya ND8 und einen Hoya ND400. Wieso zwei Filter? Du kannst nur einen der Filter benutzen oder beide kombinieren. Im Zusammenspiel mit der Blende kannst du damit sehr variabel deine Belichtungszeit dosieren, je nachdem, welchen Effekt du auf deinem Foto haben willst.
Diese Filter haben zusammen einen geringen Blaustich, der sich jedoch bei Nachbearbeitung korrigieren lässt. Daher ist diese Kombination für Farbfotografie geeignet.
Wenn du eher Belichtungszeiten zwischen 2 und 10 Minuten anpeilst und auf Schwarz-Weiß aus bist, dann empfehle ich dir den B+W 106 und den B+W 110. Auch hier kannst du im Zusammenspiel mit der Blende sehr variabel die Belichtungszeit beeinflussen.
Die B+W Filter haben in Kombinationen einen ausgeprägten Rotstich, der sich nur schwer per Nachbearbeitung entfernen lässt. Daher benutze ich sie nur für Schwarz-Weiß Fotografie.
Ich habe diese vier Filter fast immer in meinem Fotorucksack dabei. So kann ich für Langzeitbelichtungen je nach Wolkenart, Wolkengeschwindigkeit, Wellengang und Lichtverhältnissen fast jede gewünschte Belichtungszeit realisieren.
Beispielbilder
Wenn du mehr Bilder sehen willst, dann kannst du einen Blick in meine Landschaftsfotos werfen. Alternativ kannst du in die Serie „Dark Monuments“ schauen. Hier sind praktisch alle Bilder mit Graufiltern entstanden.
Weiteres Zubehör für Langzeitbelichtungen
Welches Zubehör benutze ich noch für Langzeitbelichtungen? Ein stabiles Stativ, eine Wasserwaage und ein Fernauslöser sind bei mir immer im Einsatz. Ich benutze das Manfrotto Befree, eine Hama Wasserwaage und einen Kabelfernauslöser.
Anwendung – Fotografieren mit ND Filtern mit meiner QuickTest Methode
Ich gehe folgendermaßen vor: Ich nehme mir als Erstes genug Zeit, um mein Motiv auszusuchen. Bei Langzeitbelichtungen kann ich für eine einzelne Belichtung durchaus 20 Minuten zubringen, daher sollte man sein Motiv gut auswählen. Wenn du dann dein Motiv gefunden hast, heißt es das Stativ in der richtigen Position aufbauen, Kamera drauf klemmen und die Bildkomposition machen.
Zum jetzigen Zeitpunkt befindet sich der ND Filter noch nicht am Objektiv. Wenn der nämlich aufgeschraubt ist, dann siehst du weder durch den Sucher noch über den Live View etwas. Demnach ist es sinnvoll, vorher die Bildkomposition zu machen und zu fokussieren. Ich nutze zum Fokussieren vom Stativ fast immer Live View und den Kontrast-AF. Damit habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
Nun stelle ich mein Objektiv von AF auf MF um, damit die Kamera nicht nach dem Aufschrauben des Filter versucht, wieder zu fokussieren (und durch den Filter der AF nicht trifft). Auch den Bildstabilisator deaktiviere ich direkt am Objektiv. Es kann sonst passieren, dass der Bildstabilisator während der Belichtung anfängt zu arbeiten und dir damit ein unscharfes Foto beschert. Nun schraube ich den oder die ND Filter auf.
Tipp: Sucher abdecken bei der Belichtung
Während einer Langzeitbelichtung kann auch durch den Sucher Licht in die Kamera einfallen. Bei normaler Belichtungszeit spielt das keine Rolle. Wenn man jedoch beispielsweise 5 Minuten belichtet, dann ist jeder Lichteinfall in die Kamera auf dem Foto sichtbar. Das kann sich dann als Lichtfleck im Bild äußern.
Daher empfehle ich, den Sucher während einer Langzeitbelichtung abzudecken. Fast alle DSLR-Kamerahersteller liefern eine Abdeckung mit. Bei Canon befindet sich diese in Form eines schwarzen Gummis am Kameragurt. Andere Kameras haben neben dem Sucher einen kleinen Schalter, mit dem sich der Sucher verschließen lässt.
Belichtungszeit mit einer Testbelichtung kalkulieren – der Kern der QuickTest Methode
Dann mache ich eine erste Testbelichtung mit beispielsweise ISO 1600, Blende 8 und 10 Sekunden. Nach dieser ersten Testbelichtung schaue ich mir das Histogramm an. Ich möchte das Histogramm so weit wie möglich nach rechts geschoben haben, ohne dass mir die Lichter ausbrennen. Diese Technik nennt sich expose to the right. Wenn nun noch Platz im Histogramm nach rechts hin ist, verändere ich die Belichtungszeit so, dass ich rechts gerade so an die Kante heran reiche.
Dabei ist ein Balken im Hintergrund des Histogramms immer eine Blende (bei Canon). Wenn ich nun beispielsweise die Einstellungen ISO 1600, Blende 8 und 15 Sekunden habe und damit ein richtig belichtetes Foto habe, kann ich anfangen zu rechnen. Jetzt geht es darum, welche Belichtungszeit ich bei ISO 100 benötige. Wieso ISO 100? Weil ich damit die maximale Bildqualität aus meiner Kamera heraushole. Noch mehr Tipps für Bildqualität findest du hier. Aktuell habe ich 15 Sekunden bei ISO 1600.
Pro ganzer ISO-Stufe verdoppelt sich immer die Belichtungszeit:
- ISO 1600 – 15 Sekunden
- ISO 800 – 30 Sekunden
- ISO 400 – 1 Minute
- ISO 200 – 2 Minuten
- ISO 100 – 4 Minuten
Um also in dieser Beispielsituation ein gut belichtetes Bild bei ISO 100 zu bekommen, muss ich 4 Minuten belichten.
Die Belichtung mache ich also nun im manuellen Modus. Bei einigen Kameras muss man den Modus Bulb benutzen, um mehr als 30 Sekunden zu belichten. Ich benutze dafür meinen Fernauslöser und schaue mich während der Belichtung gleich noch nach weiteren Motiven um oder genieße die Landschaft. Am Ende kontrolliere ich natürlich noch einmal das finale Ergebnis, auch um zu sehen, ob das Histogramm stimmt. Fertig ist das Foto.
ND Filter Rechner – Belichtungszeiten direkt Vorort berechnen
Oftmals ist es praktisch, direkt beim Fotografieren die passenden Belichtungszeiten zu berechnen. So kannst du dich gut an die jeweilige Lichtsituation anpassen und die entsprechenden Filter wählen.
Als ND Filter Rechner gibt es für Android den ND Filter Calc Pro (DSLR). Auch wenn hier DSLR dran steht, ist die App natürlich genauso für spiegellose Systemkameras zu gebrauchen. Für Apple iOS gibt es als Rechner den Long Exposure Calculator.
