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Diese 10 Fehler bremsen deine Fotografie!

Fehler zu machen gehört zur Weiterentwicklung dazu. Natürlich geht es ohne schneller – diese 10 Fehler solltest du in deiner Fotografie vermeiden.

Diese 10 Fehler bremsen deine Fotografie!

Ich habe die Liste nach dem Muster „… wäre ein Fehler.“ erstellt. Zu jedem Punkt gebe ich dir Empfehlungen, wie du daran am besten arbeiten kannst. Zwischen den Textpassagen habe ich einige Bilder von mir eingebracht, die dir Inspiration liefern sollen.

1. Dich nur auf Equipment fokussieren

Fotografie ist gleichzeitig Technik und Kunst. Handwerk und Herz. Wenn du dich nur auf eines von Beidem fokussierst, dann erreichst du nur 50 %.

Meine Fotoausrüstung für die ReiseBesonders zu Beginn der eigenen Fotografie passiert es oft, dass man sehr technisch an die Sache heran geht. Die erste eigene Spiegelreflexkamera und die neuen Objektive sind ja auch faszinierend.

Es gibt auch genügend Fotografen, die sich auf die Technik und die neuesten Entwicklungen fokussieren und damit vollkommen glücklich sind. Das Problem daran ist, dass du dann immer wieder neues Equipment brauchst, um dein Glücklichsein aufrecht zu erhalten.

Mir passiert es auch immer mal wieder, dass ich nach einer neuen Kamera oder einem neuen Objektiv schaue. Die Weiterentwicklung der Technik ist spannend. Als ich damals eine Vollformat Kamera mit Canon L Objektiven hatte, habe ich dann aber gemerkt, dass es auch nur eine Kamera ist (welch Überraschung!). An diesem Punkt wurde für mich die Kameraausrüstung zum reinen Werkzeug und ich konzentrierte mich vollständig auf das, was vor der Kamera passierte.

Wenn du dich in der Fotografie weiterentwickeln willst, dann konzentriere dich nicht nur auf dein Fotoequipment. Kenne es in- und auswendig, aber betrachte es als reines Werkzeug.

2. Dich zu viel in Social Media bewegen

Dieses Problem gibt es nicht erst seit Facebook. Du kannst Stunden und Tage damit zubringen, dich durch die sozialen Medien zu bewegen und die Bilder anderer Fotografen betrachten. Ich meine damit nicht nur Facebook & Instagram, sondern auch die Plattformen wie 500px, DeviantART und Fotocommunity. Inspiration ist gut, aber es muss in Maßen erfolgen.

Wenn du dich permanent in den sozialen Medien bewegst und dich mit Infos und Bildern beschießt, passiert noch etwas anderes. Du fängst an, deine Fotos mit diesen Bildern zu vergleichen. Du vergleichst dich permanent. Fotografie ist aber kein Wettbewerb. Es geht nicht darum, ein besseres Bild als jemand anders zu machen. Es geht um deine Sichtweise auf die Welt. Wenn du dich permanent mit anderen vergleichst, ist das der sichere Wege zum unglücklich sein.

U-Bahn Berlin
Fast Forward

Wie oben geschrieben ist Inspiration gut, aber nur in Maßen. Wenn ich mir andere Bilder anschaue, dann ahme ich später unbewusst diese Bilder in meiner Fotografie nach. So wirst du selbst langfristig zur Kopie von dem, was du dir täglich anschaust. Cole Thompson schreibt über sich selbst, dass er sich keine anderen Fotos ansieht. Nur so kann er seine vollständig eigene Vision und Idee entwickeln und sich selbst ausdrücken. Wenn du keinen Input von außen bekommst, dann entwickelst du deine eigene Fotografie so, wie du selbst bist.

3. Keine Weiterbildung betreiben

Videokurs Nachbearbeitung Landschaftsfotografie Photoshop
Mein Videokurs Nachbearbeitung für Landschaftsfotografie mit Adobe Photoshop

Wie in allem, in dem du besser werden willst, musst du dich darin weiterbilden. Du kannst dich zwar durch viel fotografieren auch verbessern, wenn du allerdings die richtigen Schritte außerhalb davon wählst, entwickelst du dich wesentlich schneller. Hör nie auf, dich selbst weiterzubilden, das wäre ein Fehler. Eine kleine Auswahl dazu, was du alles machen kannst:

  • Workshops belegen
  • Bücher lesen
  • Fachzeitschriften abonnieren
  • Blogs lesen
  • Online Fotomagazine lesen
  • YouTube Videos schauen
  • Videokurse schauen

Was auch extrem hilfreich ist, ist konstruktive Bildkritik- und Besprechung. So etwas gibt es auf manchen Fotostammtischen oder in kleineren Fototreffen.

