Bist du auf der Suche nach Objektiven für die Sony Alpha 6000 Modelle? In diesem Beitrag stelle ich dir meine aktuellen Objektiv-Empfehlungen vor, die mit allen Sony APS-C-Kameras mit E-Mount kompatibel sind – darunter auch die Sony Alpha 6400 und 6600.
Inhaltsverzeichnis
- Meine persönlichen Empfehlungen: Sony Alpha 6000 Objektive
- Ein besseres Standardzoom: Sony E 16-70 mm F4 ZA OSS
- Ein Sony Alpha 6000 Teleobjektiv für weiter entfernte Motive: Sony E 55-210 mm F4.5-6.3 OSS
- Ein Weitwinkel für Landschaft und Architektur: Sony E PZ 10-20 mm F4 G
- Eine leichte Festbrennweite für Portrait: Sony E 50 mm F1.8 OSS
- Ein Makroobjektiv für Insekten und Pflanzen: Tamron 90mm F/2.8 Di III Macro VXD
- Eine lichtstarke Festbrennweite als Immerdrauf: Sony E 35 mm F1.8 OSS
- Ein Objektiv für Nordlichter, Sternhimmel und Nachtaufnahmen: Sigma 19mm F2.8 DN Art
- Ein Objektiv für die Safari: Sony 70-350 mm G F4.5-6.3 OSS
- Über mich
- Worauf solltest du beim Kauf von Objektiven achten?
- Der richtige Objektiv-Anschluss für deine Sony Alpha 6000 Objektive: Sony E-Mount
- Was bedeutet eigentlich Brennweite?
- Keine Suppenzooms nutzen: Maximal 4x Zoom
- Bildstabilisator ist meist sinnvoll
- Lichtstärke – je nach Motiv
- Größe und Gewicht – reist du viel?
- Wieso lohnt es sich, den Filterdurchmesser zu berücksichtigen?
- Was ist der Unterschied zwischen Zoom und Festbrennweite?
- Kann ich diese Sony Alpha 6000 Objektive später mal an einer Sony Alpha 7 nutzen?
- Adapter für andere Objektive
- Quellen
Die Sony Alpha 6000 ist eine überaus beliebte Kamera. Sie ist klein, leicht und hat eine gute Bildqualität. Das mitgelieferte 16-50 mm Objektiv deckt eine Menge Anwendungsbereiche ab. Doch was, wenn du dich nun langsam ein Stück weiterentwickeln möchtest? Dann kann ein neues Objektiv sinnvoll sein.
Meine persönlichen Empfehlungen: Sony Alpha 6000 Objektive
Nachfolgend gebe ich für bestimmte Motive meine persönlichen Empfehlungen für Objektive für die Sony Alpha 6000, 6100, 6300, 6400, 6400, 6600 und 6700. Ich aktualisiere die Liste regelmäßig.
Ich habe versucht, in erster Linie Objektive mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis in meine Liste zu nehmen. Das gelingt in den meisten Fällen, aber für einige speziellere Anwendungen ist der Preis etwas höher.
Ich habe die Objektive nach Anwendungsgebieten geordnet, je nachdem, was deine fotografischen Motive sind.
Ein besseres Standardzoom: Sony E 16-70 mm F4 ZA OSS
Das Kit Objektiv der Alpha 6000, das Sony E PZ 16-50 mm F3.5-5.6 OSS, ist angenehm klein und leicht. Während meines Sony Alpha 6000 Tests war ich aber nicht so begeistert von der Schärfe, besonders zu den Rändern hin. Daher würde ich als erstes Upgrade das Sony E 16-70 mm F4 ZA OSS empfehlen.
Es bringt einen größeren Brennweitenbereich mit, ist lichtstärker und vor allem schärfer. Wie das 16-50 mm besitzt es mit dem OSS ebenfalls einen Bildstabilisator. Mit 16-70 mm Zoombereich ist es ein gutes Allround Objektiv für die Sony Alpha 6000 Kameras.
