Schottland Reisebericht

Vor knapp zwei Jahren habe ich mit einer befreundeten Fotografin eine beeindruckende dreiwöchige Fototour durch Schottland gemacht. Während dieser Reise habe ich jeden Abend eine Art Reisetagebuch geschrieben. Die Reise ging vom 13.Oktober bis 3. November. Es folgen Einblicke in die Arbeit eines Landschaftsfotografen und die Situationen dahinter.

Einen Tag zuvor

Die Sachen sind gepackt, mehr als 50 GB in Speicherkarten habe ich dabei, ab morgen geht es für 3 Wochen nach Schottland auf Fototour. In einigen Hostels wird es per W-Lan Internet geben, ich werde mich dann hier ab und an mal melden. Wünscht mir gutes Licht!

Tag 01 – Anreise

Als ich gute 5 Stunden Schlaf erhascht hatte, holte mich Katja um kurz nach 7 ab und wir machten uns auf den Weg nach Amsterdam. Die Autobahnen waren meist frei und so kamen wir ohne Stau, aber mit einigen Pausen, bis zum Hafen. Nachdem ich im Hafenkontor nach dringender Suche ein stilles Örtchen gefunden hatte, war warten angesagt, denn der Check-In war erst eine halbe Stunde später. Dieser verlief dann aber zügig und reibungslos und alle Autos, die auf die Fähre wollten, wurden von den Einweisern vor der Fähre aufgeteilt. Bis man aufs Schiff fahren konnte, verging eine weitere Stunde. Zeit für die ersten Fotos! Man könnte meinen, es gibt in den Niederlanden nur moderne Architektur, so auch im Hafen. Die Wolken waren fantastisch und wir hatten genug Zeit, um die Stimmung des Hafens auf uns wirken zu lassen und ein paar Fotos zu schießen. Nach der Auffahrt auf die Fähre konnten wir unser Zimmer beziehen, es ist wirklich winzig und hat auch kein Fenster. Den restlichen Abend haben wir kurz an Deck oder die meiste Zeit mit lesen auf dem Zimmer verbracht, denn das Schaukeln des Schiffs lässt sich im Liegen deutlich besser aushalten.

Tag 02 – Hexham & Hadrians Wall

Wenn man einmal eingedöst ist, merkt man das Schaukeln der Fähre nicht mehr. Ich habe gut und lange geschlafen. Sonnenaufgang ist hier erst 08:45 deutscher Zeit und so konnten wir bequem ein paar Bilder an Deck schiessen. Nach dem Abladen begrüsste uns das Wetter typisch englisch grau, wenigstens regnete es nicht. Wir fuhren an Newcastle vorbei Richtung Westen nach Hexham. Hier konnte ich das erste mal am englischen Leben schnuppern. Auch in Zeiten des Internets geben die Leute ihr Geld noch mit vollen Händen in lokalen Geschäften aus. Dementsprechend gut laufen Diese, alles ist sehr liebevoll gestaltet. Die Häuser sind herrlich verschachtelt gebaut. Es gibt unglaublich viele Galerien und Kunsthändler. Nach einem kurzen Einkauf bei Tesco fuhren wir weiter Richtung Westen zum Hadrians Wall. Es stand die erste richtige Fotosession im Northumberland National Park an. Die Landschaft besteht aus vielen kleinen Hügeln, hier und da stechen Felsen heraus. Wir kamen nach 2,5 h Wandern erschöpft am Auto an. Das nahe gelegene Hostel hatte auch noch 2 Betten frei. Zum Sonnenuntergang fuhren wir nochmal zum Wall hinauf, aber es lohnte sich vom Licht her kaum. Nach einem leckeren Abendessen und einer Dusche fielen wir ins Bett.

Hadrianswall

Hadrianswall

Tag 03 – Einreise Schottland

Um 0630 klingelte der Wecker. Zum dritten mal hoch zum Hadrians Wall. Und es hat sich gelohnt! Wir brachen nach dem Frühstück auf nach Schottland und erreichten mit kleineren Zwischenstopps Edinburgh. Das Wetter wird je nördlicher wir kommen zunehmend schlechter. Nach der Brücke hinter Edinburgh hat der Herbst Einzug gehalten. Unser nächstes Hostel liegt in Pitlochry. Hier sind wir für 3 Nächte eingebucht. Vor dem Check-In wanderten wir noch durch ein Flußtal in der Nähe und hatten an einem großen Wasserfall perfektes Licht für Fotos. An einem Ausblick namens Queensview überblicken wir eines der zahlreichen Lochs. Trotz Regens lässt sich die Sonne nochmal für 30 Sekunden blicken. Das Wetter hier passt gut zur Stimmung. Mit dem gleichen Ritual wie gestern geht der Abend zu Ende: Ausladen, Essen, Dusche, Lesen, Bett.

