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Smartphone vs. DSLR (Spiegelreflexkamera) [2025]

Die Kameras moderner Smartphones werden immer besser. Lohnt es sich noch, eine Spiegelreflexkamera (DSLR) mitzuschleppen? Ich habe das iPhone 12 Pro gegen eine Canon EOS 77D antreten lassen.

Kameradaten – Brennweite & Megapixel (Handy Kamera vs Spiegelreflex)

Die Hauptkamera des Apple iPhone 12 Pro Smartphones liefert 12 Megapixel und besitzt eine Brennweite von 26 mm (auf Kleinbild gerechnet). Das iPhone 12 Pro Max zählt aktuell zu den besten Handykameras.

Die Canon EOS 77D APC-C Spiegelreflexkamera hat 24 Megapixel. Für den Test habe ich das 18-55 mm IS STM Kitobjektiv bei 18 mm genutzt. Auf Kleinbild gerechnet hat es eine Brennweite von etwa 28-90 mm.

Auch wenn es sich bei beiden Modellen nicht mehr um die allerneuesten Modelle handelt, so bleibt der Vergleich und die Ergebnisse immer noch relevant.

Fotografieren mit Handy oder Kamera – Das Testsetup

Für das Testbild habe ich die Skyline der Stadt Halle vom Dach des Mitteldeutschen Multimediazentrums aus fotografiert. Durch das gute Wetter bei den Aufnahmen musste ich mir keine Gedanken darum machen, dass die Bilder verwackelt sein könnten.

Da die Spiegelreflexkamera (DSLR) wie oben geschrieben normalerweise 24 Megapixel liefert, habe ich die interne Einstellung auf 11 Megapixel heruntergeschraubt. So sind die Ergebnisse wesentlich besser vergleichbar. Zudem habe ich das JPG Dateiformat für die Bildaufnahme genutzt. Beide Kameras können auch Bilder im RAW Format aufzeichnen, aber in der Praxis nutze ich beim Smartphone dieses Feature so gut wie nie.

Smartphone vs. DSLR (Spiegelreflexkamera) - iPhone 12 Pro & Canon EOS 77D
Smartphone vs. DSLR (Spiegelreflexkamera) – iPhone 12 Pro & Canon EOS 77D

Die Smartphone Kamera des iPhone 12 Pro habe ich im Automatikmodus genutzt, sodass es Blende, ISO und Belichtungszeit selbst wählen konnte. Dabei kamen folgende Einstellungen heraus:

  • Blende: 1.6
  • ISO: 32
  • Belichtungszeit: 1/3509 Sekunde

Mit der Canon EOS 77D Spiegelreflexkamera habe ich im AV Modus fotografiert. Hier lege ich Blende und ISO fest und die Kamera berechnet selbst die Belichtungszeit. Das Vergleichsbild ist dann bei folgenden Einstellungen entstanden:

  • Blende: 6.3
  • ISO: 100
  • Belichtungszeit: 1/320 Sekunde

Kamera oder Smartphone – Die Bilder im Vergleich

Gesamtbild

Hier erst einmal beide Bilder von Handy und Kamera im Vergleich. Oben das iPhone, unten die DSLR.

Ganzes Bild des Smartphones (iPhone 12 Pro)
Ganzes Bild des Smartphones (iPhone 12 Pro)
Ganzes Bild der Spiegelreflexkamera
Ganzes Bild der Spiegelreflexkamera

Wenn ich mir das Gesamtbild anschaue, dann fällt als erstes auf, dass der Bildausschnitt bei der DSLR etwas enger gefasst ist. Das liegt daran, dass die Kamera des iPhone wie oben beschrieben etwas weniger Brennweite hat als das Kit-Objektiv der Spiegelreflexkamera. Somit ist das Bild etwas weitwinkliger aufgenommen.

Die Smartphone Kamera des iPhone nutzt im Automatikmodus Funktionen wie HDR, um unterschiedliche Helligkeiten auszugleichen. Daher ist der Himmel etwas dunkler als bei der DSLR Aufnahme. Die Belichtung des iPhones ist insgesamt etwas kontrastreicher und die Farben wärmer.

Bildausschnitt Mitte

Um die Schärfe beider Kameras miteinander zu vergleichen, habe ich einen 100 % Bildausschnitt aus der Mitte des Bildes gewählt.

Bildausschnitt Mitte, links Smartphone, rechts DSLR
Bildausschnitt Mitte, links Smartphone, rechts DSLR

Links ist das iPhone 12 Pro Smartphone zu sehen, rechts die Canon EOS 77D Spiegelreflexkamera.

