Suchst du den passenden Fotorucksack? Bist du unsicher, worauf du beim Kauf achten solltest oder welcher der beste Fotorucksack ist? Dann bist du hier genau richtig! In diesem umfassenden Guide zum Thema Kamerarucksäcke erfährst du alles, was du wissen musst.
Inhaltsverzeichnis
- Meine persönlichen Empfehlungen zum Fotorucksack Kauf (Kamera Rucksack)
- Empfehlung mit Daypack für eine Systemkamera + ein bis zwei Objektive ohne Stativ: Lowepro Fastpack BP 250 AW III
- Empfehlung für ein bis zwei Spiegelreflexkameras + bis zu drei Objektive mit Stativ: Lowepro Flipside BP 400 AW III
- Empfehlung für sehr anspruchsvolle Umgebungen und Videografen: Lowepro Whistler 450 AW II
- Der für mich beste Fotorucksack
- Was ist ein Fotorucksack?
- Wieso ich lieber einen Fotorucksack statt einer Fototasche verwende
- Worauf du beim Kauf eines Fotorucksacks achten solltest
- Der für mich wichtigste Punkt: Tragekomfort
- Die Größe – Wie viele Bodys und Objektive nimmst du mit?
- Gute Qualität – auf diese Merkmale solltest du achten
- Ein oft unterschätzter Punkt: Das Handling
- Aufteilung – Den Fotorucksack optimal an deine Ausrüstung anpassen
- Eine gute Stativhalterung
- Regenschutz & Meine Erfahrung mit einem wasserdichten Fotorucksack
- Häufige Fragen und Tipps
- Fotorucksäcke für spezielle Anwendungsfälle
- Fotorucksack Tests
- Kürzliche Updates dieses Artikels
Da ich auch schon so einige Fotorucksäcke benutzt habe, gebe ich gleich zu Beginn meine persönlichen Empfehlungen.
Meine persönlichen Empfehlungen zum Fotorucksack Kauf (Kamera Rucksack)
Nachfolgend gibt es Empfehlungen von mir zu verschiedenen Fotorucksäcken. Ich habe diese Empfehlungen nach Größe der Fotoausrüstung angeordnet.
Vielleicht kommt es dir komisch vor, dass alle Empfehlungen von Lowepro sind. Ich werde nicht von dieser Marke gesponsert. Ich finde die Produkte einfach gut. Nach vielen verschiedenen Fototaschen und -rucksäcken gefallen mir die Lowepro Rucksäcke am besten. Dennoch gibt es auch Hersteller wie Evoc, mantona, Crumpler, Thule, f-stop oder Cullmann, die spezielle Rucksäcke für Kameras im Sortiment haben.
Für alle Empfehlungen gilt: Du kannst auch noch zwei weitere Objektive unterbringen. Meiner Erfahrung nach macht es wie oben erwähnt aber nicht so viel Sinn, so viele Objektive mitzunehmen. Zubehör, Essen, Trinken und eine weitere dünne Jacke sind wichtiger. Ich habe auf meinen Touren meist nur ein, manchmal zwei Objektive dabei. So muss ich mich auch nicht zwischen diesen Linsen entscheiden, sondern kann mich auf das Fotografieren selbst konzentrieren. Etwas weniger Gewicht und mehr Komfort lassen mich so längere Zeit Spaß an der Fotografie haben.
Diese Kamerarucksäcke haben noch einen weiteren Vorteil – sie sehen ohne Stativ nicht gleich nach Fotorucksack aus. Diebe werden dadurch nicht so schnell auf die eigene Fotoausrüstung aufmerksam.
Diese Empfehlungen update ich regelmäßig.
Empfehlung mit Daypack für eine Systemkamera + ein bis zwei Objektive ohne Stativ: Lowepro Fastpack BP 250 AW III
Der Fastpack BP 250 AW III ist ein kleiner Kamerasack von Lowepro. Er hat neben dem Kamerafach Fotoeinsatz auch ein ausreichend großes Fach für die nicht-Foto Dinge wie Essen, Trinken und Jacke.
