Der heutige Beitrag handelt davon, dass wir immer den kürzesten Weg gehen wollen – uns aber nur der lange Weg wirklich weiter bringt.
Kennst du Überschriften wie
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Heute möchte ich auf eine Sache aufmerksam machen, an die wir uns in der modernen Gesellschaft gewöhnt haben, nach der wir ständig suchen.
Abkürzungen.
Viele Menschen, ich genauso, suchen immer nach diesem einen Trick, der dich in minimaler Zeit und mit minimalem Aufwand in irgendetwas besser werden lässt. Wir wollen immer nur ganz wenig tun, um dann aber einen riesengroßen Effekt zu erreichen. Wir suchen permanent nach Abkürzungen.
Meiner Erfahrung nach funktioniert es so gut wie nie, einen wirklich großen Effekt mit minimalem Aufwand zu erzielen. Alles, was wirklich Wert hat, dauert lange und braucht viel Arbeit und Zuwendung.
Menschen haben eine gewisse Tendenz dazu, nur das Endergebnis zu sehen. Nicht selten hört man Sätze wie „Dann hat er den Film gemacht und auf einmal war er berühmt und hatte Geld.“ Das ist aber immer nur das finale Ergebnis. Nur der letzte Schritt. Derjenige hat vorher viele Jahre lang geschauspielert, hat wahrscheinlich zig weniger erfolgreiche Filme gemacht, hat eine Ausbildung in Schauspielkunst hinter sich und hat garantiert Zeiten erlebt, in denen er gezweifelt hat, ob das der richtige Weg ist. Und vor allem hat er hart an sich gearbeitet. Menschen übersehen oft diesen langen und schwierigen Weg vor dem Erfolg. Das, worauf es wirklich ankommt.
Solche Erfolge brauchen Zeit, Geduld und harte Arbeit. So ist es auch mit der Fotografie. Es gibt keine Abkürzungen. Du kannst dir nicht einfach die Presets herunterladen und dann sind all deine Bilder gut. Du kannst nicht einfach das Buch über Bildkomposition lesen und bist dann so gut wie Cartier-Bresson.
Aber was du tun kannst, ist dir Ziele setzen und daran kontinuierlich arbeiten. Workshops besuchen, Bücher lesen und dann das Gelernte so oft wie möglich üben. Immer wieder Blogartikel lesen und die für dich besten Schlüsse daraus ziehen. Dir mehrmals im Jahr Zeit nehmen und über deine eigene Fotografie nachdenken. Dich mit Videokursen permanent weiterbilden. Dir Zeit für deine Fotografie einräumen. So viele Fototouren wie möglich für die nächsten Monate einplanen. Dir konkrete Projekte ausdenken, diese umsetzen und dann am nächsten Projekt arbeiten.
Lass dich nicht von den vermeintlichen Abkürzungen blenden, sondern form dir deinen eigenen Weg, mit deinen eigenen Zielen.
Fotografie ist etwas, das viel Zeit einnimmt. Aber wenn du bereit bist, diese Zeit einzuräumen, dann ist sie etwas, was dich jeden Tag bereichert, was dich jeden Tag antreibt und worauf du dich jeden Tag freust.
Genial auf den Punkt gebracht.
Kompliment!
Danke! 🙂
Wieder einmal toll geschrieben! Bin schon gespannt auf den nächsten Artikel. Du hast völlig Recht.
Danke dir!
Ein ungeduldiger Taekwon-Do-Schüler beklagte sich bei seinem Meister, dass der Weg zur Könnerschaft so mühsam sei. Er solle ihm doch einen Weg zeigen, die Meisterschaft quasi mit einem Schlag zu erringen. Zur Antwort hob der Meister seinen Stock und schlug damit dem Grünschnabel gehörig auf den Kopf. „Hier hast du deine Erkenntnis mit einem Schlag“, erwiderte der Meister.
Sehr schön 😀
…frei nach dem Motto: ein Leutturm ist eine Vision, kein Hafen!
Danke für deine Arbeit, die du immer wieder mit uns teilst. Das bringt uns weiter.
Und so bleibt der lange Weg das Ziel…
Freu mich wie immer, wenn ich helfen kann. Und deshalb mache ich damit weiter 🙂
Liebe Grüße,
Matthias
Sehr gut Matthias, Du hast mir aus dem Herzen gesprochen! Dieser Irrglaube…“und morgen bist Du berühmt und reich…“ ist leider sehr weit verbreitet.
Darum musste ich mal was schreiben 🙂
“Ohne Fleiß kein Preis“ – es gibt kein Entweichen! Das bestätige ich gern. Hinter jedem meiner Titel steckt diese Wahrheit und natürlich in jedem guten Foto.
Schöne Grüße nach Halle vom leidenschaftlichen Hobbyfotografen und häufigen Gast in Halle
Univ. Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E. H. em. Klaus Brökel
p.s. Besonders der Erwerb des „ em. „ hat mich viel Zeit und Mühe gekostet. 😉
Haha, da hast du ja mal gut vorgelegt 🙂
Grüße nach Rostock und vielen Dank!