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Kamera Stativ – Meine Empfehlungen ☀️ [2025]

Du willst ein Kamera Stativ kaufen? Ich zeige dir, worauf du achten solltest, welches dein passender Stativkopf ist und wie du dein Stativ richtig wartest. Außerdem gibt es meine Top 3 Empfehlungen!

Kamera Stativ Top drei Empfehlungen Schnellübersicht:

Manfrotto Befree
Das Leichtgewicht
Stabil bis Windst. 4
Kompakt
relativ leicht
Inkl. Kugelkopf
Aktuellen Preis anzeigen
Manfrotto 190
Der Allrounder
Gute Stabilität
Gute Arbeitshöhe
Mittleres Gewicht
Kopf selbst wählbar
Aktuellen Preis anzeigen
Manfrotto 055
Maximale Stabilität
Sehr stabil
Tolle Arbeitshöhe
Etwas schwerer
Kopf selbst wählbar
Aktuellen Preis anzeigen

Nachfolgend findest du ausführliche Infos rund um Foto Stative. Ich zeige dir, auf welche Aspekte du vor dem Kauf achten solltest, damit du keinen Fehlkauf machst. Ich helfe dir bei der Auswahl des richtigen Stativkopfes und erkläre, welche Spezialstative es gibt. Zum Abschluss gibt es Tipps zur Wartung, damit du dein neues Stativ mehrere Jahrzehnte nutzen kannst.

Wozu brauche ich ein Kamera Stativ? (Stativ für Kamera)

Ein Stativ brauchst du, wenn du bei wenig Licht fotografieren willst. Ab einer bestimmten Belichtungszeit werden deine Bilder wahrscheinlich verwackelt, wenn die sie ohne Stativ aus der Hand fotografierst. Doch wie stellst du die Grenze fest, ab wann deine Fotos verwackelt sind? Dazu findest du weiter unten die Eins-durch-Brennweite-Faustregel.

Mein Equipment mit Kamera, Stativ und Fotorucksack im Torrent de Pareis auf Mallorca
Mein Equipment mit Kamera, Stativ und Fotorucksack im Torrent de Pareis auf Mallorca

Ein Fotostativ brauchst du also immer dann, wenn du bei wenig Licht fotografierst oder auch ganz gezielt Langzeitbelichtungen machen willst. In den meisten Fällen kommt ein es in der Landschaftsfotografie und in der Architekturfotografie zum Einsatz. Ziel ist es immer, verwackelungsfreie Fotos aufzunehmen.

Schwere Stürme bei Cabo da Roca, Portugal.
Portugal 2

Passt jede Kamera auf jedes Stativ? (Stativ Spiegelreflexkamera + Stativ Systemkamera)

So gut wie jede Kamera passt auf so gut wie jedes Stativ. Die Stativgewinde sind bei digitalen Spiegelreflexkameras, spiegellose Systemkameras, Bridgekameras und auch Kompaktkameras mittlerweile genormt. Man kann also sagen, dass die gebräuchlichen Kameras auf jedes gebräuchliche Fotostativ passen. Hier musst du nichts Besonderes beachten.

Das für mich wichtigste Kriterium: Gewicht

Das ideale Stativ ist immer ein guter Kompromiss aus Eigengewicht und Stabilität. Ein 200 Gramm Stativ wird in den seltensten Fällen stabil sein, während ein 5 kg Stativ zwar fast immer stabil ist, aber eben auch schwer. Die von mir weiter unten empfohlenen Stative wiegen zwischen 1,4 kg und 2,7 kg. Dieser Aspekt hat eine besonders hohe Priorität, wenn du viel auf Reisen bist. Weiter unten gebe ich einen Tipp, welches das für mich beste Reisestativ ist.

Entstehung einer Langzeitbelichtung am Cap Formentor, Mallorca
Entstehung einer Langzeitbelichtung am Cap Formentor, Mallorca

Welche Höhe ist nötig?

Dein Stativ sollte so hoch sein, dass du ohne ausgezogene Mittelsäule relativ bequem durch den Sucher schauen kannst. Auf diese Weise kannst du bequem fotografieren und dich auf deine Bildkomposition konzentrieren, ohne dich dabei verrenken zu müssen. Die für dich passende Höhe des Stativ ist also von deiner Körpergröße abhängig.

Drehverschlüsse oder Klemmverschlüsse?

Um die Beine deines Statives auszuziehen und dann zu fixieren sind Verschlüsse nötig. Meist kommen hier Klemmverschlüsse zum Einsatz. Du hast jedoch beim Kauf auch die Wahl, Drehverschlüsse zu erwerben. Ich habe beide Verschlüssen genutzt und ich kann nicht sagen, dass ich einen bestimmten Favoriten hätte.

