Was halte ich vom Adobe Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom? Im heutigen Blogbeitrag gibt es meine ganz persönliche Meinung dazu.

Von Zeit zu Zeit bekomme ich E-Mails mit Fragen zur Nachbearbeitung von Fotos. Wenn es dann um Photoshop und das Adobe Creative Cloud Foto-Abo geht, wird der Ton immer mal wieder schärfer. Deshalb möchte ich heute mal von meiner Meinung zu diesem Softwaremodell von Adobe berichten. Ich habe für diesen Beitrag keinerlei Unterstützung von Adobe erhalten, es handelt sich dabei rein um meine persönliche Meinung.
Eine Beispiel-Mail
Nachfolgend ein Auszug aus einer Mail, die ich kürzlich erhalten habe:
„Wenn du mir hier noch einen Tipp hättest, wäre ich natürlich dankbar. Ich weigere mich, das neue LR im online Paket von Adobe zu abonnieren. Ich finde das eine Frechheit von Adobe!“
Ein Blick zurück in das Jahr 2005
Lass mich mal ein paar Jahre zurückspringen. Als ich 2005 mit der Fotografie begonnen habe, da war das erste Photoshop CS (Photoshop 8.0) aktuell. Lightroom gab es damals noch nicht. Wenn ich mich recht entsinne, gab es mit Gimp schon eine weitere Möglichkeit der Nachbearbeitung. Allerdings war Gimp damals noch nicht so weit entwickelt und stellte daher keine Alternative zu Photoshop dar.
Ein Großteil der Tutorials, die ich online fand, waren auf Photoshop ausgelegt. Es war der Standard für die Nachbearbeitung. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Wenn ich Nachbearbeitung meiner Bilder lernen wollte, dann gab es keinen Weg an Photoshop vorbei.
Photoshop kostete damals etwa 1200 Euro. Eine neue Version gab es etwa alle zwei Jahre. Genau wie heute war oft der springende Punkt für das Upgrade auf eine neue Version, dass man sich eine neue Kamera kauft. Das Photoshop-interne Adobe Camera RAW oder eben auch Lightroom unterstützt je nach Version die neue Kamera nicht mehr. Ich halte es also für realistisch zu sagen, dass man etwa alle 4 Jahre ein neues Photoshop kaufen musste. Weil ich damals studiert habe, konnte ich zum Studentenpreis von 200 Euro Photoshop kaufen.
Umstellung von Adobe auf das Abo-Modell
2013 stellte Adobe unter anderem Photoshop mit der Version CC auf das Abo-Modell um. Kurze Zeit später gab es auch das “Creative Cloud Foto-Abo” von Adobe. Mit diesem Abo kannst du für ca. 13 Euro pro Monat Photoshop und Lightroom nutzen. Das Abo läuft ein Jahr und wird monatlich abgebucht. Anfangs war ich kurz skeptisch über diese Entwicklung. Aber lass uns mal durchrechnen.
2005 kostete Photoshop ca. 1200 Euro. Etwa alle vier Jahre Jahre musste man upgraden. Kosten für 4 Jahre = 1200 Euro. Kosten für ein Jahr anno 2005: 1200 / 4 = 300 Euro.
Heute kostet Photoshop inklusive Lightroom monatlich 12 Euro. Kosten für ein Jahr heute: 12 Euro * 12 Monate = 144 Euro.
Heute kostet Photoshop weniger als die Hälfte als früher.
Ein weiterer Bonus: Mit einem (Neben-) Gewerbe kann ich diese Kosten sogar monatlich abrechnen, ohne wie früher die einmalige große Ausgabe abschreiben zu müssen.
Kontinuierliche Verbesserungen
Bei dieser Berechnung habe ich noch nicht einmal die zusätzlich nötigen Programme mit einberechnet. Anno 2005 gab es nämlich für einige Spezialaufgaben eigene Programme oder Plugins, die man benötigte. Diese Programme waren besser als die jeweiligen Funktionen von Photoshop oder stellten Funktionen bereit, die Photoshop nicht hatte. Aber Adobe hat in der Zwischenzeit seine Hausaufgaben gemacht.
- Was war mit RAW damals? Man nutzte die mit der Kamera mitgelieferte RAW Software oder kaufte ein Programm wie Capture One, um die RAWs für Photoshop vorzubereiten. Heute gibt es Adobe Camera RAW.
- Um Panoramen aus mehreren Fotos zusammenzusetzen, nutzte ich PTGUI. Heute macht das Photoshop-interne Photomerge bei fast allen Panos einen guten Job.
- Früher habe ich Plugins genutzt, um meine Bilder für den Druck nachzuschärfen. Heute sind die internen Schärfefilter von Photoshop gut genug, um diese Aufgabe zu erledigen.
- Früher habe ich meine Bilder mit Neat Image entrauscht. Heute kann ich ebenfalls die internen Filter von Photoshop oder Camera RAW mit sehr guten Ergebnissen nutzen.
Diese Liste könnte ich noch weiterführen. Ich will damit nur sagen, dass ich die Updates und Weiterentwicklungen von Lightroom und Photoshop als sehr gut und sinnvoll empfinde.
Ich nutze außerdem das enthaltene Adobe Bridge für meine Fotoverwaltung.
Häufig gestellte Fragen
Wann muss ich das Adobe Foto-Abo kündigen?
