Im heutigen Beitrag zeige ich dir, wie meine Fotoverwaltung funktioniert, mit der ich jedes Bild schnell wiederfinde.
Die digitale Fotografie hat dazu geführt, dass wir viel mehr Aufnahmen als früher machen. Doch wie organisiert man diese ganzen Bilder?
Inhaltsverzeichnis
- Meine Wahl der Software für Fotoverwaltung: Adobe Bridge
- Ordnerstruktur und Beschriftung
- Sinnvolle Benennung der Ordner
- Rigoroses Aussortieren für gute Übersichtlichkeit
- Kameradaten in Adobe Bridge anzeigen lassen
- So finde ich meine Bilder bei Bedarf schnell
- Zusammenfassung meiner Fotoverwaltung
- Eine von vielen möglichen Alternativen zur Fotoverwaltung Software
Das Ziel meiner Fotoverwaltung ist es, dass ich meine Bilder bei Bedarf schnell wiederfinde.
Manchmal fragt jemand nach einem Bilderdruck oder ich möchte meine Jahresauswahl zusammenstellen. Es kommt auch mal vor, dass ich für mich selbst ein paar bestimmte Bilder drucken möchte. Auch wenn ich eine Fotoausstellung veranstalte, dann muss ich dafür die Bilder zusammensuchen.
Ich fotografiere mittlerweile seit fast 20 Jahren. In dieser Zeit sind viele Bilder zusammengekommen. Außerdem habe ich mit verschiedenen Kameras fotografiert. Hinzu kommt, dass ich neben den RAWs auch die bearbeiteten Photoshop Dateien (PSDs) speichere. Bei Sony heißen die RAW Dateien ARW. Je nachdem, wie ich mehrere Belichtungen zu einem HDR kombiniere, finden sich dort auch mal DNG Dateien.
Meine Wahl der Software für Fotoverwaltung: Adobe Bridge
Für meine Fotoverwaltung nutze ich Adobe Bridge. Bridge ist Teil des Adobe Foto-Abos (meine Einschätzung dazu), aber es ist auch kostenlos erhältlich. Es ist im herkömmlichen Sinne keine Fotoverwaltungs-Software. Im Grunde genommen lässt sich meine Art der Fotoverwaltung auch mit anderen Programmen umsetzen.
Nachfolgend zeige ich dir, wie es für mich funktioniert. Dieses Vorgehen ist grundsätzlich auch nur mit Windows (also ohne Adobe Bridge) und einem anderen Zusatzprogramm umsetzbar.
Ordnerstruktur und Beschriftung
Meine Bildverwaltung funktioniert über eine Ordnerstruktur. Da ich mehrere Kameras nutze, gibt es pro Kamera einen eigenen Ordner.
In diesem Bild siehst du auch schon, dass ich mit farblichen Beschriftungen in Adobe Bridge arbeite. Je nachdem, ob ich die Bilder schon aussortiert habe, die Bearbeitung noch im Gange oder schon abgeschlossen ist, lassen sich verschiedene Beschriftungen vergeben.
Diese Beschriftungen lassen sich für eine einzelne Dateien, aber auch für einen Ordner vergeben. Je nachdem, welche dieser Beschriftungen du nutzt, wird die Datei dann farblich markiert.
Meine Bildbearbeitung läuft in mehreren Schritten ab, zwischen denen ich mir bewusst auch mal mehrere Tage Zeit nehme, um bewusst Abstand zu den Bildern zu gewinnen. So kann ich die Auswahl und Bearbeitung meiner Bilder besser beurteilen. Wenn ich dann nach einer Woche meine Ordner und Bilder in Adobe Bridge wieder öffne, sehe ich sofort, ob ich hier noch aussortieren muss, was noch zu bearbeiten ist oder was schon fertiggestellt wurde.
Sinnvolle Benennung der Ordner
Innerhalb der einzelnen Kamera-Ordner befinden sich Unterordner für die jeweiligen Fototouren. Die Namen der Ordner haben zu Beginn eine dreistellige Nummer, danach folgt der Ort der Fototour. Manchmal schreibe ich auch noch dazu, mit wem ich dort war.