Tag 04 – Pitlochry

Wir konnten gestern keine gute Location für Sonnenaufgang finden und entschieden uns daher auszuschlafen. Um 8 traf ich Katja vorm Hostel, wir bewunderten beide einen wunderschönen Sonnenaufgang mit tiefrot angestrahlten Wolken. Nebelschwaden zogen durch unser Tal. Diesen Ausblick konnten wir noch ausgiebig beim Frühstück genießen, den unser Essensraum hier hat auf 2 Seiten eine große Glasfront. Gut gestärkt verließen wir das Hostel zum Loch Faskally, die Herbstfarben der Bäume hier sahen toll aus. Während der Himmel sich langsam zuzog, machte ich vom See jede Menge Fotos und zum Schluß noch zwei Infrarotaufnahmen. Wir fuhren nun südlich nach Dunkeld und danach nach Perth, wo wir jeweils Freunde von Katja trafen und einen schönen Abend vor einer Wii hatten. Jetzt heisst es schlafen gehen, denn morgen früh wollen wir zum Sonnenaufgang nochmal zum Queens View.

Queens View

Queens View

Tag 05 – Aberfeldy

Als der Wecker um 06:00 klingelte regnete es und wir entschlossen uns auszuschlafen. Petrus strafte uns um kurz vor 8 vor den Hostel mit feuerroten Wolken. Natur läuft halt nicht nach Plan ab. Beim Frühstück regnete es dann wieder und wir entschlossen uns mit Regenjacke bewaffnet ein paar Seen anzufahren. Recht schnell mussten wir einsehen, dass der Wind für unsere kleinen Streichholzstative zu viel war. Wir wanderten bei Aberfeldy zu einem Wasserfall, in der Hoffnung daß im Wald weniger Wind sei. Dem war auch so, aber der Wasserfall war nicht zu fotografieren, es ließ sich kein geeigneter Standpunkt finden. Völlig durchnässt suchten wir in einem Cafe in Pitlochry Zuflucht und ich aß den Schokokuchen meines Lebens. Es regnete den restlichen Tag und so verbrachten wir die Zeit im warmen Hostel auf dem Sofa mit einem Buch.

Tag 06 – Sturm

An diesem Morgen verließen wir bei Regen und Wind unser Hostel und fuhren nach Norden. Ich hatte mich auf 4 Stunden langweilige Fahrt eingestellt, aber je weiter wir Richtung Norden kamen, umso interessanter wurde es. Es gibt in den Highlands nicht besonders viele Bäume und wir fuhren durch ein weitläufiges bergiges Gebiet. Das Wetter war größtenteils stürmisch und der Regen prasselte gegen das Auto. Spektakuläre Landschaft mit spektakulärem Wetter. Wir sahen viele Regenbögen, welche aber mitunter nur ein paar Sekunden anhielten. Zwischen den Bergen lagen jetzt große Seen und in der Ferne tauchten Felsmassive auf. Nach 5 Stunden Fahrt kamen wir in Tongue an der Nordküste an. Die Landschaft hier ist wirklich beeindruckend. Wir unternahmen noch eine kurze Rundfahrt und kehrten dann im Hostel ein. An Fotografieren ist heute nicht zu denken, der Wind ist immernoch viel zu stark für unsere Stative. Wir verbringen jetzt einen ruhigen Abend im Hostel und hoffen, dass sich das Wetter morgen etwas beruhigt.

Ben Loyal

Ben Loyal

Tag 07 – Kyle of Tongue

Der Wind hatte kaum abgenommen und so fuhren wir nach dem Frühstück rund um die Bucht, an der Tongue liegt. Es gab tolle Orte zu sehen, von ruhigen kleinen Bergseen bis hin zu wilden Küstenabschnitten. Der Wind nahm etwas ab, war aber stellenweise immernoch zu stark für das Stativ. Trotzdem war es ein sehr produktiver Tag. Zum Sonnenuntergang fotografierten wir an einem dieser kleinen Bergseen mit Bergen im Hintergrund, auf denen schon Schnee lag. Ich genieße das Übernachten im Hostel immer mehr, man trifft abends in der Lounge neue Leute und hat wirklich interessante Unterhaltungen. Ich traf einen Australier, der grad anfängt Fotografie zu lernen und wir unterhielten uns noch bis um 12. Morgen früh will er zum Sonnenaufgang mitkommen.

