Jahresrückblick 2016 und Pläne für 2017

Etwas verspätet gibt es heute meinen persönlichen fotografischen Jahresrückblick. Ich zeige meine besten Bilder aus 2016, die Entwicklung des Blogs und was ich 2017 vor habe. Dazu gibt es eine Liste der beliebtesten Blogbeiträge aus dem vergangenen Jahr.

Wie ich meine Ziele plane

Jedes Jahr um den Jahreswechsel herum mache ich mir Gedanken über meine Ziele. Ich habe dafür ein kleines Notizbuch, in dem ich alles festhalte. Ich schaue auf die Ziele des vergangenen Jahres zurück. Ich schaue, was ich davon geschafft habe, was nicht und wieso. Manche Ziele, die ich zu Beginn des Jahres aufgeschrieben habe, haben mit der Zeit für mich an Wichtigkeit verloren. Das Leben ist eine stetige Entwicklung und so streiche ich auch einige unerfüllte Ziele aus der Liste heraus. Die, die mir immer noch wichtig sind und die ich in dem vergangenen Jahr nicht erreicht habe, übernehme ich in die Planung für das nächste Jahr. Dabei überlege ich mir aber eine bessere Strategie als zuvor, damit ich diese Ziele auch wirklich erreichen kann. Ich überlege mir demnach also auch, weshalb ich die Ziele im Jahr zuvor nicht geschafft habe.

Am Anfang der Jahresplanung steht ein lockeres Brainstorming. Ich schreibe alles auf, was mir in den Kopf kommt. Ich kann das nicht immer machen, sondern muss in der passenden Stimmung dafür sein. Aber meist klappt es irgendwann in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester. Nach diesem lockeren Aufschreiben sind dann meist zwei Seiten in meinem Notizbuch gefüllt. Dann lasse ich die Liste erst einmal sacken und mache etwas anderes. Später fallen mir noch mehr Dinge ein, die ich dann ebenfalls notiere. Meist ist es aber so, dass die Liste in einem Rutsch entsteht.

Meine beiden Notizbücher auf der Dachterasse in Rom

Meine beiden Notizbücher auf der Dachterasse in Rom

Einen Tag später nehme ich mir dann Zeit, diese Liste zu ordnen. Man hat nun mal nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung, in der man sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren sollte. Daher streiche ich in der zweiten Revision die Dinge aus der Liste, die mir nach reifer Überlegung doch nicht so wichtig sind oder die mich nur wenig weiterbringen. Danach sortiere ich die übrig gebliebenen Ziele in Kategorien ein. Das hilft mir, die Ziele besser zu gruppieren.

Dann versuche ich die Ziele über das Jahr abzuarbeiten. Ab und zu schaue ich wieder in die Liste, um die nächsten Schritte zu planen. Im Juli prüfe ich konkret, was ich schon geschafft habe, was vielleicht nicht mehr relevant ist und was ich in diesem Jahr unbedingt noch machen will.

Auf meiner Liste für 2016 stand (Auszug aus dem letzten Jahresrückblick):

  1. Projekte und Serien. Im kommenden Jahr möchte ich mehr in Projekten und Serien arbeiten. Diesen Tipp kenne ich aus “21 Wege die eigene Fotografie zu verbessern” schon seit Jahren, beherzige ihn aber kaum. Auf ein Thema festlegen und dazu eine Fotoserie erschaffen.
  2. Bildband rausbringen. Ich fotografiere seit 10 Jahren. Ich habe das Bedürfnis, die besten Bilder davon als Bildband zusammen zu stellen und drucken zu lassen. Vielleicht mache ich das auch nur im ganz kleinen Rahmen für mich selbst.
  3. Ausstellung. Zu meiner Serie über moderne Architektur möchte ich eine abschließende Ausstellung machen. Ich bin zwar schon eine Weile auf der Suche nach einer passenden Galerie, leider bisher noch ohne Erfolg.
  4. Bilder verbreiten. Ich habe in den letzten Jahren eine gewisse Sammlung von Bildern zusammengestellt. Diese Bilder würde ich gerne mehr Menschen zugänglich machen. Dazu gibt es noch viele Plattformen im Netz, auf denen ich bisher noch nicht vertreten bin.
  5. Stock-Fotografie. Auch wenn ich in dieser Richtung schon einige Versuche unternommen habe, will ich mich nochmals in der Stock-Fotografie versuchen.
  6. Projekt Musikalbum. Ich will mir ein Musikalbum aussuchen und zu jedem Titel ein Bild fotografieren.

