Wie war mein Jahr 2023 in der Fotografie? Was ist in meinem Leben passiert? Welches waren die für mich besten Bilder des Jahres? Hier kommt mein Jahresrückblick!
Im ersten Teil dieses Artikels blicke ich auf mein Jahr 2023 zurück. Meine besten Bilder habe ich direkt in diesen Teil eingebaut. Danach beleuchte ich, wie sich meine Fotografie entwickelt hat. Im dritten Teil geht es um meine Fotopläne für 2024.
Jahresrückblick 2023
Eine Zeit der Trauer mit wenig Inspiration
Ende 2022 ist der Vater meiner Freundin Nicky gestorben. Dieses Ereignis hat mich innerlich sehr beschäftigt. Es war der Hauptgrund dafür, dass ich in der ersten Hälfte des Jahres viel weniger Inspiration für die Fotografie hatte. Ich hatte zu dieser Zeit keinen Sinn dafür, über neue Fotoprojekte nachzudenken oder Fotoreisen zu planen.
In dieser Zeit habe ich nur vereinzelt mal einen Spaziergang mit der Kamera gemacht. Immer wenn ich es versucht habe, habe ich dann beim Fotografieren gemerkt, dass es derzeit einfach nicht passt.
Fototermin im Landgericht Halle
Der einzige Fototermin, bei dem in dieser Zeit etwas Vorzeigbares entstanden ist, war im Landgericht von Halle. Dieser Bau liegt am Rande der Innenstadt und wurde vor einigen Jahren umfangreich restauriert. Da es sich um ein Justizgebäude handelt, war vorher eine schriftliche Anfrage nötig. Während den zwei Stunden, in denen ich dort fotografiert habe, ist unter anderem diese Aufnahme des Treppenhauses entstanden.
Lissabon Bilder
Ich verbrachte bis Juni wenig Zeit mit Fotografieren an sich. Zumindest konnte ich mich dazu aufraffen, einige offene Bilder des Vorjahres final zu bearbeiten. Damals hatte ich mit Nicky eine Woche in Lissabon verbracht. Es war mehr ein Urlaub, aber zumindest war die Kompaktkamera mit dabei. Am “Museu de Arte, Arquitetura e Tecnologia” habe ich dieses Foto aufgenommen.
Veröffentlichung Neues Museum Nürnberg Serie
Ebenfalls schon eine Weile her war der Besuch im neuen Museum in Nürnberg. Hier hatte ich eine Serie von neun Bildern fotografiert. Stellvertretend für die ganze Serie hier das dritte Bild:
Die weiteren Bilder aus dieser Serie und einige Worte zur Entstehung kannst du hier anschauen und nachlesen.
Außerdem ist unabhängig davon im Eingangsbereich des Museums noch dieses Bild entstanden:
Veröffentlichung Japanischer Bonsaigarten Ferch Serie
Außerdem hatte ich zuvor auch eine Serie von Aufnahmen im japanischen Bonsaigarten in Ferch fotografiert. Die Hauptaufgabe war es, die Bildauswahl zu treffen. Stellvertretend für die ganze Serie hier das neunte Bild:
Alle Bilder der Serie und weitere Informationen dazu findest du hier.
Magdeburger Dom
Rund um den Tod von Nickys Vater haben wir viel Zeit bei unserer Familie in Magdeburg verbracht. Es gab dort einen Moment, an dem ich das Bedürfnis hatte, der Trauer zu entfliehen. Ich nahm meine Kamera und fuhr zum Magdeburger Dom. Dort habe ich in erster Linie im Innenbereich fotografiert.
Seitdem lagen diese Bilder bei mir auf der Festplatte. Weil sie so emotional aufgeladen waren, dauerte es eine ganze Weile, bis ich mich an eine Bildauswahl und an ein paar wenige Bearbeitungsschritte gewagt habe. Zwei Bilder davon gefallen mir persönlich aber so gut, dass ich sie mit in meine Jahresauswahl genommen habe:
Kurzurlaub im Thüringer Wald
Anfang Juni war der Frühling in vollem Gange und recht spontan haben wir uns für einen Kurzurlaub im Thüringer Wald entschlossen. Ich habe wieder ein wenig mehr Inspiration für die Fotografie verspürt. So habe ich auch ein paar Motive fotografiert, allerdings war kein Bild davon gut genug für die Jahresauswahl.