Tag 08 – Inlands- & Küstentour

Für Sonnenaufgang war ein Sandstrand mit Felsen und einem Schiffswrack als Location vorgesehen. Unser Gast vom Vorabend war auch pünktlich wach und so waren wir 45 Minuten vor Sonnenaufgang am Strand. Die Farben innerhalb der nächsten Stunde waren fantastisch und auch die Motive zahlreich. Zufrieden ging es zum Frühstück zurück ins Hostel und danach wieder mit dem Auto auf die Straße. Wir fuhren von der Küste aus ins Landesinnere und dann wieder zur Küste zurück. Während der Fahrt gab es auch nächster Nähe Hirsche zu sehen. Die Tiere haben uns zwar angeschaut, aber machten keine Anstalten weg zu laufen. Das Wetter war wie auch in den letzten Tagen sehr wechselhaft. Ich habe noch keinen Tag mit blauem Himmel hier erlebt. An Regen sind wir schon gewöhnt, man setzt sich eben für 5 Minuten ins Auto und dann ists auch wieder vorbei. Wir fuhren noch ein Stück an der Küste entlang und schauten uns eine große Höhle am Strand an, die aber fotografisch nicht zu machen war. Der Sonnenuntergang war grau und nach einem kurzen Aufenthalt in der Bar des nahe gelegenen Hotels wegen W-Lan ging es zurück ins Hostel.

Schiffswrack Talmine Beach

Schiffswrack Talmine Beach

Tag 09 – Fahrt nach Ullapool

Wir standen zum Sonnenaufgang auf, um an einem nahe gelegenen Pier zu fotografieren, aber 10 Minuten nachdem die Kamera auf dem Stativ war, fing es an zu regnen. Wir packten im Hostel unsere Sachen und fuhren nach Ullapool. Eigentlich waren auf dem Weg noch ein paar Zwischenstopps eingeplant, aber das Wetter machte uns einen Strich durch die Rechnung. So kamen wir nach einigen Stunden Fahrt an und konnten uns bis zum Sonnenuntergang noch zwei Seen und einen Strand ansehen. Das Licht am Meer war dann auch ganz nett, aber irgendwann hatte ich genug vom Auslöser drücken und saß noch etwas am Strand und hörte Musik. Die Weitläufigkeit von Schottland ist wirklich beeindruckend. Fast nur Berge, Wiesen und Wasser.

Tag 10 – Clashnessie Falls

Das Wetter hier ist für uns so ziemlich das größte Problem. Man ist an einer tollen Location und packt seine Kamera aus, um Fotos zu machen. Im selben Moment fängt es an zu regnen. Gut, Wetter zieht hier schnell vorbei, also packt man wieder ein und wartet 5 Minuten. Regen vorbei, Kamera raus, fängt der Wind so stark an, daß das Stativ nicht mehr still steht. Warten. 10 Minuten später flaut der Wind ab und man schraubt die Kamera aufs Stativ, da fängt es wieder an zu regnen. Aber ich will mich ja garnicht beschweren, durch diese schnellen Wetterwechsel bekomme ich tolle Wolkenformationen zu sehen. Es ist nur manchmal etwas anstrengend. Heute hat es zur Abwechslung mal fast den ganzen Tag durchgeregnet. Wir waren trotzdem auf dem Weg zu einem Wasserfall und mit Objektiv zwischendurch putzen ließ sich auch ein Bild machen.

Tag 11 – Weg zum Leuchtturm

Wir kamen gerade rechtzeitig 15 Minuten vor Sonnenaufgang am Loch Assynt an. Es gab diesmal kaum Wolken, dafür aber einen tollen Farbverlauf in westlicher Richtung. Wir fotografierten zwei Stunden und machten uns dann auf den Weg zu unserem nächsten Hostel, einem Leuchtturm. Jede Fahrt hier beinhaltet zig Zwischenstopps, man kann an dieser Landschaft nicht einfach vorbei fahren, ohne auszusteigen und den Auslöser zu drücken. An einer Schlucht mit einer Hängebrücke gab es tolle Herbstfarben zu sehen. Der Leuchtturm selbst ist am Ende einer Halbinsel gelegen und wurde bis 1960 nur über den Seeweg beliefert. Dementsprechend abgelegen ist er. Die Küste besteht aus riesigen Felsen, teils Steilküste. Wir werden uns hier eine kleine Auszeit für zwei Tage nehmen, das Auto stehen lassen und nur innerhalb der unmittelbaren Umgebung fotografieren.