Direkt vom Filter Hersteller Schneider-Kreuznach gibt es eine eigene Smartphone App namens B+W ND calc. Diese ist kostenlos für Android und Apple iOS erhältlich.
Tipp für Langzeitbelichtungen bei Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang
Während Sonnenuntergang (und natürlich auch bei Sonnenaufgang) ändert sich das Licht sehr schnell. Wenn du beispielsweise kurz vor Sonnenuntergang deine Testbelichtung machst, errechnest du einen Wert für die Belichtungszeit, der der aktuellen Lichtmenge entspricht. Nun wird das Licht relativ schnell weniger, weil die Sonne untergeht. Wenn du nun einfach den errechneten Wert beibehältst, dann wird dein Foto wahrscheinlich unterbelichtet sein.
Als Faustregel hat es sich als brauchbar erwiesen, in einer solchen Lichtsituation ein Drittel der errechneten Zeit noch hinzu zu addieren. Auch hier gilt: Nutze das Histogramm, um danach deine Belichtung zu beurteilen und gegebenenfalls zu korrigieren. Genau anders herum verhält es sich bei Sonnenaufgang.
Wie kann ich den Farbstich in der Nachbearbeitung korrigieren?
Dafür musst du natürlich die Bilder im RAW-Format aufnehmen. Wenn du nun das Bild in einem RAW-Programm wie zum Beispiel Adobe Camera RAW öffnest, kannst du mittels der Pipette die Stelle für den Weißabgleich wählen.
Hier solltest du ein möglichst farbneutrales Objekt wählen, also etwa einen grauen Stein. Nun rechnet das RAW-Programm den getätigten Weißabgleich auf das gesamte Bild um. Der Farbstich sollte nun korrigiert sein.
Es gibt noch eine erweiterte Variante der Farbstich Korrektur. Wenn du deine Graukarte hast, kannst du direkt bei der Aufnahme noch eine zweite Belichtung mit den gleichen Filtern und Einstellungen machen. Die Graukarte solltest du dann natürlich im Bild platzieren. Nun kannst du in der Nachbearbeitung die Pipette für den Weißabgleich auf diese Graukarte setzen. Jetzt schlägt dir dein RAW Programm (Ich nutze Adobe Camera RAW) die Werte für den Weißabgleich vor. Diese Werte überträgst du nun einfach auf die eigentliche Aufnahme.
An dieser Stelle musst du dir noch einmal vor Augen führen, dass sich leider nicht jeder Farbstich in der Nachbearbeitung korrigieren lässt. Insofern lohnt es sich schon beim Kauf, in einen guten Graufilter zu investieren.
Videokurs Architekturfotografie: Langzeitbelichtungen in Schwarz-Weiß
Möchtest du mehr darüber lernen, wie ich Langzeitbelichtungen in Schwarz-Weiß mache? Möchtest du wissen, wie meine Serie „Dark Monuments“ entstanden ist? In meinem Videokurs zeige ich dir wie. Du lernst alle Schritte von der Vorbereitung über Bildkomposition bis hin zur Bildbearbeitung.
Quellen
- Direct HDR Capture of the Sun and Sky
- Accurate measurement of daylit interior scenes using high dynamic range photography
- Professional portrait studio for amateur digital photography
- Adaptive hybrid mean and median filtering of high-ISO long-exposure sensor noise for digital photography
Wie sind deine Erfahrungen mit Graufiltern? Welche Hersteller hast du bereits ausprobiert? Mit welchen Filtern warst du zufrieden, mit welchen nicht? Schreib mir in den Kommentaren! Wenn du möchtest, kann ich dir außerdem bei jedem neuen Beitrag kurz Bescheid geben, dann verpasst du nichts mehr.
Hallo Matthias, herzlichen Dank dir für deinen hilfreichen und aussagekräftigen Artikel über ND-Filter!
Zunächst eine Anregung / Ergänzung:
Hoya (mit den Serien HD MK II und PRO ND EX ) und vermutlich auch andere Hersteller bieten ND-Filter mit Infrarot-Sperre an. Hierdurch werden bei Langzeitbelichtungen Farbverfälschungen ins Rötliche hinein verhindert. Dafür sind diese Filter auch deutlich teurer.
Wer – wie ich – ND-Filter vorwiegend für Video-Aufnahmen einsetzt, arbeitet ja mit den Belichtungszeiten gemäß 180°-Regel, sodass keine störende Infrarot-Effekte durch Langzeitbelichtungen auftreten können. Somit kann der Video-Produzent Geld sparen, ohne qualitativen Nachteil bei der Farbwiedergabe.
Zwei Fragen habe ich aber an dich:
In diversen Amazon-Rezensionen wird bemängelt, dass die Hoya-Filter extrem empfindliche Oberflächen hätten. Sie könnten z.B. schon durch kleinste Wassertröpfchen sowie durch Fingerabdrücke, die sich nicht beseitigen ließen, irreparabel beschädigt werden. Bei diesen Aussagen ist aber unklar, auf welche Hoya-Filter sich diese Aussagen beziehen, auf HMC oder ProND usw.?
Was sind deine Erfahrungen bezüglich der Empfindlichkeit der Filteroberflächen und auf welche Hoya-Serie beziehen sich dann deine Antworten?
Und wenn du zu Beginn deines Artikels Hoya-Filter erwähnst, auf welche Serie der Hoya-Filter beziehen sich deine Aussagen?
Meine zweite Frage:
Ich erwähnte bereits, dass ich ND-Filter hauptsächlich für Outdoor-Video-Aufnahmen bei sonnigem Wetter verwenden möchte. Welche Filterstärke würdest du mir empfehlen – ND64 oder ND400? (Auf Kombinationen wie z.B. ND8 + ND64 usw. möchte ich verzichten, weil ich dann bei Weitwinkelaufnahmen eine Vignettierung durch die ebenfalls verwendete Streulichtblende bekäme.)
Freundliche Grüße
Clemens
Hallo Clemens,
danke dir für das positive Feedback, freut mich sehr!
Zu deinen Fragen:
1) Ich hatte bisher in den letzten 15 Jahren keinerlei Probleme in dieser Richtung. Ich habe die Hoya ND-Filter mit HMC-Vergütung genutzt. Die bekommen auch immer mal ein paar Regentropfen ab, auch Fingerabdrücke lassen sich nicht ganz vermeiden. Mit Hama Lenspen, Hama Optikpapier und Mikrofasertuch konnte ich aber immer alle Verunreinigungen beseitigen. Insofern würde ich sagen, dass es hier keine Nachteile gibt.
2) Hier kann ich dir nicht weiterhelfen, da ich mit dem Thema Video so gut wie gar keine Erfahrungen habe. Vielleicht kann jemand helfen, der hier mitliest.
Liebe Grüße,
Matthias
Danke dir Matthias für deine Antwort. Ich habe aufgrund von Belichtungsmessungen vor Ort heraus gefunden, dass die Kombination ND-8 plus ND-64 für praktisch alle meine Motive / Outdoor-Locations passen wird.