Wenn ich also meine Speicherkarte nach einer oder mehreren Fototouren an den PC stecke, erstelle ich einen solchen neuen Ordner und verschiebe die Bilder dorthin.
Auf diesem Screenshot sehe ich anhand der grünen Farbe zwischen Ordnersymbol und Ordnername, dass ich alle Ordner bereits fertig bearbeitet habe.
Wenn ich neue Fotos in einen entsprechenden Ordner verschoben habe, geht es ans Aussortieren.
Rigoroses Aussortieren für gute Übersichtlichkeit
Damit es halbwegs übersichtlich bleibt und ich vor allem später nicht unzählige Backup-Festplatten brauche, sortiere ich meine Bilder rigoros aus. Wenn ich während einer Woche Fototour 300 RAW-Dateien produziert habe, dann bleiben nach dem Aussortieren am PC nur etwa 20 übrig. Ich lösche rigoros die Bilder, die ich nicht weiter bearbeiten will und die keinen Erinnerungswert für mich haben.
Über die Jahre habe ich für mich gelernt, dass ich mir die aussortierten Bilder ohnehin nicht mehr ansehe. Ich mache mit diesen Dateien nichts mehr, auch eine spätere Bearbeitung findet nicht statt. Wenn ich diese Bilder sowieso nicht mehr nutze, dann kann ich sie auch gleich löschen. Dann bleiben nach dem Aussortieren oftmals nur wenige Bilder übrig.
Einige Fotografen haben Angst davor, beim Aussortieren die falschen Bilder zu löschen und sich später darüber zu ärgern. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mein Bauchgefühl beim Aussortieren richtig liegt. Die Bilder, die mir dann gefallen und für die weitere Bearbeitung markiert werden, sind dann auch die besten der gesamten Fototour. Der Rest ist für mich nicht des Aufhebens wert.
Nach dem Aussortieren bleiben also in der Regel weniger als 10 % der RAW-Dateien übrig, die ich fotografiert habe. Alles andere lösche ich.
Kameradaten in Adobe Bridge anzeigen lassen
In Bridge kann ich mir die Exif-Daten (Metadaten) eines Bildes anzeigen lassen. Das funktioniert für alle Dateiformate, in denen diese Kameradaten hinterlegt sind. In meinem Fall habe ich in den Ordner ausschließlich RAW- und PSD-Dateien. Die RAWs sind die unbearbeiteten Bilder, die PSDs die bearbeiteten Dateien im Photoshop Dateiformat. In diesen Exif-Daten kann ich auch nachschauen, wann ich das Bild fotografiert habe. Das Aufnahmedatum ist wichtig, um die Bilder später wiederzufinden.
Bilder, die ich drucken oder im Internet veröffentlichen will, speichere ich dafür nach der Bearbeitung als JPG Datei ab.
So finde ich meine Bilder bei Bedarf schnell
Bridge und Photoshop sind größere Programme, die einen Moment Zeit zum Laden brauchen. Innerhalb von Windows nutze ich als schnelles Bildbetrachtungsprogramm das kostenlose Programm Irfanview. Mit den Plugins, die man zusätzlich installieren muss (gibt es auf der gleichen Seite), lassen sich bei jedem Bild schnell die Exif-Daten anzeigen, indem man auf der Tastatur “E” drückt.
Wie finde ich nun schnell meine Bilder? Folgendes Szenario: Jemand fragt bei mir an, ob er einen Druck von einem bestimmten Bild haben kann, was er auf meiner Internetseite oder einer Fotoplattform gesehen hat. Ich weiß also schon anhand der Mail, um welches Bild es sich handelt, habe aber natürlich nur das „kleine“ JPG von meiner Website oder der Fotoplattform als Referenz.
Wenn es ein Bild ist, das ich innerhalb der letzten 12 Monate aufgenommen habe, so findet es sich innerhalb meiner Ordnerstruktur auf meinem PC.
In aller Regel sehe ich das Bild und weiß dann auch, wo ich es aufgenommen und welche Kamera ich genutzt habe. Dann kann ich in Bridge in den jeweiligen Kamera-Ordner gehen und finde recht schnell den Unterordner mit dem Ortsnamen.
