Jahresrückblick 2014

2014 war für mich fotografisch sehr abwechslungsreich. Dies ist ein Jahresrückblick und gleichzeitig eine Art Status.

Anfang des Jahres hatte ich endlich Zeit, meine Bilder aus Dubai zu bearbeiten. Ich habe dabei den Schwarz-Weiß-Stil fortgeführt.

Etisalat Tower 2

Etisalat Tower 2

Etihad Towers

Etihad Towers

Cayan Tower

Cayan Tower

Ich habe aber in Dubai nicht nur SW Aufnahmen gemacht, auch einige Farbaufnahmen sind entstanden.


Four

Four

Sheikh Zayed Road

Sheikh Zayed Road

To the Sky, Dubai Media City

To the Sky

Sheikh Zayed Mosque

Sheikh Zayed Mosque

Für mich sind die Farbaufnahmen deshalb wichtig, weil Sie den Stil wiederspiegeln, den ich vor 6 Jahren viel fotografiert habe.

Unter Silvester war ich in Thüringen und konnte dort den Wald durchstreifen.

Frauenwald 1

Frauenwald 1

Dort war ganz wenig Schnee gefallen und es gab fast jeden Tag Nebel. Hervorragende Bedingungen, um im Wald zu fotografieren. Zurück in Halle konnte ich endlich eine einzelne Schneeflocke fotografieren.

Snowflake

Snowflake

Das Bild ist mit dem 18-55 IS STM in Retrotstellung entstanden. Ich habe bestimmt 50 verschiedene Fotos von Schneeflocken auf meinem Autodach dort gemacht. Zuhaus hatte ich dann auch Zeit, die Bilder der letzten Monate meiner Kompaktkamera zu bearbeiten. Dieses Bild stammt von einer verregneten Zugfahrt.

Tears

Tears

Der nächste Urlaub stand dann im Februar an. Mit meiner Freundin flog ich für eine Woche nach Mallorca. Dieser Urlaub war anders als sonst, weil ich das erste mal seit 8 Jahren keine DSLR und Stativ dabei hatte. Ich hatte mir kurz zuvor eine Fujifilm X100S gekauft und beschloss kurzerhand, nur diese mitzunehmen. Es wurde ein gänzlich anderes Fotografieren, als ich es in den Jahren zuvor gewohnt war. Keine Langzeitbelichtungen, mehr als Sonnenaufgänge und Felsen im Wasser. Ich lernte die vielen Orte Mallorcas kennen und dort die Straßenatmosphäre einzufangen. Es war eine unbeschwerte Zeit.

Mallorca 31

Mallorca 31

Beach of Dreams

Beach of Dreams

Zurück in der Heimat beschloss ich, die Serie „Dark Monuments“ zu beenden. Ich habe fast genau zwei Jahre daran gearbeitet. Es war eine tolle Zeit, besonders, wenn ich an die G+ Photowalks denke. Aber irgendwann wurde auch klar, dass ich diese Art der Fotografie nicht ewig machen konnte. Dazu fehlt mir die dauernde Herausforderung daran. Auch ist nicht genug Spielraum für Komposition da. Das letzte Bild der Serie stammt aus Frankfurt. ich habe es möglichst einfach gehalten, um zu zeigen, was ich an dieser Fotorichtung so spannend so spannend finde.

Pure

Pure

Dies war auch innerlich für mich der Abschluss eines großen Abschnitts. Zwei Jahre zuvor hatte ich die Landschaftsfotografie beiseite gelegt, nun die schwarz-weiß Architekturfotografie. Was nun? Ein schier endloses Umherirren begann. Ich versuchte festzustellen, welche fotografischen Richtungen mich noch interessierten. Ab und zu habe ich mal das ausprobiert, was ich konnte. Der sichere Hafen.

Elsteraue Sunset

Elsteraue Sunset

Süßer See

Süßer See

Doch es war klar, dass ich nicht weiter nur Sonnenuntergänge fotografieren konnte. Ich probierte also aus. Abstraktes, Portraits, Blümchen, Wolken, Essen. Und noch viel mehr. Ich fand gefallen daran, mit meiner Kamera wie mit einer Mittelformat Kamera zu arbeiten. JPG an, quadratisches Bildformat, SW, Klappdisplay so einstellen, dass ich von oben drauf schaue, 24mm und Kamera vor dem Bauch. Das macht auch hier und da Spaß, weil man wieder gefordert ist, Helligkeiten zu sehen. Auf einem Fototreffen in Leipzig ist so dieses Bild entstanden.

