Im September waren Nicky und ich für drei Wochen in Frankreich. Hier kommen meine 16 besten Fotos dieser Reise!
Meine Inspirationen
Frankreich stand schon lange auf meiner Liste zum Fotografieren. Ich würde sogar sagen, dass es schon seit 2008 so war, als ich zum ersten Mal die Architekturaufnahmen aus Paris von BosniaK auf DeviantArt sah. Auch die Landschaftsaufnahmen von Bruno Mercier und Philippe Marchand haben mich seit damals bis heute unheimlich beeindruckt.
Reiseplanung
So fasste ich gemeinsam mit meiner Freundin Nicky im Frühjahr den Entschluss, im September drei Wochen nach Frankreich zu fahren. Diese Reise war sowohl als Urlaub als auch zum Fotografieren gedacht. Wir überlegten, ob wir mit Zug/Flieger und Mietwagen unterwegs sein wollten oder stattdessen die ganze Strecke mit dem eigenen Auto angehen sollten. Letztendlich entschieden wir uns – auch ein wenig der Umwelt zuliebe – für die zweite Variante.
Denn seit Februar fahre ich ein Elektroauto. Insofern war es auch ein Ausprobieren, inwieweit das E-Auto für eine solch lange Strecke funktioniert. Die Verteilung der Ladesäulen an der geplanten Route sah soweit absolut machbar aus.
Von den drei Wochen wollten wir fünf Tage in Paris sein und die restliche Zeit auf mehrere Unterkünfte an der Bretagne-Küste aufteilen. Dementsprechend buchten wir vorher die jeweiligen Hotels und Ferienwohnungen.
Über Brügge nach Frankreich
Wir fuhren von Halle aus los und hatten die erste Übernachtung in Brügge, denn Nicky wollte mir unbedingt diese kleine belgische Stadt zeigen. Ich habe dann auch verstanden warum, denn Brügge ist wirklich sehenswert. Die Architektur hat mich sehr an die englischen Steinbauten erinnert. Ich habe mir Zeit genommen, um die Stadt ohne Kamera wahrzunehmen. Deshalb gibt es hiervon keine Bilder zu sehen.
Sightseeing und Fotografieren in Paris
Am nächsten Tag ging es nach Paris. Hier haben wir natürlich auch viel Sightseeing betrieben. Der Eiffelturm, Versailles, eine Bootsfahrt auf der Seine, Notre-Dame und eine Food Tour im Künstlerviertel Montmartre standen unter anderem auf dem Programm. Diese “Schokoladen und Gebäck” Food Tour war mit 8 verschiedenen Köstlichkeiten für mich eines der Highlights der Reise.
Fotografisch hat mich aber in erster Linie das Hochhausviertel La Défense im Westen von Paris interessiert. Hier war ich mehrmals, um auch bei unterschiedlichem Wetter und Lichtstimmung zu fotografieren.
In diesem Viertel sind auch die ersten Aufnahmen entstanden, die es in die Endauswahl geschafft haben.
Ein Vorbild treffen
Nach fünf Tagen im geschäftigen Paris fuhren wir nach Norden in Richtung Normandie weiter. Es war mein Wunsch, mir die Gegend anzuschauen, wo der oben erwähnte Fotograf und Künstler Bruno Mercier seine Bilder gemacht hat. Außerdem hat er dort seine Galerie. Ich hatte das Glück ihn dort zu treffen und ihm persönlich meine Bewunderung für seine Arbeiten auszudrücken. Einen Druck musste ich natürlich auch kaufen. 🙂
Le Mont-Saint-Michel fast für uns allein
Am selben Tag kamen wir erst nach Sonnenuntergang am Mont-Saint-Michel an, wo wir eine Übernachtung auf dem Festland vor der Insel gebucht hatten. An der Rezeption sagte man uns, dass der Shuttle-Bus noch bis 1 Uhr nachts fährt. Mont-Saint-Michel war in meinem Kopf eher eine Touristenhochburg, die ich nicht unbedingt sehen musste, Nicky aber schon. Ohne Kameras im Gepäck nahmen wir also den Bus um 21:30 Uhr. Die Sterne waren bereits über der Insel zu sehen. Dafür waren die Gassen von Mont-Saint-Michel fast menschenleer. Wenn man bedenkt, wie viele Menschen tagsüber hier sind, dann war es genau der richtige Zeitpunkt.