Klemmverschlüsse
Klemmverschlüsse

Natürlich ist es schwerer, sich am Drehverschluss die Finger zu klemmen. Manche Kollegen sagen, dass sie Stative mit Drehverschlüssen schneller aufbauen können, aber bei der Arbeit mit einem Stativ ist mir die zwei Sekunden längere Aufbauzeit nicht so wichtig. Meine Meinung: Welche Verschlüsse du nimmst spielt keine Rolle.

Auf die Tragfähigkeit achten (Foto Stativ)

Dagegen spielt eine Rolle, wie viel deine Kamera samt Objektiv wiegt. Jedes Stativ hat eine festgelegte maximale Tragfähigkeit. Diese Tragfähigkeit sollte natürlich über dem Gewicht deines Fotoequipments liegen.

Wenn du nicht auf diesen Wert achtest, kann es passieren, dass sich dein Bildausschnitt während der Belichtung nach unten absenkt. Wenn du das Stativ zu stark belastest, kann es darüber hinaus beschädigt werden.

Regenbogen am Cap Formentor

Der Unterschied bei der Nutzung von Weitwinkel- und Teleobjektiven

Eine weitere Faustregel: Für ein Teleobjektiv brauchst du ein stabileres Stativ als für die Arbeit mit einem Weitwinkelobjektiv. Das liegt daran, dass mit der langen Brennweite eines Teleobjektivs die Bilder wieder leichter verwackeln können. Das gilt eben auch für ganz kleine Stupser am Stativ selbst. Oder auch bei Situationen mit starkem Wind.

Teleobjektive im Zusammenspiel mit dem Stativ kommen besonders in der Tier- und Sportfotografie zum Einsatz. Mittlerweile habe ich für diese Art der Objektive noch einmal einen eigenen Artikel mit meinen Empfehlungen veröffentlicht: Canon Teleobjektiv.

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Das Packmaß: Die Größe für den Transport (im Flugzeug)

Eine weitere Information findest du ebenfalls bei den Daten deines neuen Statives: Die Angabe zum Packmaß. Diese Zahlen bedeuten, wie groß dein Stativ im zusammengeschobenen Zustand ist. Diese Daten spielen dann eine Rolle, wenn du dein Stativ transportieren willst.

Hier solltest du schauen, ob dein Stativ an deinen Fotorucksack oder in den Koffer für die Flugreise passt. Für den Transport im Flugzeug schraube ich meist den Stativkopf ab und transportiere Beides zwischen meinen Sachen gepolstert im Koffer. Meinen Fotorucksack, einen Lowepro Flipside 500AW, habe ich immer als Handgepäck bei mir.

Meine Fotoausrüstung für die Reise
Meine Fotoausrüstung für die Reise

Die Wahl zwischen Holz, Aluminium und Carbon

Stative werden meist aus drei verschiedenen Materialien gefertigt: Aluminium, Carbon und Holz. Alle drei Materialien haben unterschiedliche Eigenschaften und damit Vor- und Nachteile:

Eigenschaften von Holz:

  • Sehr stabil
  • Sehr schwingungsarm
  • Hohes Gewicht

Eigenschaften von Aluminium:

  • Geringes Gewicht
  • Angemessenes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Robust

Eigenschaften von Carbon:

  • Sehr geringes Gewicht
  • Schwingungsarm
  • Im Winter ohne Handschuhe angenehm nutzbar
  • Hoher Preis
Carbonstativ
Carbonstativ von Manfrotto

Holzstative werden wegen des hohen Eigengewichtes in der digitalen Fotografie eher weniger genutzt. Empfehlenswert sind deshalb Carbon- oder Aluminiumstativ.

Lohnt sich der Aufpreis für ein Stativ aus Carbon?

Wenn du viel zu Fuß mit dem Stativ unterwegs sein wirst, wie beispielsweise in der Landschaftsfotografie, dann kannst du noch einmal etwas Gewicht mit einem Carbonstativ sparen. Im Vergleich zu einem Aluminiumstativ sind es etwa 20-30 % weniger. Carbonstative kosten dafür wesentlich mehr. Ein empfehlenswertes Carbonstativ ist das Manfrotto MT190CXPRO4. Seit mehreren Jahren nutze ich das Manfrotto Befree GT Carbon.

Sind Spikes an den Stativfüßen nötig?

