Im heutigen Beitrag zeige ich dir, wie meine Fotoverwaltung funktioniert, mit der ich jedes Bild schnell wiederfinde.
Die digitale Fotografie hat dazu geführt, dass wir viel mehr Aufnahmen als früher machen. Doch wie organisiert man diese ganzen Bilder?
Inhaltsverzeichnis
- Meine Wahl der Software für Fotoverwaltung: Adobe Bridge
- Ordnerstruktur und Beschriftung
- Sinnvolle Benennung der Ordner
- Rigoroses Aussortieren für gute Übersichtlichkeit
- Kameradaten in Adobe Bridge anzeigen lassen
- So finde ich meine Bilder bei Bedarf schnell
- Zusammenfassung meiner Fotoverwaltung
- Eine von vielen möglichen Alternativen zur Fotoverwaltung Software
Das Ziel meiner Fotoverwaltung ist es, dass ich meine Bilder bei Bedarf schnell wiederfinde.

Manchmal fragt jemand nach einem Bilderdruck oder ich möchte meine Jahresauswahl zusammenstellen. Es kommt auch mal vor, dass ich für mich selbst ein paar bestimmte Bilder drucken möchte. Auch wenn ich eine Fotoausstellung veranstalte, dann muss ich dafür die Bilder zusammensuchen.
Ich fotografiere mittlerweile seit fast 20 Jahren. In dieser Zeit sind viele Bilder zusammengekommen. Außerdem habe ich mit verschiedenen Kameras fotografiert. Hinzu kommt, dass ich neben den RAWs auch die bearbeiteten Photoshop Dateien (PSDs) speichere. Bei Sony heißen die RAW Dateien ARW. Je nachdem, wie ich mehrere Belichtungen zu einem HDR kombiniere, finden sich dort auch mal DNG Dateien.
Meine Wahl der Software für Fotoverwaltung: Adobe Bridge
Für meine Fotoverwaltung nutze ich Adobe Bridge. Bridge ist Teil des Adobe Foto-Abos (meine Einschätzung dazu), aber es ist auch kostenlos erhältlich. Es ist im herkömmlichen Sinne keine Fotoverwaltungs-Software. Im Grunde genommen lässt sich meine Art der Fotoverwaltung auch mit anderen Programmen umsetzen.
Nachfolgend zeige ich dir, wie es für mich funktioniert. Dieses Vorgehen ist grundsätzlich auch nur mit Windows (also ohne Adobe Bridge) und einem anderen Zusatzprogramm umsetzbar.
Ordnerstruktur und Beschriftung
Meine Bildverwaltung funktioniert über eine Ordnerstruktur. Da ich mehrere Kameras nutze, gibt es pro Kamera einen eigenen Ordner.
In diesem Bild siehst du auch schon, dass ich mit farblichen Beschriftungen in Adobe Bridge arbeite. Je nachdem, ob ich die Bilder schon aussortiert habe, die Bearbeitung noch im Gange oder schon abgeschlossen ist, lassen sich verschiedene Beschriftungen vergeben.
Diese Beschriftungen lassen sich für eine einzelne Dateien, aber auch für einen Ordner vergeben. Je nachdem, welche dieser Beschriftungen du nutzt, wird die Datei dann farblich markiert.
Meine Bildbearbeitung läuft in mehreren Schritten ab, zwischen denen ich mir bewusst auch mal mehrere Tage Zeit nehme, um bewusst Abstand zu den Bildern zu gewinnen. So kann ich die Auswahl und Bearbeitung meiner Bilder besser beurteilen. Wenn ich dann nach einer Woche meine Ordner und Bilder in Adobe Bridge wieder öffne, sehe ich sofort, ob ich hier noch aussortieren muss, was noch zu bearbeiten ist oder was schon fertiggestellt wurde.
Sinnvolle Benennung der Ordner
Innerhalb der einzelnen Kamera-Ordner befinden sich Unterordner für die jeweiligen Fototouren. Die Namen der Ordner haben zu Beginn eine dreistellige Nummer, danach folgt der Ort der Fototour. Manchmal schreibe ich auch noch dazu, mit wem ich dort war.
Wenn ich also meine Speicherkarte nach einer oder mehreren Fototouren an den PC stecke, erstelle ich einen solchen neuen Ordner und verschiebe die Bilder dorthin.
Auf diesem Screenshot sehe ich anhand der grünen Farbe zwischen Ordnersymbol und Ordnername, dass ich alle Ordner bereits fertig bearbeitet habe.
Wenn ich neue Fotos in einen entsprechenden Ordner verschoben habe, geht es ans Aussortieren.