Aktuellen Preis des Sony E 16-70 mm F4 ZA OSS anzeigen
Eine weitere Alternative und ebenfalls ein guter Allrounder ist das Sony E 18-135mm F3.5-5.6 OSS. Der Zoombereich ist hier zwar schon sehr groß, aber die Bildqualität ist laut verschiedenen Tests dafür noch sehr in Ordnung. Nachdem was ich bisher gelesen habe, scheint es besser zu sein als das 18-105 F4 G. Der Aufpreis lohnt sich also. Meine Freundin nutzt dieses Objektiv seit 4 Jahren und ist sehr zufrieden damit. Sie hat es auf zahlreichen Fototouren eingesetzt.
Seit kurzem ist außerdem das Sony SEL 1655G erhältlich, was bisher in den Tests sehr gut wegkommt. Es bringt es eine durchgehende Lichtstärke von 2.8 mit.
Ein Sony Alpha 6000 Teleobjektiv für weiter entfernte Motive: Sony E 55-210 mm F4.5-6.3 OSS
Wenn du ab und an mal weiter entfernte Motive fotografierst, dann ist das Sony E 55-210 mm F4.5-6.3 OSS eine gute Wahl. Es ist für ein vernünftiges Teleobjektiv durchaus bezahlbar und besitzt ebenfalls einen Bildstabilisator.
Ein Teleobjektiv ist auch eine gute Möglichkeit, um deinen Bildausschnitt mal wieder zu verändern und ganz andere Bildkompositionen aufzunehmen.
In der Landschaftsfotografie ist es besonders reizvoll, von erhöhten Positionen auf Nebel hinunter zu fotografieren. So lässt sich ein Foto durch unzählige Ebenen im Bild aufbauen.
Mit diesem Teleobjektiv kannst du auch die ersten Schritte in der Sport- und Tierfotografie wagen.
Aktuellen Preis des Sony E 55-210 mm F4.5-6.3 OSS anzeigen
Alternative: Falls du noch mehr Brennweite brauchst, damit du noch weiter heranzoomen kannst, dann wirst du beim Sony E 70-350mm f/4.5-6.3 G OSS fündig. Ich habe es auch weiter unten beim Thema Safari nochmal aufgelistet
Ein Weitwinkel für Landschaft und Architektur: Sony E PZ 10-20 mm F4 G
Bei mir kommt in 95 % der Fälle für meine Landschaftsaufnahmen ein Weitwinkelobjektiv zum Einsatz. Damit lässt sich unheimlich viel Tiefe im Bild erzeugen.
Meine Empfehlung hier ist das Sony E PZ 10-20 mm F4 G. Es bringt eine durchgängige Lichtstärke von F4 mit. Für Wanderungen und Fototouren durch die Stadt macht sich das geringe Gewicht von 178 gr sehr gut. Außerdem ist dieses Objektiv sehr kompakt.
Das Sony 10-20 mm besitzt eine gute Schärfe und einen kleinen Zoombereich, der aber für viele Landschaftsaufnahmen genau richtig ist. Außerdem ist es gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, sodass sich damit auch bei anspruchsvolleren Bedingungen gut fotografieren lässt.
Aktuellen Preis des Sony E PZ 10-20 mm F4 G anzeigen
Wenn dir dieses Objektiv vom Budget her zu hoch ist, dann gibt es noch eine Alternative: das Samyang 12mm F2.0. Es ist eine Festbrennweite mit manuellem Fokus und mit Blende 2.0 ordentlich lichtstark. Das 12mm Samyang genießt sehr gute Bewertungen bei Amazon. Eine Freundin von mir nutzt es ebenfalls und ist sehr zufrieden damit. Wenn du dich also mit der manuellen Fokussierung anfreunden kannst, ist es einen Blick wert.
Eine leichte Festbrennweite für Portrait: Sony E 50 mm F1.8 OSS
Für den Sony E-Mount Anschluss gibt es glücklicherweise eine bezahlbare und gute Festbrennweite für Portraits. Das Highlight kommt aber erst noch: Es hat mit OSS sogar einen Bildstabilisator.
Das Sony E 50 mm F1.8 OSS hat eine feste Brennweite von 50 mm und ist mit 1,8er Blende zudem angenehm lichtstark. Wenn du dich mehr auf Portrait spezialisieren willst, dann empfehle ich dir genau dieses kompakte Objektiv.
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Ein Makroobjektiv für Insekten und Pflanzen: Tamron 90mm F/2.8 Di III Macro VXD
Es ist nicht ganz so einfach, ein Makroobjektiv für eine Sony Alpha 6000 zu finden. Zwar gibt es im Sony-eigenen Sortiment ein 90 mm Makro, allerdings ist dies mit fast 1000 € Preis nicht gerade günstig.