Manchmal passiert es, dass ich an einem Ort mehrmals fotografiert habe. Dann gibt es dementsprechend mehrere Ordner mit unterschiedlicher Nummer, aber dem gleichen Ort als Namen. Hier kommen die Exif-Daten ins Spiel. Ich öffne mir dann die JPG Datei von meiner Website oder der Fotoplattform, die mir der Kunde geschickt hat. Nun lasse ich mir in Irfanview die Exif-Daten anzeigen.
Hier sehe ich auch das Aufnahmedatum und kann jetzt in Bridge prüfen, in welchem Ordner sich die Bilder mit dem passenden Datum befinden. Einige Fotoplattformen zeigen auch direkt die Exifs an.
Die Bilder der letzten 12 Monate habe ich meistens auf dem PC gespeichert. Alle Bilder, die älter sind, befinden sich auf einer externen Festplatte (von der es auch noch eine zweite gespiegelte Festplatte gibt). Wenn das gesuchte Bild also älter als 12 Monate ist, dann schließe ich diese externe Festplatte an und schaue dort in der Ordnerstruktur nach.
Aktuell nutze ich übrigens zwei dieser WD My Book 4 TB Festplatten für meine Datensicherung.
Zusammenfassung meiner Fotoverwaltung
Zum Schluss nochmal als Überblick, wie ich meine Fotos verwalte:
- Ordner mit Kameranamen in der ersten Ebene
- Ordner mit fortlaufender Nummer und Ortsbezeichnung in der zweiten Ebene
- Nicht gebrauchte Bilder rigoros aussortieren
- Bildersuche über Ordnernamen und Aufnahmedatum in den Exif-Daten
Ich nutze wie beschrieben Adobe Bridge und Irfanview, aber dieses Vorgehen ist auch mit anderen Programmen möglich. Im Prinzip kannst du auch nur Windows und Irfanview einsetzen, dann ist diese Fotoverwaltung kostenlos.
Eine von vielen möglichen Alternativen zur Fotoverwaltung Software
Diese Art der Fotoverwaltung hat sich für mich über die Jahre herauskristallisiert. Es gibt aber auch noch viele andere Möglichkeiten und Programme, die du dafür einsetzen kannst.
Ein beliebtes Programm zum Fotos verwalten ist Adobe Lightroom. Es ist ebenfalls Teil des Adobe Foto-Abos. Auch hier besteht die Möglichkeit, mit Ordnern zu arbeiten.
Es lassen sich aber auch Stichwörter für die eigenen Fotos vergeben.
Die Voraussetzung dafür, dass du deine Bilder später schnell findest, ist aber, dass du diese Stichwörter dann auch pflegst.
Adobe Bridge und Lightroom sind sowohl auf dem Mac als auch auf Windows verfügbar.
Welche Methode oder welches Programm du einsetzt, ist am Ende nicht so wichtig. Schau einfach, dass du den Weg findest, der für dich selbst am besten funktioniert.
War die Beschreibung meiner Fotoverwaltung verständlich? Nutzt du auch eine Ordnerstruktur? Wie funktioniert deine Fotoverwaltung? Schreib mir in den Kommentaren!
Hallo Matthias,
auch ich bin erstaunt, dass Du die Kamera als höchsten Ordnerknoten verwendest, zumal das Kameramodell ja automatisch in den Exifs gespeichert wird (bei Scans natürlich nicht, da kann man aber z.B. mit exiftool nachhelfen). Ich selbst gehe seit etlichen Jahren (aktueller Bestand ca. 63.000 Bilder) wie folgt vor:
Alle von mir aufgenommenen Bilder kopiere ich unmittelbar nach dem Shooting per Kartenleser auf meinen PC in einen Ordner namens „IMPORT_“ und von dort mit geändertem Dateinamen _ in einen Monatsordner „ JJJJ-MM“ der mithin dauerhaft alle Bilder (RAW, JPG …) eines Kalendermonats enthält. Ein versehentliches Überschreiben möglicherweise namensgleicher Bilder wird durch die Umbenennung vermieden.