Das Kamerafach lässt sich wahlweise an der Seite öffnen, wenn du die Clips unten am Rucksack entfernst, kannst du das gesamte Fach öffnen. Er fasst über ein eigenes Fach außerdem einen Laptop bis zu einer Größe von 15 Zoll. Gegen Schmutz und Feuchtigkeit ist deine Fotoausrüstung per PU-beschichtetem Gewebe und dem überziehbaren AllWeater-Cover geschützt.
Er ist ein guter Alltagsrucksack, der ebenfalls für Tagestouren zu empfehlen ist. Das Kamerafach ist nicht übermäßig groß, eine DSLR passt noch einigermaßen hinein. Laut Lowepro ist Platz für zwei bis drei Objektive einsetzbar. Weil aber erfahrungsgemäß auch immer noch etwas Fotozubehör dabei ist, sehe ich eher ein bis zwei Objektive als realistisch an.
Ich empfehle den Hatchback deshalb in erster Linie für eine Systemkamera mit ein bis zwei Objektiven, Filtern und Stativ.
Aktuellen Preis des Lowepro Fastpack BP 250 AW III anzeigen
Empfehlung für ein bis zwei Spiegelreflexkameras + bis zu drei Objektive mit Stativ: Lowepro Flipside BP 400 AW III
Ich nutze diesen Fotorucksack seit mehreren Jahren und bin sehr zufrieden damit. Er ist geräumig und das Eigengewicht ist relativ niedrig. Die Halterung für das Stativ ist an der Rückseite vorgesehen, allerdings nutze ich immer die seitlichen Taschen. Damit ist der Tragekomfort besser, weil sich das Gewicht näher am Rücken befindet. Der Lowepro Flipside BP 400 AW III bietet Platz für eine digitale Spiegelreflexkamera und 3-4 Objektive samt Zubehör. Auch Essen, Trinken und eine dünne Jacke finden hier noch Platz. Natürlich kannst du hier genauso gut eine Systemkamera mit Objektiven unterbringen.
Wie bei vielen anderen Fotorucksäcken bietet der Flipside ebenfalls ein variables Innenleben. Die Fächer lassen sich dank Klettverschlüssen auf das eigene Equipment anpassen. Ich habe beispielsweise auch mal eine Zeit lang mein damaliges Stativ (Manfrotto Befree) im Rucksack selbst transportiert, so geräumig ist er.
Ich nutze diesen Rucksack auf praktisch allen Fototouren, egal ob in der Stadt oder bei der Naturfotografie. Dabei finde ich den Tragekomfort sehr gut. Wie beim Hatchback ist auch hier ein AllWeather-Cover (deshalb die Bezeichnung AW) dabei, welches gut gegen Regen schützt.
Das Hauptfach des Fotorucksacks lässt sich nur über die Rückseite öffnen. Das hilft wiederum gegen Diebstahl in der U-Bahn. Netter Nebeneffekt: Wenn du den Rucksack auf nassen oder schmutzigen Untergrund legst, um deine Ausrüstung zum Fotografieren herauszuholen, hast du nach dem wieder Aufsetzen keinen schmutzigen Rücken.
Aktuellen Preis des Lowepro Flipside BP 400 AW III anzeigen
Empfehlung für sehr anspruchsvolle Umgebungen und Videografen: Lowepro Whistler 450 AW II
Für eine große Fotoausrüstung, die oft durch die Natur transportiert wird, empfehle ich den Whistler 450 AW II von Lowepro. Die Polsterung ist noch etwas besser als beim Flipside 400 AW III, der aber auch schon gut ist. Der Whistler 450 AW II ist nicht nur für Fotografen mit größerer Ausrüstung eine gute Wahl, sondern auch für Videografen. Mit seinen vielen Fächern bietet er auch für Zubehör ordentlich Platz. Er ist noch etwas größer als der Flipside, der Tragekomfort und der Schutz für das Equipment noch etwas besser.
Er hat ein kleines Daypack und wie beim Hatchback lässt sich das Fotofach entnehmen. Die Materialien sind auf rauen Einsatz ausgelegt und entsprechend langlebig. Der Whistler ist zwar etwas teurer, aber das Tragesystem und das Platzangebot lohnen sich. Natürlich lässt sich auch ein Stativ außen am Rucksack befestigen, alternativ Wanderstöcke etc..