Ich empfehle deshalb das Tamron 90mm F/2.8 Di III Macro VXD, weil es nicht nur die Hälfte davon kostet, sondern eine ähnliche gute Bildqualität liefert. Mit Blende 2,8 ist es ausreichend lichtstark und bei 90 mm flüchten auch noch nicht gleich alle Insekten, weil man nicht ganz so nah an sie heran muss. Das ist auch der Grund, wieso ich die Sony Makros mit 50 mm und 30 mm für Insekten nicht empfehle. Im Gegensatz zum 90 mm 2.8 Sony Makroobjektiv hat das Tamron jedoch keinen Bildstabilisator.
Aktuellen Preis des Tamron 90mm F/2.8 Di III Macro VXD anzeigen
Ein Makroobjektiv erweitert deine fotografische Welt ganz besonders, weil sich ein neuer Mikrokosmos auftut, der entdeckt werden will.
Eine lichtstarke Festbrennweite als Immerdrauf: Sony E 35 mm F1.8 OSS
Du möchtest deine Fotografie weiterentwickeln und dein Auge für Bildkomposition trainieren? Dann ist eine Festbrennweite eine gute Idee. Ich empfehle hier, eine mittlere Brennweite zu nehmen, die nicht zu sehr tele- oder weitwinkel-lastig ist. Für die Sony Alpha Kameras 6000, 6300, 6400, 6500 und 6600 sind das so um die 30 mm.
Auch hier gibt es erfreulicherweise eine gute Festbrennweite mit passender Lichtstärke, die obendrein noch OSS hat und recht kompakt ist. Lass mich als Canon Nutzer sagen: Ihr Sony Nutzer habt es gut. Das Sony E 35 mm F1.8 OSS ist eine ausgezeichnete Wahl, die dann auch noch bezahlbar ist.
Aktuellen Preis des Sony E 35 mm F1.8 OSS anzeigen
Ein Objektiv für Nordlichter, Sternhimmel und Nachtaufnahmen: Sigma 19mm F2.8 DN Art
Für Nordlichter ist gewissermaßen eine Kombination mehrerer Eigenschaften wichtig. Zum Einen möchte man ein recht weitwinkliges Objektiv haben, um auch noch etwas von der Landschaft unter den Nordlichtern im Bild zu haben. Da sich Nordlichter aber bekanntlich auch bewegen, sollte das passende Objektiv zum Anderen dafür auch eine möglichst große Blende haben.
Hier kommen meist nur lichtstarke Festbrennweiten in Frage. Das gleiche gilt auch für Aufnahmen des Sternhimmels, da sich ja während der Belichtung die Erde weiterdreht. Auch hier ist eine Belichtungszeit von maximal 15 Sekunden ratsam.
Zwar gibt es direkt von Sony ein 16 mm und ein 20 mm Objektiv mit Lichtstärke 2,8, allerdings sind diese Objektive zu den Rändern nicht sonderlich scharf oder verzerren mehr als gewöhnlich. Stattdessen empfehle ich das Sigma 19mm F2.8 DN Art. Es bietet ebenfalls eine Anfangsblende von 2.8 und ist damit auf jeden Fall Nordlicht-tauglich. Auch hier wieder die gute Nachricht: Dieses Objektiv hat ein überaus gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
Aktuellen Preis des Sigma 19mm F2.8 DN Art anzeigen
Eine weitere Alternative ist das bereits oben erwähnte Samyang 12mm. Es ist noch weitwinkliger mit einer Blende von 2.0 noch lichtstärker. Da es keinen Autofokus bietet, musst du damit jedoch manuell fokussieren. Es kostet ein wenig mehr als das Sigma, ist aber für ein Objektiv dieser Qualität immer noch sehr bezahlbar.
Egal welches Objektiv du nimmst: Für Nordlichter brauchst du auf jeden Fall ein Stativ, da sich die Belichtungszeiten üblicherweise zwischen 15 und 30 Sekunden bewegen.
Ein Objektiv für die Safari: Sony 70-350 mm G F4.5-6.3 OSS
Es ist nicht ganz einfach, ein gutes und bezahlbares Objektiv für Safaris zu empfehlen. Das oben erwähnte 70-210 mm reicht oftmals nicht aus, weil die Tiere weiter entfernt sind.