Beide Kameras liefern ein sehr gutes Bild. Beim Smartphone ist speziell am linken Turm zu sehen, dass die Software die Bilder intern relativ stark nachschärft. Das Bild aus der DSLR ist für mich etwas detailreicher, auch wenn der Unterschied nicht besonders groß ist.

Bildausschnitt Ecke

In den meisten Fällen sind Objektive in der Mitte schärfer als am Rand des Bildes. Deshalb habe ich auch einen 100 % Bildausschnitt aus der rechten unteren Ecke des Bildes für den Vergleich gewählt.

Bildausschnitt rechte untere Ecke, links Smartphone, rechts DSLR
Bildausschnitt rechte untere Ecke, links Smartphone, rechts DSLR

Links wieder das Smartphone, rechts die DSLR.

Das Bild des iPhones ist kontrastreicher. Das wirkt auf den ersten Blick angenehmer. In Sachen Schärfe hat die DSLR jedoch wieder leicht die Nase vorn. Das ist besonders gut beim Einbahnstraßenschild zu sehen: Dieses ist zwar links kontrastreicher, rechts lässt sich die Schrift aber noch etwas besser lesen. Auch hier sind die Unterschiede jedoch nicht wahnsinnig groß.

Smartphone vs DSLR: Canon EOS 350D und Samsung Galaxy S21 FE
Smartphone vs DSLR: Canon EOS 350D und Samsung Galaxy S21 FE

Beide Bilder zum Download

Wenn du die Bildqualität eines Smartphones und einer Spiegelreflexkamera selbst miteinander vergleichen möchtest, kannst du dir hier beide Bilder herunterladen:

Smartphone vs. DSLR Vergleich (zip Datei, 6,5 MB)

Mein Fazit zum Smartphone vs. DSLR Kamera Vergleich

Beide Kameras liefern ein gutes Bild. Auch wenn das Smartphone “nur” 12 Megapixel hat, lassen sich hiermit ebenfalls größere Drucke der Urlaubsfotos anfertigen. Ein großer Vorteil der Smartphone Kamera: Einstellungen für unterschiedliche Helligkeiten im Bild (HDR) nimmt die Handykamera selbst vor. So braucht es in vielen Fällen keinerlei Nachbearbeitung.

Die Spiegelreflexkamera liefert ein minimal schärferes Bild. Im Test habe ich nur 12 Megapixel genutzt, in der Praxis haben moderne Spiegelreflex- und Systemkameras 24 Megapixel und mehr. Die Auflösung der Bilder ist also doppelt so hoch und ermöglicht dadurch größere Drucke. Im Punkt Megapixel und Schärfe zwischen Handy vs. Kamera hat die „große“ also die Nase vorn.

Bewusstes Fotografieren

Auch ich tendiere dazu, möglichst leichtes Fotoequipment mitzunehmen. 95 % meiner Bilder, die es in die Jahresauswahl schaffen, entstehen aber vom Stativ aus. Zwischendrin ist es angenehm leichtfüßig, eine kleine und leichte Kamera ohne Stativ zu nutzen. Neben einer Sony RX100 VA Kompaktkamera ist das auch zunehmend häufiger das Smartphone (aktuell das Samsung Galaxy S10).

Bei der Auswahl der Bilder merke ich aber immer wieder, dass ich mich mehr mit dem Bild beschäftige, je größer und schwerer die Kamera war. Ich mache mir so noch vor der Aufnahme mehr Gedanken um das Bild. Dadurch werden die Bilder mit meiner Spiegelreflexkamera besser als mit meinem Smartphone.

Pavillonaussicht
Pavillonaussicht

Für mich bedeutet eine “richtige” Kamera auch bewussteres Fotografieren. Ich widme den Aufnahmen dann volle Aufmerksamkeit, anstatt nur nebenher zu “knipsen”.

Dazu zählen auch die unterschiedlichen Objektive, Filter und Einstellmöglichkeiten an einer Spiegelreflex- oder Systemkamera. Die Auswahl ist groß, aber ich kann eben alles selbst festlegen. So muss ich nicht auf eine Automatik vertrauen, sondern kann mein Bild genau so gestalten, wie ich es haben möchte.