Diesen großen Fotorucksack empfehle ich Fotografen, die viel in der Natur unterwegs sind, lange Touren zu Fuß gehen und dabei einen hohen Tragekomfort genießen wollen. Der Whistler 450 AW II fasst 2 Spiegelreflexkameras und 4 Objektive und hat auch dann noch Platz für alpine Ausrüstung. Auch hier ist das AllWeather-Cover dabei.
Aktuellen Preis des Lowepro Whistler 450 AW II anzeigen
Der für mich beste Fotorucksack
Meine persönliche Empfehlung für den besten Fotorucksack basiert auf den Erfahrungen aus den letzten 13 Jahren. Der beste Fotorucksack ist aktuell der Lowepro Flipside BP 400 AW III. Laut Lowepro ist es der weltweit beliebteste Kamerarucksack. Der Flipside hat einfach ein ausgesprochen gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Er ist leicht, fasst viel Equipment und lässt sich komfortabel tragen. Mit seiner guten Polsterung schützt er das Fotoequipment und hat zudem einen Überzug gegen Regen.
Was ist ein Fotorucksack?
Ein Fotorucksack ist ein spezieller Rucksack für eine Fotoausrüstung. Er dient dazu, dass du deine Kamera und deine Objektive komfortabel und geschützt tragen kannst.
Wieso ich lieber einen Fotorucksack statt einer Fototasche verwende
Wenn ich nur meine Kamera, ein Objektiv und vielleicht drei Filter mitnehme, liegt es nahe, nur eine kleine Kameratasche zu nutzen. Mein Stativ könnte ich ja in die Hand nehmen. Früher habe ich dann oft eine kleine Tasche wie die Tamrac System 6 genutzt.
Auch diese Taschen sind praktisch aufgeteilt, durchdacht und schützen deine Fototechnik gut. Das Problem ist, dass du das Gewicht der Kamera und Tasche durch den Schultergurt immer auf einer Seite trägst. Sicher ist es möglich, hier ab und an zu wechseln. Aber in der Praxis hast du die Tasche meist auf der gleichen Schulter. Mit einem Fotorucksack verteilst du das Gewicht auf beide Schultern. Das trägt sich auf Dauer einfach viel bequemer. So hast du längere Zeit Freude am Fotografieren. Deshalb würde ich immer einen Fotorucksack einer Fototasche vorziehen.
Worauf du beim Kauf eines Fotorucksacks achten solltest
Der für mich wichtigste Punkt: Tragekomfort
Wie du schon merkst, spielen bei mir der Komfort und der gesundheitliche Aspekt eine große Rolle. Daher ist dieser Punkt auch einer der Wichtigsten für mich: Ich will meine Fotoausrüstung über einen längeren Zeitraum bequem und möglichst ermüdungsfrei tragen können. Jeder hat einen anderen Körperbau und deshalb solltest du darauf achten, dass der Fotorucksack zu deinem Körper und besonders zu deiner Größe passt. Deshalb rate ich dazu, den Fotorucksack vorher auszuprobieren.
Meist haben die großen Elektronikmärkte nicht allzu viele Fotorucksäcke vorrätig. Es kann also sinnvoller sein, auf einer gemeinsamen Fototour mit einigen anderen Fotografen mal deren Rucksäcke aufzusetzen. Dieses Testen ist viel praxisnaher als im Geschäft, weil dann in den Rucksäcken auch schon Kameras und Objektive drin sind.
Die Schultergurte sollten gut gepolstert sein und eine gute Belüftung am Rücken ist ebenfalls nicht verkehrt. Für größere Ausrüstungen mit Teleobjektiven, wie sie Sport- und Tierfotografen benötigen, sind Brust- und Beckengurt sowie Lageverstellriemen unabdingbar.
