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Polfilter – Test, Anwendung und Wissenswertes [2025] – Der ultimative Guide

Was ist ein Polfilter? Wann lohnt er sich? Worauf sollte ich beim Kauf achten? Hier kommt mein ultimativer Guide zu Polfiltern!

Nachfolgend gibt es einen ausführlichen Artikel über Polfilter. Wenn du nicht alles lesen willst, dann hier vorab ein Schnellüberblick zu meinen Empfehlungen:

Hama
Kleines Budget
Einsteiger
günstig
brauchbare Qualität
Aktuellen Preis anzeigen
Hoya
Mittleres Budget
Fortgeschritten
sehr gute Qualität
sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Aktuellen Preis anzeigen
B+W
Großes Budget
Profi
maximale Qualität
robust + langlebig
Aktuellen Preis anzeigen

Der Artikel ist in 4 Teile aufgeteilt.

Zu Beginn gebe ich konkrete Empfehlungen und berichte von meinen Erfahrungen.

Im zweiten Teil geht es darum, was ein Polfilter überhaupt ist und in welchen Situationen er für dich sinnvoll ist.

In Teil drei geht es darum, was du beachten solltest, wenn du einen Polfilter kaufen möchtest.

In Teil vier findest du die häufig gestellten Fragen zu diesen Filtern. Den Abschluss macht Teil fünf mit der Anwendung von Polfiltern.

Polfilter Test & Vergleich – welches ist der beste Polfilter?

In den letzten 15 Jahren habe ich verschiedenste Polfilter benutzt. Angefangen habe ich mit Hama, dann hatte ich einen Hoya und für mein Weitwinkel einen B&W. Meinen Polfilter Test habe ich nach Budget sortiert, wobei der Hoya HD das für mich beste Preis-Leistungs-Verhältnis hat.

Einsteiger – Kleines Budget

Für den ersten Polfilter kannst du Hama nutzen. Hama stellt meines Wissens nach selbst keine Filter her, sondern kauft bei anderen Herstellern ein und labelt die Filter danach. So kann man nie genau sagen, von welchem Hersteller der Filter wirklich ist. Es kann sich aber auch ein Hoya Filter dahinter verbergen.

Aktuellen Preis des Hama Polfilters anzeigen

Fortgeschritten – Mittleres Budget

Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten die Filter von Hoya. Meine Empfehlung hier ist der Hoya HD Polfilter. Ich arbeite aktuell mit einem Polfilter von Hoya.

Aktuellen Preis des Hoya HD Polfilters anzeigen

Profi – Großes Budget

Wer einen Polfilter sucht, der maximale Qualität liefert, wird bei B+W Polfilter fündig. Die Stärke der Polarisation unterscheidet sich nach meinen Erfahrungen nicht von den Hoyas. Laut den Erfahrungen anderer Fotografen sind die Filter jedoch noch robuster konstruiert.

Aktuellen Preis des B+W Polfilters anzeigen

Warum ich von günstigen Filtern abrate

Manche Fotografen geben 800 Euro für ein gutes Objektiv aus und sparen dann am Polfilter, indem sie einen für 10 Euro kaufen. Das Problem ist: Das Licht muss durch diesen Filter hindurch, wenn es auf dem Weg zum Sensor ist. Wenn du einen schlechten Filter kaufst, dann kann sich das negativ auf deine Bildqualität auswirken. Dann hat sich das viele Geld für das scharfe Objektiv nicht gelohnt. Es ist also wenig sinnvoll, am falschen Ende zu sparen.

Was ist ein Polfilter und was macht er?

Ein Polfilter ist ein Filter, der in der Fotografie eingesetzt wird, um Licht zu polarisieren. Er dient dazu, Spiegelungen von nichtmetallischen Oberflächen zu entfernen.

Polfilter ist eine abgekürzte Schreibweise von Polarisationsfilter. Er wird manchmal auch als CPL abgekürzt, was für circular Polarizer steht.

