Expertenrunde der deutschsprachigen Landschaftsfotografie: Ziele 2020

Ich habe wieder die Experten der deutschsprachigen Landschaftsfotografie danach gefragt, wie ihr Jahr 2019 war und was sie für Ziele für 2020 haben!

Expertenrunde der deutschsprachigen Landschaftsfotografie: Ziele 2020

Expertenrunde der deutschsprachigen Landschaftsfotografie: Ziele 2020

Michael Breitung

Michael Breitung

Michael Breitung

Länder zu bereisen, die noch nicht überlaufen sind, Fotospots finden, die noch nicht dem Instagram-Hype erlegen sind – das waren und sind einige meiner fotografischen Ziele. Im letzten Jahr habe ich in Marokko und Kolumbien viele solche magischen Orte gefunden. Ich fand Stille und konnte einsam auf einer Düne in der Erg Chigaga oder auf einem Berg in der Sierra Nevada den Sonnenaufgang genießen. Ich konnte einzigartige Wälder und einsame Strände in Kolumbien erkunden. Und auch in den Alpen fand ich Aussichten, die ich ganz für mich alleine hatte.

Gefilmt habe ich auch wieder reichlich. Fast jede Woche gab es ein neues Video auf meinem YouTube Kanal, was sich leider nicht in der Zahl an neuen Abonnenten niedergeschlagen hat, die ich mir erhofft hatte. Aber auch im neuen Jahr werde ich am Ball bleiben, wobei wir bei meinen fotografischen Zielen für 2020 wären.

YouTube ist also weiterhin auf meiner Agenda. Um mein Ziel messbar zu machen, formuliere ich es so: Bis Ende 2020 möchte ich monatlich eine Auszahlung von YouTube erhalten, sprich den Minimalbetrag erreichen. Dazu werde ich weiterhin im wöchentlichen Rhythmus Videos veröffentlichen – wie üblich ein Mix aus Bildbearbeitungstutorials, Equipment Reviews und Fotografie-Vlogs.

Außerdem werde ich im Februar meine erste Fototour leiten – vom 22.02.2020 bis 01.03.2020 in Marokko. So ist aus meiner Reise durch Marokko im letzten Jahr schnell mehr geworden. Es hat mir dort so gut gefallen, dass ich sofort wusste, dass ich bald zurückkehren würde. Als Wild Morocco dann mit der Idee auf mich zukam, eine Fototour zusammenzustellen, musste ich nicht lange überlegen. Ich konnte den Ablauf voll nach meinen Wünschen konzipieren und kann es nun kaum abwarten, in wenigen Wochen in die Wüste zurückzukehren. Ein letzter Platz ist bei dieser auf vier Teilnehmer begrenzten Tour übrigens noch frei.

Auch habe ich im Februar meine erste Ausstellung. Unter dem Motto Magische Orte stelle ich in Hamburg 20 meiner besten Fotos aus, die es dann auch als Limited Edition zu erwerben gibt. Falls das mit der Limited Edition klappt, werde ich in Zukunft zunehmend Fotos limitiert anbieten. Aber das bleibt noch abzuwarten.
Neue Reiseziele habe ich 2020 auch wieder im Programm. Nach meiner Tour durch Marokko geht es erstmal nach Mallorca. Um dieses weniger abenteuerliche Reiseziel auszugleichen, geht die nächste Reise im September nach Tansania und Sansibar. Ich bin gespannt was ich dort an Motiven finden werde. Wildlife Fotografie ist ja nicht gerade meine beste Disziplin, aber ich bin sicher, dass ich auch ein paar Landschaften vor die Linse bekommen werde.

Ansonsten lasse ich es in diesem Jahr – was Ziele angeht – etwas ruhiger angehen, da für 2021 Großes geplant ist und ich vermutlich schon in diesem Jahr mit den Vorbereitungen beginnen werde. Details dazu erfahrt ihr aber erst in einem Jahr.