Ich konnte auch inzwischen zum günstige „Rückläufer-Preis“ einen Set Haida-Filter kaufen incl. dem nicht benötigten ND-1000. Damit habe ich gestern die ersten Probeaufnahmen gemacht und auch Fotos angefertigt. Es gibt leicht korrigierbare Farbverfälschungen. Im RAW setze ich als Ziel-Farbtemperatur 5.700K ein statt 6.500K und biege in den Tiefen und Mitten ein wenig die Gradationskurve zu mehr Helligkeit. Dann ist auch im direkten Vergleich nur ein gut tolerierbarer Unterschied. Und diese Bewertung gilt für alle drei Filter des Sets.
Noch was betr. Farbtest:
Ich habe einen Farbwürfel, den ich mit den verschiedenen Filtern fotografiert und dann vermessen habe (Pipette in RAW-Therapee). Da schien es auch ohne Korrektur fast keine Abweichungen zu geben.
Dann habe ich einfach in unsere Gärten fotografiert, in denen es zig verschiedene Gelb-Grün-Töne und Schattierungen (Wiese, Bäume, Büsche usw.) gibt. Dabei fallen die Farbverfälschungen viel stärker auf, als bei den o.g. Messungen! Mit diesen Fotos habe ich dann rein visuell in RAW-Therapee die o.g. Korrekturen vorgenommen.
Hallo Clemens,
danke dir für die detaillierten Einblicke, sehr interessant! Ich habe gerade ein paar K&F Concept ND Filter zum Testen hier, dazu gibt es demnächst einen Bericht.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo,
ich will ja nicht ungut sein, aber die Lee Filter sind doch absoluter Schrott, das ist ein Blaufilter und kein Graufilter – außer das haben sie in neuen Serien endlich behoben, jedenfalls vor einiger Zeit war es so.
Die Referenz sind NiSi Filter, habe jetzt einen variablen ND1-5, kein X-Effekt, Farbtreue absolut perfekt, aber auch die 150er Filter absolut Top. oder auch die Haida farbecht/Gorillaglas Serie, kein Farbstich sichtbar. Kase sollen auch sehr gut sein, hab ich persönlich aber noch nicht getestet.
Sehr geehrter Herr Haltenhof,
zuerstg einmal vielen Dank für den tollen Artikel.
Ich habe folgende Frage hierzu, vielleicht ist die Frage auch schon beantwortet und ich habe sie übesehen:
ich habe zwei Sätze ND Filter, bei einem heißt es ND 3 und beim anderen
heißt es ND 1000. In dem Satz befindet sich ein ND 0,9, diesen WErt finde ich in keiner App. Gibt es eine App die das berücksichtigt.
Vielen Dank für die Antwort
Hallo Heinrich,
das ist oben im Artikel unter Tabelle erläutert, schau mal hier:
https://www.matthiashaltenhof.de/tutorials/nd-filter/#Welche_Staerken_und_Bezeichnungen_gibt_es_8211_Die_ND_Filter_Tabelle
Die Hersteller nutzen unterschiedliche Bezeichnungen. Damit weißt du, mit welcher Angabe was gemeint ist und kannst es so auch in der App nutzen.
Liebe Grüße,
Matthias
nochmals vielen Dank, auch für die schnelle Antwort.
Ich habe zwischenzeitlich mal verschiedene Apps angeschaut, und
die App von B+W macht mir bisher den besten Eindruck.
Gruß Heinrich
Hallo,
gibt es bei den Formatt-Hitech ND Filtern einen Unterschied (zum Beispiel Beschichtung?) der Vorder- und Rückseite? Oder ist es völlig egal welche Seite in Richtung Motiv und welche zum Objektiv eingesteckt wird?
Merci
Chris
Hallo Chris,
meines Wissens nach gibt es keine Unterschiede zwischen Vor- und Rückseite. Du du die Filter drehst ist also egal.
Liebe Grüße,
Matthias
ok – ich frage, weil meine FH Filter, je nachdem wierum ich sie halte, entweder bläulich oder bräunlich auf der Oberfläche spiegeln.
Bsp: Firecrest ND 1.3, Firecrest ND 1.8 + Firecrest Ultra ND/IRND 18 Stop
Hallo Chris,
ich denke die verlässlichste Antwort bekommst du in dem Fall vom Hersteller selbst.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
vielen Dank für diesen tollen Bericht ..
Ich bin noch Anfänger u habe zu Weihnachten eine
„Canon EOS M50 Mark II“
mit den Kitobjektiv 15-45mm f3,5-6,3 ⌀49mm bekommen …
Will mir später noch das Weitwinkel ef-s 10-22mm für die Landschaftsfotografie holen ..
Hab vorher nur mit den Handy tollr Fotos gemacht …
Jetzt meine Frage …
Macht es Sinn,
die ND Filter ⌀77mm mit diesen Adapter zu holen,
https://www.amazon.de/gp/product/B087ZNWKHY/ref=ox_sc_act_title_3?smid=A3VSBDXL61T6H2&th=
um das Kit Objektiv zu verwenden
od. ist es zu Lichtschwach für ND Filter ?
Lg Micha
Hallo Micha,
für die M50 II würde ich viel eher das Canon EF-M 11-22 mm nehmen. Dafür brauchst du dann einen kleineren Filter, schau mal selbst wegen des Filterdurchmessers. Wenn du den weißt, ist ein entsprechender Adapter für das Kitobjektiv für den ND Filter durchaus sinnvoll.
Liebe Grüße,
Matthias
Ich nutze ein Superweitwinkel (Fuji XF8-16). Das Objektiv hat kein Schraubgewinde. Für Fuji gibt es Clip in Filter die direkt vor den Sensor gesetzt werden können (von Kase). Aus Deinem Artikel meine ich, verstanden zu haben, dass da ein ND8 Filter Sinn machen könnte, um bei hellem Licht (auch mit anderen lichtstarken Objektiven) mehr mit Offenblende fotografieren zu können. Ein ND1000 scheint mir dann aber eher unpraktikabel als Clip in Filter, da man dann ja „nix mehr sieht“, wie will man da den Focus erst richtig setzen um danach das Objektiv abzunehmen und den ND1000 rein zu fummeln? Sehe ich das richtig? Das heißt, um das XF8-16 mit Filtern zu nutzen, geht an riesen Adaptern kein Weg vorbei? (Z.B. Haida M15). Oder würdest Du eh grundsätzlich bei extremen Weitwinkeln wegen der Vignette von Filtern abraten? (Wobei Clip in ja nicht vignettieren sollte?)
Hallo Andreas,
das ist der Grund, wieso ich mir nur Weitwinkelobjektive kaufe, die auch ein richtiges Filtergewinde haben. Deine Herangehensweise mit einem ND8 öfter mit Offenblende fotografieren zu können ist richtig. Ich kann dir allerdings nichts zum praktischen Umgang mit diesen Filterhaltern sagen, da ich darin keine Erfahrung habe. Du musst den Filter dann sicher nur groß genug wählen, damit es nicht vignettiert. oder eben nicht auf 8 mm fotografieren mit Filter, sondern vielleicht erst ab 12.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
du hast an deinem Artikel das letzte Update am „25. Oktober 2020“ gemacht, soweit sogut. Doch eins verstehe ich nicht, warum Schraubfiltern den Steckfilter vorziehen?
