Im Juli diesen Jahres war ich für 10 Tage auf Malta. Heute teile ich die 8 besten Fotos dieser Reise und Einblicke in die Entstehung!
Inhaltsverzeichnis
Rund um die Malta Reise
Planung & Wetter
Erst im Juni entschieden Nicky und ich uns zu dieser Reise. Ich wollte mal wieder am Meer fotografieren. Malta hatte zu diesem Zeitpunkt eine sehr niedrige Inzidenz von 2. Im Vorfeld hatte ich mir ein paar Fotospots ausgeguckt, aber trotzdem war es keine reine Fototour.
Wie immer habe ich meine Fotoausflüge auf der Insel vom Wetter abhängig gemacht. Genau das war auf dieser Reise etwas Besonderes, denn während den 10 Tagen gab es an 9 Tagen nur blauen Himmel. Keine Bewölkung, keine angestrahlten Wolken zum Sonnenuntergang, keine Wolken am Himmel für Langzeitbelichtungen. Das fand ich aber nicht wirklich schlimm, denn diese Anpassung ans Wetter bin ich gewohnt.
Daher habe ich die Fotoausflüge auf die Zeit des Sonnenuntergangs gelegt. Das passte auch ganz gut zu einer Freundin-kompatiblen-Reise, denn so hatten wir ohne Kamera tagsüber ein ganz normales Urlaubsprogramm mit Sightseeing. In den 1,5 Wochen herrschten auf der Mittelmeerinsel tagsüber fast immer um die 30 °C. Ein typischer Tag sah daher so aus:
- Nach dem Aufstehen etwas unternehmen
- Zum Mittagessen zurück in die Unterkunft
- Aufgrund der Temperaturen Siesta bis 16 Uhr mit Erfrischung im Pool
- 2. Unternehmung
- Abendessen
- Fotoausflug zum Sonnenuntergang
Unterkunft auf Gozo
Malta besteht aus 2 Inseln und wir wählten die Kleinere für die Unterkunft. Diese Insel nennt sich Gozo. Hier ist es insgesamt etwas ruhiger und ursprünglicher. Nachdem ich mir im Vorfeld der Reise schon einige Fotospots ausgeguckt hatte, beschränkten sich die mir bis dahin geplanten Orte auf etwa 10. Der vielversprechendste Ort lag im Westen von Gozo und nennt sich Dwejra. Dort gibt es eine beeindruckende und schroffe Steilküste mit mehreren Abschnitten. Insgesamt 6 der 8 Bilder sind dort entstanden.
Scouting und Autofahren auf Malta
Am 2. Tag nach der Ankunft fuhren wir schon einmal ein paar dieser Fotospots an, um eine bessere Vorstellung davon zu bekommen. Einige weitere Orte schauten wir uns in den folgenden Tagen an. Während dieses „Scoutens“ wurde auch klar, dass manche dieser Orte bei 30 °C nur schwer erreichbar waren. So grenzte sich die Auswahl etwas ein.
Die Straßen auf Gozo waren mitunter abenteuerlich. In der Anfahrt zur Küste für das 5. Bild fuhr ich eine Art Versorgungsweg zwischen Hügeln und Mauern entlang. An einer Stelle war zu beiden Seiten des Autos nur noch ein paar Zentimeter Platz.
Nach dem letzten Beitrag über die Bilder aus der Harz-Woche kam in den Kommentaren die Anregung, auch die Bilder zu zeigen, die nichts geworden sind. Das habe ich wieder nicht gemacht. 🙂 Ich kann aber zumindest sagen, was mir an den Bildern nicht gefallen hat, die ich aussortiert habe:
- Schlechtes Licht
- Zu enger Bildausschnitt
- Licht war an einem anderen Abend besser
- Fehlende Tiefenwirkung
Das sind die 4 Gründe, die am meisten zutreffen. Manchmal hatte ich nicht die richtige Brennweite dabei, das war aber eher selten der Fall. Beim Licht musste ich mit dem haushalten, was ich bekam. Auch wenn die Sonnenuntergänge dank blauem Himmel immer recht ähnlich waren, gab es dann mit der goldenen und der blauen Stunde verschiedene Möglichkeiten.