Mit einem guten Beckengurt lässt sich beispielsweise für längere Touren fast das gesamte Gewicht auf dem Becken lagern, was viel besser für den Rücken ist. Ein Brustgurt verhindert, dass die Schultergurte nach außen abdriften und damit die Schultern belasten. Mit Lageverstellriemen lässt sich der Rucksack optimal auf deinen Rücken anpassen.
Ergonomisch ist es von Vorteil, wenn das Fotoequipment so nah wie möglich am Rücken anliegt. Dementsprechend sollte der Kamerarucksack auch konstruiert sein. Zu weiteren Tipps für das optimale Tragen komme ich später noch…
Die Größe – Wie viele Bodys und Objektive nimmst du mit?
Vor dem Kauf solltest du dir im Klaren darüber sein, welches Equipment du mitführen möchtest:
- Brauchst du eine oder zwei Kameras?
- Wie viele Objektive willst du mitnehmen?
- Wie groß sind diese Objektive?
- Welche Filter brauchst du auf deinen Fototouren?
- Welches Zubehör wie Akkus, Speicherkarten, Fernauslöser und Putztücher wirst du mitnehmen?
- Brauchst du ein externes Blitzgerät?
- Kommen vielleicht in den nächsten zwei Jahren noch mehr Objektive oder Kameras dazu?
- Willst du ein Stativ mitnehmen?
- Brauchst du Zubehör zum Objektiv reinigen?
Wenn du diese Punkte durchdenkst, empfehle ich dir die 80 / 20 Regel zu nutzen, die ich weiter unten bei den Tipps erkläre.
Beschränke dich auf das Equipment, das du wirklich brauchst.
Üblicherweise brauche ich auf Fototouren nicht nur meine eigentliche Fotoausrüstung, sondern noch mehr als das. Meist habe ich noch eine dünne Jacke, Essen und Trinken, einen E-Book Reader, Kopfhörer, Portemonnaie und Handy dabei. Wenn ich auswärts übernachte, muss ich natürlich die Sachen dafür ebenfalls mitnehmen.
Es ist also wichtig, in deinem Fotorucksack nicht nur Platz für deine Fototechnik einzukalkulieren, sondern auch für Zubehör. Bei mir nimmt die Fotoausrüstung etwa 60 % des Platzes ein, die anderen Sachen etwa 40 %.
Gute Qualität – auf diese Merkmale solltest du achten
Wichtig ist natürlich auch die Verarbeitung des Rucksacks. Laufen die Reißverschlüsse sauber? Sind die Nähte gut verarbeitet? Dein Fotoequipment sollte so gut wie möglich geschützt sein. Dazu zählt, dass es in deinem Fotorucksack bestens gepolstert lagert, denn der Rucksack kann auch mal unabsichtlich Stöße abbekommen, etwa beim Abstellen oder wenn du irgendwo an einer Felswand aneckst. Mit einer guten Polsterung trägt deine Ausrüstung in solchen Situationen keinen Schaden davon.
Ein oft unterschätzter Punkt: Das Handling
Auf einer Fototour muss ich meine Kamera des Öfteren ein- und auspacken. Ich möchte vielleicht an ein anderes Objektiv ran oder muss die Filter aus dem Fotorucksack holen. Vielleicht muss ich das auch mit einer Hand bewerkstelligen, weil ich die Kamera gerade in der anderen Hand halte. Je nachdem, wie der Rucksack konstruiert ist, gehen diese Handgriffe mehr oder weniger schnell bzw. umständlich.
Ich habe kürzlich einen Fotorucksack zum Testen bekommen, der viele Anforderungen für einen gutes Produkt erfüllt. Ich bekomme meine gesamte Ausrüstung hinein, er lässt sich gut tragen und hat sogar ein Laptopfach. Das Problem war, dass die Zugänge zum Fach für Fotoequipment so eng geschnitten waren, dass es umständlich war, dort etwas zu entnehmen. Deshalb war dieser Fotorucksack auf Dauer nichts für mich.
Schau dir vor dem Kauf an, wie gut du an dein eingepacktes Fotoequipment heran kommst.
- Lassen sich die Reißverschlüsse gut öffnen?
- Sind die Öffnungen von der Größe her so gewählt, dass du dein Equipment bequem entnehmen kannst?