Deine Begründung kann ich nicht teilen:
1. Steckfilter sind heute fast alle aus Glas und extra beschichtet um Kratzer und Verschmutzung zu vermeiden (bzw. das man sie leichter reinigen kann)
2. Ein Steckfiltersystem kann ich mit allen Objektiven die ich besitze benutzen!
3. Versuche einmal den Focus bei mehreren Filtern noch zu korrigieren, denn wenn du deinen Schraubfilterfilter aufschraubst, hast du ganz schnell den Focuspunkt verschoben. Mit einem Stecksystem kann ich ohne Probleme den Halter abnehmen – Focus korrigieren – Halter wieder ran ohne den Focus zuverändern!
4. Wer billige Filter kauft, kauft zweimal. Mit einem Filter anfangen und dann erweitern.
Ansonsten ein sehr guter Artikel, immer gut Licht.
Tschüß jo-be
Hallo Jo-Be,
danke dir für das Lob und den Einblick in deine Erfahrungen! Der für mich wichtigste Punkt ist, dass ich es schwer finde, die Stecksysteme dicht zu bekommen gegen eindringendes Licht. Einen Schraubfilter schraubst du einfach drauf und fertig. Ich habe den Artikel eben noch einmal ergänzt.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Herr Haltenhoff,
auch ich möchte mich für den ausführlichen und guten Artikel bedanken.
Für meine beiden WW-Objektive mit 77 und 82 mm Filterdurchmesser möchte ich nur eine Filtergröße kaufen. Die mit 82 mm. Zur Anpassung an das kleinere Objektiv würde ich einen Adapterring 77 -> 82 mm verwenden. Hat das aufgrund des Bildwinkels evtl. Probleme mit Vignettierung, Schärfe o.ä. in den Bildrändern zur Folge?
Sie empfehlen ND 8 und ND 400 Filter, ggf. in Kombination.
Kann man diese auch in unterschiedlichen Größen kombinieren? Also bspw. einen 77mm ND 8 mit einem 82mm ND 400?
Und meine letzte Frage: Da ich relative lichtschwache Objektive habe, Offenblende 3,5 bzw. 4,0, ginge u.U. auch eine Kombination ND 8 und ND 64?
Herzlichen Dank für Ihren Rat!
Grüße
Christian Fritz
Hallo Christian,
danke dir! Zu deinen Fragen:
1. So wie du es mit dem Adapterring beschrieben hast ist es genau der richtige Weg.
2. Eine Kombination ist prinzipiell möglich. Der kleinste Filter sollte aber trotzdem nicht kleiner sein als das Objektivgewinde. Wenn du mehrere Filter hintereinander einsetzt, ist die Wahrscheinlichkeit der Vignettierung größer. Insofern würde ich tendenziell eher Größere einsetzen. Ich habe beispielsweise alle Filter in 77 mm. Wenn ich mit meinem Weitwinkel 10-22 mm 2 oder sogar 3 davon zusammen nutze, dann weiß ich schon, dass ich nicht mit 10 mm fotografieren kann, sondern erst ab 12 oder 13. Sonst wären die Ecken abgeschattet. Ich habe aber aktuell auch nicht den Bedarf, alle Filter als 82er zu kaufen und einen Adapterring zu nutzen, damit ich auch bei 10 mm 3 Filter nehmen könnte.
3. Das wäre theoretisch auch möglich, aber du nutzt du Objektiv ja sicher nicht mit Offenblende. Insofern empfehle ich trotzdem ND 8 und ND 400. Es ist egal, ob du ein lichtstarkes Objektiv hast oder nicht – wenn du mit beispielsweise Blende 8 fotografierst, dann ist die eingefangene Lichtmenge bei unterschiedlichen Objektiven mit gleicher Brennweite gleich.
Ich hoffe das hilft dir soweit. Schreib mir ruhig, wenn du noch mehr Fragen hast.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
danke für die ausführlichen Antworten.
Dank deines Artikels habe ich jetzt zwei Hoya ND Filter gekauft, einen ND 8 und einen JND 400 (wie du empfohlen hast). Verlängerungsfaktor der Belichtungszeit sind dann 8x und 400x. Und ich habe schon länger einen Polfilter von Hoya mit einem Verlängerungsfaktor von 4. Du schreibst, man kann die ND-Filter kombinieren. Ggf. würde ich auch Polfilter und ND-Filter gemeinsam verwenden.
Ich war in der Schule nie gut in Physik – daher meine Frage:
Werden bei einer Verwendung mehrerer Filter die Verlängerungsfaktoren addiert – oder multipliziert?
Also bspw.wird aus einer Belichtungszeit von 1/250 Sek. ohne Filter eine Belichtungszeit von 4 + 8 + 400 / 250 = ca. 2 Sek.?
Oder 4 * 8 * 400 / 250 = ca. 51 Sek.?
Danke nochmals!
Viele Grüße
Christian
Hallo Christian,
die Verlängerungsfaktoren werden multipliziert. Du kannst also auch den Polfilter einsetzen, das funktioniert durchaus.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Herr Haltenhof
Ich habe für meine Kamera ( Lumix FZ 1000 ) einen Adapterring von 62mm auf 72mm für die Graufilter. Allerdings passt die Gegenlichtblende jetzt nicht mehr.
Welche Nachteile können entstehen und was kann man dagegen tun?
Mit freundlichen Grüßen
Uwe Becker
Hallo Uwe,
die Gegenlichtblende, besser Streulichtblende, ist dazu da, um seitlich in das Objektiv einfallendes Licht zu blockieren. Dadurch können ungewünschte Farbeffekte oder Spiegelungen entstehen. Genau diesen Schutz hast du dann nicht mehr. Ich habe Graufilter gewählt, die die Größe des Filterdurchmessers des Objektives haben, damit ich die Streulichtblende weiterhin nutzen kann. Sonst gibt es meines Erachtens nach keine weitere Möglichkeit.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
Danke für die schnelle Antwort.
Ich habe es schon vermutet, werde mir also doch neue Graufilter zulegen müssen.
Gruß
Uwe
Hallo Matthias,
vielen Dank für den gelungenen Artikel!
Wie schätzt Du die Schiebe-Filter-Sets von Rollei ein? Wie LEE?
Hallo Thomas,
danke dir! Die Rollei Filter habe ich noch nicht ausprobiert. Die Lee Filter kommen ja auch im Artikel vor 🙂
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
hat der Hoya Pro-1 Polfilter auch Innengewinde, so dass man weitere ND-Filter aufschrauben kann, oder ist das nicht sinnvoll (ist das zB mit Vignettierung zu rechnen)? Sind die Gewinde genormt, so dass man auch unterschiedliche Marken verwenden kann?