Rua Reidh Sonnenaufgang

Rua Reidh Sonnenaufgang

Tag 12 – Felsstudien

Wir standen um 7 auf, um den Sonnenaufgang zu fotografieren. Schon eine gute halbe Stunde vorher zeigten sich magentafarbene Wolken am Himmel. Dementsprechend intensiv entwickelten sich dann auch die Farben. Nach einer kurzen Futterpause fing ich an, Langzeitbelichtungen vom Meer und von den imposanten Felsformationen hier zu machen. Als ich dann ins Hostel zurück kam, waren irgendwie 3 Stunden vergangen. Wir hatten einen entspannten Nachmittag im Hostel und ich ging irgendwann los, um nach einem schicken Plätzchen für den Sonnenuntergang zu suchen. Von den möglichen Orten wählten wir einen Strand mit großen Kieselsteinen aus. Auch hier kamen ein paar tolle Langzeitbelichtungen heraus. Etwa eine halbe Stunde nach Sonnenuntergang hatte ich vom Fotografieren genug und setze mich auf eine Bank, um Musik zu hören und die Farben der blauen Stunde zu genießen. Als ich mich ein paar Minuten später umdrehte, um nach Katja zu sehen, standen auf den Hügel hinter mir auf einmal 5 Fotografen mit Stativ. Ich ging mit hinüber und sprach einen davon an, es stellte sich heraus, daß es sich um einen Fotoworkshop von Ian Cameron handelte, einem der bekanntesten Landschaftsfotografen Großbritanniens. Wir plauschten kurz mit ihm und danach kehrte ich mit Katja zum Leuchtturm zurück.

Rua Reidh Sonnenuntergang

Rua Reidh Sonnenuntergang

Tag 13 – Full House

Schweren Herzens verließen wir den Leuchtturm und brachen auf nach Skye. Auf dem Weg standen noch einige Fotolocations an, unter anderem ein Strand und ein See. Irgendwie ließen mich aber alle Locations kalt, bis auf eine, die wir nur durch Zufall fanden. Ein mehrstufiger Wasserfall und im Hintergrund Berge. Die Weiterfahrt zog sich ewig hin, zum Sonnenuntergang wollten wir am Strand von Elgol sein. Das klappte auch, aber genau in dem Moment als wir parkten, fing es an zu regnen. Ein paar Minuten später war es dann jedoch trocken und wir sahen eineb tollen Sonnenuntergang am wohl meistfotografiertesten Strand Europas. Zum Abendessen waren wir dann bei einer Bekannten eingeladen, die wir im Hostel in Tongue kennen gelernt hatten und die fast auf Skye wohnt. Es war ein toller Abend, am Ende fielen wir aber im Hostel vom Broadford halbtot ins Bett.

Elgol 1

Elgol 1

Tag 14 – Whiskey und Wasser

Da wir am gestern keine Zeit mehr hatten, eine Location für Sonnenaufgang zu scouten, schliefen wir aus. Nachdem wir feststellen mussten, dass wir unsere Sachen fürs Frühstück im Kühlschrank im Leuchtturm vergessen hatten, gab es Toast mit Bohnen. Wir fuhren danach zu einem Ort der sich Fairy Pools nennt. Hört sich sehr geheimnisvoll an, ist aber auch nur eine Gebiet mit vielen Wasserläufen und einem massiven Bergpanorama dahinter. Mit ein wenig Kletterei entstanden ein paar schöne Langzeitbelichtungen davon. In einer Destillery in der nähe ergatterte ich noch einen rauchigen Whiskey für meinen Schwager. Obwohl ich ja sonst nicht so für Alkohol zu haben bin, muss ich sagen, daß dieser echt gut riecht. Zum Sonnenuntergang waren wir nochmal in Elgol, nochmal war es super, diesmal ohne Regen.

