Vor Kurzem ist die neue Fujifilm X100VI erschienen. In meinem Fujifilm X100V vs. X100VI Vergleich schaue ich mir die Unterschiede zwischen beiden Modellen genau an.
Seit drei Jahren nutze ich nun die Fujifilm X100V. Ich bin mit dieser Kamera sehr zufrieden. Nun ist der Nachfolger, die X100VI erschienen. Ich wollte wissen, welches die Unterschiede sind und ob sich der Umstieg für mich lohnen könnte.
Inhaltsverzeichnis
Hast du noch kein Modell der X100 Reihe und ĂĽberlegst, ob du die X100V oder die X100VI nimmst? Dann wird dieser Vergleich fĂĽr dich auch interessant sein.

Technische Daten im Vergleich
Als erstes habe ich mir die technischen Daten der beiden Kameras herausgesucht und gegenĂĽbergestellt.
Kamera | Fujifilm X100V | Fujifilm X100VI |
---|---|---|
Megapixel | 26,1 | 40,2 |
Sensor | CMOS 23,5 x 15,6 mm, 3,77 µm Pixelgröße | CMOS 23,5 x 15,6 mm, 3,04 µm Pixelgröße |
Auflösungen | max. 6240x3512(16:9)/​6240x4160(3:2)/​4160x4160(1:1) Pixel (JPEG/​RAW) | max. 7728x4344(16:9)/​7728x5152(3:2)/​6864x5152(4:3)/​5152x5152(1:1) Pixel (JPEG/​HEIF/​RAW) |
Objektiv | Festbrennweite, 35mm, F2.0 | Festbrennweite, 35mm, F2.0 |
Digitaler Zoom | ja | ja |
Bildstabilisator | nein | optisch |
Naheinstellgrenze | 10 cm | 10 cm |
Display | 3" LCD, 1,62 MP, neigbar | 3" LCD, 1,62 MP, neigbar |
Sucher | 0,50" Hybrid, 3,69 MP | 0,50" Hybrid, 3,69 MP |
Blitz | integriert und Blitzschuh | integriert und Blitzschuh |
Videofunktion | H.264, MOV, 4096 x 2160 @ 29.97p (17:9), 3840 x 2160 @ 29.97p (16:9), 1920 x 1080 @ 120p (16:9) | H.264, H.265, MOV, MPEG-4, 6240 x 3150 @ 29.97p (16:9), 4096 x 2160 @ 59.94p (17:9), 3840 x 2160 @ 59.94p (16:9), 1920 x 1080 @ 240p (16:9) |
Audiofunktion | PCM | PCM |
ISO | 80-51200 | 64-51200 |
Wechselspeicher | SD/​SDHC/​SDXC (UHS-I) | SD/​SDHC/​SDXC (UHS-I) |
Anschlüsse | USB-C 3.1 (5Gb/​s), HDMI, Mikrofon | USB-C 3.1 (10Gb/​s), Micro HDMI, Mikrofon |
Wireless | Wi-Fi 4 (WLAN 802.11b/​g/​n), Bluetooth 4.2 LE | Wi-Fi 5 (WLAN 802.11a/​b/​g/​n/​ac), Bluetooth 4.2 LE |
Stromversorgung | Li-Ionen-Akku (NP-W126S) | Li-Ionen-Akku (NP-W126S) |
Besonderheiten | Highspeed-Videoaufnahme (max. 120 Bilder/​Sek.) | Highspeed-Videoaufnahme (max. 240 Bilder/​Sek.) |
Farben | schwarz, silber | schwarz, silber |
Abmessungen | 128 x 74,8 x 53,3 mm (BxHxT) | 128 x 74,8 x 55,3 mm (BxHxT) |
Gewicht | 428g | 471g |
Preis |
Hier siehst du auf den ersten Blick schon die wichtigsten Unterschiede. Doch was ist davon fĂĽr die Praxis wirklich relevant?
Fujifilm X100V vs. X100VI – Die wichtigsten Unterschiede
Mehr Megapixel
Die X100VI hat nun 40,2 Megapixel, während die X100V 26,1 Megapixel hat. Der neue 40,2 MP Sensor ist auch schon aus der X-H2 und X-T5 bekannt. Dieser Zuwachs bedeutet, dass du an den Bildern einen stärkeren Beschnitt vornehmen kannst und trotzdem noch genügend Auflösung vorhanden ist, beispielsweise auch für größere Drucke.
Da die Fläche des Sensors gleich geblieben ist, hat sich also die Pixeldichte erhöht. Mehr Megapixel bedeuten auch immer, dass die Beugungsunschärfe früher einsetzt. Dadurch kannst du die Blende weniger schließen, bevor das Bild insgesamt wieder unschärfer wird. Bei der X100V liegt die Grenze etwa bei Blende 8, bei der X100V wird das Bild schon ab Blende 6.3 unschärfer.