Eine Anleitung, wie Weiterbildung für die Landschaftschaftsfotografie aussehen kann, zeige ich in meinem Artikel Landschaftsfotografie lernen.

4. Dich nur in deinem Themengebiet bewegen

Jeder neigt dazu, die Dinge zu tun, die er schon kann. Als ich 2005 mit der Fotografie begonnen habe, habe ich alle möglichen Richtungen der Fotografie ausprobiert. Ziemlich schnell habe ich gemerkt, dass Architektur- und Landschaftsfotografie die beiden Themen sind, die ich am liebsten bearbeite. Dann habe ich mich darin immer weiter vertieft.

Das ist an sich eine gute Sache, nur neigt man irgendwann dazu mit Scheuklappen durch die Welt zu laufen. Das begrenzt dich in deiner Fotografie. Ich versuche ab und an, mich auf anderen fotografischen Gebieten zu bewegen, etwa dem Stillleben oder der Makrofotografie. Manchmal mache ich sogar mal Portraits (hoho!).

Close to the Edge
Close to the Edge

Wenn du dich in einem anderen Themengebiet bewegst, dann schafft das Inspiration und ändert deine Sicht auf das, was du schon machst. Das bringt dich dazu, wieder kreativer zu werden und dich weiterzuentwickeln. Think outside the box.

5. Dir zu wenig Zeit für Fotografie einräumen

Viele erfolgreiche Menschen sind in dem was sie tun so gut, weil sie es schon so lange machen. Sie investieren viel Zeit in etwas. Fast automatisch wirst du, wenn du dich viel mit einer Sache beschäftigst, darin besser. Ein Muster bei Menschen mit Erfolg nehme ich immer wieder wahr: Sie etablieren das, was sie besser können wollen, wie eine Gewohnheit.

Wenn du deiner Fotografie in deinem Leben zu wenig Zeit einräumst, wäre das ein Fehler. Dann wird es ewig dauern, bis du dich darin weiterentwickelst. Im schlimmsten Fall bleibst du sogar stehen. Je mehr Zeit du investierst, umso besser wirst du.

Experimentelle Fabrik
Experimentelle Fabrik – Mit Anreise, fotografieren und nachbearbeiten habe ich etwa 6 Stunden für dieses Bild gebraucht.
Eine Idee

Eine Idee von mir: Du könntest jeden Tag eine halbe Stunde für Fotografie reservieren. Vielleicht klingt eine halbe Stunde für dich viel. Aber jeden Abend eine halbe Stunde weniger Fernsehen oder Netflix ist gar nicht so schwer. Dann würdest du dich jede Woche 3,5 Stunden mit Fotografie beschäftigen. Das sind pro Monat 14 Stunden. Und da sind die Fototouren am Wochenende noch nicht einmal eingerechnet. Wie stark du deine Fotografie nur damit weiterentwickeln könntest!

Du könntest jeden Tag deine Kamera mit zur Arbeit nehmen und nach dem Mittagessen eine halbe Stunde fotografieren gehen. Du könntest daraus sogar ein Projekt machen, wie ich weiter unten in Punkt 10 erkläre. Du könntest auf dem Heimweg von der Arbeit einen Podcast über Fotografie hören, oder du könntest dir Abends einen Videokurs anschauen, oder in einem Buch über Fotografie lesen. Es gibt so viele Möglichkeiten. Und es ist nur eine halbe Stunde, die unglaublich viel ausmacht.

Nicht auszudenken was passiert, wenn du sogar eine volle Stunde pro Tag freischaufeln könntest! 😉

6. Bildkomposition vernachlässigen

Bildkomposition ist eines der Themen, die deine Fotografie sehr stark verbessern können. Meiner Meinung nach sind die drei Grundpfeiler der Fotografie: das technische Handwerk, die Beziehung zum Motiv und die gute Bildkomposition. Bildkomposition trennt die mittelmäßigen Fotografen von den guten Fotografen. Sich nicht damit zu beschäftigen, wäre ein Fehler.

Das Schöne daran: Wenn du etwas über Bildkomposition lernst, dann ist es später vollkommen egal, mit welcher Kamera du fotografierst. Denn du kannst das dazu erlernte Wissen immer und immer wieder anwenden. Selbst wenn du mit deinem Handy fotografierst.