Meiner Meinung nach sind Spikes nicht unbedingt nötig. Spikes sind kleine Spitzen aus Metall, die sich per Drehmechanismus aus den Stativfüßen ausfahren lassen. Sie sind dann sinnvoll, wenn du öfter auf rutschigem Boden arbeitest. In der Landschaftsfotografie ist das dann der Fall, wenn du dein Stativ auf Schnee, Eis oder Matsch aufstellen willst. Die meisten Stative haben Gummifüße, die auf fast allen Untergründen gut halten. Ich habe in den letzten 10 Jahren keine Situation erlebt, in der ich mir Spikes gewünscht hätte. Für mich sind Spikes demnach kein Entscheidungskriterium.

Gummifüße
Gummifüße am Manfrotto Befree

Ist der Anstellwinkel der Beine wichtig?

Der Anstellwinkel der Beine ist bei starkem Wind und für Makrofotografen wichtig. Bei einigen Stativen kannst du einstellen, in welchem Winkel sich die Beine anstellen lassen. Dadurch steht das Dreibein breiter und somit standfester da. Gleichzeitig ist es dann aber natürlich auch niedriger. Der Anstellwinkel bedeutet also, dass du die Stativbeine weiter abspreizen kannst. Ich nutze dieses Feature an meinem Manfrotto Befree ab und an, wenn ich in sehr windigen Situationen fotografiere. Dann hat das Stativ noch etwas mehr Halt.

Interessant ist dieses Feature auch, wenn du je nach Einsatzzweck auf eine besonders tiefe Aufnahmesituation aus bist. Viele meiner Bilder sind relativ nah am Boden aufgenommen, die Stativbeine sind gar nicht ausgezogen. Durch eine solche Bildkomposition im Zusammenspiel mit einem Weitwinkelobjektiv lässt sich sehr viel Tiefe im Bild erzeugen. Wenn ich dann durch den Anstellwinkel der Beine noch etwas näher an den Boden und das Motiv heran komme, kann das durchaus hilfreich sein.

Einstellung für den Anstellwinkel der Beine
Einstellung für den Anstellwinkel der Beine

Die Aufnahmehöhe und der Anstellwinkel sind auch für Makrofotografen interessant. Wenn deine fotografische Welt sich also auf Insekten und Pflanzen konzentriert, dann kannst du mit diesem Feature näher an deine Motive herankommen.

Wann lohnt sich eine umklappbare Mittelsäule?

Manfrotto 190 XPROB
Manfrotto MT190XPRO4

Eine umklappbare Mittelsäule lohnt sich vor allem für Makrofotografen. Wie der Name schon sagt, kannst du damit deine gesamte Mittelsäule nicht nach oben, sondern als Art Ausleger seitlich zum Stativ anbringen. Die Mittelsäule lässt sich also um 90 Grad kippen. Das spielt dann eine Rolle, wenn du dein Kamerastativ nicht direkt am Motiv aufstellen kannst, sondern etwas daneben. Mit der umklappbaren Mittelsäule sitzt die Kamera dann nicht zentral über dem Stativ, sondern seitlich davon. Dieses Feature gibt es beispielsweise beim Manfrotto MT190XPRO4.

Lohnt sich die Nutzung des Hakens an der Mittelsäule?

Die Nutzung des Hakens an der Mittelsäule lohnt sich meist nicht. Manche Stative bieten am unteren Ende der Mittelsäule einen Haken. An diesem Haken lässt sich zusätzliches Gewicht am Stativ anbringen, um die Stabilität zu erhöhen. Denkbar ist beispielsweise den Fotorucksack anzuhängen.

Die Kollegen kamen zu dem Ergebnis, dass es kaum einen Unterschied macht, ob man zusätzliches Gewicht an diesen Haken hängt oder nicht. Aufgrund dieses Tests ist der Haken an der Mittelsäule für mich kein Entscheidungskriterium.

Ein nettes Feature gegen kalte Hände: Die Moosgummi Beschichtung

Newsletter Aufmacher 3 - Neue BeiträgeWenn du schon einmal ein Stativ hattest, vielleicht aus Aluminium, dann kennst du die Situation im Winter. Unter 0 Grad ist das Material für die Finger sehr kalt. Wenn du das Stativ dann ohne Handschuhe trägst und aufbaust, hast du danach richtig kalte Hände.

Abhilfe dagegen schafft eine Moosgummi Beschichtung. Bei manchen Stativen ist eines der Beine als Tragemöglichkeit damit beschichtet, bei manchen alle drei Beine. Damit werden die Finger beim Hantieren nicht so kalt.