Im Ordner „JJJJ-MM“ pflege ich zu jeder neu hinzugekommenen (und des Aufhebens würdigen) Bilddatei Metadaten (wie Ort, Projekt, Person, Motiv, Genre, …) in Form von Stichwörtern sowie ggf. Geodaten ein und bette diese stets in die Originaldatei oder ein gleichnamiges XML file ein. Dadurch werden die Metadaten stets mit der Bilddatei gespeichert und stehen zwecks Suche auch mit Windows Bordmitteln zur Verfügung (falls meine u.g. SW mit entspr. Datenbank sich mal ins „Nirvana“ verabschieden sollte).
Als Tool zur Verwaltung/ Einbettung der o.g. Metadaten kommt bei mir ACDSee Ultimate zur Anwendung (geht natürlich in ähnlicher Form auch mit anderer z.T. kostenloser SW). Auch mein gesamter Workflow incl. RAW-Bearbeitung (stets non destruktiv) erfolgt mittels dieser SW (auch dafür gibt es natürlich viele Alternativen).
Die Archivierung und Sicherung sämtlicher Dateien (insbes. RAWs, Original JPGs sowie verschiedene Bildbearbeitungsstände aus ACDSee) erfolgt bei mir regelmäßig und automatisiert (mind. wöchentlich) auf 3 verschiedenen Medien (bei mir: PC -> NAS mit RAID-5 -> ext. versionierte HD und Cloud). Dieses Prinzip ist für mich jedoch (bis auf die verwendeten Medien) alternativlos.
Die konsequente Anwendung dieses Systems hat mir bis heute stets erlaubt, jedes beliebige Bild innerhalb kürzester Zeit zu finden und noch keinen Datenverlust beklagen zu müssen.
Liebe Grüße
Achim
Hallo, Mathias,
danke für Deine Beschreibung und Ideen.
Ich bin überrascht, dass Du ganz oben im Ordner-Baum „pro Kamera einen eigenen Ordner benutzt“.
Wenn Du bei einer Fototour mit mehreren Kameras fotografierst, dann werden die Bilder ja in ganz unterschiedliche Ordnerpfade „auseinander sortiert“.
So ist es nicht so leicht möglich, auf einen Blick zu sehen, welche Bilder mit welcher Kamera für eine Foto-Tour überhaupt da sind.
Besser wäre es, wenn unter einem Fototour-Ordner die Bilder aufgeteilt pro Kamera in eigenen Ordnern abgespeichert werden.
Perfekt, finde ich … alle Bilder dieser Tour sind im Fototour-Ordner und darunter dann in den jeweiligen Kamera-Ordnern.
Auch Handy-fotos landen im passenden Foto-Tour-Ordner und darunter dann im Kamera-Unterordner (bei mir „iPhone-14-pro“).
Ich kann dann dirket im Foto-Tour-Ordner herumklicken und Fotos aus den einzelnen Kameras, die ich bei dieser Foto-Tour verwendent habe, ansehen/öffnen/etc.
Gruß, Wilfried
Hallo Zusammen,
danke euch für die ganzen spannenden Einblicke, wie ihr mit diesem Thema umgeht. Ich nehme daraus einige Anregungen mit, wie ich meinen Workflow noch etwas optimieren kann. Danke euch!
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias, Grundsätzlich einmal ist eine Ordnerstruktur wichtig und jeder hat da seine eigene Herangehensweise. Bei mir ist dazu der Speed Commander mein Handwerkszeug. In Sachen Aussortieren und Verkleinern des Bildbestands bin ich eher großzügig. Speicherplatz kostet heute nicht mehr die Welt. Ich nutze dazu diverse Festplatten, immer doppelt zur Sicherheit, zudem habe ich für die JPGs einen Cloudspeicher gemietet. Ich habe zwar Adobe Lightroom 5, das Abo-System von Adobe meide ich allerdings. Ich habe nun Excire Photo für mich entdeckt und bin begeistert. Damit kann ich meinen Bilderschatz ganz einfach für diverse Zwecke mit Hilfe von Sammlungen organisieren und/oder in Sekundenschnelle Bilder suchen und finden.