Ich hatte nicht damit gerechnet, ein mittelalterliches Dorf vorzufinden, welches erst im Schein der Lampen und des Mondes seinen ganzen Charme entfaltete. Vollkommen verzaubert von der Atmosphäre gingen wir durch die kleinen Gassen und auf der Außenmauer entlang. Die umherschleichenden Katzen trugen zum magischen Gefühl bei. Fast 100 Meter über uns thronte das angeleuchtete Kloster, das auf diesem markanten Fels erbaut wurde. Zu dieser Zeit hier zu sein war rückblickend eines der schönsten Erlebnisse der Reise.
Ungeplanter Sonnenaufgang
Wir waren erst gegen 1 Uhr im Bett und planten, am nächsten Tag auszuschlafen. Der Feueralarm des Hotels machte uns aber gegen 6 Uhr einen Strich durch die Rechnung. Schnell zogen wir uns notdürftig etwas an und liefen verschlafen nach draußen. Außer uns kam nur ein weiteres Pärchen vor dem Hotel zur Sammelstelle. Das scheint wohl in Frankreich anders zu laufen als in Deutschland 🙂 Nach ein paar Minuten gingen die Sirenen des Feueralarms wieder aus, allerdings ohne jegliche anschließende Erklärung eines Mitarbeiters vom Hotel. Dem Geruch nach war vermutlich nur ein Toast bei den Frühstücksvorbereitungen angebrannt…
Nach einer solchen Situation war nicht mehr an schlafen zu denken. Also schnappten wir uns die Kameras und liefen in Richtung Mont-Saint-Michel, weil gerade die Zeit des Sonnenaufgangs nahte. Dieser Morgen war einfach wunderschön. Das nächste Bild aus der Auswahl ist genau dort entstanden.
Fotografieren an der Côte de Granit Rose
Auf dem Weg zur rosa Granitküste an der Nordwestküste Frankreichs besuchten wir Saint-Malo und eine Burg in der Nähe. Nun sollte es eine ruhigere und naturnahere Zeit werden. Wir erkundeten jeden Tag die Gegend um Louannec ein wenig mehr und fotografierten meist zur Zeit des Sonnenuntergangs. An unterschiedlichen Orten der Côte de Granit Rose entstanden diese Bilder innerhalb der vier Tage.
Die Steilküsten der Crozon-Halbinsel
Unsere Unterkünfte an der Küste hatten wir meist für drei bis vier Tage gebucht. So ging es nach der Nord- nun an die Westküste der Bretagne auf die Crozon-Halbinsel. Zum Sonnenuntergang und zur blauen Stunde entstanden diese beiden Aufnahmen am Pointe de Pen Hir.
Ich lernte noch einmal mehr, wie sehr ich das weiche Licht der blauen Stunde mag. Auf der Landschaft ist dann häufig noch das reflektierte Licht des restlichen Sonnenuntergangs zu sehen. Diese weiche Kombination von warmen und kalten Farben erzeugt eine unheimlich friedliche Stimmung.
Etwas weiter südlich, am Pointe De Dinan, konnte ich am darauffolgenden Abend diese Aufnahme machen.
Ruhige Zeit am Cap Sizun
In dieser Zeit hatten sowohl Nicky als auch ich eine Erkältung, die ausgeprägt genug war, um uns jeweils zwei Tage ins Bett zu zwingen. Auf der Halbinsel Cap Sizun lag unsere nächste Ferienwohnung, die wieder als Basis für Fotoausflüge herhielt. Wie immer fuhren wir am ersten Tag die Fotoziele an, die ich vorher herausgesucht hatte. Gleich am ersten Abend konnte ich wieder zur blauen Stunde im Reserve Cap Sizun dieses Bild aufnehmen.
Am nächsten Tag war ich unüblich früh wach und entschied mich, mit der Kamera den Hafen nahe unserer Unterkunft in Primelin aufzusuchen. Dorthin brauchte ich keine fünf Minuten zu Fuß. Ich fotografierte die Mole und die dahinter liegenden Schiffe während der blauen Stunde im ersten Licht. Allerdings war ich mit keiner der Aufnahmen am Ende zufrieden. Ich lief mit Kamera und Stativ in der Hand noch ein wenig an der Küste entlang. Das Seil an einer Absperrung mitsamt den Pfosten fing das Morgenlicht gut ein.
Am Nachmittag fuhr ich zum Hafen in Audierne. Es war endlich mal bewölktes Wetter angesagt. Das wollte ich für Langzeitbelichtungen nutzen. Das letzte Bild aus meiner Auswahl stammt davon.