Rigoroses Aussortieren für gute Übersichtlichkeit
Damit es halbwegs übersichtlich bleibt und ich vor allem später nicht unzählige Backup-Festplatten brauche, sortiere ich meine Bilder rigoros aus. Wenn ich während einer Woche Fototour 300 RAW-Dateien produziert habe, dann bleiben nach dem Aussortieren am PC nur etwa 20 übrig. Ich lösche rigoros die Bilder, die ich nicht weiter bearbeiten will und die keinen Erinnerungswert für mich haben.
Über die Jahre habe ich für mich gelernt, dass ich mir die aussortierten Bilder ohnehin nicht mehr ansehe. Ich mache mit diesen Dateien nichts mehr, auch eine spätere Bearbeitung findet nicht statt. Wenn ich diese Bilder sowieso nicht mehr nutze, dann kann ich sie auch gleich löschen. Dann bleiben nach dem Aussortieren oftmals nur wenige Bilder übrig.
Einige Fotografen haben Angst davor, beim Aussortieren die falschen Bilder zu löschen und sich später darüber zu ärgern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Bauchgefühl beim Aussortieren richtig liegt. Die Bilder, die mir dann gefallen und für die weitere Bearbeitung markiert werden, sind dann auch die besten der gesamten Fototour. Der Rest ist für mich nicht des Aufhebens wert.
Nach dem Aussortieren bleiben also in der Regel weniger als 10 % der RAW-Dateien übrig, die ich fotografiert habe. Alles andere lösche ich.
Kameradaten in Adobe Bridge anzeigen lassen
In Bridge kann ich mir die Exif-Daten (Metadaten) eines Bildes anzeigen lassen. Das funktioniert für alle Dateiformate, in denen diese Kameradaten hinterlegt sind. In meinem Fall habe ich in den Ordner ausschließlich RAW- und PSD-Dateien. Die RAWs sind die unbearbeiteten Bilder, die PSDs die bearbeiteten Dateien im Photoshop Dateiformat. In diesen Exif-Daten kann ich auch nachschauen, wann ich das Bild fotografiert habe. Das Aufnahmedatum ist wichtig, um die Bilder später wiederzufinden.
Bilder, die ich drucken oder im Internet veröffentlichen will, speichere ich dafür nach der Bearbeitung als JPG Datei ab.
So finde ich meine Bilder bei Bedarf schnell
Bridge und Photoshop sind größere Programme, die einen Moment Zeit zum Laden brauchen. Innerhalb von Windows nutze ich als schnelles Bildbetrachtungsprogramm das kostenlose Programm Irfanview. Mit den Plugins, die man zusätzlich installieren muss (gibt es auf der gleichen Seite), lassen sich bei jedem Bild schnell die Exif-Daten anzeigen, indem man auf der Tastatur “E” drückt.
Wie finde ich nun schnell meine Bilder? Folgendes Szenario: Jemand fragt bei mir an, ob er einen Druck von einem bestimmten Bild haben kann, was er auf meiner Internetseite oder einer Fotoplattform gesehen hat. Ich weiß also schon anhand der Mail, um welches Bild es sich handelt, habe aber natürlich nur das „kleine“ JPG von meiner Website oder der Fotoplattform als Referenz.
Wenn es ein Bild ist, das ich innerhalb der letzten 12 Monate aufgenommen habe, so findet es sich innerhalb meiner Ordnerstruktur auf meinem PC.
In aller Regel sehe ich das Bild und weiß dann auch, wo ich es aufgenommen und welche Kamera ich genutzt habe. Dann kann ich in Bridge in den jeweiligen Kamera-Ordner gehen und finde recht schnell den Unterordner mit dem Ortsnamen.
Manchmal passiert es, dass ich an einem Ort mehrmals fotografiert habe. Dann gibt es dementsprechend mehrere Ordner mit unterschiedlicher Nummer, aber dem gleichen Ort als Namen. Hier kommen die Exif-Daten ins Spiel. Ich öffne mir dann die JPG Datei von meiner Website oder der Fotoplattform, die mir der Kunde geschickt hat. Nun lasse ich mir in Irfanview die Exif-Daten anzeigen.
Hier sehe ich auch das Aufnahmedatum und kann jetzt in Bridge prüfen, in welchem Ordner sich die Bilder mit dem passenden Datum befinden. Einige Fotoplattformen zeigen auch direkt die Exifs an.
Die Bilder der letzten 12 Monate habe ich meistens auf dem PC gespeichert. Alle Bilder, die älter sind, befinden sich auf einer externen Festplatte (von der es auch noch eine zweite gespiegelte Festplatte gibt). Wenn das gesuchte Bild also älter als 12 Monate ist, dann schließe ich diese externe Festplatte an und schaue dort in der Ordnerstruktur nach.