Es ist definitiv nicht nur ein Feature für Warmduscher – Ich kann mich viel besser auf die Fotografie und die Bildkomposition konzentrieren, wenn ich mich dabei wohlfühle. Warme Hände tragen im Winter auf jeden Fall dazu bei.

Gummibeschichtung am Stativbein
Gummibeschichtung am Stativbein
Fasutregel

Die Eins-durch-Brennweite-Faustregel

Als Leitsatz gilt: Aus der Hand kannst du maximal 1/Brennweite halten.

Ok, jetzt wird es etwas technisch. Welche Brennweite du nutzt, kannst du an deinem Objektiv ablesen. Ein 18-55mm Objektiv hat die Brennweite 18-55mm, je nachdem, ob du herangezoomt hast oder nicht. Welche Brennweite du gerade nutzt, kannst du vorne am Objektiv ablesen.

Je nachdem, welchen Modus deiner Kamera du nutzt (z.B. A, P, AV, TV oder M) siehst du, wenn du den Auslöser halb durch drückst, deine Belichtungszeit im Sucher eingeblendet. Das kann beispielsweise 1/200 Sekunde sein, 1/50 Sekunde oder auch 1/10 Sekunde. Der Zeitraum von 1/200 Sekunde ist viel kürzer als 1/10 Sekunde. Bei 1/200 Sekunde ist die Wahrscheinlichkeit, dass du dein Bild verwackelst, viel geringer als bei 1/10 Sekunde.

Je länger die Belichtungszeit, umso wahrscheinlicher ist es, dass du dein Bild ohne Stativ verwackelst. Wenn du also beispielsweise ein Bild mit der Brennweite 50mm fotografierst, dann kannst du maximal 1/50 Sekunde verwacklungsfrei ohne Stativ aufnehmen. Hast du eine Belichtungszeit von 1/25 Sekunde, wird das Bild wahrscheinlich verwackelt. Hast du eine Belichtungszeit von 1/100 Sekunde mit dieser Brennweite, dann bekommst du wahrscheinlich ein scharfes Bild.

Objektive oder Kameras mit Bildstabilisator helfen hier natürlich noch ein Stückchen nach. Mit Bildstabilisator kannst du ein Bild mit einem 50mm Objektiv noch bei einer Belichtungszeit von 1/10 Sekunde halten.

Diese Faustregel gilt sowohl für APS-C als auch für Vollformat.

So findest du den richtigen Stativkopf

Im Prinzip setzt sich jedes Stativ grundsätzlich aus dem Dreibein an sich und dem Stativkopf zusammen. Viele Stative werden deshalb mit verschiedenen Köpfen oder generell erst einmal ohne Stativkopf verkauft. Weiter unten gebe ich Tipps zu bestimmten Bundles, die ich als sinnvoll empfinde.

Viele Stativhersteller nutzen für die Verbindung zur Kamera eine sogenannte Schnellwechselplatte. Hier hat jede Marke in der Regel ein eigenes System. Die Schnellwechselplatte lässt sich vom Kopf abnehmen und unter die Kamera schrauben. Beim Ansetzen auf das Stativ wird dann einfach nur noch Kamera samt Schnellwechselplatte in den Stativkopf eingehakt und gesichert. Das dauert keine Sekunde. Diese Technik hat auch noch den Vorteil, dass du, wenn du mehrere Kameras hast, auch mehrere Schnellwechselplatten nutzen kannst, die du jeweils an einer Kamera anbringst.

Grundsätzlich ist es für viele Einsatzgebiete sinnvoll, dass am Kamerastativ selbst oder besser am Stativkopf eine Wasserwaage integriert ist. So lässt sich das Dreibein und damit auch die Fotos gerade ausrichten. Es gibt hier auch Stativköpfe mit Wasserwaagen in mehr als einer Ausrichtung, also für zwei Achsen beispielsweise.

Kugelkopf des Manfrotto Befree
Kugelkopf des Manfrotto Befree

Welche Stativköpfe gibt es?

Es gibt folgende Stativköpfe: Kugelkopf, 3-Wege-Neiger, 2-Wege-Neiger, Getriebeneiger und Panoramakopf.

Kugelkopf

Kugelkopf Manfrotto 496 RC2 Compact
Kugelkopf Manfrotto 496RC2 Compact

Beim Kugelkopf sitzt die Basis des Kopfes in einer Art Gelenk. Oben auf dieser Basis sitzt dann die Kamera. Der Vorteil dieses Kopfes ist die schnelle Einstellbarkeit bei gleichzeitig guter Stabilität. Der Kugelkopf ist der meistgenutzte Stativkopf. Wie fest die Kugel sitzt, lässt sich mit einem Drehregler einstellen. Ein Kugelkopf ist nicht ganz so einfach für exakt ausgerichtete Panoramen zu verwenden, da du beim Verschieben des Bildausschnittes, also beim Lockern der Position, schnell auch die Höhe veränderst. Insgesamt ist es aber der universellste Kopf.