Zur Website von Michael Breitung: www.mibreit-photo.com

Nicolas Alexander Otto

Nicolas Alexander Otto

Nicolas Alexander Otto

Ich schrieb in meinem letzten Text, dass ich in erster Linie mit der Tatsache umgehen muss, dass ich weniger Zeit mit privaten fotografischen Projekten verbringen kann, da Workshops und andere kommerzielle Projekte immer mehr an Gewicht dazugewinnen. Das war im Endeffekt auch was letztes Jahr geschehen ist. Leider musste ich ganze vier geplante Trips fallen lassen und konnte nur vier Reisen antreten (Südafrika, Madeira, Alpen und Bretagne) – sehr traurig wie ich finde. Aber auch dieses Jahr sieht es nicht viel anders aus. Auf Workshops und Fotoreisen gehen die Bedürfnisse meine Klienten immer vor, daher kann ich nur selten selbst die Kamera in die Hand nehmen und fotografieren. 2020 wird es ebenso sein, da ich wieder viele Workshops gebe. Zu dem ersten breche ich bereits Ende Januar auf und neben deutschen Destinationen habe ich auch wieder internationale Orte im Programm. Dankenswerterweise hatte ich auf vielen meiner Fototouren tolle Teilnehmer, mit denen ich viel Spaß haben konnte, was Belohnung genug ist. Wenn dann noch das eine oder andere gute Bild dabei rumkommt, bin ich glücklich. 2019 hat mir dabei geholfen, mich selbst mehr zurückzunehmen und schönes Licht und Landschaften auch einfach wieder mehr genießen zu können, auch wenn ich selbst nicht den Auslöser drücken kann.

Für meine eigenen Arbeiten versuche ich mich mehr auf das zurück zu besinnen, was mich besonders erfüllt – an Orten zu fotografieren, die eher weniger besucht und abgelegener sind. Mein Fernweh hat mir 2019 so einige schlaflose Nächte bereitet und ich werde daher versuchen, dieses Jahr auch über lange Wochenenden fotografieren zu fahren, um dieses Gefühl ein wenig abzufedern. Was größere Reisen angeht, so ist der erste Fototrip des neuen Jahres (Senja, in Nordnorwegen) bereits abgeschlossen und weitere zwei Trips nach Norwegen folgen in den nächsten zwei Monaten. Besonders wichtig ist mir aber auch dieses Jahr wieder, einen Ort aufzusuchen, den ich ganz alleine für mich fotografiere – ohne kommerzielle Hintergedanken (letztes Jahr waren das die Drakensberge). Wo genau das sein wird, weiß ich leider noch nicht. Aber ich habe mir für die kommenden Jahre vorgenommen, mindestens ein Mal im Jahr ein besonderes Ziel anzusteuern.

Weitere Projekte, die nicht direkt fotografischer Natur sind, sondern eher mit diesen einhergehen sind, dass ich gelegentlich mal ein YouTube Video machen möchte, um meinen Klienten auch ein wenig bei dem Nachbearbeiten unter die Arme zu greifen. Denn dafür bleibt bei Fototouren oftmals nicht die Zeit. Sonst werde ich natürlich meinen Podcast weiter befeuern und zumindest ein mal im Monat eine neue Folge aufnehmen! Natürlich werde ich auch wieder auf diversen Messen Vorträge halten, Standdienst für Sponsoren übernehmen und Workshops geben. Ihr findet mich auf der Fotokina, der Photo & Adventure in Duisburg, Zingst und zum ersten mal auf der Fotohaven in Hamburg Anfang Februar.
Ich freue mich aber am meisten darauf dieses Jahr wieder wundervolle Menschen aus aller Welt zu treffen und kennenzulernen, denn wenn ich eines letztes Jahr gelernt habe, dann dass Landschaftsfotografie ein überaus soziales Feld ist und ich mich immer wieder dabei erwischt habe, dass der soziale Aspekt meist noch mehr Spaß macht als das Fotografieren selbst. Es gibt nichts besseres als mit neuen Freunden gemeinsam einen Sonnenaufgang am Meer zu erleben, nach einer Nacht der Polarlichtfotografie mit alten Bekannten das Bildarchiv zu durchforsten oder Fachdiskussionen zu führen, während man zu einem seiner liebsten Fotolocations aufbricht.

Zur Website von Nicolas Alexander Otto: nicolasalexanderotto.net

Kilian Schönberger

Kilian Schönberger

Kilian Schönberger

Vor wenigen Tagen begann nicht nur ein neues Jahr sondern auch ein neues Jahrzehnt. Ungefähr zehn Jahre bin ich auch selbstständiger Landschaftsfotograf. Die Fotografie, aber noch mehr die Fotografenszene, haben sich in der vergangenen Dekade stark verändert. War die Naturfotografie im Jahr 2010 eher noch eine „Orchideen-Disziplin“, ist sie nicht zuletzt durch Soziale Medien wie Instagram eine Massenbewegung geworden. Die Fotografie in der Natur hat dadurch ein wenig von ihrer Unschuld verloren. Themen wie Klimawandel – aber auch die Gefährdung von ehedem einsamen Naturschauplätzen durch zu hohen Besucherdruck – führen dazu, dass man das eigene Handeln mehr reflektiert. Aber durch diese nur kurz angerissenen Entwicklungen ergeben sich auch neue Chancen, solange man die Herausforderung besteht, in der globalen Bilderflut herauszustechen. Da kommt es schon mal vor, dass man nicht als Fotograf, sondern als Influencer gebucht wird. Abwechslungsreiche Aufträge bereichern das Berufsleben enorm. Daher schaue ich zuversichtlich nach vorne ins Jahr 2020. Vielleicht kann ich meinen leider auch im Jahr 2019 unerfüllten Wunsch nach mehr konzeptionellen Arbeiten nachgehen. Jedenfalls gibt es Neuigkeiten fürs Bücherregal, spannende Projekte und Ideen – auch über die reine Fotografie hinaus. Und natürlich hat 2019 mit der Geburt meines Sohnes Vitus das Leben ein bisschen auf den Kopf gestellt. Ich bin schon sehr gespannt, wie sehr ich den Kleinen motivieren kann, mich bei meinen Touren durch Wald und Flur zu begleiten. Auch meinen Kollegen wünsch ich ebenfalls Kindersegen (soweit nicht bereits vorhanden) aber zumindest gut Licht und eine erfolgreiche Saison 2020.