Polfilter Pro1 Digital von Hoya
Polfilter Pro1 Digital von Hoya

Wie funktioniert ein Polfilter? (Polfilter Kamera)

Licht schwingt naturgemäß dreidimensional. Lichtstrahlen werden von einer Lichtquelle ausgesendet, von anderen Gegenständen reflektiert und von manchen Oberflächen auch absorbiert. Wenn sich Lichtstrahlen durch den Raum bewegen, schwingen sie also dreidimensional.

Ein Polfilter sorgt dafür, dass Licht nicht in mehreren Ebenen schwingt. Er transformiert es so, dass es nur auf einer Ebene schwingt. Die Kollegen von www.3d-brillen.de haben dankenswerterweise dazu eine schöne Grafik erstellt.

Funktionsweise eines Polfilters
Funktionsweise eines Polfilters

Bevor das Licht auf den Polfilter trifft, schwingt es in allen möglichen Ebenen, nach dem Filtern schwingt es nur noch in einer Ebene. Jeder Polfilter lässt sich drehen, um die Richtung und den Grad der Polarisierung einzustellen.

Wie sieht der Unterschied mit und ohne Filter aus?

An den folgenden Beispielbildern siehst du den Effekt mit und ohne Filter.

Beispiel 1

Beispiel 1 zeigt leicht bewölkten Himmel, wo hinter den Wolken noch blauer Himmel zu sehen ist. Mit Polfilter erscheint dieses Blau deutlich dunkler und in einem anderen Blauton.

Himmel ohne Polfilter
Beispiel 1 ohne Filter
Himmel mit Polfilter
Beispiel 1 mit Filter

Beispiel 2

Bei diesem Bild habe ich den Polfilter dafür eingesetzt, um den Himmel abzudunkeln und die Farben im gesamten Bild zu verstärken. Dadurch, dass der Filter Spiegelungen reduziert, erscheinen das Korn und die Mohnblumen viel klarer. Alle Reflektionen des Himmels auf diesen Elementen im Vordergrund werden reduziert.

Vielleicht kommt es dir seltsam vor, dass ich hier von Reflektionen auf Pflanzen spreche. Stell dich mal auf Augenhöhe vor ein Blatt, etwa an einem Baum. Wenn du nun die Hand über dieses Blatt hältst, dann wird es etwas dunkler, weil von oben weniger Licht darauf fällt. Außerdem spiegelt sich aber auf dem Blatt alles, was sich darum befindet. In dem Moment, wo du die Hand darüber hältst, kannst du nämlich auch beobachten, wie die Spiegelung des Himmels abnimmt.

Zurück zum Beispielbild 2. Der Polfilter reduziert Spiegelungen auf nichtmetallischen Oberflächen. Genau das tut er hier beim Korn und bei den Mohnblumen.

 

Polfilter Beispiel 2 ohne Filter
Beispiel 2 ohne Filter
Polfilter Beispiel 2 mit Filter
Beispiel 2 mit Filter

Beispiel 3

Im dritten Beispiel ist ein Motiv aus dem Ilsetal im Harz zu sehen. Hier werden die Reflektionen des Himmels auf der Wasseroberfläche und auf den Pflanzen wunderbar entfernt, was zu kräftigeren Farben und mehr Details im Wasser führt. Helle Stellen im Wasser, die sonst zu hell sind, werden dabei etwas gedämpft. Der Nebel wird ebenfalls ganz leicht reduziert.

Polfilter Beispiel 3 ohne Filter
Beispiel 3 ohne Filter
Polfilter Beispiel 3 mit Filter
Beispiel 3 mit Filter

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In diesen Situationen ist ein Polfilter sinnvoll

Newsletter Aufmacher 1 - E-BookEin Polfilter wird in der Fotografie immer dann eingesetzt, wenn du Reflektionen entfernen willst. Folgende Szenarien sind gebräuchlich:

Farben in der Landschaftsfotografie verstärken

Ein typisches Problem in der Landschaftsfotografie: Besonders an trüben Tagen sehen die verschiedenen Grüntöne in der Natur oft sehr ähnlich aus. Mit einem Polfilter kannst du hier strahlende Farben erzeugen.