Rügen mit mehr Fotografie als gedacht
Ende Juni ging es dann mit Nicky und ihrer Mutter für eine Woche an die Ostsee. Obwohl es gar nicht so richtig als Fototrip geplant war, habe ich dort doch recht viel fotografiert. Mehr über diese Reise nach Rügen kannst du hier nachlesen. Unter anderem sind die folgenden beiden Bilder dort entstanden:
Vortrag auf der Medienfachtagung der Bundeswehr
Im Juli hatte ich die große Ehre, auf der Medienfachtagung der Bundeswehr einen Vortrag über meine Fotografie zu halten. Dieses Event fand in Strausberg bei Berlin statt.
Es war für mich außerdem eine einzigartige Möglichkeit, einen Einblick in die Medienarbeit der Bundeswehr zu bekommen und an spannenden Vorträgen teilzunehmen.
Eine Woche Quedlinburg
Im September habe ich eine Woche in Quedlinburg verbracht. Es war eine entspannte Zeit, in der ich viele Teile der Stadt zu Fuß erkundet habe. An einigen Abenden habe ich fotografiert, so auch hier vom Münzenberg in Richtung Schlossberg.
Die Bearbeitung und gegebenenfalls Veröffentlichung dieser Bilder steht noch aus.
Eine Woche Österreich
Weil ab Oktober eine Dienstreise in einer großen Stadt für uns anstand, äußerte Nicky die Idee, vorher noch einmal ein paar Tage in der Natur zu verbringen. Weil wir im Juni schon am Meer waren, ging es diesmal nach Österreich in die Berge. Diese Zeit war auch wieder mehr Urlaub als Fototour, trotzdem war ich hin und wieder mit der Kamera unterwegs.
Ich habe schon damit begonnen, diese Bilder zu bearbeiten, muss aber mal schauen, ob hier etwas Brauchbares dabei ist.
Arbeiten in Thailand
Gegen Ende des Jahres stand dann die größte Reise an, wenngleich sie hauptsächlich eine Dienstreise war. Zusammen mit Nicky, die auch im Online-Marketing arbeitet, war ich von Mitte Oktober bis Mitte Dezember in Thailand. Im Norden des Landes liegt die Stadt Chiang Mai, von der aus wir sechs Wochen arbeiteten. Der Hauptgrund des Aufenthalts war eine Konferenz, die dort stattfand.
In Chiang Mai selbst habe ich wenig fotografiert. Dafür aber dann umso mehr in den folgenden zwei Wochen im Süden des Landes.
Berufliche Auszeit
Schon vor dem Aufenthalt in Thailand hatte ich gemerkt, dass es mir immer schwerer fällt, mich selbst zu motivieren und produktiv zu sein. Auch wenn die Zeit in Chiang Mai und die Konferenz in dieser Hinsicht nochmal einen kurzzeitigen Schub lieferte, so war ich danach noch kraftloser als vorher. Nach einigen Tagen Überlegung entschied ich mich deshalb dafür, mir Anfang Dezember für sechs Wochen eine berufliche Auszeit zu nehmen.
Das passte auch deshalb ganz gut, weil die letzten beiden Wochen des Thailand-Aufenthalts am Meer in der Nähe von Krabi geplant waren. Hier habe ich dann gar nicht am Rechner gearbeitet, war aber recht regelmäßig mit der Kamera unterwegs. Nach dem Rückflug standen Jetlag und Vorweihnachtszeit an. Auch die ersten beiden Januarwochen habe ich noch zur Erholung und Neufokussierung genutzt.
Wie hat sich meine Fotografie in diesem Jahr entwickelt?
