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Naturfotografie – Motive, Tipps und Ausrüstung

Die Naturfotografie ist ein Begriff für mehrere fotografische Unterthemen. Alle beschäftigen sich mit der Natur als Motiv. Das was gehört genau dazu? Ich gebe einen Überblick und helfe dir dabei, die richtige Fotoausrüstung dafür zu wählen.

Nachfolgend gehe ich auf ein paar typische Motive der Naturfotografie ein. Um dir den Einstieg zu erleichtern, habe ich außerdem am Ende des jeweiligen Abschnitts eine Empfehlung für Objektive integriert. Mehr über die weitere Naturfotografie Ausrüstung findest du weiter unten.

Welche Motive gehören zur Naturfotografie?

Landschaftsfotografie

Die Landschaftsfotografie umfasst alle Landschaften unseres Planeten. Die offensichtlichsten sind Motive wie Berge, Meer, Küsten, Wälder und Wüsten.

Madeira 09
Madeira 09

Hierbei spielt es keine Rolle, wie groß oder welche Teile dieser Motive abgebildet werden.

Die Landschaftsfotografie findet oft mit Weitwinkelobjektiven statt. Brennweiten von 20 mm und kleiner sind hierfür prädestiniert.

Makrofotografie von Pflanzen und Insekten

Wenn es um die wirklich kleinen Details geht, dann kommt die Makrofotografie ins Spiel. Technisch gesehen zählt man ab einem Abbildungsmaßstab von 1:1 oder größer ein Bild zur Makrofotografie. Die Motive sind hierbei häufig Pflanzen und Insekten.

Close to the Edge
Close to the Edge

Besonders schön an der Makrofotografie ist, dass sich damit eine ganz neue Welt eröffnet, weil du ja schon auf einem Quadratmeter Wiese hunderte Motive finden kannst.

Doch auch Schneeflocken können tolle Motive für die Makrofotografie sein.

Die Makrofotografie findet oft mit Makroobjektiven statt. Eine typische Brennweite für Makrofotografie sind 100 mm. Das reicht bereits für viele Motive aus, damit sich diese entsprechend groß aufnehmen lassen, ohne gleich zu flüchten. Bei kürzeren Brennweiten musst du näher an dein Motiv heran, um es groß im Foto aufnehmen zu können. Wenn du Motive wie Wassertropfen fotografierst, dann ist das kein Problem. Bei Insekten ist es aber meist zu nah, sodass diese dann die Flucht ergreifen.

Das obige Bild ist mit einer Brennweite von 105 mm an einer APS-C Kamera entstanden.

Bei den Makroobjektiven gibt es auch Exemplare, die noch größer als 1:1 abbilden können. Solche Lupenobjektive gehen bis hin zu 5:1 Abbildungsmaßstab. Wenn du extrem kleine Motive fotografieren willst, kann es auch denkbar sein, mithilfe von Adaptern die Kamera an einem Mikroskop anzubringen.

Tierfotografie

Die Tierfotografie ist ein weiterer Themenbereich der Naturfotografie. Tiere sind hier das Hauptmotiv. So gesehen ist auch die Makrofotografie von Insekten Tierfotografie. Theoretisch zählt auch das Fotografieren im Zoo dazu, allerdings finde ich wirklich wilde Tiere wesentlich reizvoller.

Tierfotografie
Tierfotografie

Doch auch die eigenen Haustiere können unter Tierfotografie fallen.

Die Tierfotografie findet oft mit Teleobjektiven statt. Besonders für wilde Tiere sind Brennweiten von mehr als 400 mm nötig, damit die Tiere groß genug abgebildet werden können. Viele Naturfotografen verwenden Objektive mit 600 mm und mehr. Wegen der sehr guten Abbildungsleistung sind Festbrennweiten hier auch zum Teil im Einsatz.

Naturfotografie Tipps

Zeit

Aus eigener Erfahrung kann ich dir als Tipp für die Naturfotografie ans Herz legen, so oft wie möglich draußen zu sein. Nimm dir einfach so viel Zeit wie möglich. Die beste Ausrüstung nützt nichts, wenn du damit nur zuhause hockst. Reserviere in deiner Zeitplanung aktiv Zeit für Fotografie. Hier kannst du nachlesen, wie du mehr Zeit für Fotografie findest.

Dieser Prozess ist nötig, damit deine Fotos mit der Zeit immer besser werden. Niemand hat heute angefangen und ist morgen „Photographer of the year“ geworden. Selbst ein Ansel Adams oder ein Joe Cornish haben irgendwann mal mit der Fotografie begonnen und viele Jahre gebraucht, bis sie die Fotos aufgenommen haben, die wir heute kennen.