Für eine Rückmeldung hierzu wäre ich – wie immer – sehr dankbar.
Gruß,
Thomas
Hallo Thomas,
der Pro 1 hat ein Innengewinde, wenn auch ein schmales. Er ist quasi als Slim-Filter konzipiert. Ob die Gewinde genormt sind, kann ich dir nicht sagen. Aber die anderen Filter, die ich bisher am Pro 1 genutzt habe, haben damit funktioniert. Oftmals ist der Polfilter aber auch der vorderste Filter bei mir.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo,
zunächst einmal wirklich guter Artikel.
Wobei ich noch Fragen habe ist der eingebaut ND filter der x100f.
Wieviel kann ich da raus holen?
Ich mache sehr gern Langzeitbelichtungen vom Meer, Flüssen und allgemein Gewässern.
Ein eingebauter ND1000 klingt toll aber so wie es sich für mich momentan darstellt. Hab die x100f auch erst einige Tage. Komme ich damit nicht ansatzweise auf gute Belcihtungszeiten.
Ich schätze das ich irgendwo noch einen Denkfehler habe. Hast du vielleicht einen Tip zur Einstellung bei der x100f?
In der Regel steht mein ISO fest auf 100 und meine Blende auf 4 oder 8 wenn ich am Wasser bin.
Hallo Steffen,
wenn ich mich nicht täusche hat die X100F einen 3 Blenden ND Filter verbaut. Mit 3 Blenden schaffst du es zwar, auch bei Sonne noch mit F2.0 zu fotografieren, für klassische Langzeitbelichtung wie du sie beschreibst ist das aber viel zu wenig. Ich hatte zu meiner X100F die beiden hier erwähnten Hoya ND8 und ND400. Damit und mit dem internen ND Filter habe ich auch 4 Minuten Belichtungen gemacht. Du kommst ohnehin nicht um mehrere ND Filter herum, weil du für jede Lichtsituation die Passenden brauchst.
Liebe Grüße,
Matthias
Moin,
bezüglich der Step Down Ringe ist mir nicht klar, ob man dann den Rand des Step Down Rings in der Belichtung hat.
Beispiel: Ich habe ein 95 mm Filtergewinde und will das auf mein nächst kleineres – auf 82 mm – reduzieren. Der Unterschied ist ja schon drastisch.
Hallo Bernd,
jep, deswegen macht es nur Sinn, größere Filter an kleinere Filtergewinde zu schrauben. Also per Step-Up Ring. Habe den Logikfehler eben noch einmal im Artikel korrigiert.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
als „Graufilter-Neuling“ möchte ich mir zunächst nur einen Filter (zur Verwendung in der Landschaftsfotografie) zulegen, um auszuprobieren, ob das überhaupt etwas für mich ist. Welche Stärke ist da als „Allrounder“ sinnvoll – 0,9 (ND8) oder 1,8 (ND64), oder etwas ganz anderes?
Hallo Thomas,
schau mal hier:
https://www.matthiashaltenhof.de/tutorials/nd-filter/#Diese_Filter_nutze_ich_selbst
da habe ich geschrieben, welche ich selbst nutze. In Summe: ND8 + ND400.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
vielen Dank für die Antwort. Noch eine weitere Frage dazu: Wieso kostet ein Formatt Hitech-Filter (67mm) mit 0,9 oder 3,0 rd. 100 Euro, während der mit 1,8 nur 53 Euro kostet? Ich wäre davon ausgegangen, dass mit höherer Dichte auch der Preis steigt. Gibt es dafür eine Logik? Ist ND 1,8 von schlechterer Qualität? Hier der Link: https://www.amazon.de/Formatt-Hitech-FC67IRND3-0-Firecrest-Neutral/dp/B00OHMPGGK/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1H340ZKAJ276B&keywords=hitech%2Bfirecrest%2Bnd%2Bfilter%2B67mm&qid=1566044230&s=gateway&sprefix=hitech%2Bfirecrest%2Bnd%2Bfilter%2B67%2Caps%2C152&sr=8-3&th=1
Danke vorab für eine Einschätzung und viele Grüße,
Thomas
Hallo Thomas,
das ist eine gute Frage. Ich denke von der Qualität her gibt es da keinen Unterschied. Ich vermute mal die unterschiedlichen Preise hängen mit der Nachfrage und Verfügbarkeit zusammen.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo,
ich möchte gerne zukünftig den neuen Lee Filters LEE100 Holder verwenden.
https://www.amazon.de/gp/product/B07N1QKQ6F/ref=ox_sc_act_title_3?smid=A1E92N2E5QJ7VW&psc=1
Derzeit habe ich einen HAIDA 100-PRO Series Filterhalter mit verschiedenen Adapterringen, z.B.
https://www.amazon.de/Haida-Metall-Adapterring-100er-Filterhalter/dp/B00NCXH5VE/ref=pd_sbs_421_2/260-1431786-4483950?_encoding=UTF8&pd_rd_i=B00NCXH5VE&pd_rd_r=c1046ec5-0f2e-413a-896e-2fcf89f5c287&pd_rd_w=ATQL0&pd_rd_wg=d7V7r&pf_rd_p=74d946ea-18de-4443-bed6-d8837f922070&pf_rd_r=YX6M70SG0QCGVVZDTF56&psc=1&refRID=YX6M70SG0QCGVVZDTF56
Nun würde mich interessieren, wenn ich auf den Filterhalter von LEE umsteige, ob ich mir dann auch die ganzen Adapterringe neu kaufen muss oder ob ich diese von dem HAIDA weiterverwenden kann.
Hallo Bernd,
ich vermute stark, dass du die Adapterringe neu kaufen musst, weil die meist je nach System etwas unterschiedlich sind. Frag am besten mal direkt bei Lee an.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
vielen Dank für den tollen Artikel. Ich hätte dazu folgende Fragen:
Für Belichtungen von mehreren Minuten empfiehlst du die B+W Filter. Von Hoya gibt es ebenfalls 10- und 6-Stop Filter und deren Farbstich ist offensichtlich leichter zu beheben. Wäre das eine Alternative?
Bei der Nutzung von zwei Filtern gleichzeitig, hast du Probleme mit Vignettierung?
Wenn ich vor allem Objektive mit 72mm und 49mm Gewinde nutze, macht es Sinn mit Step Up-Ringen zu arbeiten (das wären dann ja 5 oder 6) oder wäre es sinnvoll in zwei verschiedene Filter zu investieren?
Vorab danke und liebe Grüße
Mathias
Hallo Mathias,
na gern. Zu deinen Fragen:
Hoya: Ja, Hoya ist eine Alternative.
Vignettierung: Bei 10 mm kann ich keine zwei Filter ohne Vignettierung verwenden, da gehe ich dann auf 12 mm.