- Gibt es viele kleine Taschen, damit du dein Zubehör gut organisieren kannst?
- Wie schnell kannst du dein Stativ an- und abnehmen?
- Kannst du deine Objektive und Filter zur Not mit einer Hand aus dem Rucksack holen?
- Kommst du auf einer längeren Wanderung schnell an deine Kamera, ohne vorher übermäßig viele Reißverschlüsse und Laschen öffnen zu müssen?
Aufteilung – Den Fotorucksack optimal an deine Ausrüstung anpassen
Viele Fotorucksäcke bieten die Möglichkeit, die darin befindlichen Fächer an den eigenen Bedarf anzupassen. Je nachdem welche Kamera und welche Objektive du nutzt, kannst du diese optimal verstauen. Dazu gibt es im Rucksack kleine Stoffwände mit Klettverschlüssen, die du variabel an der richtigen Stelle anbringen kannst. Mittlerweile bieten fast alle Hersteller wie Lowepro, Evoc, Mantona, Crumpler, Vanguard, F-Stop und König diese Möglichkeit an.
Eine gute Stativhalterung
Ich nutze für 90 % meiner Bilder ein Stativ. Besonders für mich als Landschaftsfotograf ist eine Stativhalterung am Fotorucksack wichtig. Mittlerweile bringen immer mehr Rucksäcke diese Halterung mit. Allerdings ist sie oft viel zu klein dimensioniert. Mit viel zu klein meine ich, dass die Halterung dann nur für kleine Stative gedacht ist. Bringt man dann ein normal großes Stativ wie das Manfrotto 190 an, sitzt dieses nicht fest am Rucksack und bewegt sich beim Tragen hin und her.
Was die Halterung selbst angeht, gibt es auch hier wieder ergonomische Unterschiede. Nicht nur, dass das Stativ fest sitzen sollte, es lohnt sich auch, dass sich das Stativ so nah wie möglich am Körper befindet – beispielsweise an der Seite des Rucksackes. Dies entlastet den Rücken beim Tragen. Dabei muss der Rucksack dann natürlich so gepackt werden, dass auf der anderen Seite Ausgleichsgewicht lagert, damit nicht eine Schulter- oder Beckenseite mehr belastet wird.
Wenn sich das Stativ und dessen Schwerpunkt weit hinten am Rucksack befinden, dann zieht es dich permanent nach hinten. Deine Muskulatur muss also die ganze Zeit gegen diese Richtung arbeiten, was auf Dauer ermüdend ist.
Nicht zuletzt spielt das Handling wieder eine Rolle: Das An- und Abnehmen des Stativs sollte ohne großen Aufwand machbar sein.
Regenschutz & Meine Erfahrung mit einem wasserdichten Fotorucksack
Besonders wenn du viel mit dem Fotorucksack draußen unterwegs bist, dann ist ein Regenschutz wichtig. Meine Erfahrung ist, dass ein eigener Regenschutz als Überzieher besser funktioniert als die „Wasserdicht“-Angabe des Herstellers.
Das wurde bei einer Fototour in Schottland auf die Probe gestellt. Hier wanderten wir drei Stunden in strömendem Regen. Der damalige Rucksack sollte laut Hersteller wasserdicht sein, hatte aber keinen überziehbaren Regenschutz. Die ersten zwei Stunden hielt der Rucksack auch sein Versprechen, ab dann drückte das Wasser jedoch durch.
Das ist wie bei einer Regenjacke, die auch eine bestimmte Wassersäule als Angabe hat, bis zu der sie trocken bleibt. Daher meine Empfehlung: Lieber auf einen überziehbaren Regenschutz achten.
Alle Kamerarucksack Empfehlungen von mir weiter unten bringen einen solchen Regenschutz mit.
Häufige Fragen und Tipps
Kann ich meinen Fotorucksack im Flugzeug mit in das Handgepäck nehmen?