Jahresrückblick 2016

Wenn ich mir die Jahresauswahl meiner Bilder anschaue, so sind alle Bilder bei Reisen entstanden. Das bedeutet einmal mehr, dass ich dieses Jahr wenig gute Bilder in meiner unmittelbaren Umgebung aufgenommen habe.

Sächsische Schweiz im Januar

Los ging es im Januar mit einem Wochenende in der Sächsischen Schweiz. Es war kalt, meine Freundin war unterwegs und so beschloss ich kurzerhand, ein Wochenende im Elbsandsteingebirge zu verbringen. Faul wie ich bin, habe ich mich direkt in das Hotel an der Bastei eingemietet, was obendrein noch relativ bezahlbar war. Es war wirklich kalt, aber ich hatte mal wieder Glück mit dem Wetter.

Ich hatte ausgiebig Zeit in der Gegend der Bastei zu fotografieren. Wieder einmal habe ich schätzen gelernt, wie schön es dort frühmorgens oder spätabends ist, wenn die ganzen Besucherströme nicht mehr da sind und man fast allein ist.

Mallorca im Februar

Wieder zurück Zuhause hatte ich doch das Bedürfnis, wieder wärmere Gefilde zu besuchen. Da ich ohnehin noch Resturlaub vom letzten Jahr übrig hatte, entschloss ich mich Ende Februar nach Mallorca zu fliegen. In der Nebensaison sind dort noch relativ wenig Touristen unterwegs und es ist deutlich wärmer als in Deutschland. Viele Hotels und Restaurants haben aber noch geschlossen.

Ich habe die Zeit dort sehr genossen. An den ersten zwei Tagen war ich mir noch ganz und gar unsicher, ob es eine gute Idee war allein hierher zu reisen. Das war aber auch eine Erkenntnis dieser Reise: Ich brauche ein paar Tage um anzukommen, in denen ich mich noch unwohl fühle. Danach wird es aber immer besser und am Ende will ich gar nicht mehr weg.

Mallorca 40

Mallorca 40

Ich hatte meine Unterkunft ganz bewusst im Norden gewählt, um zum Sonnenaufgang möglichst schnell an der Aussichtsplattform zum Cap Formentor zu sein. Bis auf eine Ausnahme habe ich praktisch jeden Sonnenaufgang dort oben verbracht. An diesem einen Morgen war die Wettervorhersage nicht gut und so entschied ich mich dazu, im Bett zu bleiben. Im Nachhinein habe ich mich sehr geärgert, weil ich an diesem Morgen den vielleicht schönsten Sonnenaufgang der Woche verpasst habe. Deshalb ist danach mein Artikel zu Wetterapps für Android entstanden.

Trotzdem hatte ich eine tolle Zeit auf Mallorca. Ich habe es einfach unheimlich genossen, mich mit niemandem absprechen zu müssen und das zu machen, worauf ich grad Lust hatte. So hatte ich auch viel Zeit zum Nachdenken. Am vorletzten Tag hatte ich dann auch noch mit dem Wetter richtig Glück.