Neben dem zusätzlichen Gewicht zählt aber zu dieser “ernsthafteren” Fotografie auch, dass ich mich mit all diesen Möglichkeiten befassen muss. Eine Spiegelreflexkamera kaufen und dann im Automatikmodus auf bessere Bilder hoffen, funktioniert nicht. Fotografie ist eine Kombination aus Kunst und Handwerk. Um deine Bilder nach deinen Vorstellungen gestalten zu können, ist es nötig, auch das Handwerk zu beherrschen.

Deutsche Alpenstraße 09
Deutsche Alpenstraße 09

Ich hoffe, dass ich dir mit meinem Beitrag etwas bei der Entscheidung zwischen Smartphone und Spiegelreflexkamera helfen konnte. Falls du dich für eine Spiegelreflex- oder Systemkamera entscheidest, dann hilft dir vielleicht mein Beitrag über das Fotografieren lernen.

Quellen

Wie sind deine Erfahrungen mit den Unterschieden zwischen Smartphone und Spiegelreflexkamera? Schreib mir in den Kommentaren!

Über mich
Matthias Haltenhof Ich bin Matthias und ich fotografiere seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlich gern Landschaften und Architektur. Mehr über mich erfährst du hier. Wenn du keine Artikel mehr verpassen willst, dann lass einfach deine E-Mail-Adresse da und ich schicke dir regelmäßig meine neuen Blogbeiträge.

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65 Gedanken zu „Smartphone vs. DSLR (Spiegelreflexkamera) [2025]“

  1. Tja, also über den Vergleich der beiden (mittlerweile deutlich gealterten) Kamerasysteme kann man nun streiten, wie man will. Was zählt, ist am Ende immer das, was beim Betrachter hervorgerufen wird. Dem einen gefällt der technische Aspekt (Schärfe, Kontraste, Farben), dem anderen gefällt evtl. der Bildaufbau, die Lichtstimmung oder gar die abgebildeten Personen mehr. Man wird niemals jedermanns Geschmack treffen. Entweder punktet das Bild eben – oder nicht. Dabei ist die Kamera das Mittel zum Zweck, die Wenigsten schauen sich die EXIF-Daten an – das tun nur Nerds mit Hang zum Schwanzvergleich.
    Dennoch: Ein Smartphone-Bild ist eine meist Focus-gestackte HDR-Aufnahme mit einer Tonne an Nachbearbeitungen (manche heftig, meistens Schärfe, andere subtiler, aber nichtsdestotrotz beindruckend). Die Technologie macht es möglich und der Laie nutzt diese gerne und kann sich entspannt zurücklehnen.
    Auf der Gegenseite macht man mit seiner DSLR oder DSLM bei Schnappschüssen eben keine derartige Zauberei. Das muss ich hier mal anmerken, weil dadurch die großen Kameras in Verruf geraten. Große Kameras bedürfen ein gutes Verständnis für das Belichtungsdreieck, dem verwendeten Sensor mit seinen Stärke und Schwächen sowie dem Verständnis für das richtige Objektiv (ein Smartphone) hat ja sozusagen ein bis fünf Immerdraufs. 🙂
    Mit einer großen Kamera nimmt man bewusst in Kauf, dass man mehr schleppen muss (gewöhnt man sich dran), evtl. häufiger mal ein Objektiv wechseln muss und ggf. auch nicht mal eben den Schnappschuss machen kann (neulich habe in unserer Altstadt in einer schwach beleuchteten Seitengasse eine Foto von einem schönen Restaurant machen wollen, als sich zwei Spezialisten davor stellten, ich solle ein Foto von Ihnen machen…mit meiner F4-Anfangsblende ganz schnell nope gesagt – ich habe kein Nachtsichtgerät dabei und das würde wie n Schneemann im Nebel aussehen. Mit der Häme musste ich leben – sei’s drum).
    Fotografie ist auf so vielen Ebenen ein tolles und aufregendes Hobby und wenn man dieses eben mit dem Smartphone betreiben will, geht das für mich völlig in Ordnung. Ich bin nicht der Meinung, dass der Markt für große Kameras tot ist, aber sich die Kamerahersteller bald nicht mehr zu wundern brauchen, wenn Prosumer eben keinen horrenden Preise mehr zahlen wollen, nur um eben bei gleichbleibenden Sensorgrößen noch mehr Megapixel draufzuquetschen oder nochmal 100Bilder die Sekunde mehr können. Was Canon sich da in den letzen Jahren erlaubt hat, ist gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Zu viel Fokus auf die L-Serie und dabei den geneigten Hobby-Fotografen entweder mit Dreckslinsen wie dem RF 24-105 F4-71. oder mit Festbrennweiten vertrösten. Ja, adaptieren geht, ist aber nervig. Gott sei’s gepfiffen gab es zuletzt endlich mal wieder eine brauchbare Linse wie das RF 28-70 2.8 IS STM, welches einen Silberstreif am Horizont darstellt. Ich möchte gerne ein modernes und flexibel einsetzbares System haben und nicht aufgrund von strategischen Auslegungen eines Herstellers zu anderen wie Fuji oder Sony wechseln müssen (sind wir mal ehrlich: auch hier wird nur mit Wasser gekocht, auch wenn die YouTube-Botschafter uns was anderes weis machen wollen). Ich bin abgeschweift – sorry.