Für Flugreisen ist es natürlich interessant, welchen Fotorucksack du als Handgepäck mit in den Flieger nehmen kannst. Ein wenig ist das von den Angaben der jeweiligen Fluggesellschaften abhängig, aber als Faustregel habe ich folgende Maße für das Handgepäck im Kopf:
- Maximalgröße: 55 cm × 40 cm × 20 cm
- Maximalgewicht: 8 kg
Eine schöne Übersicht über die unterschiedlichen Angaben der jeweiligen Fluggesellschaften gibt es bei Wikipedia. Auf meinen bisherigen Flugreisen ist es mir noch nie passiert, dass ich meinen Fotorucksack nicht als Handgepäck mitführen durfte. Es wurde auch dahingehend noch nie kontrolliert.
Wieso überhaupt im Handgepäck? Es ist bekannt, dass das Ver- und Entladen der Koffer in den Flugzeugen nicht gerade zimperlich vonstatten geht. Daher transportiere ich sensible Dinge, wie die Fotoausrüstung und den Laptop lieber im Handgepäck. Das Stativ verstaue ich in Pullover und Jacken eingewickelt im Koffer, das hat bisher gut funktioniert.
Tipp: Die 80 / 20 Regel beim Packen deiner Fotoausrüstung anwenden
Die 80 / 20 Regel aus dem Geschäftsleben besagt, dass 20 % deiner Kunden 80 % deines Umsatzes ausmachen. Die restlichen 80 % deiner Kunden machen demnach nur 20 % Prozent deines Umsatzes aus. Da liegt es nahe, sich auf die 20 % deiner Kunden zu konzentrieren, die eben den Löwenanteil deines Umsatzes ausmachen und die anderen zu kündigen. Dann machst du mit 20 % Arbeitsaufwand weiterhin 80 % deines normalen Umsatzes.
Diese Regel lässt sich auf viele Bereiche des täglichen Lebens anwenden. Auch für das Packen meines Fotorucksacks ist sie interessant. Am Anfang deiner Fotografie wirst du vermutlich alle Objektive mitnehmen wollen, die du hast, weil du eines dieser Objektive ja vielleicht doch noch brauchen könntest.
Es lohnt sich, von deinen Fotos eine Monats- und eine Jahresauswahl zu erstellen – eben deine besten Bilder aus dieser Zeit. Wenn du das über einen längeren Zeitraum machst, wirst du merken, mit welchen Objektiven deine besten Bilder entstehen. Vermutlich sind das nur ein oder zwei Objektive. Die anderen Linsen hast du immer dabei, aber selten machst du damit ein Bild, das den Sprung in deine Monats- oder gar Jahresauswahl schafft.
Und nun kannst du die 80 / 20 Regel anwenden: Nimm einfach nur die Objektive mit, mit denen du deine besten Bilder machst.
Ich habe beispielsweise mit der Zeit gemerkt, dass ich meine besten Bilder der Landschaftsfotografie Touren durchgehend mit meinem Canon 10-22 mm Weitwinkelobjektiv aufgenommen habe. Bei mir ist die Quote statt 80 % sogar noch höher. Etwa 90 – 95 % meiner Bilder aus der Jahresauswahl sind in diesem Brennweitenbereich aufgenommen. Was habe ich daraus gelernt? Ich nehme für meine Landschaftstouren praktisch nur noch das 10-22 mm als einziges Objektiv mit.
3 Grundregeln um deinen Fotorucksack richtig zu packen
- Schwere Gegenstände möglichst nah an den Rücken
- Leichte Dinge wie die Jacke unten verstauen
- Den Inhalt fest anziehen
Die erste Regel betrifft natürlich besonders die Kamera, die Objektive und das Stativ. Ich nutze beispielsweise bei meinem Lowepro Flipside 500 nicht die eigentliche Stativhalterung an der Rückseite, sondern schnalle das Stativ an die Seite (im Bild weiter oben zu sehen). Damit der Rucksack dann nicht Schieflage zu einer Seite hin hat, packe ich die schwereren Dinge wie Objektive im Rucksack auf die entgegengesetzte Seite. Auf der „Stativseite“ im Rucksack habe ich dann leichtes Zubehör wie Streulichtblenden, Reinigungszubehör und Fernauslöser.