Zur Website von Kilian Schönberger: www.kilianschoenberger.de

Stefan Hefele

Stefan Hefele

Stefan Hefele

Natur und Kinder – große Abenteuer

Nachdem ich im vergangenen Jahr von einer Weltreise mit meiner Familie zurückgekommen bin, habe ich neben vielen Ruhepausen Zuhause auch einige neue Reisen angehen können. So zum Beispiel Kreta, Skandinavien und USA. Es geht nie aus. Nach der Reise ist vor der Reise. Da ich nicht weit von den Alpen wohne, war ich auch hier das eine oder andere Mal, um die Gipfellandschaft neu zu entdecken. Nun ist schon wieder Ende Januar und für mich steht im neuen Jahrzehnt schon wieder so Vieles spannendes und abenteuerliches an. Kanada im Winter im Februar ist spontan dazugekommen. Aber auch wieder Exotisches, Tropisches und Mediterranes wird es geben in 2020. Mal mit den Kindern, mal ohne. Seit mein Großer in die Schule geht, sind wir nun bei Familienreisen voll auf die Ferien angewiesen. Der Rest steht mir frei zur Verfügung ;-).

„Bleibe dir Treu“

Diesen Vorsatz habe ich nun schon seit einigen Jahren. Die Kernaussage soll heißen, dass ich Fotoreisen mache, die mir Spaß machen. Unabhängig von irgendwelchen Hypes und zu speziellen Kundenwünschen. Ich möchte meinen Umsatz mit den (Lizenz)-Verkäufen von Bildern machen. Keine Workshops oder Ähnliches. Ich, die Natur und die Bilder, die daraus entstehen. Gerne teile ich das mit meiner Familie und meinen besten Freunden.

Internationale Vermarktung ausbauen

Hier drehen sich die Rädchen fein weiter. Was in den letzten Jahren aufgebaut wurde, gedeiht prächtig und wird gegossen und gedüngt. Die Welt ist groß, die Welt ist schön. Das dürfen die Menschen sehen und dafür mache ich meine kleinen Kunstwerke.

Zur Website von Stefan Hefele: www.stefan-hefele.de

Christian Öser

Christian Öser

Christian Öser

Meine für 2019 vorgenommenen Ziele konnte ich fast alle erreichen. Der Hauptfokus lag auf meinem Reiseblog, für den ich wöchentlich neuen Content produzierte. Die Kombination aus Fotografie und Schreiben machte mir dabei unheimlich Spaß und das wird gefühlsmäßig wohl auch in Zukunft noch lange so bleiben.

In direktem Zusammenhang mit dem Blog stand natürlich das Thema Reisen. Ob alleine, mit Freundin, mit Freunden oder Familie – ich konnte wieder eine Menge neue Flecken der Erde erkunden und mit der Kamera festhalten. Was mir leider nur ansatzweise gelang, ist mehr raus in die Natur zu kommen. Zwar gab es einige sehr nette Ausflüge und Wanderungen, da geht aber noch mehr!

Ein großes Hobby von mir ist seit Jahren das Fotografieren von Treppenhäusern. Mein Ziel, das 500. Treppenhauspaar online zu stellen, misslang 2019 und wird von mir wohl erst 2020 erreicht.

Sehr freuen durfte ich mich über das Erreichen meines Vorhabens, mich beruflich und privat gezielt neuen Herausforderungen zu stellen. Ohne ins Detail zu gehen, gab es dabei für mich viel Neues zu lernen und den inneren Schweinehund zu überwinden.

Wieder nicht geschafft habe ich die Aktualisierung meiner Portfolio-Webseite. Das lag hauptsächlich daran, dass ich keine Energie in die Seite stecken wollte, bevor ich sie nicht auf Responsive Webdesign und einen vereinfachten Aufbau umstelle. Die Planungsphase habe ich aber zumindest bereits gestartet, sodass dieses Ziel 2020 garantiert erreicht wird.