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  2. Auf den ersten Blick finde ich das iPhone Bild besser. Alles kräftiger. Aber grad im Bildausschnitt der Litfaßsäule gehen bspw. im oberen Bereich Details in dunklen Bereichen verloren, trotz HDR und im gezoomten, wird alles recht „matschig“. Das ist bislang nahezu bei allen Smartphones so. Irgendwie überraschend gut und irgendwie auch nicht und letztendlich doch stark unterlegen ggü. einer „richtigen“ Kamera. Ich bin nie richtig zufrieden wenn es bspw. um Hauttöne geht. Nu gut… Am Ende ist es dann dich sehr beeindruckend was son Smartphone mittlerweile abliefert.

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    • Mittlerweile gibt es das iPhone 16Pro mit besserem Sensor in der Hauptkamera, besserer HDR-Technologie und besserer Bildbearbeitung in der FotoApp auf dem Computer.
      Keine meiner Systemkameras kann in der optischen Brennweite der Hauptkamera des iphones 16 pro konkurrieren.
      Die verbliebenen Vorteile der Großen liegen noch beim Zoom und der manuellen Kontrolle über alle Einstellungen, die aber dank hochentwickelter Kamerasoftware beim iphone meist entbehrlich ist.

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  3. Hallo,
    Erstmal vorab, mir gefällt was du machst!

    Toll wäre, dass Ganze jetzt nochmal mit einem hochwertigen Canon L Objektiv. Zu vergleichen.

    Diese Kitobjektive sind oft wirklich gruselig.
    Dieses 18-55 hatte ich auch, ist bestenfalls für die ersten Gehversuche zu gebrauchen.

    Der Body kann noch so gut sein, die wahre Bildqualität kommt erst mit vernünftigen Objektiven zum Tragen.

    Daher wäre eine tolle Ergänzung ein Kurztest mit einem L-Objektiv (die mit dem roten Ring), welcher hier anknüpft.

    Würde mich freuen.

    Viele Grüße
    Holger

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    • Hallo Holger,

      ich sehe deine Ausführungen zum Kitobjektiv nicht so. Meines Erachtens nach können heutige Kitobjektive eine gute Bildqualität liefern, wenn man sie nicht gerade offenblendig nutzt.

      Liebe Grüße,

      Matthias

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    • Die L-Objektive bezahlt man nicht mal so nebenbei. Die Schlepperei macht auch keinen Spaß. Am Ende des Tages ist die Systemkamera auch nur eine Knipse, deren herausstechende Merkmale weniger die bessere Qualität (auf einem QHD-Monitor mit 4 Megapixeln) als vielmehr der Hohe Preis, die Schlepperei und der hohe zeitliche Aufwand sind.

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  4. Kann mir mal jemand genau erklären, warum eigentlich die Smartphone-Hersteller es bei ihren Kameras hinbekommen, dass korrekter belichtet wird und auch in den meisten Fällen die Farben auch noch passen (Weissabgleich)? Es wurde ja hier bereits erwähnt, dass die DSLR oft das Nachsehen hat in diesen Bereichen und das ist mir jetzt schon bei der D70s, D7200 und auch bei einer Canon 80D aufgefallen, dass man sowohl bei den Farben als auch bei der Belichtung ständig am Rumschrauben ist, damit das einigermassen passt. Für diesen Preis finde ich das eine Frechheit und es ist mir völlig unverständlich, warum eine DSLR das nicht mindestens! genauso gut hinkriegt wie eine Smartphone-Kamera.

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    • Hallo Thomas,

      in dieser Hinsicht habe ich mit meinen Kameras keinerlei Probleme. Bei einigen Modellen passt der Weißabgleich bei weniger Licht nicht immer ganz, aber insbesondere tagsüber und in Sachen Belichtung funktioniert das für mich soweit gut.

      Liebe Grüße,

      Matthias

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