Hallo Matthias,
vielen Dank für deine sehr ausführliche Beschreibung der Fotoverwaltung.
Bei mir sieht die Sache etwas anders aus, da ich nicht nur rein fotografiere, sondern Fotografien mit anderen künstlerischen Komponenten oftmals zusammensetze.
Für mich ist die Verschlagwortung das A und O – und das passiert auf meinem Macbook in der Fotoapp (ich arbeite mit ’normalen‘ Alben und intelligenten Alben). Gesichert werden die Fotos auch auf externen Festplatten und hier habe ich auch eine exakte Ordnerstruktur; allerdings nicht nach Ort oder Kamera benannt, sondern entsprechend der Alben. Ich bearbeite meine Fotos mit Luminar Neo – hier sind die Festplatten als Kataloge referenziert.
Aber wie gesagt, Organisation der Fotos ist etwas sehr persönliches.
Und danke auch für deinen Hinweis bezüglich aussortieren von Fotos. Da ich sehr viele Fotos aussortiere, habe ich schon öfters mal an mir gezweifelt. Danke! 😀
Hallo Matthias,
ich nutze für meine Fotos die Software ( kostlos) Digikam. In dieser Struktur gehe ich ähnlich vor wie du. Einzig verwende ich für fertig bearbeitet Fotos dann das Format KPG. Die RAW Dateien entsage ich dann, weil ich selbst keine Bilder verkaufe und nur selten Abzüge erstelle. An den JPG Fotos wird nicht mehr gearbeitet und es erfolgen auch keine Verbesserungen mehr. Das sind die Fotos die meinem fotografischen können entsprechen.
Die Entscheidung über Farbkennzeichen muß ich mir mal noch durch den Kopf gehen lasen.
Danke für deine Bereitschaft dein Wissen und Können mit uns zu teilen.
Gruß
Wolfgang
Hallo Matthias,
ich fotografiere seid über 35 Jahren und hab schon bei meinen Dias das Ablagesystem :
– Jahr
– Urlaub oder Projekt
– Stichwort
genutzt und bleib dabei bis heute.
Also habe ich heute Urlaubsfestplatten und Projektfestplatten
Jeder Urlaub wird nach Jahr/Monat benannt und dem Stichwort, z.B. ITA Toskana
Jeder Tag bekommt einen Unterordner mit Tag und Ort.
In diesen Unterordner kommen die Fotos aller Kameras, inkl. Handy
Natürlich gibt es ein Backup der Festplatte und ich kann fortan alle Fotos sehr schnell wiederfinden, und kann sie bis in alle Ewigkeiten in absolut jedes System kopieren.
Für Projekte das selbe System:
2023-02_MUC_Odeonsplatz_Sonnenaufgang
Ach ja, ich behalte viele Bilder, manchmal ist ein Foto nicht das eine, das in die Ausstellung kommt, aber im Fotobuch macht es sich trotzdem gut.
Liebe Grüße,
Maren
Hallo Matthias,
Das organisieren ist ein sehr individuelles Thema, ich glaube da muss jeder seinen eigenen Weg finden, die Hauptsache ist aber…man findet was man sucht. Ich benutze Bridge nur zum betrachten und sortieren, alles andere findet in Lightroom statt. Da ich sehr unterschiedliche Themen fotografiere, sind diese in Hauptordnern untergebracht. Z.B .Porträts, Makro, Lightpainting, Landschaft, Architektur etc. Darin habe ich Ordner mit Jahr-Monat-Tag-„Stichwort“. Lightroom selbst bietet ja die Option der Stichwortverwaltung, zusätzlich habe ich mal im Angebot „Excire search“ erworben und installiert, mit diesen beiden Suchoptionen finde ich alles recht gut. Was mir einzig fehlt, ist deine Konsequenz beim aussortieren. Daran muss ich arbeiten VG Fred
Hallo Matthias,
aus ebenfalls jahrzehntelanger Erfahrung (inklusive Irrtümern) kann ich ein klares Fazit ziehen:
Eine stimmige Ordnerstruktur plus Dateinamen mit Aussagewert reichen aus und machen eine funktionierende Ablagestruktur und Archivierung aus. Das klappt ohne spezielle Software und in jedem Betriebssystem. Wichtig ist aber, sich auch stringent an sein eigenes System zu halten.