Empfehlenswert ist jedoch das Sony 70-350 mm G F4.5-6.3 OSS. Damit lässt sich näher an die Tiere „heranzoomen“. Es bringt einen Bildstabilisator mit, damit man auch ohne Stativ ohne zu verwackeln fotografieren kann. Es ist zwar nicht günstig, aber die Schärfe ist sehr gut. Insofern ist es eigentlich das einzige Objektiv, was für eine Safari zu empfehlen ist und dabei preislich noch einigermaßen im Rahmen bleibt.
Aktuellen Preis des Sony 70-350 mm G F4.5-6.3 OSS anzeigen
Wenn du vorhast, öfter Safaris mitzumachen, dann kann Sony 100-400 mm F4.5-5.6 OSS eine gute Option für dich sein. Es fällt aber preislich nicht mehr unter Objektive für Einsteiger, denn es ist deutlich teurer als das 70-350 mm.
Über mich
Ich fotografiere seit mehr als 18 Jahren vorrangig Landschaft und Architektur. Während dieser Zeit habe ich viele verschiedene Kameras und Objektive genutzt. Aktuell nutze ich eine Sony Alpha 7 III als Hauptarbeitstier. Für diese Kamera habe ich schon eine ganze Reihe von Objektiven verwendet. Daher kann ich einschätzen, welches Objektiv für welche Art der Fotografie sinnvoll ist. Meine Freundin nutzt eine Sony Alpha 6000 und fragt mich öfter wegen Objektiven, insofern bin ich hier ständig auf den Laufenden.
Worauf solltest du beim Kauf von Objektiven achten?
Vielleicht bist du mit den ganzen Begriffen und Merkmalen rund um Objektive noch nicht so vertraut. Deshalb gebe ich dir vorab einen kleinen Überblick, auf was du achten solltest.
Der richtige Objektiv-Anschluss für deine Sony Alpha 6000 Objektive: Sony E-Mount
Nicht jedes Objektiv passt an jede Kamera. Der Kameraanschluss deiner Sony Alpha 6000 für das Objektiv nennt sich Sony E-Mount. Genau darauf musst du beim Kauf neuer Objektive achten. Den Sony E-Mount Objektivanschluss nutzen auch die Alpha 6100, 6300, 6400, 6500 und 6600. Meine Empfehlungen weiter unten sind natürlich alle passend für diese Kameras. Einen Überblick zu den Unterschieden der Kameras aus der Sony Alpha 6000 Reihe findest du hier.
Sony E-Mount Objektive kannst du an verschiedenen Systemkameras nutzen. Die Kameras können verschiedene Sensorgrößen haben. Es gibt unter anderem APS-C und Vollformatsensoren. Die Sony Alpha 6000 ist beispielsweise eine Kamera mit APS-C Sensor, genau wie alle anderen spiegellosen Systemkameras aus der oben genannten Liste.
Der APS-C Sensor ist kleiner als ein Vollformatsensor. E-Mount Objektive für einen APS-C Sensor kannst du also nicht an einer Vollformatkamera nutzen, weil du sonst dunkle Ecken bekommst, weil der Bildkreis nicht groß genug ist. Andersherum kannst du aber Vollformat-Objektive an APS-C Kameras nutzen.
Falls du schon planst, irgendwann eine Sony Vollformatkamera zu kaufen, helfen dir vielleicht auch meine Empfehlungen für Sony Alpha 7 Objektive.
Was bedeutet eigentlich Brennweite?
Die Brennweite gibt vereinfacht gesagt an, welchen Bildausschnitt das Objektiv sieht. Ein Samsung Galaxy S7 hat beispielsweise etwa ein 16 mm Objektiv, wenn man es mit der Brennweite deiner Sony Alpha 6000 vergleicht. Der Bildausschnitt ist also der gleiche, wie wenn du mit deinem jetzigen 16-50 mm Kit-Objektiv bei 16 mm Brennweite fotografierst.
Wenn du weiter “heranzoomen” willst, weil dein Motiv weit weg ist, dann brauchst du eine Brennweite, die größer als die 50 mm deines aktuellen 16-50 mm ist. Beispielsweise 200 mm. Objektive in diesem Bereich werden Teleobjektive genannt.