Was ist der Grund dafür? Auch auf den Blättern spiegelt sich der Himmel wider. Die Oberfläche spiegelt nicht so sehr wie beispielsweise Wasser, aber das Weiß des Himmels wird auch hier reflektiert. Dadurch sind die Grüntöne nicht so stark wie an einem sonnigen Tag. Durch einen Polfilter kannst du also die Reflektionen entfernen und so sehr farbintensive Bilder erzeugen.

Dölauer Heide ohne Polfilter
Dölauer Heide ohne Polfilter
Dölauer Heide mit Polfilter
Dölauer Heide mit Polfilter

Dieser Effekt lässt sich in fast allen Bereichen der Naturfotografie einsetzen. Je nach Lichtsituation lässt sich wie im Beispiel oben gezeigt auch Dunst oder Nebel mit einem Polarisationsfilter abschwächen.

Sonnenaufgang am Cap Formentor
Mallorca 07

Das Blau des Himmels verstärken

Wenn sich dein Motiv in einem Winkel von 90° zur Sonne befindet, dann kannst du mit einem Polfilter das Blau des Himmels deutlich verstärken. In Kombination mit dem letzten Punkt lassen sich so tolle Farben nur mit Hilfe dieses Filters erreichen.

Einen Regenbogen klarer sichtbar machen

Vielleicht kommst du mal in die seltene Situationen, einen Regenbogen fotografieren zu können. Der tritt übrigens nur dann auf, wenn es Regen gibt und Sonne auf den Regen scheint. Dann ist der Regenbogen gegenüber der Sonne zu sehen.

Stellst du bei einem Regenbogen den Polfilter auf maximalen Wirkungsgrad, so verschwindet der Regenbogen. Das liegt daran, dass diese Farblinien selbst polarisiertes Licht sind. Hier empfehle ich deshalb, nicht den vollständigen Wirkungsgrad einzusetzen, sondern etwas weniger. Dann kann nämlich der Himmel im Hintergrund abgedunkelt sein, während der Regenbogen im Foto schön hervor tritt.

Reflektionen auf einer Brille entfernen

Wenn dein Model bei einem Portraitshooting eine Brille trägt, dann willst du normalerweise trotzdem die Augen gut im Bild festhalten können. Mit einem Polfilter kannst du die Spiegelungen der Umgebung auf der Brille entfernen.

Durch die Wasseroberfläche fotografieren

Wenn du beispielsweise in einem Park die Fische in einem Teich fotografieren willst, dann spiegelt sich auf der Wasseroberfläche oft der Himmel. So sind die Fische auf dem Foto kaum zu sehen. Mit einem Polfilter kannst du die Reflektionen des Himmels auf der Wasseroberfläche fast vollständig eliminieren, sodass du die Fische viel besser aufs Bild bekommst. Natürlich müssen es nicht immer Fische sein, auch Felsen oder Wasserpflanzen können von Interesse sein.

Bodefälle bei Braunlage
Bodefälle bei Braunlage

Im folgenden Video werden die unterschiedlichen Anwendungsfälle für einen Polfilter in der Landschaftsfotografie auch gut erklärt:

Wann ich den Polfilter hauptsächlich einsetze

Ich setze diesen Filter oft dann ein, wenn ich an einem bewölkten Tag in Flusstälern fotografiere. Hier treten drei Effekte ein:

  1. Die Farben der umstehenden Bäume werden wesentlich satter, weil die Reflektion des Himmels auf den Blättern verschwindet.
  2. Die Reflektionen auf der Wasseroberfläche verschwinden und das Wasser erscheint dunkler.
  3. Weil der Filter Licht schluckt, verlängert sich die Belichtungszeit. So kann ich oft ohne ND Filter den Fluss länger belichten, was die Strukturen im Wasser vereinfacht und einen surrealen Effekt durch längere Belichtung erzeugt.

Kannst du einen Polfilter in der Nachbearbeitung erzeugen?