Elgol 3

Elgol 3

Tag 15 – Regenwanderung

Wir wollten eigentlich zun Sonnenaufgang zum Pier von Broadford, aber als der Wecker klingelte, tobte draußen ein fürchterlicher Sturm. Wir schliefen etwas länger und fuhren danach zum Armadale Castle, um eine kleine Wanderung zu machen. Ein paar Minuten nach dem Loslaufen setzte Regen ein. Wir wanderten trotzdem die Tour rund um die Ruine und mussten uns hier und da unter einem der imposanten Bäume unterstellen. Trotzdem wurden wir recht nass, genau als wir am Auto ankamen, hörte der Regen auf. Wir fuhren zum Hafen von Armadale, zum einen für Fotos, aber erstmal um etwas zum Mittagessen zu bekommen. Es kam tatsächlich nochmal die Sonne raus und so fuhren wir doch nochmal zum Castle rüber und fotografierten selbiges. Es war mittlerweile schon um 4, nachdem wir uns noch einen Strand angesehen hatten, entschlossen wir uns zum Hostel zu fahren, da es sehr nach Regen aussah. Der Abend klang mit ein paar Fotos am Pier und einer Pizza aus.

Tag 16 – Quirang

Um 5 klingelte der Wecker. Wir hatten noch mehr als eine Stunde fahrt vor uns, bevor wir an einer schönsten Locations unserer Reise ankamen. Im Norden von Skye liegt ein Gebirgszug mit sehenswerten Orten, einer davon nennt sich The Quirang. Man überblickt einige spektakuläre Berge und Felsnadeln, im Tal sieht man Seen und das Meer. Wir kamen eine Stunde vor Sonnenaufgang an, es war bisher kaum etwas zu sehen. Der Himmel war an bewölkt mit kleinen offenen Stellen. Nachdem wir etwa eine Stunde fotografiert hatten, zog hinter uns Regen auf und wir gingen zurück zum Auto. Es sah nicht danach aus, als wenn in absehbarer Zeit noch etwas aufklaren würde. Wir fuhren wieder vom Gebirge hinunter, doch keine 5 Kurven später war der Regen auf einmal verschwunden und wir konnten blauen Himmel mit kleinen gelben Wölkchen beobachten. Ich wendete sofort und wir gingen oben nochmal an den gleichen Ort, um einen der spektakulärsten Sonnenaufgänge zu erleben, die ich je gesehen habe. Wow! Es war schon 10 Uhr, als wir unseren Rückweg nach Glen Coe antraten. Ich fuhr, während Katja etwas Schlaf nachholte. In Glen Coe trafen wir einen Freund von Katja und sahen uns ein wenig im Tal um. Nach einem gemütlichen Pubbesuch fiel ich ins Bett.

Quirang

Quirang

Tag 17 – Regen in Glen Coe

Regen. Ab und zu noch Regen dazu. Und zwischendurch Regen. Ich bin zwar etwas rum gefahren und habe mir ein paar Orte angesehen, die meiste Zeit habe ich irgendwo im Auto gesessen und gelesen. Nach einer Ration Futter und einer warmen Dusche im Hostel war ich erstaunt zu sehen, daß der Regen aufgehört hatte. Ich sprang nochmal ins Auto und fuhr zu einer Location namens Three Sisters. Es handelt sich um einen Aussichtspunkt über ein Bergmassiv und man kann auch schön in das Tal von Glen Coe reinschauen. Der Himmel brach tatsächlich nochmal auf. Ein paar Auslösungen später frischte der Wind auf und ich bekam die ersten Regentropfen ins Gesicht. Alles in allem habe ich heute vielleicht 10 Bilder gemacht.

Tag 18 – Verbesserung

Katja ist war gestern mit einem Freund wandern. So hatte ich wieder das Auto und konnte machen was ich wollte. Die Wettervorhersage war bis Mittag einigermaßen erträglich. So verließ ich als erster das Hostel, allerdings schon bei Regen. Nach 2 Stunden rumfahren und abwarten war ich sehr demotiviert. Doch das Wetter fing an direkt über dem Tal von Glencoe aufzuklaren. Ich entschloss mich, mich gegen meine Demotivation zu stemmen und alle Locations die ich hier bisher fotografiert hatte, nochmals zu fotografieren. Nur besser. Diesmal spielte das Wetter mit. Ich kam also an mehreren Aussichtspunkten und Wasserfällen vorbei. Danach fuhr ich in ein Seitental hinein und konnte an einem Bach auch noch eine schöne Langzeitbelichtung einfangen. In der Nähe war eine Gruppe von Fotografen unterwegs und nachdem ich sie ansprach stellte sich heraus, dass es wieder ein Workshop von Ian Cameron ist. Wie klein die Welt doch ist. Kurze Zeit später setze Regen ein, ich trat also den Rückweg ins Hostel an, das Wetter sollte sich an diesem Tag nicht mehr verbessern.