Four
Four

Die Bildkomposition verstärkt die Bildaussage, lässt den Betrachter im Bild verweilen und gibt der Aussage des Bildes mehr Kraft. Sie hebt Fotografie überhaupt erst von der dokumentarischen auf die künstlerische Ebene.

Wenn du dich also weiterentwickeln und deine Fotografie verbessern willst, dann wäre es ein Fehler, dich nicht mit Bildkomposition zu beschäftigen. Ich kann das Buch “Der fotografische Blick” von Michael Freeman dazu sehr empfehlen.

7. Ideen nicht aufzeichnen

Kreativität funktioniert selten auf Knopfdruck. Deine Ideen kommen dir in den komischsten Situationen. Wenn du genauso vergesslich bist wie ich, dann sind die meisten Ideen nach einer Stunde wieder weg. Es wäre ein Fehler, deine Ideen nicht aufzuschreiben.

Geschenke für Fotografen - NotizbuchIch habe fast immer ein kleines Notizbüchlein dabei, damit ich meine Ideen aufschreiben kann. Das ist auch der Grund, weshalb ich ein Notizbuch in meinem Beitrag Geschenke für Fotografen empfehle. Auf den ersten Blick hat solch ein Notizbuch nicht viel mit Fotografie zu tun, aber wenn du es für deine Ideen nutzt, wird es sehr wertvoll für dich. Es kann auch hilfreich sein, wenn du dir in dem Buch schon Skizzen von deinen Ideen machst.

Wenn ich das Notizbuch mal nicht dabei habe, dann schreibe ich mir die Idee aber zumindest mit dem Handy auf. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten in Form von Apps dafür. Ich habe keine spezielle Ideen-Aufzeichnungs-App dafür. Ich nutze die vorinstallierte App Memo, Evernote oder Google Docs.

Später kannst du dir deine Ideen noch einmal ansehen, bewerten, durchdenken, aussortieren und weiterspinnen. So ergibt sich mit der Zeit eine großartige Quelle für neue Fotoprojekte.

8. Sich beim Fotografieren ablenken

Als ich mit Fotografie begonnen habe, war ich oft mit anderen Fotografen unterwegs. Es ist schön, sich auszutauschen und gemeinsam etwas zu tun. So schaust du auch in andere Themenbereiche rein und siehst wie andere Fotografen arbeiten. Das Problem an der Sache: Du konzentrierst dich nur halb auf deine Fotografie. Ich gehe deshalb fast nur noch alleine fotografieren.

Früher habe ich beim Fotografieren manchmal Musik gehört. Das ist übrigens keine gute Idee wenn man irgendwo auf Straßenbahnschienen steht und nichts hört. Aber das ist nicht der Punkt. Ich würde mittlerweile alle Ablenkungen ausschalten, damit ich mich vollständig auf die Fotografie konzentrieren und meine Umwelt komplett wahrnehmen kann, die Stimmung aufnehmen und mich vollständig auf das Bild konzentrieren kann.

Sheikh Zayed Road
Sheikh Zayed Road

Dazu zählt auch, dass ich dann weder mit dem Handy auf Facebook oder Instagram bin, noch in meine Mails schaue. Denn dann bin ich mit dem Kopf ganz schnell woanders. Ich versuche auch, mir genügend Zeit für die Fototour einzuplanen, damit kein Stress in meinem Kopf entsteht.

Wenn du fotografierst, dann schalte alle Ablenkungen aus und konzentriere dich vollständig auf das, was du gerade tust.

9. Motive fotografieren, die dich nicht interessieren

Es liegt total nahe, immer genau das zu fotografieren, was fotogen ist. Die Wahrscheinlichkeit, davon ein gutes Bild zu machen, ist einfach höher. Es ist jedoch ein Fehler, wenn du selbst für das Motiv gar kein Interesse hast.

In der künstlerischen Fotografie transportierst du immer deine Gedanken und Ansichten mit deinem Bild mit.

“An einem Bild sind immer zwei Leute beteiligt: der Fotograf und der Betrachter.”

Wenn jemand dein Foto anschaut, merkt er, ob du Begeisterung für dein Motiv hattest. Oder eine bestimmte Ansicht. Was du damit sagen wolltest. Wenn du etwas fotografierst, zu dem du keine Meinung oder Interesse hast, dann machst du nur ein Bild von etwas.