3-Wege-Neiger

3 Wege Neiger
3 Wege Neiger

Mit einem 3-Wege-Neiger kannst du jede Achse getrennt voneinander einstellen. Das ist dann sinnvoll, wenn du deine Bilder und damit die Kameraposition sehr genau ausrichten willst. Dieser Prozess nimmt jedoch mehr Zeit in Anspruch. Wann ist dieser Kopf sinnvoll? Wenn du deine Bilder auf den Millimeter genau ausrichten willst. Das kann bei Reproduktionen von Gemälden sinnvoll sein, oder bei der Architekturfotografie. Immer dann, wenn es auf den Millimeter genau ankommt, ist ein Dreiwegeneiger eine Überlegung wert.

2-Wege-Neiger

2 Wege Neiger
2 Wege Neiger

Ein 2-Wege-Neiger reduziert die Einstellmöglichkeit auf zwei Achsen. Er ist damit eine einfachere Version des 3-Wege-Neigers und wird oft als Videokopf bezeichnet, da er für diesen Zweck gut nutzbar ist. Wenn du also planst, viele Videos zu drehen, dann ist dieser Kopf besonders gut für dich geeignet. Damit lassen sich weiche Kameraschwenks realisieren. Durch das Drehen am langen Hebel lässt sich die Feststellung bedienen. Ich habe unwissentlich einen 2-Wege-Neiger sehr lange für meine Landschaftsfotografie eingesetzt. Insofern ist dieser Kopf auch für Fotografie geeignet.

Getriebeneiger

Getriebeneiger
Getriebeneiger

Der Getriebeneiger ist im Grunde genommen ein 3-Wege-Kopf, bei dem jedoch die Achsen millimetergenau mit einem machanischem Getriebe verstellt werden können. Dementsprechend bietet sich dieser Kopf für sehr feine Einstellungen bezüglich der Kameraposition an.

Panoramakopf

Panoramakopf
Panoramakopf

Wenn du fast ausschließlich Panoramen fotografierst, dann ist ein passender Panoramakopf für dich interessant. Die Besonderheit ist hier eine Gradeinteilung, mit der du die Überlappung für die einzelnen Bilder genau bestimmen kannst. Meist haben Panoramaköpfe eine Wasserwaage integriert, damit du den Horizont genau ausrichten kannst. Beim Aufbau sollte das Stativ damit exakt ausgerichtet werden, damit du keine Verzerrungen im Bild hast. Wenn du nun deine Brennweite genau kennst, kannst du dein Panorama nur anhand der Gradeinteilung aufnehmen, weil du genau ablesen kannst, um wie viel Grad du nach der Aufnahme weiter drehen musst.

Auch für den Stativkopf gilt, dass diese bezüglich des Gewindes genormt sind und so gut wie jeder Kopf auf fast jedes Stativ passt.

Meine Empfehlung zum Stativkopf: Der Kugelkopf – beispielsweise ein Manfrotto 496RC2 Compact. Damit kannst du deine Kamera komplett frei und relativ schnell einstellen.

Kugelkopf Manfrotto 496 RC2 Compact
Kugelkopf Manfrotto 496 RC2 Compact

So transportierst du dein Stativ am besten

Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten, das Stativ bei Wanderungen zu transportieren:

  • In der Hand tragen
  • Mit einer passenden Umhängetasche tragen
  • Am Fotorucksack befestigen

Ich ziehe die dritte Möglichkeit vor, da sich das Stativ so auch über längere Distanzen gut tragen lässt. Hier musst du natürlich beim Kauf eines Fotorucksacks darauf achten, dass sich das Stativ daran gut befestigen lässt. Nicht zu vernachlässigen sind hier auch ergonomische Aspekte wie die Gewichtsverteilung oder dass das Hauptgewicht möglichst nah am Körper getragen wird.

Stativ mit abgeschraubtem Kopf direkt im Fotorucksack
Stativ mit abgeschraubtem Kopf direkt im Fotorucksack
Stativtasche
Stativtasche

Einige Hersteller liefern Taschen zum Stativ direkt mit. Alternativ gibt es auch gepolsterte Taschen zu kaufen.