Wenn du hingegen weiter “herauszoomen” willst, dann sollte die Brennweite des neuen Objektives kleiner als 16 mm sein. Ein Beispiel dafür wären also 10 mm. Ein solches Objektiv nennt man Weitwinkelobjektiv.
Keine Suppenzooms nutzen: Maximal 4x Zoom
Nun gibt es ja auch Objektive, die beispielsweise einen Brennweitenbereich von 18-200 mm abdecken. Das hört sich auf den ersten Blick verlockend an, weil du nur ein Objektiv mitnehmen musst. Zudem musst du nicht ständig zwischen mehreren Objektiven wechseln.
Das Problem an der Sache: Wenn du mit einem Objektiv zoomst, verschieben sich innerhalb des Objektives mehrere Linsen. So ist die Konstruktion eines Zoomobjektives wesentlich aufwändiger, als wenn das Objektiv nur eine festgelegte Brennweite hat. Das war auch der Grund, wieso es früher keine Zoomobjektive gab. Weiter unten erkläre ich noch einmal den Unterschied zwischen Zoomobjektiven und Festbrennweiten-Objektiven.
Die Technik ist mittlerweile stark vorangeschritten, aber die optischen Gesetze der Physik begrenzen die Bildqualität von Zoomobjektiven trotzdem. Es ist nicht möglich, Zoomobjektive mit einer durchgehend guten Bildqualität herzustellen, deren Zoombereich größer als 4 ist.
Nehmen wir als Beispiel dein 16-50 mm Objektiv. Die Anfangsbrennweite beträgt 16 mm, die Endbrennweite 50 mm. Die Endbrennweite sollte maximal das Vierfache der Anfangsbrennweite betragen. 16 mm mal 4 sind 64 mm. Die Endbrennweite ist kleiner als das, also verspricht die Brennweite des Zoomobjektives eine vernünftige Bildqualität.
Andersherum gerechnet kannst du die Endbrennweite durch die Anfangsbrennweite teilen und das Ergebnis sollte kleiner als 4 sein. 50 mm / 16 mm = 3,125.
Wie sieht es bei einem 18-200 mm aus? 200 mm / 18 mm = 11,11. Hier handelt es sich also um ein 11-fach Zoom. Solche Objektive werden abfällig als Suppenzooms bezeichnet, weil die Bildqualität nicht die beste ist (die Schärfe des Bildes gleicht eher einer Suppe).
Sicherlich hast du deine Sony Alpha 6000 auch deshalb gekauft, weil du mit deinen Fotos eine bessere Bildqualität als mit einer Kompaktkamera oder mit einem Handy erzielen willst. Besonders Preis-Leistungs-technisch zählt sie ja ohnehin zu eine der besten Systemkameras. Insofern rate ich dir von den Suppenzooms ab und empfehle dir, lieber zwei oder drei Objektive zu nutzen.
Mehr Tipps für bessere Bildqualität gibt es übrigens hier.
Bildstabilisator ist meist sinnvoll
Beim Kauf eines Objektives lohnt sich in vielen Fällen der Bildstabilisator. Wenn du gegen Abend oder in Innenräumen bei weniger Licht fotografierst, dann kann es passieren, dass dir das Bild verwackelt. Natürlich kannst du auch die ISO hochdrehen, aber dann sinkt wiederum die Bildqualität. Mit einem Bildstabilisator kannst du bei weniger Licht fotografieren, ohne dafür ein Stativ nutzen zu müssen.
Eine Faustregel für Fortgeschrittene: Man kann eine Belichtungszeit von 1 / Brennweite aus der Hand halten, ohne dabei zu verwackeln. Ein Bildstabilisator ermöglicht es, etwa drei Blendenstufen weniger zu fotografieren und dabei ein scharfes Bild zu erhalten.
Bei Sony Objektiven ist der Bildstabilisator an der Bezeichnung OSS im Namen zu erkennen. OSS steht für Optical Steady Shot.
Unter der Sony Alpha 6000 Serie gibt es auch einige Kameras, die einen OSS Bildstabilisator im Kamerabody verbaut haben. In diesem Fall kannst du den Stabi der Kamera und den des E-Mount Objektivs gleichzeitig verwenden. So kannst du noch längere Belichtungszeiten aus der Hand halten.