Der Polfilter ist einer der wenigen Filter, der sich nicht in der Nachbearbeitung erzeugen lässt. Dahinter steht wie oben erläutert ein physikalisches Prinzip, was sich nicht durch Photoshop ersetzen lässt. Deshalb ist dieser Filter für mich neben dem ND Filter und Infrarotfilter einer der Filter, die ich immer nutzen werde.

Das Bodetal im Herbst
Bodetal Autumn 20

Polfilter kaufen

Was musst du beachten, wenn du einen Polfilter kaufen willst?

Als Erstes musst du wissen, mit welchem deiner Objektive du den Polfilter nutzen willst. Oft kommt dein Standardzoom, also beispielsweise das 18-55mm in Frage. Hier kannst du am Objektiv oder in der Objektivbeschreibung ablesen, welchen Filterdurchmesser dein Objektiv hat.

Übliche Größen sind 49mm, 52mm, 58mm, 62mm, 67mm, 72mm, 77mm und 82mm. Dann brauchst du einen Polfilter in genau dieser Größe. Bei den Polfiltern, die ich weiter unten empfehle, kannst du auf der Verkaufsseite meist noch einmal die Größe auswählen.

Tipp

Tipp: Filter mit unterschiedlichen Objektiven nutzen

Wenn du mehrere Objektive besitzt, für die du deine Filter nutzen willst, dann haben deine Objektive oft unterschiedliche Filterdurchmesser. Du kannst für jedes Objektiv einen eigenen Filter kaufen. Alternativ kannst du mit einem Step-Up-Ring arbeiten. Dabei solltest du den Filter für das Objektiv mit dem größten Filterdurchmesser kaufen. Mit dem Step-Up-Ring hast du dann einen Adapter zwischen den unterschiedlichen Filtergewindedurchmessern. Ein Step-Up-Ring kostet oft nur ein Bruchteil eines neuen Filters.

Step-Up-Ringe
Step-Up-Ringe

Dieser Tipp gilt prinzipiell für alle Filter in der Fotografie, wie beispielsweise ND Filter oder Grauverlaufsfilter. Wenn mir das damals zu Beginn meiner Fotografie klar gewesen wäre, dann hätte ich gleich für 77mm Filter gespart und nur diesen gekauft. Für meine Objektive mit kleineren Filterdurchmessern hätte ich dann mit Step-Up-Ringen gearbeitet. So hatte ich einen Polfilter für 58mm, einen für 52mm, einen für 49mm und einen für 67mm. Das bedeutete Extrakosten, die ich mit Step-Up-Ringen hätte einsparen können.

Polfilter gibt es von den verschiedensten Herstellern, beispielsweise Hoya, B&W, Hama, Heliopan, Haida, Lee, Cokin, Zeiss, Käsemann und Rodenstock. Weiter unten gibt es einen Vergleich, welche Polfilter ich bereits genutzt habe und welche davon ich empfehlen würde.

Filter von B+W und Hoya
Filter von B+W und Hoya

Was ist der Unterschied zwischen Linear und Zirkular?

Ich könnte jetzt den physikalischen Hintergrund dazu erklären, aber eigentlich musst du nur wissen: Für analoge Fotografie kannst du beide Varianten einsetzen, für digitale Fotografie musst du einen zirkularen Polfilter nutzen.

Schraub- und Steckfilter

Wie viele andere Filter in der Fotografie gibt es Polfilter als Schraub- oder Steckfilter. Steckfiltersysteme sind besonders bei Grauverlaufsfiltern üblich, da diese in der Höhe verschiebbar sein sollten. Für solche Systeme wie von Cokin, Hitech oder Lee gibt es Polarisationsfilter, die im Filterhalter platziert werden und sich dann drehen lassen.

Beim Polfilter bin ich ein Freund von Schraubfiltern. Ich nutze in meiner Fotografie selten Steckfilter. Bei einem schlecht abgedichteten Steckfiltersystem kann von außen Licht auf die Filter fallen, was sich dann in den Bildern in flauen Kontrasten oder Lichtlecks bei Langzeitbelichtungen zeigt. Das kann bei Schraubfiltern nicht passieren.