Buachaille Etive Mor 2

Buachaille Etive Mor 2

Tag 19 – Reise nach Bamburgh

Eigentlich gab es noch zwei offene Locations, aber mal wieder regnete es. Sicher der Grund, wieso ich Glencoe nicht in bester Erinnerung behalten werde. Wir brachen also kurz nach dem Frühstück Richtung englische Ostküste auf. Nach einem Shopping-Zwischenstopp in Sterling fuhren wir nach Berwick, da das ursprünglich geplante Hostel schon geschlossen hatte. In der Touri-Info gab man uns die Nummer von Hostel direkt in Berwick. Nach einigem Suchen fanden wir dieses auch. Wir checkten ein und sahen uns Strand und Pier an, da letzteres aber geschlossen war, entschlossen wir uns morgen früh auszuschlafen.

Tag 20 – Burgentour

Für heute stand auf dem Plan, vier Burgen in der Umgebung zu besichtigen. Die erste lag auf einer Insel, zu der zwar eine Straße führt, welche aber nur bei Ebbe befahrbar ist. Das Wetter war zum ersten Mal seit ich hier bin wolkenlos und das sogar den ganzen Tag lang. Nach einigen Infrarotaufnahmen und Panos brachen wir zur zweiten Burg nach Bamburgh auf. Dieses Bauwerk verdient schon eher den Namen Burg. Wir liefen am Strand lang und suchten nach möglichen Fotolocations für den morgigen Sonnenaufgang. Davon gab es eine Menge. Nun fuhren wir noch weiter Richtung Süden, um die Burg von Alnwick zu besichtigen. Hier wurden viele Szenen von Harry Potter gedreht, was nicht zuletzt der Grund war wieso Katja hierher wollte. In Alnwick angekommen, mussten wir feststellen, daß die Burg zu dieser Jahreszeit schon geschlossen hat. Das letzte Castle war wieder an der Küste gelegen und als Location für Sonnenuntergang gedacht. Leider gab es keine Straße dorthin und so mussten wir erstmal eine halbe Stunde laufen, bis wir dort waren. Doch das Licht und die Fotos haben dafür voll entschädigt. Auch für die halbe Stunde im Dunkeln zurück laufen.

Tag 21 – Einkaufstour #2

Wieder mal klingelte der Wecker um 05:30, wir packten alles zusammen und verließen das Hostel um zum Sonnenaufgang zum Bamburgh Castle zu fahren. Es war schon ungewöhnlich hell, obwohl der Sonnenaufgang noch mehr als eine Stunde hin war. Am Strand auf ein paar Felsen hatten wir die Chance, bei fast wolkenlosem Himmel viele Spiegelungen zu fotografieren. Zwischen den Felsen hatte sich Wasser gesammelt und nach einer halben Stunde stieg die Sonne als oranger Ball neben dem Castle auf. Zufrieden fuhren wir nach Newcastle. Zwei Shopping-Tempel später war ich recht müde und wir warteten am Hafen, um auf unser Schiff fahren zu können. Alles verlief nach Plan und nun liegen wir in unseren Kojen und vertreiben uns die Zeit mit lesen. Morgen um 9 kommen wir in Amsterdam an und dann geht es mit dem Auto weiter in die Heimat. Und so endet die Reise.

Hier findest du noch mehr Reiseberichte von mir.

3 Kommentare

  1. Nutzer Avatar
    Muvimaker
    17. Februar 2019

    Wunderschöne Aufnahmen, wenngleich ich mich frage welche wie stark nachbearbeitet wurden. Ich habe vor kurzem einen Reisebericht via Beamer erlebt und die Aufnahmen waren von den Motiven ähnlich, doch weitaus „natürlicher“. Mag sein, dass dort die Landschaft wirklich so „schön“ ist, Schottland dürfte jedenalls ein paar Wochen Lebenszeit wert sein.
    Wenn beim Tagebuch noch die vielen Schreibfehler korrigiert werden, dann ist der Bericht perfekt.
    Danke auch dafür.

    • Nutzer Avatar
      17. Februar 2019

      Gern, danke dir! 🙂 Ja sind halt wirklich alte Artikel, da mache ich heut nix mehr dran.

  2. Nutzer Avatar
    Bernd
    12. August 2013

    Wunderschöne Fotos und ein toller Reisebericht. Ich plane für kommendes Jahr auch eine Tour nach Schottland, jetzt habe ich schon ein bisschen mehr Einblicke in die Reiseplanung und interessante Orte.

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