Vor einigen Wochen habe ich mir das Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM zugelegt. Der Anreiz war, mich wieder mehr mit der der Makrofotografie zu beschäftigen. Ich fotografiere sonst meist mit dem Weitwinkelobjektiv. Die Makrofotografie bietet bereits auf 10 x 10 cm eine solche Fülle an Motiven. Seitdem habe ich viel mit der neuen Linse fotografiert. Wie sie dabei weggekommen ist, erfährst du im Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM Test.
Inhaltsverzeichnis
- Wieso das 60mm?
- Haptik & Fertigungsqualität – Alles sitzt
- Naheinstellgrenze von 20 cm
- Exkurs: Wie EF-S Objektive funktionieren
- Beeindruckende Schärfe
- Bokeh – Der unscharfe Bereich des Bildes
- Autofokus – Schnell durch USM
- Kräftige Farben & Kontrast
- Beispielbilder
- Weitere Ressourcen
- Fazit zum Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM Test
Wieso das 60mm?
Der Markt bietet viele Makroobjektive an, die sich in der Performance alle auf einem sehr hohen Niveau bewegen. In meiner engeren Wahl befanden sich das Canon 100mm Makro, das Tamron 90mm und eben das Canon 60mm Makro. In der Vergangenheit habe ich bereits mit dem Sigma 105mm fotografiert, welches ich definitiv auch empfehlen kann. Das 100mm von Canon ist recht preisintensiv, weshalb es dann letztlich rausgefallen ist. Am Ende wollte ich aber auch ein Canon Objektiv haben, weil es bei anderen Herstellern leider immer mal wieder Probleme mit der Serienstreuung gibt. An einer APS-C Kamera wie meiner 700D ist eine Linse aus dem EF-S Sortiment ohnehin nicht die schlechteste Wahl.
Haptik & Fertigungsqualität – Alles sitzt
Das Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM macht schon beim Ausdrucken einen sehr soliden Eindruck. Die Linse ist für ein Makro relativ kurz, was natürlich mit der Brennweite zusammenhängt. Ich habe direkt die Streulichtblende mitbestellt, die bei Canon leider nicht mitgeliefert wird. Es wackelt nichts und das Objektiv hat mit 335 Gramm auch ein Eigengewicht, was am Body gut in der Hand liegt.
Naheinstellgrenze von 20 cm
Mit 20 cm Naheinstellgrenze lässt das 60mm Makro einen Abbildungsmaßstab von 1:1 zu. Das bedeutet in der Praxis, dass du deine Motive auf dem Sensor auch in der gleichen Größe einfangen kannst. Und was heißt das nun wirklich? Dass du sehr nah an deine Motive heran gehen kannst. Bis auf das Canon 65mm MP-E bietet meines Wissens nach kein anderes Objektiv von Canon einen größeren Abbildungsmaßstab an.
Exkurs: Wie EF-S Objektive funktionieren
Das du vielleicht mit der Fotografie erst startest will noch einmal deutlich machen, was EF-S eigentlich bedeutet. Die Canon EF-S Objektive haben eine besonders kurze Bauweise. Das wird dadurch möglich, dass das Objektiv weiter in den Kamerabody hineinragt. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass du EF-S Objektive nur an Canon Crop Kameras wie der 700D, der 80D und der 7D verwenden kannst.
Wenn du ein Objektiv stattdessen an einer Vollformatkamera wie der 6D oder der 5D Mark III einsetzt, ist dort durch den größeren Sensor auch der Spiegel größer. So kann es passieren, dass der Spiegel beim Auslösen dann an das hintere Ende der Kamera schlägt und dort unter Umständen Schaden nimmt. EF-S Objektive solltest du deshalb wirklich nur an Kameras mit Crop Sensor nutzen.
Beeindruckende Schärfe
Zurück zum Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM. Mich hat besonders die Schärfe des Objektives beeindruckt. Bereits bei Blende 2.8 ist es in der Mitte ordentlich scharf. Ab 4.0 aufwärts sind auch die Ränder sehr scharf. Wen hier eine wissenschaftlichere Auswertung interessiert, der kann einen Blick in den Test von Photozone werfen.
In der Praxis ist es meist so, dass im Makrobereich natürlich oft nur ein kleiner Teil des Bildes tatsächlich scharf ist. Das hängt mit der Tiefenschärfe zusammen, die abnimmt, je näher du dich am Motiv befindest. Ob die Ränder also scharf sind, ist in der Praxis dann eher nebensächlich.
Kurzum: Ich bin mit der Schärfe des 60mm sehr zufrieden.
Bokeh – Der unscharfe Bereich des Bildes
Bokeh bedeutet vereinfacht gesagt, wie die unscharfen Bereiche des Bildes aussehen. Hier fand ich das 60mm ok. Ein 100mm Objektiv hat einfach aufgrund der Brennweite ein noch etwas schöneres Bokeh. Es ist aber definitiv kein Negativpunkt.
Autofokus – Schnell durch USM
Der Autofokus des Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM ist durch USM ordentlich schnell. Das spielt natürlich vorrangig dann eine Rolle, wenn man mal nicht im Makrobereich fotografiert. Für Makrofotografie nutzen die meisten Fotografen ohnehin eher den manuellen Fokus, um ihren Schärfepunkt gezielt per Hand festzulegen.