Ich habe 2023 deutlich weniger fotografiert als in den Vorjahren. Wie oben schon erläutert, hat mich die Trauer innerlich zu sehr beschäftigt. Ab Ende Juni ist es dann wieder etwas mehr geworden, aber bis auf die Ostsee- und die Quedlinburg-Woche habe ich hauptsächlich Tagestouren unternommen.
So sind die Aufnahmen, welche ich hier in dieser Jahresendauswahl zeige, zum Teil schon 2022 fotografiert. Für mich zählt immer der kreative Prozess als Ganzes, also auch die Bildauswahl, Nachbearbeitung und Veröffentlichung. Deshalb sind diese “Überlappungen” zwischen den Jahren ganz normal, in denen dieser Ablauf noch stattfindet.
Foto-Pläne für 2024
Kontinuierliche Inspiration
Wenn ich zurückblicke, dann war vor allem in den ersten 15 Jahren meiner Fotografie eine Sache so alltäglich wie atmen, schlafen und essen. Jeden Morgen nach dem Aufstehen habe ich mich an den PC gesetzt und mir auf DeviantArt die neuen Bilder der Fotografen angeschaut, denen ich folgte. Außerdem betrachtete ich dort die beliebtesten Bilder des Vortages.
Für meine Fotografie spielt die Inspiration von außen eine große Rolle. Genau diese Gewohnheit, die ich damals unbewusst entwickelt habe, war immens wichtig. So habe ich jeden Tag neue und spannende Arbeiten anderer Fotografen gesehen. Da ich vor kurzem das Buch “Die 1%-Methode” von James Clear gelesen habe, leuchtet mir nun auch noch besser ein, wieso diese Gewohnheit so wichtig für die Entwicklung meiner Fotografie war und ist.
Genau deshalb etabliere ich auch diesen Vorgang aktuell wieder. Da mir DeviantArt heute zu unübersichtlich ist, nutze ich dafür derzeit Flickr.
Gewohnheit bedeutet in diesem Zusammenhang auch, die Kameraausrüstung nicht irgendwo im Schrank zu verstauen, sondern gut sichtbar dort liegen zu haben, wo ich schnell danach greifen kann.
Reduzierung auf eine Kamera
Aktuell nutze ich als Kameras die Sony Alpha 7 III, die Fujifilm X100V und die Sony RX100VA. Es sind allesamt großartige Kameras, die alle auf ihre eigene Art und Weise Spaß machen können. Ich habe aber gemerkt, wie anstrengend es für mich ist, mich bei jedem Wechsel an das jeweilige Bedienkonzept gewöhnen zu müssen.
Manch einer mag sagen, dass es nur Nuancen in die Bedienung sind. Ich bin aber der festen Überzeugung, dass man als Fotograf an den Punkt gelangen sollte, wo man nicht mehr über die Bedienung der Kamera nachdenkt, sondern die Einstellungen fast wie von selbst ablaufen. Nur so kann ich mich optimal auf das Fotografieren an sich konzentrieren.
Deshalb ist mein Plan, mich nur noch auf eine Kamera zu beschränken. Da von den genannten Modellen die Sony Alpha 7 III mit den Wechselobjektiven die Universellste ist, fällt meine Wahl darauf. Weil ich ja in den letzten Jahren auch viel mit der X100V fotografiert habe und diese Brennweite sehr schätze, habe ich mir vor einigen Monaten noch das Sony FE 35 mm 1.8 gekauft, um die Fuji langsam abzulösen.
Geplante Fotoreisen
Bisher habe ich noch sehr wenig konkrete Reisepläne gefasst, vor allem hinsichtlich der Fotografie. Ich möchte in Portugal in der Nähe von Faro einen Freund besuchen und das mit viel Fotografieren verbinden.
Ich habe für mich gemerkt, dass mein Thema der japanischen Gärten sich vorerst erschöpft hat. Insofern habe ich derzeit keine Ambitionen weiter in diese Richtung zu fotografieren.