Hol mehr Bildqualität aus deiner Fotoausrüstung, ohne neue Kamera und Objektive kaufen zu müssen!
Lichtstärke – je nach Motiv
Stark vereinfacht gesagt bedeutet die Lichtstärke, wie viel Licht durch das Objektiv in die Kamera fällt. Wenn du aktuell das Sony 16-50 mm hast, bedeutet es, dass dieses Objektiv eine Lichtstärke von 3,5-5,6 besitzt. Bei 16 mm beträgt die Lichtstärke 3,5, bei 50 mm 5,6.
Zur Vereinfachung betrachte ich in meinem Beispiel mal nur die Endbrennweite von 50 mm. Wie gesagt beträgt die Lichtstärke hier 5,6. Ein anderes Objektiv mit der gleichen Brennweite von 50 mm, aber mit einer Lichtstärke von 1,8 besitzt eine wesentlich größere Öffnung. So lässt es auch mehr Licht in die Kamera.
Damit kannst du auch bei weniger Licht ohne zu verwackeln fotografieren. Je kleiner die Blendenzahl, desto lichtstärker das Objektiv.
Ein weiterer Effekt von mehr Lichtstärke: Der Hintergrund deiner Fotos verschwimmt stärker. Das ist besonders für die Portraitfotografie interessant. Auch der Autofokus deiner Kamera arbeitet bei höherer Lichtstärke besser.
Größe und Gewicht – reist du viel?
Je nachdem, inwieweit du deine Fotoausrüstung oft auf Reisen mitnimmst, können auch Größe und Gewicht eine Rolle spielen. Ich als Landschaftsfotograf würde beispielsweise lieber ein Weitwinkel vorziehen, was nicht ganz so lichtstark, dafür aber möglichst klein und leicht ist.
Wieso lohnt es sich, den Filterdurchmesser zu berücksichtigen?
Wenn du vorhast, an deinem Objektiv bestimmte Filter zu nutzen, dann kann die Größe des Filtergewindes für dich interessant sein. Sicherlich trifft auch dieser Punkt in erster Linie auf Landschafts- und Architekturfotografen zu, wenn du etwa ND-Filter oder Polfilter nutzt. Vielleicht hast du ja auch für deine A6000 und das 16-50 mm schon Filter gekauft und möchtest diese weiterverwenden.
Generell gilt: Filter mit größerem Durchmesser als vom neuen Objektiv lassen sich mit Step-Up-Adapterringen weiterverwenden. Ein Filter, dessen Durchmesser kleiner als der des neuen Objektives ist, würde mit einem entsprechenden Adapterring Randabschattungen im Bild verursachen.
Meine Strategie ist hier, alle Filter, die ich brauche als 77 mm Durchmesser zu nutzen und dann mit Step-Up-Ringen an die Objektive mit kleinerem Filterdurchmesser zu adaptieren.
Was ist der Unterschied zwischen Zoom und Festbrennweite?
Nun habe ich schon einige Male von Zoomobjektiven und Festbrennweiten gesprochen. Doch was sind hier überhaupt die Unterschiede?
Ein Zoomobjektiv hat eine variable Brennweite. Eine Festbrennweite ist, wie der Name schon sagt, auf eine bestimmte Brennweite festgelegt. Damit lässt sich also nicht zoomen.
Zoomobjektive sind in der Regel weniger lichtstark als Festbrennweiten. Festbrennweiten sind in der Regel schärfer als Zoomobjektive.
Wenn du eine Festbrennweite nutzt, dann setzt du dich wesentlich mehr mit deiner Fotografie auseinander, weil du bei deiner Bildkomposition genau überlegen musst, was du aufs Bild nimmst. Das führt mittelfristig zu einem geübteren Auge.
Wenn dich interessiert, wie du aus deinem jetzigen Fotoequipment mehr Bildqualität herausholen kannst, dann hilft dir mein E-Book.
Kann ich diese Sony Alpha 6000 Objektive später mal an einer Sony Alpha 7 nutzen?
Vielleicht hast du aktuell einer Kamera aus der Sony Alpha 6000 Reihe und hast im Hinterkopf, dass du irgendwann mal auf eine Vollformatkamera aus der Sony Alpha 7 Serie wechseln willst. Die offensichtliche Frage ist jetzt, ob du die Objektive für die Sony Alpha 6000 auch an einer Sony Alpha 7 nutzen kannst.