Aktuell nutze ich übrigens zwei dieser WD My Book 4 TB Festplatten für meine Datensicherung.
Zusammenfassung meiner Fotoverwaltung
Zum Schluss nochmal als Überblick, wie ich meine Fotos verwalte:
- Ordner mit Kameranamen in der ersten Ebene
- Ordner mit fortlaufender Nummer und Ortsbezeichnung in der zweiten Ebene
- Nicht gebrauchte Bilder rigoros aussortieren
- Bildersuche über Ordnernamen und Aufnahmedatum in den Exif-Daten
Ich nutze wie beschrieben Adobe Bridge und Irfanview, aber dieses Vorgehen ist auch mit anderen Programmen möglich. Im Prinzip kannst du auch nur Windows und Irfanview einsetzen, dann ist diese Fotoverwaltung kostenlos.
Eine von vielen möglichen Alternativen zur Fotoverwaltung Software
Diese Art der Fotoverwaltung hat sich für mich über die Jahre herauskristallisiert. Es gibt aber auch noch viele andere Möglichkeiten und Programme, die du dafür einsetzen kannst.
Ein beliebtes Programm zum Fotos verwalten ist Adobe Lightroom. Es ist ebenfalls Teil des Adobe Foto-Abos. Auch hier besteht die Möglichkeit, mit Ordnern zu arbeiten.
Es lassen sich aber auch Stichwörter für die eigenen Fotos vergeben.
Die Voraussetzung dafür, dass du deine Bilder später schnell findest, ist aber, dass du diese Stichwörter dann auch pflegst.
Adobe Bridge und Lightroom sind sowohl auf dem Mac als auch auf Windows verfügbar.
Welche Methode oder welches Programm du einsetzt, ist am Ende nicht so wichtig. Schau einfach, dass du den Weg findest, der für dich selbst am besten funktioniert.
War die Beschreibung meiner Fotoverwaltung verständlich? Nutzt du auch eine Ordnerstruktur? Wie funktioniert deine Fotoverwaltung? Schreib mir in den Kommentaren!
Hallo Matthias,
auch ich bin erstaunt, dass Du die Kamera als höchsten Ordnerknoten verwendest, zumal das Kameramodell ja automatisch in den Exifs gespeichert wird (bei Scans natürlich nicht, da kann man aber z.B. mit exiftool nachhelfen). Ich selbst gehe seit etlichen Jahren (aktueller Bestand ca. 63.000 Bilder) wie folgt vor:
Alle von mir aufgenommenen Bilder kopiere ich unmittelbar nach dem Shooting per Kartenleser auf meinen PC in einen Ordner namens „IMPORT_“ und von dort mit geändertem Dateinamen _ in einen Monatsordner „ JJJJ-MM“ der mithin dauerhaft alle Bilder (RAW, JPG …) eines Kalendermonats enthält. Ein versehentliches Überschreiben möglicherweise namensgleicher Bilder wird durch die Umbenennung vermieden.
Im Ordner „JJJJ-MM“ pflege ich zu jeder neu hinzugekommenen (und des Aufhebens würdigen) Bilddatei Metadaten (wie Ort, Projekt, Person, Motiv, Genre, …) in Form von Stichwörtern sowie ggf. Geodaten ein und bette diese stets in die Originaldatei oder ein gleichnamiges XML file ein. Dadurch werden die Metadaten stets mit der Bilddatei gespeichert und stehen zwecks Suche auch mit Windows Bordmitteln zur Verfügung (falls meine u.g. SW mit entspr. Datenbank sich mal ins „Nirvana“ verabschieden sollte).
Als Tool zur Verwaltung/ Einbettung der o.g. Metadaten kommt bei mir ACDSee Ultimate zur Anwendung (geht natürlich in ähnlicher Form auch mit anderer z.T. kostenloser SW). Auch mein gesamter Workflow incl. RAW-Bearbeitung (stets non destruktiv) erfolgt mittels dieser SW (auch dafür gibt es natürlich viele Alternativen).
Die Archivierung und Sicherung sämtlicher Dateien (insbes. RAWs, Original JPGs sowie verschiedene Bildbearbeitungsstände aus ACDSee) erfolgt bei mir regelmäßig und automatisiert (mind. wöchentlich) auf 3 verschiedenen Medien (bei mir: PC -> NAS mit RAID-5 -> ext. versionierte HD und Cloud). Dieses Prinzip ist für mich jedoch (bis auf die verwendeten Medien) alternativlos.
Die konsequente Anwendung dieses Systems hat mir bis heute stets erlaubt, jedes beliebige Bild innerhalb kürzester Zeit zu finden und noch keinen Datenverlust beklagen zu müssen.
Liebe Grüße
Achim