Meine Einschätzung: Mir persönlich hätte es vollkommen ausgereicht, wenn die Anzahl der Megapixel bei 26 geblieben wäre.
Neue Seitenverhältnisse bei Foto & Video
Beim Seitenverhältnis ist für Fotos nun das 4:3 Format hinzugekommen. Das wird so einige Freunde der analogen Fotografie freuen, denen dieses Format vom Film her bekannt ist.
Bei den Videoformaten ist bei der X100VI nun das Seitenverhältnis 17:9 hinzugekommen.
Meine Einschätzung: Die neuen Seitenverhältnisse sind nur für eine sehr kleine Gruppe von Fotografen und Videografen relevant.
Interner Bildstabilisator
Der vielleicht größte Unterschied zwischen beiden Kameras ist, dass die X100VI gegenüber der X100V nun über einen optischen Bildstabilisator verfügt. So lassen sich bei weniger Licht noch deutlich längere Belichtungszeiten aus der Hand halten.
Fujifilm gibt an, dass dieser Bildstabilisator bis zu 6 Blendenstufen längere Belichtungszeiten ermöglicht.
Meine Einschätzung: Wenn du oft bei wenig Licht fotografierst, kann dieser Punkt ein großes Argument für die Fujifilm X100VI sein.
Neue niedrigste ISO
Die ISO lässt in der X100VI auf 64 senken, bei der X100V ist ISO 80 der niedrigste mögliche Wert.
Meine Einschätzung: Meiner Meinung nach ist dieser Punkt fast nur dann relevant, wenn du mit der Kamera Langzeitbelichtungen machen willst und somit noch etwas mehr Spielraum hast.
Neue Filmsimulation: Reala ACE
Hinzugekommen ist die Reala ACE Filmsimulation, die bereits aus der GFX 100 II bekannt ist. Damit sind es nun insgesamt 14 verschiedene Filmsimulationen. Wenn man die Farbfilter der Schwarz-Weiß-Simulationen einzeln zählt, sind es insgesamt sogar 20.
Meine Einschätzung: Durch Fuji X Weekly sind mittlerweile so viele verschiedene Filmsimulationen für die Fuji Kameras verfügbar, dass dieser Punkt kaum noch einen Unterschied macht.
Größe & Gewicht hinzugekommen
Die X100VI hat gegenüber der X100V ein 2 mm tieferes Gehäuse und ist 43 gr schwerer. Dieser Unterschied ist vor allem dem neu hinzugekommenen Bildstabilisator geschuldet. Dpreview schreibt im Test, dass diese beiden Unterschiede in der Praxis kaum zu merken sind.
Meine Einschätzung: Die 2 mm mehr Gehäuse finde ich sogar positiv, weil sich die X100VI dadurch vermutlich noch etwas besser greifen lässt. Ich nutze meine X100V ohnehin mit dem Haoge THB-X2B Daumengriff, mit dem die Kamera meiner Meinung nach viel besser in der Hand liegt. Den Gewichtsunterschied merkt man vermutlich kaum.
Lohnt sich der Umstieg auf die X100VI, wenn du schon eine X100V hast?
Meiner Meinung nach lohnt sich der Umstieg dann, wenn du mehr Megapixel (MP) brauchst oder öfter bei sehr wenig Licht fotografierst. Denn dann ist der neue Bildstabilisator sinnvoll.
Meine persönliche Einschätzung fĂĽr mich: Ich brauche die zusätzlichen MP nicht. AuĂźerdem bin ich mit meiner X100V sehr zufrieden, was die Performance bei hohen ISOs angeht. Wie ein Freund mal sagte: „Die Fuji rauscht nicht, sie körnt etwas“. Insofern habe ich keinen Bedarf, hier bei noch längeren Belichtungszeiten aus der Hand fotografieren zu können.
Mein Fazit zum Fujifilm X100V vs. X100VI Vergleich
Meiner Meinung nach konnte Fujifilm an der X100V ohnehin kaum noch etwas verbessern, diese Kamera ist nahezu perfekt, wenn du auf die 35 mm Festbrennweite stehst. Der hinzugekommene Bildstabilisator bei der X100VI ist sinnvoll, weil er die Einsatzmöglichkeiten der Kamera erweitert. Die zusätzlichen Megapixel hätte es meiner Meinung nach nicht gebraucht.
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Ich hoffe, dass dir mein Fujifilm X100V vs. X100VI Vergleich bei deiner Kaufentscheidung weitergeholfen hat. Gibt es noch andere Punkte, die fĂĽr dich relevant sind? FĂĽr welche Kamera hast du dich entschieden? Schreib mir in den Kommentaren!