Technisch gesehen ist das möglich. Die Sony Alpha 7 Kameras gehen dann in einen sogenannten APS-C Modus, der einen kleineren Teil des Sensors nutzt. So kannst du das Objektiv weiterhin verwenden. Aber wie sinnvoll ist das Ganze? Aus meiner Sicht bringt es wenig Zugewinn, eine Vollformatkamera zu kaufen und dann nur den kleineren APS-C Bildausschnitt zu nutzen. Wenn du also später mal eine Vollformatkamera kaufst, dann solltest du einplanen, auch gleich Objektive zu kaufen, die für Vollformat geeignet sind.
Adapter für andere Objektive
Wenn du vielleicht von einer Spiegelreflexkamera umsteigst, dann hast du eventuell einige Objektive, die du gern weiterverwenden möchtest. Hierfür gibt es passende Adapter, beispielsweise von K&F Concept. Dieser Adapter ist preisgünstig, allerdings musst du dann manuell die Scharfstellung vornehmen.
Den Adapter gibt es für viele verschiedene Anschlüsse, darunter auch Canon EF und Canon FD Mount. Für mehr Geld gibt es auch einen Adapter von EF/EF-S auf den E-Mount der Alpha 6000, der auch Autofokus bietet. Wie in den Rezensionen zu lesen ist, funktioniert er für viele, aber nicht alle Objektive.
Quellen
- Thin wafer-level camera lenses inspired by insect compound eyes
- A Generic Camera Model and Calibration Method for Conventional, Wide-Angle, and Fish-Eye Lenses
- Zoom camera based on liquid lenses
- Optics I: lenses and apertures
- About the reduction of reflections for camera lenses
Ich hoffe, dass dir meine Empfehlungen weiterhelfen. Mit diesen Objektiven kannst du deine fotografischen Bereiche ausbauen und dich weiter spezialisieren. Mit Sicherheit wirst du viel Spaß daran haben. Wenn du noch Fragen hast, dann schreib mir einfach in den Kommentaren! Wenn du möchtest, kann ich dir außerdem bei jedem neuen Beitrag kurz Bescheid geben, dann verpasst du nichts mehr.
Hallo Matthias,
Danke für Deine vielen Tipps UND für diesen Beitrag.
Bitte prüfe noch einmal die Links !
Bei den Makros wird das Sigma 70mm F2.8 DG Macro Art für L-Mount über den Text-Link angezeigt. Das paßt nicht oder nur mit Adapter.
Der Link hinter dem Button „ Aktuellen Preis für das Sigma 70mm F2.8 DG Macro Art anzeigen“ führt zum Sony FE 90 f/2.8 G.
Grüße
Hallo Hugo,
gern, danke dir für dein Feedback. Und vielen Dank für diesen wertvollen Hinweis, großartig! Ich habe sowohl die Empfehlung als auch die Links eben angepasst. Echt schade, dass das 70 mm Sigma so schwer verfügbar ist. Habe es nun durch das altbewährte Tamron 90 mm ersetzt.
Liebe Grüße
Matthias
Meine Frage ist etwas unklar:
Wenn ich mit der Alpha 7 ein Standardzoom kaufe, ist es dann effektiv das gleiche Zoom, wenn es auf der Alpha 6000 drauf ist?
Hallo Beat,
das 16-50 mm Kitobjektiv der A6000 bietet ein klein wenig mehr Weitwinkel als das 28-70 mm Kitobjektiv der A7. Wenn du aber schon ansprichst, dass meine andere Objektivempfehlung für die A6000 viel größer ist, dann ist der Gedanke an eine A7 vielleicht nicht sinnvoll. Denn die wäre wesentlich größer und schwerer.
Liebe Grüße,
Matthias
Lieber Matthias
Mir ging jetzt schon mein zweites Standardobjektiv bei der Alpha 6000 kaputt… Du empfiehlst ja ein anderes Objektiv, das aber recht viel grösser ist. Aber nun zu meiner Frage: wenn ich mir doch eine Alpha 7 kaufen würde (habe früher immer mit Spiegelreflex (Dias…) fotografiert), bleibt dann die Brennweite bei der Alpha 6000 effektiv gleich? Dort sind es ja kleinere Zahlen, ist es Faktor 1.4?