Langlebigkeit: Die richtige Wartung

Der Wartungsaufwand bei Stativen hält sich in Grenzen. Alle paar Jahre ziehe ich die Schrauben der Klemmverschlüsse etwas nach. Theoretisch müsste bei einem Kugelkopf die Schmierung ebenfalls alle paar Jahre erneuert werden, allerdings war das bei mir noch nie nötig.

Wichtiger ist, dass du dein Stativ nach dem Fotografieren in anspruchsvollen Situationen abspülst und trocknen lässt. Dazu zählen Umgebungen mit Sand und Salzwasser. Wenn ich am Meer fotografiere, kommt es immer mal wieder vor, dass ich die Stativbeine direkt im Sand und im Wasser platziere, um meine Bildkomposition hinzubekommen. Abends in der Unterkunft ziehe ich dann die Stativbeine noch einmal voll aus und stelle das Stativ in die Dusche, um es abzuspülen. Damit vermeidest du, dass sich Sand in den Beinsegmenten sammelt und diese beim nächsten Aufbauen aneinander schleifen.

Stativ trocknet nach der Dusche
Stativ trocknet nach der Dusche

Kann ich mir ein Stativ sparen und dafür das Bild in Photoshop entsprechend bearbeiten?

Es gibt einfach Effekte wie Beispielsweise eine Langzeitbelichtung, die lassen sich nicht per Nachbearbeitung erzeugen. Auch kannst du Bilder natürlich mit höherer ISO aufnehmen, um kein Kamerastativ nutzen zu müssen. Aber dann leidet die Bildqualität, selbst wenn du in der Nachbearbeitung das Bild entrauschst. Der für mich wichtigste Punkt ist aber, dass ein Stativ mich langsamer arbeiten lässt. Es zwingt mich quasi dazu. Und so mache ich mir mehr Gedanken um meine Fotos und die Bilder werden besser.

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Hersteller

Es gibt viele verschiedene Hersteller von Kamera-Stativen. Daher erhebt meine Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zu den bekanntesten zählen Manfrotto, Gitzo, Rollei, Feisol, Berlebach, Sirui, Velbon, Slik, Vanguard, Novoflex, Joby, Benro, Dörr und Cullmann.

Spezielle Stative

Nachfolgend habe ich einige Spezialstative beschrieben, die je nach Anwendung für dich interessant sein könnten.

Gorillapod

Gorillapod
Gorillapod

Eine besondere Form von Stativen ist das Gorillapod. Es hat flexible Beine aus Kunststoff und lässt sich damit an Dingen wie Zäunen oder Bäumen befestigen. Das Gorillapod ist mit etwa 200 Gramm relativ leicht und somit praktisch zum Reisen. Nachteil ist, dass man bezüglich der Kameraposition sehr eingeschränkt ist. Natürlich lässt sich dieses Stativ auch direkt am Boden aufstellen. Die maximale Tragkraft ist 1 kg, es eignet sich also nur für kleinere Kameras.

Mini Stativ / Tischstativ

Ministativ
Mini Stativ / Tischstativ – Manfrotto Pixi

Für Situationen auf Geburtstagen oder um mal eben die Kompaktkamera mit einem kleinen Stativ dabei zu haben gibt es die Mini Stative. Diese Stative sind meist nur etwa 10 cm hoch und haben eine geringe Tragkraft. Für ultimativ wenig Gewicht im Zusammenspiel mit einer Kompaktkamera lohnt sich der Blick auf ein Ministativ.

Diese Ministative werden auch Tischstative genannt, weil man sie eben mal bei einer Party dabei haben kann und dort für ein Gruppenfoto auf dem Tisch platzieren kann. Nicht jedes Tischstativ ist besonders stabil. Es gibt aber auch einige Vertreter dieser Kategorie, die man auch mal für eine Langzeitbelichtung im Freien nutzen kann.

Im September war ich auf Mallorca und hatte dort nur meine Fujifilm X100F dabei. Ich wollte nur leichtes Equipment dabei haben, daher beschränkte ich mich auf dieser Kamera. Als Landschaftsfotograf weiß ich aber, dass es mir dann Vorort immer mal wieder in den Fingern juckt. Deshalb hatte ich mir kurz vorher das Manfrotto Pixi gekauft.

Tischstativ Manfrotto Pixi auf Mallorca
Tischstativ Manfrotto Pixi auf Mallorca

Sofern man eine Mauer oder ähnliches findet, kann man dieses Ministativ darauf platzieren. Ich habe damit eine Langzeitbelichtung der Felsen gemacht, die von der Seite vom Sonnenuntergang angestrahlt wurden. Das Pixi Stativ hat dabei ohne Probleme funktioniert, das Bild war knackscharf. Wenn es also mal klein und leicht sein soll und eine gute Möglichkeit zum Aufstellen zu finden ist, dann ist solch ein Tischstativ eine brauchbare Alternative.