Sehr gute GegenĂĽberstellung.
Wie schätzt du den als besser beschriebenen Autofokus der VI ein? Ist der wirklich so viel besser?
Hallo MP,
meines Wissens nach wurde der AF verbessert, allerdings kann ich dir nicht sagen, wie groß der Unterschied wirklich ist. Der AF meiner X100V trifft sehr zuverlässig, außer ich nutze einen Polfilter. Allerdings fotografiere ich auch nur statische Motive.
Liebe GrĂĽĂźe
Matthias
Gute GegenĂĽberstellung!
Ich verbleibe dann guten Gewissens bei meiner X100V 🙂
Danke schön für deine Einschätzung und Vergleich .
So konnte ich endlich mal entscheiden was fĂĽr eine Kamera ich mir nun zulege. Denn jetzt aber zackig ,denn die Preise geh`n durch die Decke, und versauen einem so ziemlich den Spass an der Fotografie.
Besten Dank fĂĽr den Vergleich und die Einschätzungen. Die X100V in Silber ist meine Lieblkingskamera – und sie bleibt es – insbesondere in der Streetfotografie, gerade auch dank deines Vergleichs. Ich behaupte mal, man sieht es dem grössten Teil der Bilder nicht an, ob sie mit der V oder der VI gemacht wurden.
Die ganze Serie ist ein MeisterstĂĽck von Fuji (ein nicht ganz gĂĽnstiges …). Ich kann mit keiner andern Kamera so sorglos unterwegs sein: Eine kleine Handschlaufe von PeakDesign, das Wetterkit, die Daumenhalterung von JJC und die ArcaSwiss-Platte mit der Griffvergrösserung (JJC HG-X110V) machen die Kamera fĂĽr mich zum meiner liebsten Begleiterin in der Street- und Urbanfotografie (fĂĽr Langzeitbelichtungen ist noch eine Ministativ dabei, drum die ArcaSwiss-Platte).
Hallo Mandi,
danke fĂĽr deine RĂĽckmeldung, freut mich! Die ArcaSwiss-Platte mit der Griffvergrösserung kannte ich noch nicht, mal sehen ob ich die auch mal ausprobiere…
Liebe GrĂĽĂźe,
Matthias
Vor einigen Jahren habe ich mir die X100F gekauft, davon bin ich nach wie vor begeistert. Der digitale Zoom ist erstklassig, viele Bilder braucht man nicht nachbearbeiten. Als Griff habe ich mir einen Thumbgrip von Lensmate geholt, gab es damals nur in den USA. Der Vorteil ist, der Daumenteil ist gummiert und man kann ihn wegklappen, total praktisch. Und von AliBaba (China) einen Griff mit Holz und unten ARCA-SWISS fĂĽr Stative. Der Griff macht sich gut mit dem Teleconverter, der doch recht schwer ist. Da ich gerne den Sucher benutze, ist das klappbare Display zwar schön, aber nicht unbedingt nötig. Wasserdicht dagegen ist ein echtes plus, einen Bildstabilisator habe ich noch nicht vermisst und 40 Megapixel brauche ich nicht. Die Fimsimulationen sind toll, habe ich bisher noch bei keiner anderen Kamera gesehen (auĂźer Fuji) Die beiden neuen X100V und X100VI sind schwer zu bekommen und doch deutlich teurer. Meine X100F gabe ich neu fĂĽr 1100,- € im Fotohandel bekommen, das war ein mal…
Hallo Matthias,
Die Bildstabilisierung der X100VI erfolgt ĂĽber den Sensor (IBIS). Das Objektiv hat keinen OIS, da in der X100VI das gleiche Objektiv verbaut wird wie in der X100V.
Das Format 4:3 beim Fotografieren wirkt sich nur auf die JPG Daten aus, die RAW Datei ist immer 2:3.
Die native ISO der X100VI ist ISO 125. Bei der Verwendung von ISO 64 verliert die Kamera eine Blende Dynamik. Das ist insbesondere fĂĽr Landschaftsfotografen wichtig, da bei ISO 64 sehr genau auf die Lichter belichtet werden muss, die Gefahr des Ausbrennens der Lichter ist sehr hoch. Einen Vorteil beim Rauschen bringt ISO 64 nicht. FĂĽr Langzeitaufnahmen kann man ja ganz einfach auf den eingebauten 4 Blenden Graufilter zurĂĽckgreifen.
Der ND Filter ist ebenfalls hilfreich, wenn bei hellem Tageslicht mit f2 fotografiert werden soll, der Verschluss kann bei Offenblende nur mit 1/2000s als schnellste Zeit auslösen.
GruĂź
Winfried
Hallo Winfried,
danke dir fĂĽr die Hinweise, sehr interessant!
Liebe GrĂĽĂźe,
Matthias