Erst für ‚Extras‘ wie bspw. Verschlagwortung braucht es danach eine spezielle Software – und da schwört der eine auf dies, die andere auf das und wieder andere lassen die Finger ganz davon.
VG
Ja lieber Matthias,
schön erklärt …
… aber …
Du verlässt Dich auf ein Programm. Ob es das in 10 oder 20 oder 50 Jahren noch gibt? Was dann?
Es gibt deutlich einfachere und zeitsichere Methoden, um Bilder zu speichen.
Dazu wird ein Bildname festgelegt, dazu kommen ergänzende Hinweise, dazu der Aufnahmeort, dazu das Aufnahmedatum, dazu der Fotograf (so es mehrere gibt, sollte aber immer trotzdem erscheine, wenn das Bild / die Datei / weitergegeben wird) dann schließlich die Seriennummer des Bildes.
Also:
Sonnenblume-einzeln_vo-Feld-Hausen-20240221-Meier-ARW1435
ARW ist demzufolge eine Sony-RAW-Datei mit der Endnummer 1435.
Dieses Schema lässt sich locker um weitere erweitern.
Der Vorteil ist, die Dateinamen kann ich dann mit jedem beliebigen Programm (zB Excel) auflösen, so dass das Zeichen „-“ ein Trennungszeichen ist, das Zeichen „_“ dagegen eine Erweiterung.
Durch das Datum in anglistischer Form kann ich die Bilder nach Datum sortieren. Es gibt aber auch Programme, wie von Abel „Find my Files“, mit denen ich dann die Dateien nach Stichworten durchsuchen kann (kostet wenige Euros).
Dann werden die Bilder nicht nach Datum, sondern nach Stichwort in Ordnern sortiert, also alle Blumenbilder in EINEM Ordner. Alle Meer-Bilder in einem anderen, alle Sonnenuntergangsbilder in einem weiteren.
Selbsttredend kann nun auch stattdessen Deine Methode nun zum Einsatz kommen. Denn die Dateien haben ja nun einen Namen, der ewig bestehen bleibt und weil er keine Sonderzeichen enthalten darf (wichtig!!!) auch bei der Wiederherstellung defekter Festplatten sich rekonstruieren lässt. Sind Punkte oder Umlaute oder ß im Dateinamen, wird es mit der Wiederherstellung nach einem Crash schwierig.
Übrigens: PSD aufzuheben ist unsinnig wenn Du RAW-Dateien hast, besser sind dann TIF-Dateien (Wie gesagt wenn eine Firma mal Pleite geht oder ältere Dateien nicht mehr unterstützt …).
Übrigens habe ich auf diese Art und Weise locker mehr als 500.000 Dateien entsprechend sortiert und die finde ich auf Anhieb wieder.
LG KLaus
Hallo Klaus, interessante Variante, aber das umbenennen von Dateien erscheint mir doch zu aufwendig. Deine Bedenken hinsichtlich einer nicht mehr verfügbarbaren Software scheint mir zum einen sehr weit hergeholt, zum anderen wird es aus meiner Überzeugung immer Lösungen für Migrationen geben. Man kommt kaum umhin sich einem Anbieter quasi auszuliefern, entscheidet ist doch das man einen Workflow hat, der einem möglichst schnelle und stressfreie Ergebnisse liefert.
Hallo Allerseits,
Adobe Bridge ist mittlerweile kostenfrei.
VG
Robert Prinz
Danke dir für den Hinweis, habe es im Artikel angepasst!
Meine Vorgehensweise:
Einen Input-Ordner:
– Bei Objektiven ohne Metadaten schreibe mit MetaImage (Mac) die wichtigsten Informationen von dem Objektiv in die RAWs/JPGs und ggf. GPS-Informationen hinein.