Einbeinstativ

Manfrotto Einbeinstativ
Manfrotto Einbeinstativ

Einbeinstative kommen besonders in der Sport- und Eventfotografie gern zum Einsatz. Hierbei hat man praktisch nur ein Stativbein, um die Kamera abzustützen. Das ist bei längeren Brennweiten von Teleobjektiven sinnvoll. Für Langzeitbelichtungen ist es natürlich nicht geeignet. Vorteile eines Einbeinstativs gegen über einem Dreibeinstativ sind das geringe Gewicht und dass man die Position sehr schnell ändern kann, an der das Stativ benötigt wird.

Tipp

Tipp für die Stabilität: Mittelsäule eingefahren lassen

Bei fast allen Dreibeinstativen lässt sich die Mittelsäule ausfahren um die maximale Höhe des Stativs zu nutzen. Besonders eine voll ausgefahrene Mittelsäule nimmt dem Fotostativ jedoch einiges an Stabilität. Ich empfehle deshalb generell die Mittelsäule nur in Ausnahmefällen zu nutzen.

Was ist eine L-Schiene und wann lohnt sie sich?

Eine L-Schiene ist eine Schiene, mit der du deine Kamera schnell und punktgenau im Hoch- und Querformat am Stativ anbringen kannst. Um die Kamera am Stativkopf anzubringen wird normalerweise eine Stativplatte eingesetzt. Diese Platte schraubst du an deine Kamera und hakst dann bei Bedarf die Kamera samt Platte auf dem Stativkopf ein.

Stativplatte
Stativplatte

Eine L-Schiene ist dann sinnvoll, wenn du oft zwischen Hoch- und Querformat wechselst. Es handelt sich dabei um eine Schiene, die ähnlich der Platte an der Kamera angebracht wird. Dabei kannst du zwischen Hoch- und Querformat wechseln, ohne den Stativkopf zur Seite kippen zu müssen. Das sorgt dafür, dass du relativ wenig Verschiebung im Bildausschnitt beim Wechsel hast.

L-Schiene
L-Schiene

Eine L-Schiene muss immer individuell für die jeweilige Kamera gekauft werden, damit die Anschlüsse an der Kamera noch frei bleiben.

Gesetzgebung

Wann darf ich ein Stativ einsetzen?

In Deutschland darfst du ein Stativ in der Regel auf öffentlichem Boden einsetzen. In Deutschland gilt grundsätzlich die Panoramafreiheit. Das bedeutet, dass du von öffentlichem Grund und Boden mit einem Stativ fotografieren darfst. Sobald du innerhalb von Gebäuden und auf privatem Grund bist, empfehle ich, dass du dich vor dem Fotografieren informierst, ob du ein Fotostativ nutzen kannst.

Ein typisches Beispiel sind Kirchen. Zum Teil kannst du gegen einen geringen Obolus eine Fotoerlaubnis kaufen. Ich würde aber auf jeden Fall vorher nachfragen.

Im Ausland gibt es die Panoramafreiheit nicht durchweg. Es ist immer besser, sich vorher zu informieren, als sich dann mit Polizei oder Sicherheitspersonal auseinanderzusetzen.

Mein Stativ Test – diese Produkte habe ich bereits genutzt

Ich habe in den letzten 15 Jahren verschiedene Stative genutzt. Zudem konnte ich bei befreundeten Fotografen immer wieder mal neue Stative ausprobieren. Aus diesen Stativen haben sich drei Modelle herauskristallisiert, die ich empfehlen würde. Es handelt sich bei allen drei Stativen um Manfrotto Modelle, weil ich mit der Qualität und dem Preis-Leistungs-Verhältnis dieses Herstellers einfach super zufrieden bin.

Es handelt sich also genau genommen nicht um einen echten Stativ Test, ich zeige dir an dieser Stelle meine persönlichen Empfehlungen.

Manfrotto Befree
Das Leichtgewicht
Stabil bis Windst. 4
Kompakt
relativ leicht
Inkl. Kugelkopf
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Manfrotto 190
Der Allrounder
Gute Stabilität
Gute Arbeitshöhe
Mittleres Gewicht
Kopf selbst wählbar
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Manfrotto 055
Maximale Stabilität
Sehr stabil
Tolle Arbeitshöhe
Etwas schwerer
Kopf selbst wählbar
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Welches ist das beste Stativ?