Kenne deine Motive

Die besten Fotos entstehen oft dann, wenn du mit deinen Motiven sehr vertraut bist. In der Makrofotografie weißt du, wann bestimmte Insekten wo zu finden sind, wenn du dich vorher über die belesen hast. In der Landschaftsfotografie weißt du, wann bestimmte Blumen blühen, wenn du dich vorher damit befasst hast. Meist entstehen die besten Naturfotos auf erst nach mehreren Besuchen des selben Ortes. Denn nur dann bauchst du auch eine Verbindung dazu auf und kennst diesen Ort mit der Zeit immer besser.

Nutze als Naturfotograf jedes Wetter

Naturfotografie ist nicht nur auf das schöne Licht der goldenen oder blauen Stunde festgelegt. Interessante Stimmungen lassen sich bei jedem Licht finden. Was schön ist, liegt immer im Auge des Betrachters. Wenn du nicht raus gehst, weil nur grauer Himmel ist, so machst du einfach gar keine Bilder. Du lernst auch nicht dazu. Und es gibt auch kein Potential, damit nicht doch ein tolles Bild entsteht.

Mallorca 37
Mallorca 37

Daher empfehle ich dir, unabhängig von Licht und Wetter immer raus zu gehen. Du trainierst dein Auge und lernst die Natur immer besser kennen.

Ein paar meiner für mich besten Bilder sind bei richtigem Schmuddelwetter entstanden. Auch kurz nach einem Sturm bietet sich oftmals Potential für großartiges Licht. Das erfordert aber, dass du dann auch bereits draußen bist.

Motive vor deiner Haustür

Für Naturfotografie musst du nicht immer weit reisen. Oftmals gibt es in deiner unmittelbaren Umgebung jede Menge Motive. Das zählt vor allem für die Makrofotografie. Ein paar Anregungen:

  • Wo ist die nächste Parkanlage?
  • Gibt es einen Wald in deiner Nähe?
  • Wo sind die nächsten Naturschutzgebiete?
  • Gibt es bei dir um die Ecke eine Flusslandschaft?
  • Hast du die Möglichkeit, bei dir oder bei einem Nachbarn im Garten zu fotografieren?

Ohne gleich auf Reise gehen zu müssen – Fotografie kann überall stattfinden, auch direkt vor deiner Haustür. Du hast immer die Möglichkeit, großartige Naturfotos zu machen.

Naturfotografie Ausrüstung – Welche Technik nutzen Naturfotografen?

Naturfotografie Kamera

Prinzipiell kannst du mit jeder Kamera in die Natur gehen und dort fotografieren. Es spielt also an sich keine Rolle, ob du dafür Smartphone, Kompaktkamera, Bridgekamera, Systemkamera oder Spiegelreflexkamera nimmst. Die Technik für Naturfotografie ist meiner Meinung nach zweitrangig.

Auch der Hersteller der Kamera spielt meiner Meinung nach keine Rolle. Ob du beispielsweise Canon, Nikon, Sony, Olympus, Pentax, Panasonic oder Fujifilm nutzt – mit allen Kameras lassen sich Bilder aufnehmen. Es gibt kleinere Unterschiede in der Farbaufzeichnung, die sich aber problemlos in der Nachbearbeitung korrigieren lassen. Heutzutage kann es sich kein Hersteller mehr erlauben, schlechte Kameras auf den Markt zu bringen. Dafür ist der Konkurrenzdruck viel zu groß.

So spielt es mehr eine Rolle, wie gut du deine Kamera kennst und weiß, wie sie sich in welcher Situation verhält. Ab wann brauchst du ein Stativ? Welche Verschlusszeiten sind für welches Motiv sinnvoll? Ich lege dir ans Herz, so viel wie möglich zu fotografieren. So lernst du deine Kamera in- und auswendig kennen. Das Ziel ist, dass du irgendwann nicht mehr über die Bedienung nachdenken musst, sondern das ganz von allein abläuft. Dann kannst du dich voll auf die Natur und deine Motive konzentrieren.

Je mehr du dich mit Fotografie beschäftigst, umso mehr kommt dann in der Regel auch der Wunsch nach einer größeren Kamera auf. Meine Empfehlung hier ist erst einmal eine System- oder Spiegelreflexkamera zu nutzen. Falls du dich zwischen diesen beiden Kamerasystemen nicht entscheiden kannst, hilft dir vielleicht mein DSLR vs. DSLM Guide dabei.