Das bringt uns zu dem Punkt zu überlegen, was uns im Leben überhaupt interessiert. Was würdest du machen oder dir ansehen wollen, wenn du keine Kamera hättest?

10. Nicht in Projekten arbeiten

Ich fotografiere seit 12 Jahren. Erst seit 2 Jahren merke ich, dass ich mich sehr weiterentwickle, wenn ich in Projekten arbeite. Ich kenne diesen Ansatz bestimmt schon 8 Jahre, aber manchmal braucht eine Sache eben Zeit, bis Sie auch ankommt.

Wenn du deine Fotografie in Projekten aufbaust, dann gehst du ganz anders heran. Du denkst nicht in einzelnen Bildern, sondern in Reihen zu Motiven und Serien.

Was ist zum Beispiel, wenn du – wie ich – Wolken faszinierend findest? Dann wäre es ein denkbares Projekt, über 6 Monate möglichst oft die Kamera dabei zu haben und interessante Wolken zu fotografieren. Dann könntest du daraus eine Serie machen.

In Projekten zu denken hilft ungemein, sich fotografisch weiterzuentwickeln. Sich auf das zu besinnen, was dich wirklich interessiert. Motive über einen längeren Zeitraum zu bearbeiten. Kannst du über mehrere Monate etwas fotografieren, was dich nicht interessiert? Wenn du in Projekten denkst, dann merkst du sehr schnell, ob dich etwas interessiert oder nicht.

Ich hoffe dieser Beitrag hat dir einige Fehler aufgezeigt, die du nicht begehen solltest. Und dir etwas Inspiration und Motivation für deine Fotografie gegeben. Fehler sind nicht schlimm, sondern wichtig, um daraus zu lernen und besser zu werden. Aus welchen Fehlern hast du in deiner Fotografie am meisten gelernt? Schreib mir in den Kommentaren!

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Über mich
Matthias Haltenhof Ich bin Matthias und ich fotografiere seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlich gern Landschaften und Architektur. Mehr über mich erfährst du hier. Wenn du keine Artikel mehr verpassen willst, dann lass einfach deine E-Mail-Adresse da und ich schicke dir regelmäßig meine neuen Blogbeiträge.

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84 Gedanken zu „Diese 10 Fehler bremsen deine Fotografie!“

  1. Hallo, Herr Haltenhof, einerseits wird gepredigt, man solle seinen eigenen Stil finden, andererseits wird geraten, alles möglichen „Regeln“ zu beachten. Es tut mir leid, Ihre hier gezeigten Bilder sind zwar schön und schlüssig, jedoch habe ich das schon zig-mal von anderen Leuten gesehen, es sind immer die gleichen stereotypen Bilder, die als Kunst und wahre Fotografie dargestellt werden, und viele „Fotografen“ rennen dann rum und wollen dies nachahmen. Diese Leute haben anscheinend vergessen, dass man heutzutage das Bild vor der Entstehung im Sucher und auf dem Monitor kontrollieren kann. Wenn einem dies dann wirklich gefällt, braucht man keinen Fotokurs. Wenn nicht, muss man sich bewegen, bis es einem gefällt oder einfach mal weglassen. Dass man sein Equipment beherrschen muss, ist ja wirklich keine neue Erkenntnis, und jeder, der Auto fährt, weiß das auch. Ich fotografiere seit 1965 und ärgere mich auch heute noch über meine Schnellschüsse, ich hätte andererseits etliche unwiederbringliche Bilder „verpasst“, wenn ich nicht so schnell beim Abdrücken wäre.
    Gruß Willi

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  2. Hallo Matthias,

    … und wenn ich nichts anderes aus Deinem Beitrag mitgenommen hätte (was nicht der Fall ist), als die Arbeit von Cole Thompson kennengelernt zu haben, es wäre für mich trotzdem ein Schlüsselerlebnis.

    Ich fotografiere (mit Unterbrechungen) seit dem entsprechenden Freifach im Gymnasium – das ist rd 45 Jahre her. Damals s/w Mittelformat, mit eigener Dunkelkammer. Diese Zeit und meine damaligen Vorbilder (Man Ray, Blumenfeld, Weston, Blossefeld, Cartier-Bresson,…) haben mich sehr geprägt und hallen bis heute im Hinterkopf nach. Daher ist Thompsons Arbeit wie ein Flashback in meine Anfänge und zugleich Weckruf und Mahnung.

    Du weiß wie ich es meine…
    LG Harald

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