Das aktuell beste Stativ ist das Manfrotto Befree Advanced. Das ist aber nur meine ganz persönliche Meinung. Ich nutze es in 95 % der Fälle, weil ich viel zu Fuß unterwegs bin und für mich das Gewicht eine entscheidende Rolle spielt. Ich finde es bietet zudem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Befree ist auch noch als Carbon Variante erhältlich. Durch das geringe Gewicht ist es gleichzeitig für mich auch das beste Reisestativ.

Brauchst du noch Hilfe? Wie sind deine Erfahrungen mit Stativen? Schreib mir in den Kommentaren!

Über mich
Matthias Haltenhof Ich bin Matthias und ich fotografiere seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlich gern Landschaften und Architektur. Mehr über mich erfährst du hier. Wenn du keine Artikel mehr verpassen willst, dann lass einfach deine E-Mail-Adresse da und ich schicke dir regelmäßig meine neuen Blogbeiträge.

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39 Gedanken zu „Kamera Stativ – Meine Empfehlungen ☀️ [2025]“

  1. Seit einigen Monaten arbeite ich im Makrobereich mit dem Stativ und brauche dazu die Mittelsäule waagerecht, um möglichst in Bodennähe zu arbeiten.
    Der Ausziehvorgang geht noch, aber nach dem waagerechten Ausrichten fangen die Probleme an.
    Die Kneblelschraube zum Fixieren spannt das geteile rote Mittelteil nicht. Damit ist die waagerechte Mittelsäule locker und verschiebbar. Die Kamera ist nicht fixiert. Die Folge sind ständiges Nachjustieren und viele unscharfe Aufnahmen.
    Beim Zurückschieben der Mittelsäule in die rote Aufnahme braucht man mehrere Versuche, um die Säule nach unten zu schieben. Der Plastikring ist nicht mehr als ein Witz, mit Pins an der Unterseite von 1 mm Durchmesser zur Verbindung zum Stativmittelteil.
    Die „Nutzer“, die schreiben „alles gut – tolles Stativ“ haben die Mittelsäule noch NIE benutzt.

    Antworten
  2. Hallo , ich fotografie Hauptsächlich Wildlife mit meinem 500mm f4 Nikon , welches Stativ könntest du mir empfehlen? Und eher Kugelkopf oder doch eher Gimbal? Mfg Hans-Peter

    Antworten
  3. Auf der Suche nach einem Ersatz für mein jahrzehntealtes Cullman-Stativ bin ich auf deinen Testbericht gestossen. Deine Überlegungen und Empfehlungen helfen mir sehr.
    Weil es immer wieder Leute gibt, die ihre Fotos in 100%-Ansicht anschauen (jedes Fotos-Pixel wird durch ein Display-Pixel dargestellt), und dann enttäuscht sind, dass die Fotos verwackelt/unscharf erscheinen, erlaube ich mir auf diese Einschränkungen hinzuweisen:

    Unter „Die Eins-durch-Brennweite-Faustregel“ schreibst du im letzten Satz: „Diese Faustregel gilt sowohl für APS-C als auch für Vollformat. “

    Diese Regel passt nur, wenn man
    – für Nicht-Vollformat die „Crop“-Brennweite einsetzt. (Bei einem Objektiv mit optischer Brennweite 200 mm an Canon APS-C also 320 mm.)
    – die Fotos mit einem angemessenen Abstand betrachtet (ca. A4 quer in einer Armlänge Abstand) und keine Ausschnittvergrösserung macht.

    Liebe Grüsse
    René

    Antworten
    • Hallo René,

      danke dir für das Lob und den Hinweis, sehr cool! Ich habe es so geschrieben, weil du dann als APS-C User auf jeden Fall auf der sicheren Seite bist. Von der Sache her kannst du meist das Vollformat Äquivalent der Brennweite als Belichtungszeit nutzen, das wäre es ganz genau.

      Liebe Grüße,

      Matthias

      Antworten
  4. Hallo

    Ich habe alles unter der der Kamera von Novoflex, der Service ist um Welten besser als der bei Manfrotto, zudem sind die Teile stabiler.
    Manfrotto hat was den Service anbelangt einen ganz schlechten Ruf in der Szene und ich möchte nicht Wochen oder Monate auf mein Stativ verzichten müssen.

    Antworten
    • Hallo Wolfgang,

      danke dir für deine Erfahrungen dazu, sowas ist sicher auch für andere Leser hilfreich. Ich hatte bisher noch keinen Kontakt mit dem Service von Manfrotto, vielleicht hatte ich insofern Glück 🙂

      Liebe Grüße,

      Matthias

      Antworten

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