Mallorca 44

Mallorca 44

Eine Sache, an die ich mich auch gern zurückerinnere, war nachts an der Cap Formentor Aussichtsplattform die Sterne zu fotografieren. Es war mit 10 Grad relativ kühl und dort oben pfiff der Wind ganz ordentlich. Ich stellte mein Stativ auf, hakte den Fernauslöser ein und hoffte einfach, dass keine Ziegen gegen das Stativ laufen (die rennen da oben frei rum und können einen in der Nacht ganz gut erschrecken). Dann habe ich mich wieder ins Auto gesetzt und Blank & Jones gehört. Nach einer Stunde beendete ich die Belichtungen in der Hoffnung, dass ein brauchbares Bild dabei herausgekommen ist.

Mallorca 45

Mallorca 45

Mallorca ist zu fast jeder Jahreszeit eine Reise wert, das werde ich auch für dieses Jahr wieder einplanen.

Eintauchen in die Infrarotfotografie

Wieder zurück in Deutschland erinnerte ich mich an die Infrarotfotografie zurück und beschloss mir endlich eine Kamera nur dafür zuzulegen. Die Saison für Infrarot startet im Frühling, wenn die Bäume wieder Blätter tragen.

Flawless

Flawless

So habe ich mich nicht nur sehr stark in dieses Thema eingelesen, ich habe dann auch das gesamte Wissen in meinen Artikel über Infrarotfotografie einfließen lassen.

Infrarot in der Sächsischen Schweiz

Dieses Thema hat mich so sehr gepackt, dass ich im August ein weiteres Wochenende in der Sächsischen Schweiz verbracht habe. Ich hatte ausschließlich die Infrarotkamera dabei und habe die Wärme und den Sommer in den Feldern oberhalb der Bastei genossen.

Es war ein unheimlich unbeschwertes Wochenende, an dem ich ganz ohne Stativ unterwegs war.

Das Bodetal im November

Fotografisch hatte ich mich schon sehr auf den Herbst gefreut. Nachdem der Oktober durch verschiedene Reisen, Konferenzen und Fotomeetups gut gefüllt war, bin ich Anfang November für ein Wochenende in das Bodetal gefahren, um wenigstens noch ein wenig vom Herbst mitzunehmen. Ich hatte einfach Glück, dass die Laubfärbung zu diesem Zeitpunkt erst ihren Höhepunkt erreicht hatte.

Als ich ein Wochenende später wieder in die Sächsische Schweiz fuhr, war es schon etwas zu spät. Es ist echt schwierig, um für die Laubfärbung den richtigen Zeitpunkt abzupassen und seine Wochenenden Ende Oktober dementsprechend zu planen. Je nach Wetter ist dieser Zeitpunkt jedes Jahr anders.

Habe ich meine Ziele für 2016 umgesetzt?

Wenn ich auf meine Ziele, die ich mir zum Anfang des Jahres gesetzt habe, zurückschaue, dann habe ich davon so gut wie gar nichts geschafft. Ich empfinde es aber nicht als schlimm, denn ich hatte eine gute Zeit und habe einige schöne Bilder mit nach Hause gebracht. Was man vielleicht bemängeln könnte ist, dass ich mich dadurch nicht allzu sehr weiterentwickelt habe. Ich habe aber mit „Walking in Whiteland“ meine erste Serie fertiggestellt.

Meine Ziele für 2017

Im Prinzip sind die Ziele also fast die Gleichen wie 2016:

  • Künstlerische Schwarz-Weiß Fotografie lernen
  • Stockfotografie Portfolio ausbauen
  • Serien und konkrete Projekte angehen
  • Bildband mit den Arbeiten 2005-2016 erstellen
  • Zu jedem Titel eines Musikalbums ein Foto machen

Hinzugekommen ist der erste Punkt. In den letzten Wochen habe ich zunehmend gemerkt, dass ich mich weg entwickle von der effektreichen Fotografie der Fotocommunities. Von der Fotografie, die ich selbst in den vergangenen Jahren gemacht habe. Es geht mehr hin zu persönlicheren Arbeiten, mit denen ich in erster Linie selbst zufrieden sein will. Subtilere Arbeiten, die ich selbst besonders schätzen kann. Aktuell lese ich das Buch “Die Kunst der Fotografie” von Bruce Barnbaum, was sicher nicht gerade unschuldig an dieser Entwicklung ist.