Agra Park Leipzig

Agra Park Leipzig

Ich habe mir den Nachfolger der X100S, die ich nach dem Mallorca Urlaub zurück geschickt hatte, gekauft. Ich wollte das Gleiche, unbeschwerte Gefühl wieder genießen. Mit dieser kleinen, leichten Kamera fotografiert es sich in der Tat anders. Für mich ist die größte Herausforderung, mit der Festbrennweite von 23mm zurecht zu kommen. Ich switche auch oft wieder zur DSLR oder gar zur 5D meiner Freundin. Jede dieser Kamera hat seine Vorzüge. Und wieder mal habe ich gelernt, dass es nicht auf die Kamera ankommt. Es kommt auf das an, was man fotografiert. Was man dafür empfindet. Wie man die Welt sieht. Mit welcher Kamera man dann fotografiert, ist fast egal. Ich bin nun auf der Suche nach dem, was ich eigentlich fotografieren will. Es ist ein anstrengender Weg. Aber jedes mal, wenn ich schon keine Lust mehr habe, merke ich, dass ich die Fotografie nicht beiseite legen kann. Es gibt kein anderes Hobby, was das ersetzen könnte. Also suche ich weiter.

Ich habe für 2015 alle Workshops abgesagt. Der Grund ist, dass ich, wenn ich so etwas lehre, voll dahinter stehen muss. Und das tue ich im Moment nicht.

Ich habe in den letzten Tagen viele meiner Bilder analysiert, sowohl aus den letzten Monate, als auch welche, die 6 Jahre zurück liegen. Ich habe mir neue Fotocommunities angesehen. Ich habe die Bilder anderer Künstler analysiert, die mir gefallen. Ich kann noch nicht sagen, was dabei genau raus gekommen ist. Nur einige wenige Punkte sind mir klar geworden:

  • Man muss Emotion für das haben, was man fotografiert. In welche Richtung das geht, ist weniger wichtig.
  • Inhaltliches Arbeiten ist langfristig wichtig.
  • Die Kamera ist egal, es zählt nur, was man fotografiert.
  • Größere Kameras erleichtern nur das tägliche Arbeiten damit.
  • Barrieren existieren nur im Kopf.
  • Ich habe einen Hang dazu, Bilder mit wow-Effekt zu machen. Dadurch fällt es mir aber schwer, subtilere Bilder zu machen.
  • Diptychons können einen dazu bringen, anzufangen, inhaltlich zu arbeiten.
  • Ich muss aufhören, Bilder nach Technik zu analysieren.

Hui, jetzt ist doch Einiges zusammen gekommen. Ich werde weiter an meiner Fotografie arbeiten, wenn ich in absehbarer Zeit keine Fortschritte erreiche, mache ich vielleicht auch eine Pause. Time will tell…

3 Kommentare

  1. Nutzer Avatar
    Jens
    17. April 2015

    Hallo Matthias,

    ich lande auf deinem Blog jetzt schon eine ganze Weile immer mal wieder.
    Besonders deine unaufgeregten Tutorials finde ich immer noch herausragend, wobei für mich gerade auch der Punkt gekommen ist bei dem ich in der Landschaftsfotografie manchmal etwas denke „es ist vorbei, ich will was anderes machen“.

    Natürlich nicht auf deinem hohen Niveau, eher hobbymäßig

    Unabhängig von deinem Blog hab ich mich in Richtung Langzeitbelichtung Architektur bewegt und finde es immer noch sehr spannend.
    Bis jetzt hab ich ein paar schöne RAWs auf der Platte liegen und komm beim Postprozessing nicht zu den gewünschten Ergebnissen.

    Mir würde es unglaublich viel helfen wenn du eine Postprozessing Video Serie veröffentlichen könntest bzw. dazu etwas posten könntest. Besonders interessant wäre zu sehen wie du die Graustufen so hinbekommst.

    Vielen Dank für deine Hilfe und viele Grüße
    Jens

  2. Nutzer Avatar
    Christian Öser
    7. Januar 2015

    Sehr schöner Rückblick. Ich denke du kannst mit 2014 zufrieden sein, auch privat abseits der Fotografie!

    Bin gespannt, was dein nächstes Langzeitprojekt nach der S/W-Serie wird (die übrigens wirklich schlüssig und durchgängig großartig ist). Für mich auch interessant zu sehen, wie lange du daran gearbeitet hast. Denn mein Treppenhaus-Projekt will ich im ersten Halbjahr 2015 auch mal zu Ende bringen, am liebsten mit einem Bildband.

    • Nutzer Avatar
      7. Januar 2015

      Danke dir! Ich bin auch gespannt, was als nächstes kommt. Ich will die Architektur Serie auch noch abschließen, nämlich mit einer Ausstellung. Ich weiß nur noch nicht, wo.

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