Levels
Levels – Belichtung im Bodetal(Harz) mit Pol- und ND Filter

Polfilter für eine Canon, Nikon, Sony oder Fujifilm Kamera – muss ich etwas Bestimmtes beachten?

Einen Polfilter kannst du unabhängig vom Hersteller deiner Kamera kaufen. Es spielt also keine Rolle, ob du Canon, Nikon, Sony, Fujifilm, Pentax oder Olympus nutzt.


Häufig gestellte Fragen

Wie viel Licht schluckt dieser Filter?

Ein Polfilter lässt durch seine Funktion weniger Licht zum Sensor durch. Als Faustregel gilt, dass er etwa zwei Blenden Licht schluckt. Das kann ein Nachteil sein, weil du je nach Lichtsituation dann mit dem Stativ arbeiten oder deine ISO erhöhen musst. Andererseits kann es auch ein Vorteil sein, wenn das Motiv vielleicht bei einer etwas längeren Belichtung besser zur Geltung kommt.

Sommer im Bodetal bei Thale
Thale 05

Kann ich einen Polfilter auf allen Objektiven einsetzen?

Prinzipiell gibt es hier keine Einschränkung. Du kannst Polfilter also auf allen Objektiven nutzen, die ein Filtergewinde besitzen. Weiter unten beschreibe ich, wieso ich den Filter auf einem Weitwinkelobjektiv nur in bestimmten Situationen einsetze.

Kann ich einen Polfilter immer auf dem Objektiv lassen?

Newsletter Aufmacher 4 - FotoausrüstungJa das kannst du, ich würde es aber nicht empfehlen. Wie oben beschrieben, schluckt der Polfilter Licht. Dein Bild wird also abgedunkelt, was zu längeren Belichtungszeiten führt. Der Effekt dieses Filters ist auch nicht in allen Situationen erwünscht. Ich empfehle daher, diesen Filter nur dann einzusetzen, wenn du ihn wirklich brauchst.

Zwei Polfilter wie einen ND Filter kombinieren

Prinzipiell ist es möglich, zwei Polfilter miteinander zu kombinieren, um einen Variablen ND Filter damit selbst herzustellen. Dabei musst du nur darauf achten, dass der vordere Filter ein linearer Polfilter ist, während der hintere Filter ein zirkularer Polfilter ist. Nur dann kann der Autofokus einer Spiegelreflexkamera noch weiterhin funktionieren. Einen interessanten Artikel dazu gibt es bei Docma.

Wann du Polfilter bei Weitwinkelobjektiven nicht nutzen solltest

Wie bereits erwähnt, dunkelt der Filter blauen Himmel noch weiter ab. Dieses Verhalten wirkt am besten in einem Winkel von 90 Grad zur Sonne. Mit einem Weitwinkelobjektiv hast du einen großen Bildwinkel auf deinen Fotos. So kann es passieren, dass ein Teil des Himmels durch den Polfilter abgedunkelt ist, während der restliche Teil normal erscheint. Das sieht sehr unnatürlich aus.

Hiddenseeer Leuchtturm mit Polfilter
Hiddenseeer Leuchtturm mit Polfilter

Ich nutze den Polfilter beim Weitwinkel deshalb nie, um damit den blauen Himmel abzudunkeln. Dafür nutze ich Grauverlaufsfilter oder mache mehrere Belichtungen, die ich dann in der Nachbearbeitung zusammensetze. Mehr Infos dazu, wie ich meine Landschaftsfotos nachbearbeite, gibt es hier.


Polfilter Anwendung

Fotografieren mit dem Polfilter – So nutzt du den Filter optimal

Ein Polarisationsfilter hat abhängig vom Lichtstand immer einen Bereich, in dem er besonders stark wirkt. Wenn es dir um einen dunkelblauen Himmel geht, dann sollte sich dein Motiv in einem Winkel von 90 Grad zur Sonne befinden.