Umdenken: Workshops & Videokurse

Im Juni 2016 habe ich den aktuell letzten Workshop gegeben. Dabei war ich mit den Teilnehmern in Frankfurt und habe meine Art der Architekturfotografie gelehrt. Nun war ich in Frankfurt an diesen Gebäuden bestimmt schon 10 mal. Natürlich mache ich mit meinen Workshop-Teilnehmern die Routen, von denen ich weiß, dass sie funktionieren. Denn dann werden die Teilnehmer mit hoher Wahrscheinlichkeit gute Bilder mit nach Hause nehmen.

Videokurs Nachbearbeitung Landschaftsfotografie Photoshop

Für mich als Workshopleiter ist es jedoch so, dass ich immer wieder das Gleiche mache. Das habe ich in Frankfurt noch einmal ganz deutlich gemerkt. In dieser Zeit entstand auch die Idee, meine Workshops als Videos aufzunehmen und über die Website anzubieten. So nehme ich einmal den Workshop auf und kann ihn dann auch viel mehr Menschen zugänglich machen.

Begonnen habe ich mit der Umsetzung im November, als ich meinen Videokurs “Bildbearbeitung für Landschaftsfotografie mit Adobe Photoshop“ aufgenommen habe. Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis, weil in dem Kurs alle Schritte der Nachbearbeitung für die Landschaftsfotografie enthalten sind. Diese Art der Workshops ist zeitlich unabhängig: Jeder der möchte, kann sofort mit dem Videokurs anfangen, ohne auf den nächsten Termin warten zu müssen.

Entwicklung der Website

Eines meiner großen Ziele für 2016 war der Ausbau meiner Website. Neben Aufgaben zu Design, Benutzerfreundlichkeit und Online-Marketing stand der Fokus ganz besonders auf den Inhalten des Blogs. Während ich 2015 über das gesamte Jahr 3 Blogbeiträge veröffentlicht habe, waren es im letzten Jahr 22. Dementsprechend positiv haben sich auch die Besucherzahlen entwickelt.

Entwicklung Besucherzahlen der Website 2016

Entwicklung Besucherzahlen der Website 2016

In jedem Beitrag steckt sehr viel Arbeit. Das beginnt damit, dass ich mir eine Liste an Themen überlege, diese prüfe und anschließend entscheide, ob es meinen Lesern in ihrer Fotografie weiterhilft. Dann überlege ich mir, wie ich das Thema am besten vermitteln kann, welche Struktur nötig ist und welche Grafiken sowie Videos dazu passen würden. Danach recherchiere ich die Informationen dazu. Die Hauptarbeit ist dann das eigentliche Schreiben und Aufbereiten, sodass der Artikel auch gut lesbar ist. Danach wird fast jeder Artikel von einer guten Freundin von mir gegengelesen, die Germanistik studiert hat (Danke dir an dieser Stelle!).

Die beliebtesten Artikel aus 2016

Diese Artikel kamen im vergangenen Jahr bei euch am besten an:

Um die Artikel dann auch vielen Menschen zugänglich zu machen, habe ich 2016 intensiv am Aufbau meines Newsletters gearbeitet. Aktuell habe ich 1112 Abonnenten. Im Januar 2016 waren es noch 24. Ich freue mich sehr über diese Entwicklung!

Abonnenten des Newsletter

Abonnenten des Newsletter

Auch im Jahr 2017 werde ich intensiv an der Entwicklung meiner Website weiterarbeiten. In meiner Ideenliste stehen schon Themen für mehr als 30 neue Artikel.

Eine Sache, die ich 2016 über mich selbst gelernt habe: Es erfüllt mich, anderen Menschen zu helfen. Das gilt auch in der Fotografie.

Portrait in der Sächsischen Schweiz

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