Step-up: Ja, die nutze ich auch. Aber dann brauchst du keine 5 oder 6, sondern nur einen einzelnen von 72 auf 49mm. (z.B. https://amzn.to/2T9zLbu)
Liebe Grüße,
Matthias
Sehr interessant und klar verständlich. Ich arbeite mit einer NIKON D850 und habe kürzlich einen HOYA PROND1000 und einen HAMA 2-400 (Occasion) erworben. Ich wollte so lange wie möglich belichten und die ISO auf L 1.0 herunter genommen. Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube das sind noch mal drei Stufen tiefer als die ISO 64. Mit dem Variablen Filter komme ich nicht klar, weil die Skala einfach weisse Striche am Filter hat. Da weiss man nicht was das zu bedeuten hat. Ich glaube das war ein Fehlkauf. Ich habe trotzdem beide zusammen gebraucht und einfach ausprobiert.
Bei 30 Sekunden kamen ganz passable Resultate heraus. Es war die Quelle eines Wasserfalles.
Soweit so gut, aber das Problem ist, dass das Wasser überbelichtet und die Felsen daneben unterbelichtet sind. Was mache ich falsch?
Hallo Hans,
da brauchst du die passenden Filter, um die richtige Belichtungszeit zu bekommen. Belichtest du zu lange, dann entsteht ein überbelichtetes Bild. Zu kurz bedeutet eine Unterbelichtung. Es gibt aber auch genug Lichtsituationen, in denen der Kontrastumfang zwischen hellen und dunklen Bereichen im Bild so groß ist, dass es die Kamera nicht aufzeichen kann. Ich habe mal geschrieben wie ich da ran gehe:
https://www.matthiashaltenhof.de/tutorials/langzeitbelichtung/
Schau mal dort bei der QuickTest Methode.
Liebe Grüße,
Matthias
Moin Hans,
zwar bin ich nicht der Autor des Artikels, aber ich kenne das benannte Problem: Zumindest ist bei meiner D700 und ISO-Einstellung auf L1.0 der Dynamikumfang (also der Bereich zwischen reinem Weiß und reinem Schwarz, in dem die Kamera Abstufungen abbilden kann) um mindestens eine Blende geringer (eher noch mehr) als bei der nativen Empfindlichkeit des Sensors. Das heißt: Die eine Stufe an Belichtungszeitgewinn (es sind drei Drittelstufen) erkaufst du mit früherem Ausreißen der hellsten und/oder dunkelsten Bereiche; für mein Empfinden lohnt sich das meist nicht.
Hallo Matthias,
mir gefällt dein Beitrag sehr, ich konnte einiges dazulernen.
Ich habe mit der Fotografie erst vor einigen Monaten angefangen und hätte eine kleine Frage zum Thema.
Ich besitze eine Sony Alpha 7II (für den Anfang mit Kitobjektiv)… bald schon soll allerdings ein Teleobjektiv her. Ich habe einen Pol-Filter von Hoya und wollte mir nun vor der nächsten Reise einen ND Filter zulegen, dabei habe ich an einen Filter der Größe 72mm mit einem Step-Up Ring gedacht, da wie gesagt im laufe der nächsten Monate ein neues Objektiv her soll. Ich bin bisher mit dieser Marke sehr zufrieden. Es soll bald nach Irland gehen und dort möchte ich gern an vielen Seen und Klippen fotografieren. Nun zu meiner Frage: Welchen der Filter, die du auch nutzt (Hoya ND8 und Hoya ND400) würdest du für den Anfang eher empfehlen bzw. wäre es sinnvoller gleich beide Filter zu kaufen?
Hallo Sophie,
ich würde dir auf jeden Fall dazu raten, beide Filter zu kaufen. So bist du wesentlich flexibler bezüglich der Belichtungszeit und damit Lichtsituation.
Liebe Grüße,
Matthias
Frohe Ostern Matthias.
Ab sofort möchte ich in die Filter Fotografie einsteigen. Viel gehört, aber nie für nötig gehalten. Vor ca. 50 Jahren hatten sicher 80% einen UV Filter vor der Linse, wie ich auch, ( noch Analogfotografie ). Aber das war es auch. Im hohen Alter fotografiere ich natürlich digital. Habe mir inzwischen wieder die Panasonic Lumix FZ 1000 zugelegt und möchte mit ihr vernünftige Fotos machen und das ab heute mit Filtern. Dazu kam mir dieses Forum gerade recht. Vielleicht kann ich irgendwann ja auch mal etwas interessantes beitragen wenn ich Filter Erfahrung gesammelt habe. Bis dahin bin ich auf deine Beiträge und die der anderen Mitglieder angewiesen.
Genießt den restlichen Ostertag
Jens
Hallo Jens,
dann viel Freude beim wiederentdeckten Hobby!
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
danke für die Information. Dann kann ich mich ja mal aufdie Pirsch machen und die ersten Versuche starten.
Viele Grüße
Roland
Hallo Matthias,
danke für den Artikel. Den positiven Kommentaren zu Inhalt und Fotos kann ich mich nur anschließen.
Mich würde brennend interessieren, welche Belcihtungszeiten zu den jeweiligen Bildern gehören, da ich noch keinerlei Erfahrungen mit Graufiltern habe und weit davon entfernt bin, die Wirkung einer verlängerten Belichtungszeit einschätzen zu können. Die Angabe der entsprechenen Zeiten könnte da sehr hilfreich sein.
Viele Grüße
Roland
Hallo Roland,
na gern, danke dir! Fast alle Bilder hier sind mit Belichtungszeiten zwischen 30 Sekunden und zwei Minuten entstanden.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo,
es wird in Blogs/Youtube sehr viel davon berichtet das Multicoating so toll ist und den Aufpreis auf jeden Fall Wert sei.
Entsprechend hat es mich überrascht das die Lee Filter welche nicht nur hier sondern von vielen Quellen als die besten angepriesen werden nicht mit dieser Hi-Tech Beschichtung arbeiten.
Ich frage mich ob der geniale Ruf der Lee Filter, welcher ja schon in Beiträgen von vor 10 Jahren existiert heute noch immer Zeitgemäß ist,
oder ob Lee vielleicht Entwicklungen wie Multicoating, Nanobeschichtung etc. verschlafen hat und nur mehr vom Ruf der Vergangenheit lebt?
Ist Lee neueren Filterlinien wie „HAIDA NanoPro MC ND Serie 100“ immer noch vorzuziehen?
Hallo Heiko,
die Lee Filter waren damals gut und sind es heute sicherlich immer noch. Dass andere Hersteller neue Technologien rausbringen, ändert nichts daran. Die Frage ist ja eher, ob es den Aufpreis wert ist. Ich nutze Filter, bei denen ich das Preis-Leistungs-Verhältnis als passend empfinde. Die sind ebenfalls multicoated.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias Haltenhof , können Sie mir bitte sagen was für einen ND Filter ich kaufen muss, um tolle Wasseraufnahmen von bächen und seen zu machen, bin neu in der fotografie und verstehe leider das mit der belichtungsverlängerung der Filter nicht wirklich…. denke eine belichtungszeit von 5 Sekunden ist ausreichend oder?