Steilküsten in Quiberon
Zwei Stunden weiter südlich hatten wir die nächste Unterkunft an der Halbinsel Quiberon. Diese Gegend war wieder etwas touristischer. Wir sahen uns die Halbinsel und die beeindruckenden Steilküsten an. Mir ist jedoch kein Foto gelungen, mit dem ich zufrieden gewesen wäre. Am letzten Abend fotografierten wir noch am Hafen von Trinité-sur-Mer, wo Nicky dieses Bild von mir gemacht hat.
Zeit für die Rückreise
Die Rückreise nach Halle bedeutete, dass wir volle zwei Tage jeweils 8 Stunden im Auto sitzen.
Auf dem Weg besuchten wir noch einen kleinen Ort namens Rochefort-en-Terre. Obwohl dieses Dörfchen nur als Zwischenstopp eingeplant war, stellte es sich für mich als eines der Highlights der ganzen Reise heraus. Alle Häuser sind komplett aus Stein gebaut. Vielfach sind sie miteinander verwinkelt, es gibt viele kleine Gassen. Das Gefühl einer Ortschaft, die sich seit mehreren hundert Jahren nicht groß verändert hat, ist hier noch zugegen. Ich konnte diese Stimmung total genießen, ohne eine Kamera dabei zu haben. Ich wusste aber schon – hier muss ich noch einmal zum Fotografieren herkommen.
Für die Übernachtung auf der Rückfahrt wählten wir ganz spontan Reims aus. Nach dem Abendessen machten wir dort noch einen Verdauungsspaziergang. Ohne es vorher zu wissen, kamen wir dabei an der Basilika Saint-Remi vorbei. Dort begann gerade eine Videoprojektion direkt auf der Fassade dieser Kirche. Das Ganze wurde mit Musik untermalt und bildete den krönenden Abschluss unserer Frankreich-Reise. Am nächsten Tag kamen wir wohlbehalten wieder in Halle an.
Insgesamt sind wir etwa 4.500 Kilometer gefahren. Diese Strecke war mit dem Elektroauto und etwas Planung für den Aufenthalt an Ladesäulen kein Problem.
Ich habe während der Reise 277 Aufnahmen gemacht. Das hört sich für eine dreiwöchige Reise nicht viel an. Ich plane die Aufnahmen sehr sorgfältig und mache meist auch nur dann Fotos, wenn das Licht für mich stimmt.
Diese Fotoausrüstung habe ich genutzt
Alle Fotos sind mit der Sony Alpha 7 III entstanden. Als Objektive habe ich das Sony FE 16-35mm F4 ZA OSS Weitwinkel und das Sony FE 24-70 mm F4 ZA OSS Standardzoom eingesetzt. Bis auf die ersten vier Aufnahmen habe ich alle Bilder von meinem Manfrotto Befree GT Carbon Stativ aus gemacht. Auch Fernauslöser und ND Filter kamen zum Einsatz. Mehr über meine Fotoausrüstung kannst du auf meiner Empfehlungen Seite nachlesen.
Wie gefallen dir die Bilder? Hast du einen Favoriten? Hast du Fragen dazu? Warst du auch schon mal in Frankreich zum Fotografieren? Schreib mir in den Kommentaren!
Sehr schöne Fotos von Paris und Bretagne.
Bei einer Bretagne Tour lohnt sich ein Stopp in Le Havre.
Jens.
Hallo Matthias,
vielen Dank für die wunderbaren Aufnahmen! Mich fasziniert immer, wie du diese samtige Oberfläche beim Fotografieren des Meeres hinbekommst.
Die Farben der Felsen und des Lichts sind einfach traumhaft. Ein absoluter Highflyer ist die morgendliche Aufnahme vom Mont St. Michel.
Ich habe eine Sony Alpha 6000 mit SIGMA 24 mm 1:1,4 DG und ein 28-70 mm 1:2,8 DG. Mir ist klar, dass man eine sehr lange Belichtungszeit bei maximal geschlossener Blende einstellen muss, um diese Meeresoberfläche zu erzielen.
Wie siehst du das? Welche Einstellungen würdest du bei meiner Ausstattung empfehlen?
Bereits jetzt vielen Dank für einen kleinen Tipp!
LG
Harald
Hallo Harald,
danke dir, freut mich sehr! Die samtige Oberfläche erreiche ich durch Langzeitbelichtung, damit glätten sich die Wellen. Schau mal hier:
https://www.matthiashaltenhof.de/tutorials/langzeitbelichtung/
Da findest du Antworten auf deine Fragen. 🙂
Liebe Grüße,
Matthias
Vielen Dank für die Tipps! War jetzt längere Zeit unterwegs und komme erst jetzt dazu mich zu bedanken!!