Wie auch im letzten Beitrag dieser Art über die Harz Tour 2021 möchte ich noch einmal deutlich machen, dass ich hier nur meine Endauswahl von allen Bildern zeige. Das heißt nicht, dass jedes Foto ein Treffer war. Ganz viele haben aus den oben genannten Gründen nicht funktioniert. Ich habe in den 10 Tagen mit der „großen“ Kamera etwa 230 Landschaftsaufnahmen gemacht, nur die folgenden 8 davon sind vorzeigbar geworden.
Die Bilder
Bis auf Bild 1 und Bild 7 habe ich von allen Aufnahmen auch ein Foto von der Entstehung gemacht. Die „richtigen“ Bilder kannst du am PC und Tablet auch anklicken, dann werden sie vergrößert.
„Malta 1“
Dieses Foto entstand nach Sonnenuntergang. Zu sehen ist der Crocodile Rock während der blauen Stunde. Die Wolken haben noch das letzte Licht vom Sonnenuntergang abbekommen.
„Malta 2“
Hier habe ich die beeindruckenden Felsen der Steilküste im letzten Licht vor Sonnenuntergang fotografiert. Ich wollte die Details im Wasser reduzieren, damit das Auge eher die Strukturen der Felsen wahrnimmt. Deshalb habe ich eine Belichtungszeit von einer Minute gewählt. Am Ende fand ich auch die Formen und Strukturen wichtiger als die Farben, weshalb ich mich für eine Schwarz-Weiß-Konvertierung entschieden habe.
„Malta 3“
Dieses Foto ist einen Abend später aufgenommen. Auf den Felsen sammelt sich durch das Wasser mit der Zeit Salz an. Diese „Salzpfannen“ sind mir immer wieder ins Auge gesprungen und so habe ich zwei Bilder anhand dessen aufgebaut. Das erste Bild ist während der blauen Stunde in Richtung Süden fotografiert, im Hintergrund sind die gleichen Felsen wie bei „Malta 2“ zu sehen.
„Malta 4“
Nur etwa 3 Minuten von unserer Unterkunft entfernt befand sich dieser interessante Fels an der Küste. Mir war klar, dass ich für diese Aufnahme das weiche Licht nach Sonnenuntergang haben wollte. Ich probierte erst einen anderen Standpunkt, der etwa 10 Meter tiefer lag. Dort verschwanden aber die runden Felsen (links unten) hintereinander, weshalb ich mein Stativ danach höher platzierte. Die Person im Bild habe ich bewusst mit aufgenommen, um die Größenverhältnisse aufzuzeigen.
„Malta 5“
Die seltsamen Farbverläufe im Himmel rühren vom Versuch des Smartphones her, mit dem Dynamikumfang der Szenerie umzugehen. Denn der war bei diesem Motiv enorm groß. Die Felsen sind relativ dunkel und links dahinter war das Licht des Sonnenuntergangs während der blauen Stunde zu sehen. Ich brauchte 6 verschiedene Aufnahmen zwischen 2 Sekunden und 2 Minuten Belichtungszeit, um diese unterschiedlichen Helligkeiten einzufangen. Um wieder die Strukturen der Felsen zu betonen, wurde es am Ende eine Schwarz-Weiß-Konvertierung.
„Malta 6“
Am nächsten Abend ging es wieder zur Steilküste nach Dwejra. Diesmal fotografierte ich in die nördliche Richtung und nutzte diesen „Salzpool“ als Vordergrund. Das Foto entstand nach Sonnenuntergang, oben auf den Felsen ist noch ein wenig reflektiertes Licht des Himmels davon zu sehen.
„Malta 7“
Wieder einen Abend später fotografierte ich etwas weiter rechts in der goldenen Stunde. Ich musste eine ganz Weile warten, bis die letzten Schwimmer und Besucher weg waren. Das Sonnenlicht war an diesem Abend sehr intensiv. Deshalb war klar, dass es bei der Farbaufnahme bleibt. Ich wollte den Unterschied zwischen warm und kalt im Bild einsetzen, um mit den Farben die Tiefe zu betonen.