– Dann mit der kostenlosen Adobe Bridge verschlagworten (in der Bridge wird eine Schlagwortstruktur angelegt) und manchmal eine Bildbeschreibung schreiben.
Verschieben in Ordner: Jahr, Monat, Projekt
Bearbeitung mit DxO PhotoLab
In der Adobe Bridge finde ich Bilder nach den Schlagworten oder in Kombination mit Informationen in den Metadaten.
Warum die Adobe Bridge?
– Kostenlos
– Program unabhängig, da die Daten in die .xmp der RAWs oder in die JPG gespeichert werden – nicht in Programm-Datenbanken.
Bei RAWs exportiert DxO alle Metadaten, GPS, Schlagworte und Bildbeschreibungen in die JPG
Das Fotoportal welches ich nutze, kann alle Informationen auslesen und entsprechend ausgeben.
Ich finde interessant, dass Du von 300 Bildern nur 20 behältst. Bei mir ist das Verhältnis noch extremer, ich habe vielleicht 5 gute Bilder bei 300 Schüssen (ich bin kein Profi wie Du). Das vertröstet irgendwie; ich hätte gedacht, dass Leute wie Du weniger Ausschuss haben. Danke für die ehrliche Einschätzung!
Als ich mit dem Fotografieren angefangen habe, dachte ich auch, dass dieser Schnitt mit der Zeit besser wird, aber das scheint nicht so zu sein. Vielleicht habe ich mich seitdem auch einfach null verbessert 😀
Vielen Dank für deine inspirierenden Hinweise, Matthias.
Ich arbeite auch mit Ordnerstrukturen, allerdings thematischen (z.B. erste Ebene „Regionen und Städte“, zweite Ebene dann „Island“, „Zürich“ usw).
Aussortieren und Bewertung erfolgt in Lightroom, wobei ich (noch) nicht so weit wie Du bin, dass ich 90% der Bilder aussortiere. Die Bilder werden mit 3* (Erinnerungen) und 5* (Bearbeiten) klassifiziert. Die 5* Bilder kommen dann in eine Sammlung, welche in der Cloud synchronisiert wird: mir ist es wichtig, die guten Bilder auch auf dem Handy / iPad zu haben.
Herzliche Grüsse aus der Schweiz
Matthias
Lieber Matthias, das ist ein schlüssiges Konzept! Es dauert in der Regel eine Weile, bis ein tragfähiges, den eigenen Ansprüchen genügendes, Konzept steht. Ich habe durch mein fortgeschrittenes Alter schon mit einer Vielzahl unterschiedlicher Software arbeiten müssen. Über die Jahrzehnte sind aber nur die Ordnerstrukturen und die Dateinamen konstant geblieben. Daher verwende ich keine software-abhängigen Strukturen. Niemand weiß, was die Computer in 30 Jahren noch lesen können. Bits, Bytes, Dateien und Ordner und auch jpg und tiff sind bisher gut durch die Zeit gekommen. Seit 1986. Ich arbeite seit 1972 mit Computern. Eine Kiste damals hochmoderner Lochkarten habe ich aufgehoben. Die sind zur Not mit den Augen lesbar. 😉
Hallo Matthias,
vielen Dank für die Einblicke in deinen Workflow.
Bisher hatte ich Lightroom 6.0 im Einsatz. Leider werden die neueren Kameras nicht mehr unterstützt und da es neuere Versionen nur noch als Abo gibt – ich mag es einfach nicht – war ich schon länger auf der Suche nach einem geeigneten Programm.
Nun bin ich bei Capture One gelandet. Bisher gefällt es mir ganz gut. Hast Du damit schon Erfahrungen gemacht? Bisher bin ich mit einer eher klassischen Ordnerstruktur für Jahr und Monat ganz gut gefahren. Wobei ich inzwischen dazu übergegangen bin Unterordner für meine Fototouren anzulegen diese bestehen dann aus Jahr und Ort. Manchmal mache ich darunter auch noch Unterordner.
Da ich häufiger auch mit dem Handy fotografiere werden diese Bilder dort auch mit abgelegt um alles beinander zu haben.
VG