Meiner Erfahrung nach spielt es besonders als Naturfotograf meist keine große Rolle, ob du eine APS-C- oder Vollformatkamera nimmst. Bei Aufnahmen ohne Stativ mit wenig Licht ist eine Vollformatkamera im Vorteil, aber diese Situationen hast du in der Naturfotografie recht selten. Für Tierfotografie beispielsweise ist sogar eine APS-C-Kamera häufig besser geeignet, weil du durch die Brennweitenverlängerung einen stärkeren Bildausschnitt hast.

Naturfotografie Objektive

Meiner Meinung nach spielt es für die Naturfotografie keine Rolle, welchen Hersteller der Objektive du nutzt. Häufig liefern die Hersteller der Kameras selbst gute Objektive, aber auch Objektive von beispielsweise Sigma, Tamron oder Tokina sind empfehlenswert. Dritthersteller bieten mitunter sogar Objektiv, die es direkt vom Hersteller selbst gar nicht gibt. Oftmals sind auch die Preise besser. Daher lohnt sich auf jeden Fall ein Blick.

Wichtiger ist die Art des Objektives selbst. Wenn du Landschaften fotografieren willst, kann ein Weitwinkelobjektiv sinnvoll sein. Für weiter entfernte Motive wie Tiere ist ein Teleobjektiv nötig. Für Details wie Pflanzen oder Insekten kommt ein Makroobjektiv in Frage. Zu Beginn empfehle ich deshalb immer, einfach das mitgelieferte Objektiv deiner Kamera zu nutzen. Wenn du damit erst einmal ein Jahr lang fotografierst, findest du mit der Zeit heraus, welche Motive und welche Brennweiten du magst. Dann kannst du immer noch in ein weiteres Objektiv investieren.

Wichtiger als über das Fotoequipment nachzudenken ist es, so oft wie möglich mit deiner Kamera draußen zu sein. Die beste Kameraausrüstung nützt nichts, wenn du sie nicht einsetzt. Das gilt für alle fotografischen Bereiche.

In meiner Übersicht Objektivtests und Guides findest du alle Artikel, die ich über Objektive verfasst habe.

In den beiden Artikeln Objektiv für Safari und Objektive für Landschaftsfotografie findest du Empfehlungen von mir, die auf die jeweilige fotografische Richtung zugeschnitten sind.

In meinen den Artikeln Sony Alpha 7 Objektive und Sony Alpha 6000 Objektive gebe ich spezielle Empfehlungen für die Objektive zu diesen Sony Kameras.

Naturfotografie Zubehör

Neben Kamera und Objektiven gibt es auch noch eine Reihe an sinnvollem Zubehör für die Naturfotografie. Ein Fotorucksack oder eine Kameratasche machen sich zum Transportieren der eigenen Fotoausrüstung sehr gut. Für viele Motive empfiehlt sich außerdem ein Foto-Stativ. Wenn du die Landschaftsfotografie vertiefen willst, dann sind ND Filter und ein Polfilter sinnvoll. In meinem Artikel über Fotozubehör findest du noch mehr Tipps, welche kleinen Helferlein sich lohnen.

Gibt es noch weitere Bereich in der Naturfotografie? Was würdest du noch dazu zählen? Schreib mir in den Kommentaren!

Über mich
Matthias Haltenhof Ich bin Matthias und ich fotografiere seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlich gern Landschaften und Architektur. Mehr über mich erfährst du hier. Wenn du keine Artikel mehr verpassen willst, dann lass einfach deine E-Mail-Adresse da und ich schicke dir regelmäßig meine neuen Blogbeiträge.

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4 Gedanken zu „Naturfotografie – Motive, Tipps und Ausrüstung“

  1. Hallo Matthias, ich besitze einen Canon EOS 1300 D seit einigen Jahren. Jetzt habe ich angefangen mehr und besser zu fotografieren. Habe mir einige Objektive gekauft. Nun möchte ich mir noch eine zweite Kamera zulegen. Nun meine Frage. Bin an einer der folgenden Drei interessiert: EOS 850D inkl. EF-S 18-135 Objektiv, EOS 250D oder die EOS 4000 D. Welche könntest du mir empfehlen ? Liebe Grüße Jürgen

    Antworten
  2. Hallo Matthias
    Habe mir vor Jahren eine Nikon D5000 zugelegt, wegen Zeitmangel lag sie nur im Schrank. Da ich jetzt viel Zeit habe, möchte ich mein Ruhestand mit 62 Jahren wieder der Fotografie zuwenden. Mein Focus liegt in Natur Landschaft Wildtiere und Makro Fotografie. Lohnt es sich für die Kamera die Objektive zuzulegen, oder gleich auch eine neue Kamera.
    Lg Rainer

    Antworten

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