„Malta 8“
Gut 20 Minuten später habe ich in südlicher Richtung dieses Bild fotografiert. Mittlerweile war die Sonne hinter dem Horizont verschwunden. Das Behind-the-Scenes-Bild ist noch vor Sonnenuntergang gemacht, daher ist das Licht dort anders. Die Belichtungszeit betrug 400 Sekunden. Wenn ich mich recht entsinne, habe ich den Hoya NDX8 genutzt, um diese Zeit zu erreichen, ohne dass das Bild überbelichtet ist.
Dieses Fotoequipment habe ich genutzt
Alle „richtigen“ Bilder in diesem Beitrag sind mit meiner Sony Alpha 7 III entstanden. Bis auf das erste Bild habe ich dafür das Sony FE 16-35mm F4 ZA OSS genutzt. „Malta 1“ ist mit dem Sony FE 55mm F1.8 ZA aufgenommen. Alle Bilder sind mit Stativ gemacht, ich nutze aktuell das Manfrotto Befree GT Carbon.
Mehr über meine gesamte aktuelle Fotoausrüstung erfährst du hier.
Wie gefallen dir meine Malta Bilder? Hast du Verbesserungsvorschläge für mich? Hast du einen Favoriten? Ich freue mich wie immer über Feedback in den Kommentaren.
Erstklassige Fotos, mir gefällt Foto 6 sehr gut. Ich bin ein Fan von Langzeitbelichtungen, insofern treffen alle Deine Fotos meine Empfindungen. Auf jeden Fall sind Deine Fotos eine Inspiration für meine anstehende Reise nach Malta. Bin schon sehr gespannt.
Danke für Deine Anregungen.
Bild 6 ist mein Klarer Favorit der schönen Serie: es vereint die glatte Fläche mit schroffen Felsen und der runden Salzgumpe in den Blautönen
der blauen Stunde (?) Finde ich top….
Grüße Stefan
Hallo Stefan,
danke dir für das Feedback, freut mich sehr! Jep, ist ebenfalls während der blauen Stunde entstanden.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
tolle Auswahl und sehr sehenswerte Bilder. Langzeitbelichtung am Meer finde ich grandios. Besonders Malta 3 ist mein Favorit, da man sehr schön ins Bild geführt wird und es eine hohe 3-Dimensionalität besitzt. Die Struktur der Felsen ( Maserung / Porosität ) kommt sehr plastisch zur Geltung. S/W wäre ebenso eine lohnende Entwicklung für dieses Bild. Gratulation!
Hallo Kurt,
ich danke dir! Dann hat bei Bild 3 ja mein gedachter Bogen funktioniert. 🙂
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias, wunderschöne Fotos!
Da bekommt man ja Fernweh!
LG
Heinz
Hallo Heinz,
vielen Dank an dich!
Liebe Grüße,
Matthias
Schön!
Bild eins ist, für mich, klarer Favorit. Dann No. zwei.
Mir fällt auf, dass die Felsen eigentümlich zweidimensional erscheinen, außer bei No. zwei in SW.
Das ist ein Problem, mit dem ich mich oft herumärgere. Unser Auge sieht alles in 3D, und Bilder wie diese Felsen, oder auch schön strukturiertes Holz an Baumrinde, wirken flach. Weil alles gleichmässig
reflektiert wird, vermisst man den räumlichen Eindruck. Es fehlen die Spitzlichter. In SW sieht es aber besser aus. Ausser einem extrem spitzen Winkel zum Motiv mit viel Schatten habe ich noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden.
Danke für die Bilder und Grüße aus Leipzig…
Matthias
Hallo Matthias,
danke dir! Das mit der fehlenden Tiefe ist ein generelles Problem in der Fotografie. Mittlerweile behelfe ich mir bei der Prüfung damit, vor dem Fotografieren ein Auge zuzukneifen und zu schauen, ob mir das Motiv dann immer noch zusagt oder ob mich 3D getäuscht hat. Dane dir in jedem Fall für den Einblick!
Liebe Grüße nach Leipzig,
Matthias