Hallo Philipp,
wie oben geschrieben empfehle ich dir einen ND8 und ND400, beide von Hoya. Damit bist du flexibel genug, um deine Belichtungszeiten je nach Lichtsituation anzupassen.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias
Super Sache dein Bericht über die Filter. Simpel und nur das notwendigste. so wie mans mag. Nur hab ich ein kleines Detail das wichtig zu wissen wäre….
Schraubfilter sind günstiger. Deswegen würd ich mir gern solche zulegen. Aber bei Grauverlaufsfiltern seh ich da schwarz…. Um einen Verlauf richtig zu setzen sollte dieser ja verstellbar sein. wie eben bei einem Steckfilter. Nun die Frage: kann ich z.b. auf mein 18-55 kit nen Polfilter schrauben und Gleichzeitig nen Steckfilter (grauverlauf) anbringen?
das gäbe dann in der anschaffung ne mischung aus schraub und steckfiltern. 🙂 Oder gibts BRAUCHBARE Verlaufsfilter auch zum schrauben?
danke und liebe Grüsse Beni
Hallo Beni,
danke dir! Ich hab da mal was vorbereitet 🙂
https://www.matthiashaltenhof.de/tutorials/grauverlaufsfilter/
In Kurzform: Für Grauverlaufsfilter würde ich dir Steckfilter empfehlen, für Graufilter Schraubfilter. Beide lassen sich miteinander kombinieren, so lange der Schraubfilter auch ein eigenes Gewinde hat (manche Super-Slim Varianten haben keinen Frontgewinde). Das gilt auch für den Polfilter.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias, hallo Beni,
meine eigene Erfahrung hierzu: Man sollte Filtergewindedurchmesser und Weitwinkeligkeit des Objektivs im Auge haben. Ich hatte für mein neu erworbenes Sony 16-35mm f/2.8 WW-Zoom genau das mit dem ND-Filter als vor, nämlich diesen vor den Steckfilterhalter zu schrauben. Obwohl ich einen extrem dünnen Schraub-ND-Filter (Haida Ultra Slim) verwendete, war der Steckfilterhalter bei 16-19mm Brennweite im Bild und hat die Ecken geschwärzt, quasi eine harte Vignettierung.
Ohne vorgeschraubten Graufilter passt es. Das Sony-Objektiv ist vorne sehr breit (82mm Gewindedurchmesser) und ich verwende ein 100mm Steckfiltersystem (auch von Haida). Da ich schon 100mm breite Verlaufsfilter besitze, war der Umtausch der geschraubten ND-Filter gegen gesteckte günstiger, als komplett auf 150mm umzusatteln.
Bzgl. Polfilter gibt es von Haida zum Glück eine Variante, die man in den Steckfilterhalter schraubt und der somit nicht aufträgt.
Für alle anderen weniger weitwinkligen Objektive habe ich normale zirkulare Polfilter zum Aufschrauben, davor Steckfiltersystem – unproblematisch.
Just my 2 cent…
Lieben Gruß
Peter
Danke dir für den Hinweis Peter, sehr cool!
Wow.. sehr ausführlicher Beitrag! Vielen Dank. Vor allem die Erklärung der verschiedenen Bezeichnungen ist gelungen. Das kann am Anfang ziemlich verwirrend sein. Ich fliege demnächst nach Island und habe mich deshalb intensiv mit ND Filtern beschäftigt. Für das fotografieren von Wasserfällen unverzichtbar 🙂 Auch ein Video habe ich kürzlich zum Thema veröffentlicht: https://www.youtube.com/watch?v=YbXnrZt5HAU – Ich freue mich über Feedback!
Gern, danke dir!
hallo,
das ist ein guter und sehr informativer artikel, trotzdem habe ich noch 2 fragen:
1. ich fotografiere immer im raw-format. habe ich in diesem fall bei der aufnahme von sonnenuntergängen trotzdem vorteile von einem nd-filter (welche?) oder kann ich mir für diesen zweck (keine langzeitbelichtung) einen nd-filter getrost sparen?
2. ich reise bald nach südamerika und möchte in den anden (auf 3000-4500m) fotografieren. die atmosphäre und die lichtmenge ist dort anders, deshalb habe ich gelesen, dass der einsatz eines nd-filters empfohlen wird. leider habe ich keine info zur empfohlenen stärke. ich möchte ausdrücklich keine langzeitbelichtungen machen und auch nicht mit stativ fotografieren, aber ich möchte „normale“ belichtungszeiten und blendenöffnungen verwenden, mit denen ich auch ein portrait inklusive tiefenschärfe aufnehmen kann. wohl gemerkt alles im raw-format. welche stärke wird hier empfohlen?
grüße,
michael
Hallo Michael.
danke dir! Zu deinen Fragen:
1. Mit einem ND Filter kannst du länger belichten. Wenn du keine Langzeitbelichtung machen willst, wüsste ich nicht wozu du sonst einen ND Filter brauchst. Also sparen! 🙂
2. Ich sehe auch hier keinen Anlass ND Filter zu nutzen, außer du willst mit Blenden zwischen 1.4 und 2.8 fotografieren. Das könnte eben für die Portraits interessant sein, also vielleicht auch bei Punkt 1. Dafür würde ich dir einen ND8 Filter empfehlen.
Liebe Grüße,
Matthias
hallo, ich wollt mal fragen wie ich verhindern kann, dass sich die Einstellungen wie Focus und Schärfe verstellen, wenn ich den Filter aufschraube.
Vielen Dank im Voraus für die Hilfe.
Gruß,
Axel
Hey Alex,
du musst erst deinen Fokus setzen, dann den Autofokus ausschalten und dann den Filter aufschrauben. In diesem Artikel habe ich noch einmal genau beschrieben wie ich dabei vorgehe:
https://www.matthiashaltenhof.de/tutorials/langzeitbelichtung/
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Mathias,
klasse informativer Artikel. Eine Frage in eine andere Richtung: Thema ICM mit ND filtern welche Empfehlung würdest Du geben? Bleibt es bei der Auswahl?
Danke im Voraus für die Antwort
LG Johann
Hallo Johann,
danke dir! Ich muss mal ganz doof fragen: Was ist denn ICM?
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
sehr schön logisch aufgebauter Artikel.
Hast Du Erfahrungen mit Cokin oder B&W gemacht, ich habe gerade nach ca. 10 Jahren wieder zur „Filterei“ zurück gefunden, kann aber, da ich instinktiv Deinen Rat (77mm kaufen) befolgt hatte und nun preiswert mit step-down Adaptern auf mein mFT System anpassen kann. Deine Beispielbilder sind einfach nur schön, besten Dank dafür.
Gruß
Michael
Vielen vielen Dank!
Hallo Matthias,
wirklich ein sehr interessanter und ausführlicher Artikel!
Ich finde das Graufilter Set von Haida vom Preis/Leistungsverhältnis sehr gut. Es gibt davon allerdings auch eine MC vergütete Version, die jedoch fast das doppelte kostet. Lohnt sich diese Ivestition deiner Meinung nach?