Kurzum: Durch USM schnell, aber bei einem Makroobjektiv eigentlich kein Kaufkriterium.
Kräftige Farben & Kontrast
Ich mag die Farben des Objektivs sehr. Diese sind angenehm kräftig. Das kommt besonders bei Blüten und Schmetterlingen zur Geltung.
Beispielbilder
Ich konnte das 60mm bisher sowohl in der Natur als auch in den Magdeburger Gewächshäusern testen.
Weitere Ressourcen
Auf YouTube gibt es auch noch ein paar spannende Videos zu diesem Objektiv. Eines davon zeigt ein paar schöne Aufnahmen mit der Linse:
Noch mehr Objektiv Tests von mir findest du hier.
Fazit zum Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM Test
Für mich ist das Canon EF-S 60mm ein schöner Wiedereinstieg in die Makrofotografie. Es ist bezahlbar, relativ klein und für ein Makroobjektiv angenehm leicht. Schärfe, Farben und Kontrast passen für mich ebenfalls sehr gut. Am Ende eine klare Empfehlung von mir!
Aktuellen Preis des Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM anzeigen
Suchst du Empfehlungen und Tests zu anderen Canon Objektiven? Auf meiner Seite über Canon Objektive habe ich alle Artikel aufgelistet, die ich dazu geschrieben habe.
Hallo Matthias,
vielen Dank für den tollen Artikel. Leider hat Canon dieses Objektiv nicht mehr und es ist auch nicht mehr so leicht zu bekommen.
Gefunden habe ich, passend für meine EOS 250D, diese hier: Dörr 60mm f/2,8 Makro Canon EF-S. Kannst du dazu was sagen?
Liebe Grüße
Tom
Hallo Tom,
danke dir! Canon produziert mittlerweile einige Objektive aus dem EF-S Sortiment nicht mehr. Das Dörr habe ich noch nicht ausprobiert, insofern kann ich nichts dazu sagen. Üblicherweise ist das Tamron 90 mm auch immer eine gute Alternative.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
vielen Dank für deine Antwort. Ich werde mir das Tamron mal ansehen, vielleicht ist es genau das was ich brauche.
Alles Gute für dich.
VG
Tom
Hallo Matthias, es war zwar Sommer geworden, bis ich mit dem 60mm macro zur Insektenjagd gekommen bin, aber es hat sich gelohnt. Habe tolle Fotos mit Libellen aus der Hand (Autofokus) geschossen. Schärfe, Farben und Bokeh haben mich einfach überzeugt. Kurzum, das EF-S 60mm macro in Kombination mit Kenko-Telekonverter 1,4x und Canon 6D MarkII funktioniert ausgezeichnet. Schade, dass ich die Bilder hier nicht anhängen kann.
Liebe Grüße
Hans-Georg
Hallo Mathias, ich kann Deiner Bewertung des Objektivs nur zustimmen. Da ich jetzt von der 70D auf die 6D MarkII umgestiegen bin, habe ich lange überlegt, was ich nun mit der Macrofotografie mache, da ein Macroobjektiv für die neue Kamera nicht billig ist. Zufällig bin ich darauf gestoßen, dass es von Kenko einen Telekonverter x1,4 gibt, auf den EF-S-Objektive passen. Den habe ich mir beschafft und bin begeistert. Insekten habe ich wegen der Jahreszeit noch nicht geschafft, aber alles, was ich in Zimmerversuchen fotografiert habe, ist super, auch der Abbildungsmaßstab ist etwas größer geworden, obwohl der Cropfaktor von 1,6 weggefallen ist. Ein tolles Objektiv nun also auch am Vollformat! Liebe Grüße Hans-Georg
Hallo Hans-Georg,
das ist ja interessant, die Möglichkeit kannte ich noch nicht! Berichte mal, wie es dann im Frühling mit Insekten ist!
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo, möchte mir gerne das Canon EF-S 60mm f/2.8 Macro USM zulegen.
Jedoch bin ich in der Macro Welt nicht so bewandert und interessiere mich für die Irisfotografie. Muss kommplett umdenken oder reicht für mein Vorhaben die 60 mm von Canon? Habe eien Canon 7D. Es sind tolle beeindruckende Bilder von Dir. Es wäre toll von Dir zu hören, Danke.
VG Taner
Hallo Taner,
danke dir! Ich habe keinerlei Erfahrungen in der Irisfotografie, insofern kann ich dir nicht weiterhelfen.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo
toller bericht.
mit welcher kamera hast du die beispielfotos gemacht?
Hi Vanessa,
danke dir! Die Bilder habe ich mit meiner Canon EOS 700D aufgenommen.
Liebe Grüße,
Matthias
Toller Bericht – danke! Würdest du das 60mm dem 100mm vorziehen?
Danke dir! Auch wenn ich es noch nicht selbst testen konnte, würde ich wohl das 90mm Tamron vorziehen, weil ich so tolle Bilder gesehen habe, die damit gemacht wurden. Wenn Die Entscheidung zwischen 60mm und 100mm steht, dann lieber 100.