Polfilter Wirkungsgrad
Polfilter Wirkungsgrad

Das bedeutet also beispielsweise bei Sonnenuntergang, dass die Sonne zu deiner linken oder rechten Seite stehen sollte. Dann hast du auf deinem Motiv Seitenlicht und kannst mit einem Polfilter den Himmel dahinter optimal abdunkeln.

Ein lauer Sommernachmittag in der Nähe von Dessau.
Diving Tree

Die 90 Grad Regel gilt natürlich auch dann, wenn die Sonne zur Mittagszeit direkt senkrecht über dir steht. Dann hast du am Horizont die stärkste Polarisierung.

Polfilter wirken natürlich auch in anderen Winkeln, aber bei weitem nicht so stark. Wenn du etwa gegen die Sonne oder mit der Sonne im Rücken fotografierst, wirst du fast keinen Effekt mit diesem Filter erreichen.

Jeder Polfilter lässt sich drehen. Durch die Drehung kannst du die Intensität und Richtung einstellen. Ich empfehle dir, die Intensität an deinem Bild festzumachen. Denk darüber nach, welche Bildstimmung du erzeugen willst. Wenn du den Filter immer auf die maximale Wirkung drehst, dann hast du knackige, intensive Farben. Aber passt das auch zu deinem Bild? Oder willst du lieber weichere Pastelfarben erzeugen, weil das eher der Bildstimmung entspricht, die du einfangen willst?

Filter zu fest angezogen? – So löst du ihn wieder

Besonders bei einem Polfilter kann es passieren, dass du diesen zu fest anschraubst und er sich dann nicht mehr vom Objektiv lösen lässt. Ich empfehle, es Fingerspitzengefühl und eher nicht zu fest zu probieren. Wenn das nicht klappt, dann gibt es dieses hilfreiche Werkzeug.

Filterzange
Filterzange

So kannst du deinen Polfilter optimal reinigen

Um die Oberfläche deines Filters nicht zu beschädigen, solltest du beim Reinigen keine Chemikalien verwenden. Ich empfehle ein weiches Mikrofasertuch. Von Hama gibt es den Lenspen, der sich ebenfalls gut nutzen lässt. Hartnäckige Fingerabdrücke konnte ich mit Hama Optikpapier gut entfernen. Für wirklich grobe Verschmutzungen sollte ein feuchtes Tuch ohne Seife eine gute Wahl sein. Wie ich meine Filter und Objektive reinige erfährst du hier.

Hama Lenspen
Hama Lenspen

Weißt du nun, ob du einen Polfilter brauchst oder nicht? Hast du noch Fragen dazu? Wie sind deine Erfahrungen mit diesem Filter? Schreib mir in den Kommentaren! Du kannst außerdem deine E-Mail da lassen, wenn du keine weiteren Beiträge von mir mehr verpassen möchtest.

99 Gedanken zu „Polfilter – Test, Anwendung und Wissenswertes [2025] – Der ultimative Guide“

  1. Hallo Mathias, toll, dein Blog!
    Ich fotografiere oft aus dem Cockpit eines Kleinflugzeugs durch die Scheibe. Umdie Spiegelungen zu eliminieren, habe ich nun eine. Zirkularpolarfilter aufmdem Nikkor 24-200mm an der z7. Das Gute: die Spiegelungen lassen sich fast immer ,wegdrehen‘, aber das Foto wird doch recht dunkler und die Verschlusszeit von 1250stel schein eher zu lang zu sein, da manchmal nicht die maximale Schärfe vorliegt. Wenn ich höher gehe mit der Verschlusszeit, zB auf1/2000 ist das Foto noch dunkler und die iso schnellt rauf.
    Hast du da allenfalls einen Tipp?
    Herzlichen Dank zum voraus! Hans-Peter

    Antworten
    • Hallo Hans-Peter,

      der Polfilter schluckt etwa zwei Blendenstufen Licht, daran lässt sich nichts verändern. Ich denke 1/1250 ist aber immer noch vollkommen in Ordnung, damit scharfe Bilder heraus kommen. Insofern habe ich da keine Bedenken.

      Liebe Grüße,

      Matthias

      Antworten

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