Viele Grüße,
Achim
Hallo Achim,
danke dir! Ich würde bei Filtern, besonders bei NDs immer die MC Variante nehmen. Was Kontrast und Blendflecke angeht hast du hier einfach einen großen Vorteil. Ich habe meine ND Filter seit 5 bzw seit 8 Jahren. Wenn man das Equipment so lange benutzt, dann ist es auch vollkommen ok, dafür etwas Geld in die Hand zu nehmen.
Liebe Grüße,
Matthias
Frag mich nur wie ich die Langzeitbelichtung bei hohem Kontrastumfang wie z.B. gegen den Sonnenuntergang fotografieren hinbekomme ohne dass der Himmel überbelichtet ist oder der dunkle Teil des Bildes unterbelichtet. Durch zusätzliche Verwendung eines Grauverlaufsfilters?
Hab das eben versucht, der dunklere Teil war total abgesoffen 🙁
Du kannst einen Grauverlaufsfilter verwenden oder zwei Belichtungen machen und diese per Bildbearbeitung zusammen setzen.
Hallo,
ein sehr schöner Artikel und super verständlich erklärt. Bin gerade dabei mich in alles einzulesen. Die Umstellung von AF auf MF erfolgt während ich den Auslöser noch halb durchgedrückt halte? Ist das so richtig?
Warum die Testbelichtung nicht gleich mit ISO 100? Dann hab ich dort schon eine längere Belichtungszeit und beim hochrechnen müsste es dann doch auch wieder passen? Vielen Dank schon mal.
Hi Andreas,
danke dir für das Lob! Zu deinen Fragen:
1. Bei der Umstellung von AF auf MF musst du den Auslöser nicht halb durchgedrückt halten. Erst halb durchdrücken zum Fokussieren, dann wieder loslassen und den Schalter auf MF stellen.
2. Kannst du machen, aber dann ist die Spitze im Histogramm so schmal, dass es schwer wird zu beurteilen, wieviel Platz da noch nach rechts ist.
Liebe Grüße,
Matthias
Ein Artikel wie ich ihn mir wünsche. Fundiert, aber nicht abgehoben und gut nachvollziehbare Anleitungen die aus der Praxis entstanden sind (das beweisen auch dien tollen Fotos). Und zu guter Letzt ein paar Kaufempfehlungen, die dem Hobby-Fotografen noch die Wahl lassen sich je nach Geldbeutel und Anspruch zu entscheiden. Klasse Artikel. Danke.
Grüße, Karl-Heinz
Danke für dein Lob, freue mich sehr!
Liebe Grüße,
Matthias
Sehr informativ und mega Bilder zur Inspiration ?? Dankeschön dafür! Hat mir einiges mit auf den Weg gegeben ☺️
Freut mich, danke dir für das Lob!
Hallo Matthias, auch dieser Artikel wieder hilfreich mit der Schritt-für-Schritt-Anweisung. Danke! Bevor ich ans Testen gehe stelle ich mir schon folgende Frage bezüglich Live-View und Kontrastfokus: Wenn ich dann von AF auf MF schalte und den Bildstabilisator deaktiviere, verschiebt sich dabei die Fokussierung nicht leicht von selbst?
Und zum Bild mit dem fliessenden Wasser und den grünen Blättern am oberen Bildrand: wie lange war da deine Belichtungszeit?
Danke nochmals und eine schöne Woche.
Carmen
Hallo Carmen,
freut mich sehr, dass der Beitrag für dich hilfreich ist. Zu deinen Fragen:
Wenn du auf MF umschaltest, verschiebt sich der Fokus leichter, aber mit ein wenig Achtsamkeit ist das kein Problem.
Die Belichtungszeit bei dem Bild war 25 Sekunden.
Liebe Grüße und dir auch eine schöne Woche,
Matthias
Hallo Matthias,
Wie immer habe ich nicht alles aber einen großen Teil gelesen. Schön das du dein Wissen öffentlich zugänglich machst. Auf ein paar Punkte möchte ich vielleicht noch hinweisen.
Du schreibst du machst deine Einstellung im manuellen Modus für 4 min. Bei den meisten Kameras geht dieser nur bis 30s du meinst sicher den Modus Bulb. Bei einigen Kameras befindest sich dieser im M-Modus wenn man versucht länger als 30s zu belichten. Ich finde das verwirrt. Vielleicht kannst du noch den Bulb-Modus näher bringen.
Du schreibst bei manchen Filtern wird der Wert in Blenden angehen oder als Verlängerungsfaktor. Vielleicht kannst du noch darauf eingehen wie diese Faktoren zusammen hängen um die Berechnungen zu vereinfachen. Die Blende hat die Basis 2, die Dichte die Basis 10. 10^3,0=1000 und das ist rund 2^10=1024. Vielleicht verwirrt es aber auch. Mir hat es damals geholfen die Werte zu verstehen.
Ein Thema, führt auch regelmäßig zu falschen Belichtungen bei langen Belichtungen. Z.b. Wenn die Sonne gerade am unter gehen ist, belichtet man selbst wenn man es vorher über eine Testmessung ermittelt zu kurz. Da sich die Lichtverhältnisse während der Aufnahme verschlechtern (es weil es dunkler wird). Umgekehrt ist es bei sonnenaufgang. Hier muss man ggf. die ermittelte Belichtungszeit noch verringern. Mit einem 1/3 mehr oder weniger lässt sich dieser Effekt korrigieren.
Bei Steckfilter kann ich dir ohne Sorge zu den Format hitech firecrest raten. Wenn du willst, kann ich dir mal Testmaterial für deine Seite zukommen lassen. Also Bilder mit und ohne Filter. Vielleicht kannst du das zentral sammeln. Bei den Schraubfilter nicht kann ich dir die Marke Breakthrough Photography ans Herz legen. Kein Farbtisch keine Vignetierung und auch sonst mehrfach vergütet.
Wünsche dir eine schöne Woche.
Hey Thomas,
sehr cool, vielen Dank für das konstruktive Feedback. Sowas hilft mir ungemein, den Artikel noch besser zu machen.
Bulb Modus: hinzugefügt.
Werte: Ist mir etwas zu technisch, daher habe ich es weggelassen.
Belichtung bei Sonnenuntergang: hinzugefügt.
Hitech Firecrest: Habe ich als Tipp bereits gelistet, da würde ich mich natürlich riesig über Testmaterial freuen.
Danke nochmals, dir auch eine schöne Woche!
Matthias
Hallo,
Als Fan von Ihnen, finde ich diesen Bericht wieder perfekt. Bei unserem letzen Fotoclubabend hat uns Rollei ihr Filtersystem vorgestellt. Nach Aussage des Technikers gibt es bei diesem System keine Farbverfälschung. Haben sie da schon Erfahrung damit.
Grüße Thomas Eder
Hallo Herr Eder,
danke für das Lob! Ich habe mit dem Rollei System noch keinerlei Erfahrungen machen können.
Grüße,
Matthias