Vorstellen könnte ich mir noch Nordspanien und Gran Canaria. Ich denke, dass sich aber in den nächsten Wochen noch mehr Pläne ergeben, auch wenn ich meine noch offenen Bilder bearbeite und an meinen persönlichen Zielen für 2024 feile.
Darüber hinaus ist die Konferenz in Thailand wieder fest eingeplant. Aber das wird wieder weniger mit dem Fotografieren zu tun haben.
Ein großes Dankeschön an dich
Wie jedes Jahr möchte ich mich bei dir als Leser dieser Website bedanken. Ich arbeite immer sehr intensiv daran, mein Wissen über Fotografie weiterzugeben. Ich bin dankbar dafür, dass dies so ankommt und über das positive Feedback dazu. Genauso dankbar bin ich aber auch über konstruktive Kritik jeglicher Art.
In diesem Zusammenhang möchte ich nochmals hervorheben, wie überwältigend das Feedback war, das ich von euch bekommen habe, als ich meine Auszeit bekanntgegeben hatte. Nach dieser E-Mail erreichten mich mehr als 200 Antworten, die sich bei mir bedankt haben und mir eine gute Erholungszeit wünschten. Ich bin so dankbar darüber, wie wohlwollend und feinfühlig ihr in solchen Momenten mit mir umgeht.
Ich freue mich auf ein neues Jahr mit der Fotografie, das wieder anders wird. Mit neuen Impulsen, Ideen und mit kreativeren Gewohnheiten.
Wie gefallen dir meine Bilder aus 2023? Hast du Feedback und Anregungen dazu? Wie war dein fotografisches Jahr? Was sind deine fotografischen Pläne für 2024? Schreib mir in den Kommentaren!
Richtig starke Bilder!
Da wird man doch gleich ein wenig neidisch!
So ein Jahresrückblick ist schon immer was tolles, dieses Jahr habe ich das erste mal einen geschrieben! Gut – ich blogge auch erst seit einem Jahr (wieder). Macht definitiv Spaß und man stolpert dabei über viele tolle andere Fotogafen und Blogger! 🙂
Viele Grüße,
Christopher
Hallo Christopher,
ich danke dir! Es ist auch interessant, die eigenen Jahresrückblicke dann viele Jahre später mal zu lesen und was einen da so beschäftigt hat – ein bisschen wie Tagebuch.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
ich danke Dir für Deinen persönlichen und offenen Jahresrückblick, und nicht zuletzt die schönen Fotos, von denen ich noch lernen kann. Deine Erwähnung von Quedlinburg erinnert mich, dass ich dort schon lange mal hinreisen möchte, natürlich auch zum Fotografieren….
Bemerkenswert, wie planvoll und strukturiert Du Ziele angehst, gelingt mir nicht immer….danke auch für Deine lehrreichen E-Mails zum Thema Fotografie, ich will dort noch etwas tiefer einsteigen.
Wünsche Dir viel Inspiration und viel Schönes in diesem Jahr,
viele Grüsse, Armin
Hallo Armin,
ich freue mich sehr über deine Zeilen, danke dir!
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
ich mag deine Bilder und dass du dich nicht auf eine einzelne Richtung festlegst!
Trauer um einen Menschen, der einem nah war ist nicht wegzuschieben und zu „überwinden“, sonst wäre es sinnfrei gewesen, diesen Menschen gekannt zu haben. Das hat der Verstorbene auch nicht verdient. Trauer kommt in Wellen – manchmal lähmend und unerträglich und es ist schwer, den Alltag zu schaffen. Jedenfalls geht es mir so. Als mein Mann gestorben ist war von mir nur noch die Hälfte übrig (oder weniger). Nach vier Monaten habe ich zum ersten Mal wieder bewusst erlebt, dass die Sonne scheint. Nach außen musste ich funktionieren, da meine Tochter noch ein Teenager war…. Ich wünsche dir (euch) alles Gute!
Gabriela
Hallo Gabriela,
ich hatte dir eben schon per Mail geantwortet, vielen Dank nochmals!
Liebe Grüße,
Matthias