Wenn es der Aufbau des Rucksacks zulässt, kannst du leichte Dinge wie die Jacke nach unten packen, damit das Gewicht etwas mehr in der Mitte des Rückens lagert. Mit dieser zweiten Regel hast du zusätzlich etwas Polsterung nach unten zum Abstellen des Fotorucksacks.
Regel drei bezieht sich besonders auf das Stativ, das fest angezogen am Rucksack hängen sollte. Das ist deshalb wichtig, damit es sich nicht beim Laufen nach links und rechts bewegt, geschweige denn nach hinten neigt. Sonst muss dein Körper immer wieder dagegen arbeiten.
Fotorucksäcke für spezielle Anwendungsfälle
Fotorucksack mit Daypack
Wie ich oben schon geschrieben habe, brauchst du bei einer Fototour normalerweise nicht nur deine Fotoausrüstung, sondern auch noch Dinge wie Essen, Trinken, eine dünne Jacke und etwas Zubehör. Mittlerweile gibt es Fotorucksäcke, die ein Fach für das Fotoequipment haben und ein eigenes Fach für diese zusätzlichen Dinge. Dieses Extrafach nennt sich in diesem Fall Daypack. Wie der Name verrät, passen da die Dinge rein, die du bei einer Tour für einen Tag benötigst.
Fotorucksäcke für Wandern, Outdoor und Trekking
Für längere Touren braucht es mehr Stauraum, denn du musst mehr Klamotten und zusätzliche Dinge mitnehmen. Um das alles unterzubringen und die Last dennoch gut tragen zu können, gibt es wiederum spezielle Modelle für das Wandern und das Trekking. In der Regel sind diese Rucksäcke noch besser auf Ergonomie ausgelegt und besitzen ein gutes Tragesystem, was das Gewicht auf deiner Hüfte lagert.
Der Jack Wolfskin ACS Photo Pack Pro wird leider nicht mehr hergestellt. Mittlerweile empfehle ich für längere Touren eher eine kleine Fototasche mit einer Minimalausrüstung (Kamera, Objektiv, Filter) und diese dann in einen richtigen Trekkingrucksack zu tun. Das Stativ kann wahlweise außen am Rucksack oder auch direkt darin transportiert werden.
Fotorucksack mit Laptopfach
Wer seinen Laptop mit auf Fototour nehmen möchte, für den ist ein Modell mit eigenem Laptopfach wichtig. Hier ist ein Lowepro Fastpack BP 250 AW III denkbar.
Fotorucksack Tests
Wie bereits erwähnt, bietet der Markt eine Vielzahl an verschiedenen Modellen. Ich empfehle auf jeden Fall vor dem Kauf bei Freunden, die auch fotografieren, ein paar Fotorucksäcke durchzuprobieren. Im Netz finden sich nicht allzu viele gute und vor allem echte Fotorucksack Tests. Einen Guten findest du jedoch bei den Kollegen von digitalPHOTO. Mittlerweile gibt es von der digitalPHOTO sogar noch einen zweiten Test. Ebenfalls tolle Infos gibt es auf Taschenfreak.de.
Kürzliche Updates dieses Artikels
31.03.2025 – Als kleine Empfehlung habe ich den Lowepro Fastpack BP 250 AW III eingesetzt, weil der Hatchback BP 250 AW II nicht mehr verfügbar ist. Die mittlere Empfehlung ist weiterhin der Flipside, allerdings nun in der Größe 400. Ich denke das ist für viele Fotografen die bessere Wahl, weil der 500 schon sehr groß ist.
Ich hoffe dieser Artikel war für dich hilfreich. Wenn du noch Fragen zum Thema Fotorucksäcke hast oder deine Erfahrungen mit mir teilen möchtest, dann schreib mir gerne einen Kommentar!
Hallo Matthias,
vielen Dank für den sehr interessanten Blogbeitrag zum Thema Fotorucksack. Da ich auf der Suche nach einem entsprechenden Rucksack für meine Sony Alpha 7 IV bin, hast du mir wichtige Tipps gegeben, die ich bei der Auswahl berücksichtigen werde.
Beste Grüße aus Magdeburg von Thomas