Wenn du das Adobe Foto-Abo kündigen willst, musst du das 14 Tage vor Ablauf deines Buchungszeitraums tun.
Auf wie vielen Geräten kann ich das Adobe Foto-Abo nutzen?
Du kannst das Lightroom und Photoshop Abo auf mehr als zwei Geräten installieren, aber maximal auf zwei Geräten aktivieren. Die Anwendungen kannst du jeweils nur auf einem Computer nutzen. Mehr dazu findest du direkt auf der Adobe Website.
Ist das Foto-Abo eine Adobe Abofalle?
Adobe bietet sowohl für die Monats- als auch für die Jahresverträge eine Kündigungsfrist von 14 Tagen an. Bei der Buchung solltest du also darauf achten, welches dieser beiden Modelle du auswählst. Du hast aber dank des Fernabsatzgesetztes ohnehin ab Beginn eine 14-tägige Rückgabemöglichkeit, wenn Lightroom und Photoshop für dich nicht passen sollten oder du das Abo aus irgendeinem Grund aus Versehen gebucht hast.
Standardmäßig ist eine automatische Verlängerung aktiviert, die du selbst ohne umständliches Suchen deaktivieren kannst. Deine Dateien kannst du auch jederzeit aus der Adobe Cloud herunterladen.
Meiner Meinung nach ist das Adobe Foto-Abo also keine Abofalle.
Mein Fazit zum Adobe Foto-Abo
Adobe verbessert Photoshop und Lightroom kontinuierlich und fügt neue Funktionen hinzu. Die Software ist erheblich günstiger als früher und kann mittlerweile fast ohne zusätzliche Plugins alle Aufgaben bewältigen. Ich habe mit dem Abo-Modell keine Probleme, denn ich bekomme alle Updates automatisch auf meinem Computer installiert. Die gebotene Leistung finde ich für rund 13 Euro pro Monat absolut angemessen. Selbst wenn du nur Lightroom oder nur Photoshop nutzt.
Noch ein Tipp: Falls du dir noch nicht sicher bist, ob du das Adobe Foto-Abo über längere Zeit nutzen wirst, kannst du beispielsweise auch erst einmal diese 1-Jahreslizenz nutzen. Diese beinhaltet Photoshop und Lightroom und ist für eben für ein Jahr gültig. Du musst sie nicht kündigen, kannst es also auch nicht vergessen. Nach dem einen Jahr läuft sie einfach ab. Danach kannst du entscheiden, ob du die Adobe Programme weiter nutzen willst.
Update Februar 2024: Ich nutze das Adobe Foto-Abo auch weiterhin und habe keinerlei Bedürfnisse, mich wegen etwas anderem umzusehen. Adobe hat in den letzten Jahren kontinierlich weiter an der Verbesserung gearbeitet und baut immer wieder neue Features ein. Als Plugins nutze ich nur noch Neat Image zum Entrauschen und Silver Efex für die Schwarzweiß-Umwandlung, beide aber auch sehr selten. Mittlerweile läuft 95 % meiner Arbeit in Adobe Camera RAW ab, weil hier fast alle Anpassungsmöglichkeiten enthalten sind, die ich benötige.
Wie ist deine Meinung zu Adobes Foto-Abo? Was findest du gut, was stört dich daran? Schreib mir in den Kommentaren!
Hallo,
ich Blick nicht durch mit diesen Abos und den hier beschriebenen Preisen.
Ich habe gerade vor 1 Woche um 49 !!Euro im Jahr ein Lightroom Premium Abo abgeschlossen.
1 mal auf Android und einmal auf Windows installierbar,inkl. 50gb cloudspeicher.
Ist für mich alles dabei von maskieren, ki (wer’s braucht),150 presets ,zu, erstellen usw., inkl. Ebenen extra bearbeiten usw…..
Ich weiss jetzt nicht, was ich jetzt anderes habe als diese teureren Abos.
Aktuell alles was ich brauche ist bei mir dabei zum anfangen in der Bildbearbeitung.
Lass mich gerne aufklären.
Mit freundlichen Grüßen
Rainer
Hallo Matthias,
vielen Dank für Deine Meinung zum Abo-Modell. Ich würde mir gern ein Photoshop-Abo zulegen. Aber ich habe bedenken wegen dem ganzen Cloudunsinn. Ich habe in einer Fotozeitschrift gelesen, dass angeblich ohne Cloud bei Photoshop kaum noch was geht. Trifft das zu? Ich bearbeite meine Fotos auf meinen Rechner und dort sollen sie auch bleiben. Muss ich mich für die Bildbearbeitung jedes mal in die Cloud einloggen? Es gibt wohl Filter in CS 23, die nur über die Cloud funktionieren. Die brauche ich nicht. Ich wende meine eigenen Plugins an. Sollte ich an die Cloud gebunden sein, würde ich von einen Abo absehen.
Hallo Lars,
ich nutze ja auch immer noch das Foto-Abo wie oben beschrieben. Ich nutze die Cloud Funktionalität ebenfalls gar nicht. Ich mache meine Datensicherung selbst und habe bisher auch noch keinen Filter genutzt, wo ich das bräuchte. Geht also problemlos ohne.
Liebe Grüße,
Matthias
Hallo Matthias,
lieben Dank für die Anwort. Dann ist meine Entscheidung für das Abo gefallen.
Liebe Grüße
Lars
Sehr schöner Bericht, vielen Dank! 🙂
Danke dir! 🙂