Womit ich schon zur Zukunft komme: Mit wenigen Ausnahmen decken sich meine Ziele für 2020 generell mit denen von 2019. Mein Reiseblog bleibt garantiert weiterhin die Priorität Nummer 1, gefolgt von einer Beibehaltung meiner Reiseintensität. Dabei will ich endlich wieder mehr Wasserfälle, Berge und Wälder vor die Kameralinse bekommen – auch um mehr innere Ruhe zu finden.

Nicht vernachlässigen werde ich hoffentlich meine Leidenschaft für Treppenhäuser. Es gibt eine Handvoll Menschen, die ich gerne wieder treffen und gemeinsam auf Treppenjagd gehen will.

Intensiv auseinandersetzen möchte ich mich mit dem Thema „Effektiv arbeiten“. Seien es berufliche oder private Projekt: ich möchte schneller, strukturierter und besser zum Ziel gelangen.

Zur Website von Christian Öser: www.coeser.de

Felix Inden

Felix Inden

Felix Inden

Für 2019 hatte ich mir nicht ganz so viel vorgenommen, außer wieder etwas mehr zu reisen und zu fotografieren als in 2018. In diesem Jahr sind wir von Köln aus etwas weiter hinaus in die Natur gezogen. Ich habe keinerlei Workshops geleitet und fast nur auf Reisen mit meiner Familie an manchem Morgen oder an Abenden der Landschaftsfotografie gefröhnt.

In 2019 bin ich dann auch letztendlich wesentlich mehr gereist – auf Workshops, aber auch vor allem auf privaten Fototrips. Ich habe sogar mal etwas für mich recht exotisches gewagt und bin zur Stadtlandschaftsfotografie nach Dubai aufgebrochen.

Diese letzte Reise des Jahres passt dann auch als Einleitung ins neue Jahrzehnt. Ich werde wie jedes Jahr wieder den Winter im Norden Norwegens genießen – das ist irgendwie zum absoluten Standard geworden und ich will es nicht missen. Nebst Workshops in Chile, Argentinien und auf den Färöer Inseln, ist mein Ziel für 2020 vor allem weiter (für mich) neue Ziele zu erkunden – und auch eine recht exotische, für Fotografen noch unerforschte Region steht auf dem Speiseplan. Da freue ich mich irgendwie besonders drauf!

Da mir bei den mannigfaltigen Fototouren, bei denen ich als Guide und Tutor tätig bin, aufgefallen ist, dass es mir großen Spaß bereitet, mein Wissen weiter zu geben und zu vermitteln, habe ich vor kurzem meinen YouTube-Kanal gestartet. Mein ambitioniertes Ziel ist es, dort regelmäßig einer kleinen aber feinen Gemeinde von Freunden der Landschaftsfotografie mit Einblicken in die Aufnahme der Bilder und die anschließend Nachbearbeitung Freude zu bereiten. Nebenher analysiere ich dort auch regelmäßig Bilder, die mir zu diesem Zweck von Menschen, die mir auf Instagram folgen geschickt werden.

Gleichzeitig wird mir dieses Projekt erlauben, mich in die große Welt der Videografie einzuarbeiten. Welches somit auch ein weiteres Ziel für 2020 darstellt…

Davon abgesehen bin ich ein sehr spontaner Typ. Ich stehe nicht so auf Listen und Ziele. Vielleicht der Moment, um Konfuzius zu zitieren…

Euch allen, die dies lesen, wünsche ich ein schönes und erfüllendes Jahr 2020!

Zur Website von Felix Inden: www.felixinden.com

Ein großes Dankeschön an Michael, Alexander, Kilian, Stefan, Christian und Felix!

4 Comments

  1. Nutzer Avatar
    Regula Kennel
    28. Januar 2020

    Danke, spannend

  2. Nutzer Avatar
    Gerhard Reiter
    28. Januar 2020

    „Experten der deutschsprachigen Landschaftsfotografie“ ????

    Homepage, Tutorials und Blogs sind vorwiegend auf Englisch! Und da wundert sich noch einer, dass sein YouTube-Kanal nicht mehr Abonnenten bekommt ……

    Ich habe bei meinen Reisen keine Probleme mich auf Englisch zu unterhalten, aber bei meinem Hobby möchte ich schon meiner Muttersprache Deutsch treu bleiben!

    Trotzdem vielen Dank für den Bericht.

    Herzliche Grüße

    Gerhard

    • Nutzer Avatar
      28. Januar 2020

      Und deswegen haben sie ja die Texte auf Deutsch geschrieben 🙂

      Liebe Grüße,

      Matthias

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